Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 2 Kitzbüheier Anzeiger Samstag, 3. November 1962 Dabei blieb es jedoch aiiehi. Der Landtag wurde am 23. Jänner 1877 4 aufgelöst, ohne daß in diesem Jahre eine einzige Sitzung hätte stattfinden können. Es wurden Neuwahlen aus- geschrieben." Welcher Unterschied zwischen einst an d jetzt. Als vor der Kirchweihe die Stadt- musik Kitzbühelunter Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger das Lied „Großer Gott wir loben Dich" in tonierte, sangen alle mit, so als würden. ahie Anwesenden einer einzigen Kirchengemeinde angehören Kein Mißton störte die Weihe. In der Kirche führte der ev. Jugcadchor von Salzburg, unter dem Dirigenten Pro- fessor Othrnar Ka r'zel den Spruchge- sang „Mit Freude tretet ins Haus" auf. Alle Gemein,de'Iieder wurden vom Bläser- chor der Stadtmusik begleitet. Die Weihe wurde von Superintendenten Wilhelm Mensing-Braun., Linz, vor- genommen. In seiner Ansprache bezeich- nete ezeich- nete er den Tag als großen Freudentaj der Kirchengemeinde, der Diözese und der Landeskirche. Den Weg zum Kir- chenhau haben die Herzen der Wohltäter geebnet, denen dafür Ehr und Preis ge- bührt. Die Liturgie, bei der auch der Chor und die Gemeinde mitwirkten, wurde von Pfarrer Wolfgang Schmidt, Kufstein, abgehalten. Hierauf hielt B.ichof Dr. Gerhard May die Festp'redi:t über Mat- thäus 9, 1-8. Zur Kirchweihe selbst sagte der Bischof: „Wenn in hundert Jahren von der Weihe der evangelischen Christus4kirche in Kitzbühel gesprochen wird, dann wird man auch davon spre- ehen, daß diese Weihe zum Zeitpunkt des Ii. vatikanischen Konzls n Rom stattgefunden hat und zum Zeitpunkt der politischen. Krise um Kuba. Man wird auch davon sprechen, daß diese Kirche der Katholik Architekt Baurat ii. c. Dr. techn. Dr. h. c. Professor Magnifizenz Clemens Hoizmeister, der in Oster- reich und in vielen Erdteilen der Welt als Kirchenbaumeister bekannt ist, ge- haut hat und daß viele katholische In- genieure, Techniker und Ha n dwerksmei - ster mitgewirkt haben." Nach einer Begüißung der Ehrengäste durch den Obmann des Kirc'hcnhauaus- schusses Alfred Gebets berger bat Pfar- rer Schmidt den Herrn Landtagspräsi- denten Kommerzia Irat Johann 0 herrn o- sr, von der Kanzel aus ein Grußwort na sprechen. Der Herr Landtagspräsidnt überbrachte die Größe und Glückwün- sche dies Tiroler Landtags. Er drückte seine besondere Freude darüber aus', daß der hochachtbare Landsmann Architekt Holz.meister dieses schöne Werk schaf- fen konnte.. Er stellte auch die Frage: „Sollen wir Katholiken uns über diese Kirche freuen? - Der Geist der Boden- losigkeit in unserem materialistischen Zeitalter wird durch solche schöne Ta- ten hinrweggefegt zum Wohle unserer geliebten Heimat Osterreich, daher aucb unsere Feude." . Landesliauptmannstell ertreier Dr. Karl Kunst überbrachte die Größe des Lan- deshauptmanns. Auch er wiirdig:te das gottbegnadete Künstlertum Holzmeisters. Nach ihm sprachen der Kirclienkanzler Dr. P ich el, Wien, Oherkirebertrat P etzl, Deutschla;nd, Bezirksliauptmaa;n Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia mmd Bürger- meister Hermann Reise h. und Stadt- pfarrer Lic. Dr. Joseph Kreuzer. Der Stadtpfarrer von Kitzbühel wünsch te iii einer herrllihen Anspradhe seiner evangelischen Brudergemeinde zur neuen Kirche vom Herzen Glück. „Unser Herr am Olberg hatte geweint und Blut ge- schwitzt, weil die menschliche Armseig- keit versagte und die Eihheit, um welche er Gott Vater gebeten hatte, vor Jahr- hunderten schon verloren gegangen ist. Beten wir doch mit Herz und Mund ge- meinsam! Mein liebster Kriegskamerad, der gefallen ist, war Ev.angiist und auch der Feldkurat, der meinen Eltern von meiner schweren Verwundung Mitteilung machte und jener, welcher mir in der amerikanischen Gefangenschaft manchen Liebesdienst 'erwiesen hatte, waren Prie- Die Schützengilde Kitzbühel hat heuer das „Kitz.biihler-Ausiöschschießen" mit dem Ju.biläumsschi'eßen der beiden Schützenjubilare Roman