Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 - Kitzbübeler Anzeiger Samstag, 27. Oktober 1962 „Kaiserwetter" für Landeshauptmann Leopold FigI Diese Woche weilte der Landeshaupt- mann von Niederösterreich),Altbundes- kanzler Dipl.-Ing. Dr. h. e. Leopold Fig 1 zwei Tage in unserem Bezirk. Am Montag sprach er in Westendorf auf einer Versammlung im Kinosaal, welcher sich bei dieser Gelegenheit für de zahl- reichen Besucher als zu klein erwies. D'e Bundesmusikkapelle Westendorf ehrte den hohen Besuch mit einem Ständchen und Schulkinder in Tracht trugen sinn- reiche Gedichte vor. Neben einem gu- ten Eindruck aus den Kreisen der „Bri- xentater" nahm er auch einen ganzen „Pakt" Briefe und Wünsche mit, we'che aus verschiedensten SeiLen an ihn her- angetragen wurde. Am Dienstag fuhr er in Begleitung unseres Bundesrates Hermann Ga. s - biehler von Westendorf über Kitzbü- hei - St. Johann - Fieberbru'nn nach Hochfilzen. Auch an diesem Tage gab es sehr schönes Herbstwetter, also so- genanntes „Kaiserwetter". Aus der Zeit der Monarchie nämlich gab es seiten ein Kaiserfest, das wegen schlechtem Wet- ter 'beeinträchtigt war; vor allem Kaisers Geburtstag am 20. August war meistens schön, so daß sich das „geflügelte." Wort vom „Kaiserwetter" prägte. In Hochfilzen wurde selbstverständ- lich das große Werk der österreichisch- amerikanischen Maguesit Aktien.ges&t- schaft besc.htigt. (Uber den Aufbau des Werkes haben wir unseren verehrten Lesern bereits in unserer Ausgabe vom 13. Oktober berichtet.) Nchen dem stal- zen Werk, das zu den modernsten Euro- pas zählt, und unter den ingenieuren Dip1.-Ing Hanus Riegger (Radenthein) und dem Leiter des Werkes DipI.-hig.. Felix Klose sich bereits in der ganzen Welt, wo Magiesit erzeugt wird, einen Namen gemacht hat, wurde weiters das unschei,nbar,steste Haus in Hochfilzen be- sichtigt, das unscheinbarste und bau- fähigste, das Haus Hochfilzen Nr. 4, genannt das Wi,dum, das seit der Sä- kularisation des Ebistums Salzburg eigenrtiger Weise zum Staatseigentum erklärt und seither auch nicht mehr repariert wurde. Rissige Fußböden,, wackelige Stiegen, undichte Fenster und lebensgefährliche" Zimmerplafonds. Ein einmaliger Bauzustand! Jede Bau- hütte, jede Baracke ist wohnlicher. Wir rufen unseren verehrten Lesern zu: „Wanderer, wenn du nach Hochfilen kommst, sieh dir dem Pfarrer seine Wohnung an und du wirst das Grusein lernen." Auch FigJ war erschüttert und setzte unverzüglich seinen Bleistift in. Bewegung, um eine Intervention beim Herrn Finanzminister nicht zu vergessen. „Pandit" Figi Im anregenden Gespräch konnte auch ,ermittelt werden, daß der hohe Gast schon seit Jahren ein Förderer des Feibertauern-Straßenprojektes. ist. Über das „Werk" Hjoehfilzen, das er an -dlic- sem Tage erstmals besichtigen konnte, zeigte sich Landeshauptmann Figl sehr beeindruckt. Vor allem waren es die Flotation und der B.r.ennnfen, in ihrer Art balrnhrechend in der Welt, welche er mit Genugtuung betrachtete, als ein Ergebnis des unermüd lehen Forscher- geistes österreichischer igeninure. Figl. erzählte auch aus seinem abwechshmgs reichen politischen Lehen als Staats- oberhaupt und als Außenminister. Eine lustige Anekdote wollen wir unseren Lesern nicht vorenthalten. „Ich war 1958 in Indien bei Mini- sterpräsident Ndhru. Bei einer Party befreundete ich mich mit ihm und Nehru bot mir das „Duiwort" an. Ich Nach siehenjähri'ge.r Bauzeit konnte heuer die Brücke über den Wildaipbach, zwischen Unteranrach und Oberaurach, fertiggestellt werden. Heuer wurden auch einige Straßenverbreiterungen vorgenom- men und dieses Straßenstück staubfrei gemacht. Auch der Dorfplatz wird as- phaitiert und damit geht ein sehnlicher Wunsch der Auraeh'er in Erfüllung. Vor einigen Wochen konnte das neue Gemeindehaus fertiggestellt werden. In diesem