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Samstag, 20. Oktober 1962 Kitzbflhreier Änzeiger Seite Fahrt ins Kaiserbac'htal fand zwar statt, Schwendter Musikkapelle zur Begrüßung erfüllte jedoch wegen Regen- und Nebel- aufmarsehierte und 'eine fröhliche Tafel- IjCIi 2OktUadJrIdJtflI wetter ihren Zweck leider nicht; umso musik darbot, bevor man sich wieder in Anläßlich der Hauptversammlung der Land'eslandwirtschaftskammer f ii r Tirol, welche am Samstag, 1.3. Oktober in Inns- bruck abgehalten 'wurde, wurden - ge- mäß den Bestimmungen des Berufsförde- rungsgesetzes für die Landwirtschaft vom Jahre 1954 - erstmalig „Meister der Landwirtschaft" 'und „Meisterinnen der landlichen Hauswirtschaft" ernannt. Dies nach Absolvierung der im Gesetz vor- geschriebenen Vorbildung und Ablegung der entsprechenden Prüfungen. - Daß diese Prüfungen ziemliche Anforderun- gen an die Prüflinge stellen, geht wohl aus der Tatsache hervor, daß von 138 Angemeldeten rund ein Fünftel vor und während der Prüfungen zurücktrat und von den Angetretenen rund zehn Prozent die Prüfungen nicht bestanden. Mit diesem Ereignis ist die alte For- derung der Bauernschaft, daß auch die Landwirtschaft als „gelernter Beruf" an- erkannt werden soll, endlich in Erfüllung gegangen. Die Bedeutung der neuen Ein- richtung geht wohl am besten aus zwei Tatsachen hervor: Daß sich gleich zum erstenmal so viele Kandidaten aus den Jungbauerin (96) und Bäuerinnen (8) für diese Prüfungen gemeldet haben und - daß der Herr Landeshauptmann von Ti- rol Dr. Hans Tschiggfrey persül1lich die sehr schön gestalteten Diplome an die bildungsfreudigen Tiroler in einer sehr würdig gestalteten Feierstunde und nach einer warmherzigen Ansprache über- reichte. Im Bczik Kitzbühel gingen als erste Meisterinnen der ländlichen Hauswirt- schaft Frau Irmtraut Waltl, Jungbäurio am Stegerhof in St. Johann, und die Hansenbauerntochter Leni A u f sc h na i - ter in Kirchberg hervor. Außerdem wur- den im Bereich der beiden Bezirke 15 Meister der Landwirtschaft ernannt. Alle haben dadurch u. a. das Recht erworben, landwirtschaftliche bzw. hauswirtschaft- liche Lehrlinge in ihren Betrieben aus- zubilden. 0nntnqÖien1 Öer irte im Zegirt Sonntag, 21. Oktober 1962 Kitzbühel: Dr. Helmut Seng, Tel. 2690.. Kirchberg-Brixen: Dr. Willi Müller, Te- lephon Nr. 2923. Hopfgarten: Dr. Ernst Knoflach, Te!. 223. St. Johann-Ficberbrunn-Waidrjn-Kjrch- dorf: Dr. Neururer, Fieberbrann, Te- lephon 0 53 54 214. Die Landwirtschaftsmeister: Danzl Stefan., Blanken, Waidring Brantner Georg, Hinterkapell, Waidring Fiatscher Gottfried, Pfind!, Waidring 1Iuhcr Martin, Strub'wirt, Waidring Widmoer Johann, Widmos, Waidring Lackner Johann, Schustern, Kirchdorf Krepper Stefan, Pec:htl, Kirchdorf Millinger Leonhard, Ortneir, St. Ulrich Widmoser Christian, Kogler, St. Ulrich Niedermoser Michael, Sanhart, St. Jakob Würtl Josef, Pinzger, Si. Jakob Auer Hermann, Ertl, Brixen Ebner Georg, Hopfgarten Sieherer Josef, Riesr, Hopfgarten Fuchs Sebastian, Kocher-Drahti, Kelchsau Die neu-gebackenen Landwirtschafts- meister stehen im Alter von 23-42 Jah- ren. Zehn davon sind bereits verheiratet. Neben dem Nachweis einer entspre'- ehen deii praktischen und theoretisch--In Ausbildung mußte vor der Prüfung ein 14tägiger Vorbereitungskurs besucht wer- den. Dieser fand im heurigen Frühjahr für die weiblichen Kandidaten in Inns- bruck, für die männlichen am Lackner- hof in St. Johann mit einem sehr um- fangreichen Programm statt. Zar Prü- fung kamen bei den Mäunen folgende Gegenstände: 1. Schriftliche Hausarbeit: „Muin Hof als Produktions- und Lebensstätte'-. Erstel- lung eines Betriebsplanes mit ngehen- den Verbesserungsvorschlägen. Ii. Mündliche Prüfung: Betriebswirt- schaft und