Pfurtscheller und Viktor Höck verbanden. Es gehört zu den Pflichten eines Ver- eines, die Verdienste der Väter des SchLitzent.ums zur gegebenen Zeit zu würdigen. Diese Würdigung erfolgte am Samstag und Sonntag am Kitzb öheler Bezirksschießstand und dann bei der Preisverteilung beim „Eggerwirt". Das aktive Giidenrnitglied Hans Pich- ler hat zu diesem festlichen Anlaß eine Ehrenscheibe gemalen, die den Jubilar Roman Pfurtscheller noch in den besten Schützenjahren darstellt. Nahezu acht- zig Schützen haben zum Ausdruck der Verbundenheit mit dem Jubilar am Schießstand den Ehrenschuß auf die „75er-Glückwunschscheibe" abgegeben. Pfurtscheller hat bekanntlich vor 75 Jah- ren den Vorderlader seines, ‚Fi rnigötn" in die Hand genommen und die schieß- sportliche Laufbahn auf den Schieß- ständen Tirols angetreten. Eine harte Jugend hat den Jubilar zu einem festen Menschen und Br,auchtrumspatrioten ge formt. Er fuhr dreizehn Jahre noch mit der k. k. Postkutsche von Stubi. nach Innsbruck und brachte hohe Gäste des damaligen Zeitalters an das „weltraum- verkürzte" Reiseziel. Vater P:furtschelier kam nach dem ersten Weltkrieg nach Kitzbühel und war bis vor kurzem im Vorstand der Schützengilde Kitz.hüliel aktiv tätig. Das Jubiläumsschießen hat Vater Pfurtscheller mit seinen 88 Jah- ster der evangelischen Kirche. Idh fühle mich heute in der evangelichen Kirche nicht in einem fremden Haus. Das herr- liche Gebälk des offenen Dachstahlis er- innert mich an die Basiliken Roms und den Menschen in dieser Kirche steht die Andacht im Antlitz geschrieben. Ich wün- sche, daß die evangelischen Schwestern und Brüder in diesem Haus eine Heim- stätte finden und rufe allen zu: die Le- he ist stäeker als der Tod; laßt a1iso die Liebe Jesu nicht zu schanden kommen. Ich bitte, euch, betet 1 iir mich, wie ich es schon bisher hei der hl. \Vandlung getan 'habe und auch weiter tun werde." Pfarrer Schmidt gab, am Schluß des Weiheaktes bekannt, daß die Presbyterder evangelischen Kirchengemeinde von Kuf- stein den Antrag gestellt haben, die bis- herige Predi.gtstatiion Kitzbülhel zur Toch- te r gerne i n d e zu erheben. Die verfas- suigsmäßig'en Schritte, um der Erhebung Rechtskraft zu verleihen, wurden bereits eingeleitet. Uber die „Baugeschichte" berichten wir in einer unserer nächsten Ausgaben. ren mit einem Scheibentreffer eröffnet. Der Tiroler Landesschützenbund hat den Jubilar in aufrichtiger Würdigung seiner großen Verdienste um das Tiroler Schüt- zenwesen zu diesem seltenen Jubiläum mit der „Goldm'edaille" des Tiroler Lan- desschützeinbundes ausgezeichnet. Die Dekorierung fand in einfachem und wür- digem Rahmen bei der Preisverteilung heim Eggerwirt statt. Altmeister Viktor Höck, die markante Schützenpersönlichkeit des Unterinntales, trat bereits 1891 in die Schützengilde Kitzbühel ein. Im alten Kitzbüheler Schießstand geboren, erhielt er bald das Schießzeug in die Hand gedrückt und wurde von seinem Vater auf den Schieß- stand mitgenommen. Er entwickelte sich vom guten Jungsehützen bald zum „Mei ster des Schießsportes" und besuchte die Schießstände im In- und Ausland. Seine Pokale, Meisterabzeichen und Ehrenfahnen in seinem Schützen- und Jagdkasten verraten seine schießsport- lichen Erfolge. Er ist Ehrenmitglied des Bezirksschü tzenbuin des und der Gilde Kitzbühel und heute noch erfolgreicher Altschütze. Im Vorjahre stand er im Mittelpunkt eines großen Schießens in Kitzbühel; er feierte Seinen 80. Ge- burtstag und wurde im Rahmen einer unvergeßlichen Feier von seinen Verei- nen geehrt. Anläßlich seines 65. Schüt- zenjubiläums wurde Meister Höck auch nicht vergessen. Die Goldmedaille, des Tiroler Landesschützenbundes erhielt er als erster Tiroler Schütze im Vorjahr ans der Hand des ersten Landesschützen- meisters Stafler: Oberschützeumeister Schützengilde Kitzböhel ehrt ihre verdienten Jubilare Roman Pfurtscheller und Viktor Höck Rekordbeteiligung beim Kirchweihschießen - Toni Egger zum viertenmal Schützenkönig
< Page 1 | Page 3 >
< Page 1 | Page 3 >