Haus konnten auch außer den Kanzleien für die Gemeinde ein Ge- meinschaftssaal und eine Wohnung für den Gemeindesekretär sowie das Geräte- haus und die Garagen für die freiwillige Feuerwehr untergebracht werden. Dr Gemeinschaftssaal sticht auch der Musik- kapelle für ihre Pr'obentätigkeit und der freiwilligen Feuerwehr für Ausdildungs- und Schulungsabende zur Verfügung. Auch im Rahmen der Dorfbildung wird der neue Saal im Gemeindehaus benützt werden. Die Baukosten betrugen an- nähernd eine Million Schilling. Diese stellten sich deshalb so niedrig, weil auch der Baugrund günstig erworben werden konnte. Das Schulhaus, in dem bisher die Gemeindekanzleien unter gebracht waren, steht nun wieder der Schule allein zur Verfügung. An dem neuen Gemeindehaus haben vor allem die Musikkapelle und die Feuerwehr ihre Freude. Bürgermeister Josef Auf schnai ter hat mit seinem rührigen Gemeinderat nun auch ein Projekt für die Neuanlage der Trinkwasserversorgung ausarbeiten lassen. Die neue Anlage ist schon im Bau. Durch Errichtung eines HochheLhälters kann auch Unterautrach und H'echenrnoos mit hochwertigem Quellwasser versorgt werden. Diese Anlage wird vor allem von den . zahlreichen Fremdenverkehrs- interessenten begrüßt. als der Jüngere fühlte mich geehrt und nahm selbstverständlich an. In Indien ist es aber üblich, daß bei einer solchen Zeremonie die Vornamen ausgetauscht werden. Das haben meine Freunde in Osterreich auch erfahren und ich wurde lange Zeit nicht mehr Poi.dl, sondern Bandit genannt." - Gefunden wurden: 1 lose Bank- note, 1 DKosmet.iktascherl mit Geld- betrag., 1 Schlüsselbund, 1 Aktenmappe, 1 Kinder-Stoffgürtel, 1 Ledertasche mit Tragriemen für kleinen Radio, 1 un- echter Ehering. - Ferner wird bekannt- gegeben, daß in einer Garage in Kitz- bühel seit zirka einem Jahr ein F ahrrad anhänger, gummibereift, steht, welcher seinerzeit von jemanden eingestellt und nicht abgeholt wurde. Eine große Freude zeigen die Be- wohner von Aurach über die Kirchen- renovierung. Ein Großteil der Kosten konnte bereits durch Sammlungen inner- halb der Gemeindebürger aufgebracht werden.. Pfarrer Josef Re i t same r hat für die Renovierung den Kitz{hüheler Kunstmaler Hermann Mayer auserwahlt, der bereits in verschiedenen Kirchen des Tiroler Untertandes seine Kunst ge- zeigt hat, jedoch erst in Aurach seine erste selbständige Kirchenarbeit durch- führt. Als Mitarbeiterin holte sich Mayer die Absolventin der Kunstakademie Lis! To r s ic aus Graz. Bis zum Sonntag, 28. Oktober 1623 zur diamantenen Priesterfeier des ehemaligen Pfarrherrn DDr. Jakob Aiidr, wird der vordere und mittlere Teil der Innenkirche abge- rüstet, so daß die Kirchenbesucher die herrlichen Fresken ans der Zeit des Hochbarocks, geschaffen von. Johann Entfelder, in neuer Pracht bewundern können. Mayer hat nach ejnem modernen Verfahren und mit großem Verständnis die [Thermalungen des letzten Jahrhun- derts entfernt und sich bei der Restau- ration genau an den Stil und die Farben Entfeiders gehalten. Und was die Aurimn_ ger besonders freut ist der Umstand, daß der Künstler, der ihre Heimat- kirche restauriert, ein geborener Au. - ringer 'ist. Mayer ist 'im Bauernhaus Maschther gelboren und besuchte auch in Aurach die Volksschule. Am kommenden Sonntag feiert der ehemalige Ortspfarrer und Ehnenhüirger DDr. Jakob Andr - der vor einigen Jahren in den Ruhestand getreten ist und seither Anstaltspfarrer des Alters- heims in Kirchbichl ist - das seltene Fest des diarnanienen Priiesrterjtibfläums. Um halb 10 Uhr ist der Einzug in die Kirche. Zum Festgottesdienst führt die Musikkapelle Aurach die „Deutsche Messe" auf. st ircEjenrenobierung unb (5trafnbnu in 2lurocE) Diamantenes Priesterfest - Neues Gemeindehaus - Neubau der Trinkwasseranlage
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