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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. November 1962 .3ur eabnentueibe br ‚ibüe1er rnüenfomane raÖitionfert Öer S>eimatbereine 2ürermeij1er iin tnbtfarrer unter Öen ethülhen Am Christkönigsonntag, 23. Oktober 1962 wurde in der Stadt:pfarrkirche zu Kitzbühel von Stadtpfarrer Lic. Dr. Jo- seph Kreuzer die neue Fahne der am 11. April 1959 neu gegründeten Kitz- büheler Schützenkompanie geweiht. Als Fahnenpatin fungierte Frau Margarete 0 be rh ause r, Unterieitenbäuerin, welche für die Fahne ein schönes Weiheband mit dem Spruch: „Das Vorbild der Ahnen soll Euch zur Pflicht ermahnen" spendete. Der Tag der Fahnenweihe verlief har- monisch und in kameradschaftlicher Ver- bundenheit mit den Kitzbiih•eler Heimat- vereinen und mit den Abordnungen der Schützenkompanien aus dem Bezirk, die nach altem Brauch die Gelegenheit nicht versäumten, bei der Fahnenweihe der „Kitzbüheler" dabei zu sein. Sie alle haben damit das Fest der Kitzbüheler Schützen verschönt und dazu beigetragen, daß der Schützengedanke in der Bezirks - hauptstadtneu belebt wurde und in neue aufnahmebereite Herzen drang. Das Schützenwesen ist fast so alt wie die Stadt selbst. Der Einmarsch in die Kirche erfolgte unter Vorantritt der Stradtmusik unter Stadtkapellmeister Sepp Gastei ger. Beim Festgottesdienst führte die Stadtmusik die deutsche Messe von Haydn auf. Die Zeremonie der Fahnenweihe in unserer schönen St.-Andreas-Kirche ge- staltete sich sehr feierlich. Haydns wun- dervolle Klänge erfüllten den Raum, zahl-, reiche Festgäste hatten sich eingefunden und in cler Kirche herrschte andächtige Ruhe. Bei der Weihe wurde von Fähn- rich Hans Roth bacher der Fahnen- spruch vorgetragen. Beim Einzug der Schützen in die Pfarrkirche führte Pro- fessor Maria Hofer an der Orgel einen großen Choral auf. Die Festpredigt zur Fahnenweihe wurde vom Herrn Stadtpfarrer gehalten, der auch den Festgottesdienst zelebrierte. In der Predigt wies der Herr Stadtpfarrer in eindringlichen Worten auf die Bedeu- tung des Schützenwesens in einer Ge- meinschaft hin. Er fand bei seinen Wor- ten aufmerksame Zuhörer und sprach den Schützen aus der Seele. Die neue Kitzbüheler Schützenfahne stammt aus der Werkstatt des Fahnen- fabrikanten Gärtner aus Mittersill. Während der Innsbrucker Messe wurde sie dort ausgestellt und fand die unge- teilte Anerkennung. Die Fahne trägt den Tiroler Adler mit dem Spruch: „Erbe und Auftrag Treue der Heimat" Im Revers das Kitzbüheler Stadtwappen mit der Inschrift „Schützenkompanie Kitzbühel im Tiroler Gedenkjahr 1959". Nach der Heldenehrung und Kranz- niederlegung vor dem Kriegerdenkmal an der großen Kirchenstiege, bei welcher die Stadtmusik das Lied „Ich hatt' einen Kameraden" intonierte und die Schützen- kompanie unter dem Kommando des Schützenmajors Adolf Nagilier die Ge- wehre präsentierte, fand in der Vorder- stadt vor der neuen Fahne der Vorbei- marsch statt. Hinter der Fahne hatten die Ehrengäste, an der Spitze Bürger- meister Reisch, die Fahnenpatin und die Schützenfrauen, welche die Fahnen- bänder spendierten, Aufstellung genom- men. Es war ein schönes Bild, als die Stadtmusik mit den Kitzbüheler Schätzen, den strammen Abordnungen der Kompa- nien aus dem Bezirk und der Kitzbü- heler Heimatvereine und der den Schüt- zen verbundenen freiwilligen Feuerwehr vorbeimarschierten. Die Stadtmusik begleitete den Zug bis zum Hotel Weißes Rößl. Leider war es nicht möglich, in Kitzbühel einen großen Saal für eine gemeinsame kameradschaft- liche Feier zu gewinnen. So mußten die Mitwirkenden in einzelne Gruppen ge- teilt werden. Während die Stadtmusik sich zum Gasthof Hari sch begab, kehr- ten die Abgeordneten aus Stadt und Be- zirk beim „Eggerwirt" zu und das Fah- nenessen der Kitzbüheler Kompanie wur- de in den Gasthof „Neuwirt" verlegt. Am Vorbeimarsch