Buchführung, Pflanzenpro- duktion, Tierproduktion, Arhc'itswirt- schaft und Abeitstechnik, Menschliche Betriebsführung, Landwirtschaftliche Markt- und Handelskunde, Landw. Or- ganisation- r- ganisation- und Für derungsweseii, Staats- bürger-, Gesetzes- und Steuerkunde Waldwirtschaft. III. Durchführung eines Tagesarbeits- programmes mit Anleitung eines Lehr- lings. Die gute Beteiligung und das gezeigte Wissen bei den teilweise sehr schwierigen Prüfungen zeigte wieder einmal, dß sich die Landwirtschaft des Bezirks Kitzbü- hel des großen Wertes einer guten Be- rufsausbildung e- rufsausbi1dung durchaus bewußt ist. Die Feier wurde durch ein Festessen in den Stiftssälen abgeschlossen, an wel- chem auch der Präsident der LLK Tirol, Ok.-Rat Muigg sowie eine Anzahl von Funktionären der Kammer teilnahmen, - „Das unheilige Haus" im Kolping- saal. Auf Einladung der Heimatbühne Kitzbühel gibt die bekannte Volksbühne „Alpenland" aus Thiersee am kommen- den Sonntag, 21. Oktober im Kolping- haus ein 'einmaliges Gastspiel. Zur Auf- führung gelangt das Volksschausp;ie1 von Dr. Hans Naderer „Das unheilige Haus", womit diese Spielgemeinschaft an allen größeren Orten Nord-, Ost- und Süd- tirols einen durchschlagenden Erfolg r- zielen konnte. Die Thierseer sind auch in Kitzbühel nicht mehr unbekannt und konnten gerade mit den letzten Gast- spielen mit „Johnny, Belinda" ihren gu- ten Ruf beweisen. Leider ist diesmal nur 'eine Aufführung möglich und so mp- fiehlt es sich, die Eintrittskarten recht- zeitig zu besorgen. Kartenvorverkauf im Schuhgeschäft Fröhlich in Kitzbühel. Be- ginn der Vorstellung um 20.15 Uhr. - Bunter Abend. Die Arlueiterkani- mer für Tirol veranstaltet gemeinsam mit dem Osterreichischen Gewerkschafts- bund, Landesexekutive Tirol, am Diens- tag, 23. Oktober 1962, 20 Uhr, in Kitz- bühel, im Kolpinghaus einen bunten Abend unter dem Motto „Eine Fahrt im Humorexpreß". Das abwechslungsreiche Programm wird von Mitgiedern des Tir- roler Landestheaters bestritten. Confe- rencier Wolfgang Dauscha. Am Flügel Kapellmeister Rudolf Graf. Die Bevöl- kerung wird auf diese fröhliche Veran- staltung voll unbeschwerter Heiterkeit aufmerksam gemacht und zum Besuch herzlichst eingeladen! Eintrittskarten sind zum Preise von S 8.— im Vorverkauf in der Arbeiterkammer-Amtssteile (Tel. 26 25) erhältlich. Restliche Karten au der Abendkasse. i4bü3e1er iiÖertogen Neben aller Betriebsamkeit und Uner- müdlichkeit im Dienste des Gästever- kehrs wird in unserer Stadt zunehmend der Gemeinschaftspflege Augenmerk g- ,-- schenkt, e- schenkt, Tradition und Ahnenerbe ge- pflegt, Neues gestaltet zur inneren Be- reicherung der Volksgemeinschaft. Reich kann daher die Ausbeute für einen be- geisterten Lichtbildner sein, was im Lau- fe der Jahre in unserer Stadt in frohen und leidvollen Tagen sich festlich ent- faltet oder in traulicher Stille zugetra- gen hat. Volksschuldirektor Peter B r andst ii t- ter läßt uns nun in 'einem „Streifzug in Wort, Farblichtbild und 'Tonband" einen lebendigen und farbenprächtigen Kitz- büheler Bilderbogen erleben mit freudi- gen, aber auch ernstbesinnlichen Ereig- nissen aus dem Volksleben im Jahreslauf. Die reichhaltige Bilderfolge entspricht aber auch künstlerischen Maßstäben. So möge sich niemand diesen heimat- kundlichen Vortrag entgehen lassen, zu aufgeräumter war man dann im Gast- alle Windrichtungen trennte und für den hof „Luckner" in Schwendt, als dort Herbst 1963 als Treffensort ileutte im zum Mittagessen nicht nur wieder die Außerfern vereinbarte. Sonne erschien, sondern auch die Erstmalig In Tirol: Meister der Landwirtschaft und der ländlichen Hauswirtschaft Erste Meisterinnen: Irmtraut Waltl und Leni Aufsehnaiter
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