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Samstag 27. Oktober I96 Seit Jahren bereits begehen Osterreichs Sparer und ihre Sparkassen am 31. Ok- tober den Weltspartag, um zu dokuniien- tieren, daß auch in unserer raschleb. gen und krisenvollen Zeit das Sparen an Bedeutung keineswegs eingebüßt hat. Selten aber noch hat der Weltspartag solche Bedeutung gehabt wie heuer, da er kurz vor den Nationalratswahlen Legt, die das wirtschaftliche Wohl und Wehe unseres Landes in den nächsten Jahren bestimmen werden. Hier ergibt sich näm- lich die Möglichkeit, allen für dise Wirt- schufts- und Sozialpolitik Verantwrt- lichen den Beweis dafür zu liefern, daß die Sparer eine Macht sind, die richt übersehen werden kann. Was erwarten die Menschen vom Le- ben? Sicherheit, Wohlstand, Lebens- standard! Die große namenlose Masse der Sparer, deren Front quer durch die politischen Parteien geht, kann diese ihre Wünsche leicht verwirklichen, wenn sie sich klar darüber ist, was Sparen wirklich bedientet und wenn sie ihre Macht nicht mißbraucht. Die öste rrei- chischen Sparkassen haben daher den diesjährigen Welispairtag unter das Leit- motiv „Sparen - Erwerben - Besitzen" gestellt, um die Wichtigkeit des Sparens für den einzelnen und die gesamte Be- völkerung klar herauszustellen. Noch gegen die Jahrhundertwende war das Unterscheidungsmerkmal für arm oder reich der Besitz an Grund und Boden, einer Werkstatt oder eines Ge- schäftes, und das Einkommen ergab sLch aus der Produktivität eben dieses Be- sitzes. Im Laufe der letzten Jahrzehnte ist hierin ein grundlegender Wandel ein- getreten. Heute steht der Einkommens- begriff im Vordergrund. Nur der wird als wohlhabend angesehen., der ein ent- sprechend hohes Einkommen aufweisen kann. Da die Einkommen auch eine ständig steigende Tendenz aufweisen, hat sich auch eine ganz andere Einstellung dazu entwickelt. Die trotz aller Klagen über Preiserhöhungen anhaltende Si- gerung der Realeinkommen,, die staat- lieh garantierte Existenz durch Szdal- und Arheitslose:nversieherun g, die an- haltende n- haltende Vollbeschäftigung und der per- fektionierte Kündigungsschutz haben die Rücklagenbildung durch Sparen und da- Kiizhüheer Anzeiger mit die Schaffung von Besitz zwangs- läufig in den Hintergrund treten lassen. Hingegen hat sich die Konsumneigung beträchtlich vergrößert, der Schilling wird leichter ausgegeben als früher. Viel- fach wird jedoch dabei übersehen, daß dadurch die Abhängigkeit von der frem- den Einkommensquelle immer größer wird. Die Schaffung von Besitz und Eigentum im Sinne der traditionellen Auffassung zur Wahrung der eigenen Unabhängigkeit ist daher in der neue- sten Zeit auch von der offiziellen. Sozial- politik als unerläßlich und absolut nit- wendig erkannt worden. Die Sparkassen haben seit jeher diese Bestrebungen unterstützt. Das diesjährige Weltsipar- tags-Leitmotiv „Sparen - Erwerben - Besitzen" weist daher klar darauf hin, daß jedem Erwerb, jeder Schaffung von Besitz und Eigentum Sparen begriffs- notwendig vorausgehen muß. Jeder durch Ratenkäufe oder sonst leicht- fertig auf Kredit geschaffene Besitz ist nur ein Scheinbesitz. Es wird heute oft darauf hingewiesen, daß im Zeichen steigender Preise und demgemäß sinkender .Kaufkraft. Spa- ren ein Luxus sei, den man sich nicht leisten könne. Hier darf man aber nicht das Kind mit dem Bade ausgießen. Eis stimmt zwar, daß die Preise gLesLegen sind - manche stärker, manche weni- ger stark, viele sind sogar gefallen - aber die Einkommen sind noch stärker gestiegen, man müßte sieh also eigent- lich mehr leisten können. Man müßte - aber leider sind gleichzeitig auch die Lebensansprüche gestiegen, meistens noch stärker als Preise und Einkommen zusammen. Durch diese vielen Wünsche werden die Preise in die Höhe getrieben und verkleinern so den Schilling. Mit etwas Besinnung und Selbstdisziplin könnte hier leicht Abhilfe geschaffen werden mit der Folge, daß der Schil- ling wieder größer wird. Auch dazu ist Einteilen, Sparen und planvolles Geld- ausgeben der vernünftigste Weg, denn Sparen soll nicht Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck sein, Wertvolles und Beständiges zu schaffen zum eigenen Nutzen und zum Besten aller. Besuchen Sie uns daher am Weltspar- tag und helfen Sie in Ihrem eigenen Interesse mit, den Weltspartag zu einer machtvollen Demonstration des Spar- gedankens und aller Sparer zu gestalten. Weltspartag, Mittwoch, 31. Oktober 1962, Treffpunkt Sparkasse. eIrKsftrnI)rtI1en t. Zobann - Klubmeisterschaft 1962. Die „Uni on St. Johann" veranstaltet am Sonn- tag, 28. Oktober 1962, die diesjährige Klubmeisterschaft. Das Rennen führt einmal um den Kalkstein (40 km). Start ist um 13 Uhr von der Edelweißkasarnie, die Ankunft der Fahrer erfolgt zirka 14.15 Uhr. Die Rad-Union bittet alle Fahrer, pünktlich und vollzählig zu er- scheinen. Die Preisverteilung findet an- schließend im Gasthof „Bruckwirt" statt. Dazu sind alle Mitglieder und Sport- freunde herzlichst eingeladen. Da gleich- zeitig die Generalversammlung erfolgt, werden insbesondere die Mitglieder gebe- ten, nach der Preisverteihing derselben bieiziuwohnen. - Sportbericht. Mit einem 5: l-Seg endete am letzten Sonntag das Meister- schaftsspiel gegen Stans. In der ersten Halbzeit konnten die St. Johanner, die gegen die tief stehende Sonne spielen mußten, nicht recht überzeugen und man war etwas schockiert, als die Gäste mit 1:0 in Führung gingen. Vor der Pause konnte jedoch Wachi auf 1:1 ausglei- chen. Nach Seitenwechsel kam St. Jo- hann immer mehr auf und selbst eine eindeutige Benachteiligung durch den Schiedsrichter konnte die Niederlage der Stanser nicht verhindern. Die weiteren Tore für St. Johann schossen Gurseh- 1er 2, Treichl und Zimmer je 1. Der Sieg der St. Johanner ist durchaus ge- rechtfertigt und hätte bei etwas mehr Schußglück höher ausfallen können. - In den Vorspielen siegte die Jugend ge- gen Staus mit 2:0 und die Scbüierge- gen Rattenberg mit 2:1. Jugendparlament in Fieberbrunn Der große Erfolg des ersten „Kitz- büheler Jugendparlaments" mit Minister Dr. Schl:einzer hat auch in mehreren größeren Bezirksgemeinden den Wunsch Gedanken zum Weltspartag 1962
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