nahmen folgende Vereine teil: Stadtmusik Kitzbühel Schützenkompanie Kitzbühel mit den Jungschützen Bataillonsfahne mit Bezirksmajor Hans Emba eher, Kirchdorf Winters tellerschützenf ahne Kirchdorf F'ellerschützenfahne St. Johann Blattlschützenfahne Fieberbrunn Sch:1echterschützenfahne Going Gruberschützetufahne Reifherwirt Oppacherschützenfahne Jochberg Schützenfahne Brixen Schützenfahne Westendorf Fahne der Schützengilde Kitzbühel Kaiserjägerfalme Kitzbühel Heimkehrerfahne Kitzbfthel Trachtenvereinsfahne Kitzbühel Feuerwehrfahn'e Kitzbühel Alle Fahnen erhielten sehr schöne Fah- nenbänder, ah- nenbänder, welche von Kitzbüheler Frau- en aus schützenfreundlichen Kreisen ge- spendet wurden. Die Stadtmusik erhielt einen Festwimpel als Zeichen der Er- innerung an den Weihetag und des Dan- kes für die Mitwirkung. Folgen wir den Schützen zum Neu- wirt. Hier hatten sich als Ehrengäste Bür- germeister Reisch, Stadtpfarrer Lic. Dr. Joseph Kreuzer, Schützenmajor Otlirnar D an n er aus Schwaz in Vertretung des Landeskommandanten und Stadtkoopera- tor Chordirigent Matthias Schwab ein- gefunden. Unter dem Beifall der anwe- senden Ehrengäste, der Fahnenpatin und der Spenderinnen der Fahnenbänder über- reichte Schützenkommandant Adolf Na- giller an Bürgermeister Reisch und Stadtpfarrer Dr. Kreuzer zur Erinne- rung an den heutigen Tag ein F ahnen- band. Es folgten Ansprachen, in welchen die Tätigkeit der Schützenkomp.ane, vor allem des Kommandanten Schützenmajor Adolf Nagi 11er hervorgehoben wurde. Bürgermeister Reisch: „Heute war die Stadt wieder einmal stolz auf ihre Schüt- zen. Obwohl erst dreieinhalb Jahre seit der Wiedergründung vergangen sind, hat sie sich bereits im ganzen Land einen Namen gemacnt und die Heimatstadt würdig vertreten. So war es beim großen historischen Festzug 1959 in Innsbruck, bei der Franz-Christoph-Eder-Feier :ifl Wien 1961 und beim großen Landes- schützentag 1962 in Innsbruck; unsere Schützenkompanie zeichnete sieh nicht nur durch Disziplin, strammes Auftreten und die schöne Heimattracht aus son- dern auch durch ihre zahlenmäßige Stär- ke-. Eine besondere Freude sind auch die Jungschützen. Der Herr Landeskoniman- dant Altlandeshauptmann Dr. Schumacher hat der Stadtgemeinde Kitzbühel bestä- tigt, daß die Schützenkompanie Kitz- bühel im ganzen Lande als Vorbild hin- gestellt werden kann. Auch ich bin stolz, daß ich der Kompanie seit der Grün- dung als Schütze angehöre und be- glückwünsche euch alle zu eurem rüh- rigen Kommandanten Adolf Nagiller. Er- freulich ist es auch, daß unser Herr Stadtpfarrer sich so zu den Schützen hingezogen fühlt, das haben wir heute vor allem bei seiner schönen Predigt in der Pfarrkirche gemerkt. Die heutige Fahnenweihe kann als Krönung der bis- herigen Tätigkeit in der Kompanie an- gesprochen werden. Bleibt der Fahne treu, haltet treue Kameradschaft und bleibt wie ihr seid 1 Das mir heute über- gebene schöne Fahnenband wird im Bür- germeisterzimmer des Rathauses einen würdigen Platz erhalten." Stadtpfarrer Lic. Dr. Joseph Kreuzer sagte bei seiner Ansprache beim Fahnen- essen, daß er noch nie einen so schönen und würdigen Christkönigsonntag erlebt habe. Auch im Pfarrhof wird das Schüt- zenfahnenband, so lange er in Kitzbühel S tad tp farrer sein kann, einen ehrenvollen Platz einnehmen. Die Fahnenweihe in der Kirche, im Anblick der ernsten alten und jungen Mannschaft, im Gchör die wundervollen Töne der Stadtmusik, die Stille und Andacht der Gläubigen, habe ihn sehr beeindruckt. In dieser Stunde ist bei ihm der Gedanke aufgetaucht, diese Mannschaft, die Stadtmusik mit den Schützen, einmal in seinem Heimatdorf Großarl sehen zu dürfen. Die Groß- arier mit ihrer reichen Schützentradi- tion haben die „Kitzbüheler" schon bei seiner Installation bewundert. Von seiten der Schützen wurde ein
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