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Samstag, 10. November 1962 Kitzhüheler Anzeier Seite 3 Freundschaftsbund YamagataKitzbühe1 1963 Die Tagesordnung der Gemeinderat- sitzung vom 8. November 1962 (Bericht h•ieriibe r folgt) weist einen interessanten auch fiir die Außenpolitik Osterr'ichs w ichii gen Punkt auf: F r e u nd s c h a f t s- bu:nd mit der japanischen Stadt Yamagata. Die Skistadt I(itzbübei war- dc dazu ausersehen, mit der Stadt Yama- gata, zu der auch der berühmteste Skiart Japans, Zach, gehört, einen Freund- schaftsbund zu schließen. Heuer im Frühjahr konnte sich der Gemeinderat der Stadt Kitzbühel schon einmal mit dieser Angelegenheit befessen. Damals beauftragte der Gemeinderat Bürgermeister Reisch, sich weiterhin mit dem Initiator des Außenministeriums Dr. Franz Leit ner, a. o. Gesandter und bev. Minister und Leiter der Kulturabteilung des Außenministeriums ins Einverneh- men zu setzen. Nun ist in diesen Tagen ein Original- brief des Bürgermeisters von Yamagata, Herrn Denzo Okubo an den Bürger- meister von Kitzbühelei:ngielangt. Dieser Brief hat folgenden Wortlaut: „Sehr geehrter Herr Biirgermeister der Stadt Kitzbühel1 ich beehre mich, ihnen diese Bot- schaft zu ilberreichen. Yamagata ist der Sitz der Provbzial- regierung der Praefktur Yamagata in Nordjapan und ist ein Zentrum der Ver- waltung, der Erziehung, der Kultur, der Industrie und des Fremdenverkelirs. Zaoh, ein berühmtes Skigebiet, das jedes Jahr von vielen Skiläufern besucht wird. ist ein Teil der Stadt Varnagata. Beziehungen zwischen 'Osteerei h und Yamagata, bestehen seit dem Jahre 1880, in dem der österreichische Arzt Dr. Lo- renz aus Innsbruck die Stadt besuchte. [n den letzten Jahren ist Yamagata in noch nähere Beziehungen zu Osterretich getreten. da wiederholt österreichische Skilehrer die Stadt besucht haben. Wir möchten daher einen Freundsehafisbund mit einer österreichischen Stadt absd'l ßen, um die Beziehungen zwischen Os: reich und Japan noch enger und freund- schaftlicher zu gestalten. Es gereicht uns daher zur besonderen Freude, daß unser Vorschlag zum Ab- schluß eines Freundschaftsbündnisses mit Ihrer Stadt Kitzbühel durch die Ver- mittlung Seiner Exzellenz, des Herrn österreichischen Botschafters in Japan Dr. F. Hart imayr, angenommen worden ist. Der Vorschlag muß nach von unserem Gemeinderat approbiert werden. Da je- doch e- doch die Mitglieder des Gemeinderates bereits ihre Begeisterung für diiessei Vor- schlag zum Ausdruck gebracht haben, schlagen wir den formellen Abschluß des Freundschaftsbündnisses zwischen Kitz- bühel und Yamagata vor. Dieser Vorschlag wird durch Seine Ex- zellenz, den Herrn österreichischen Bot- schafter in Japan, Dr. F. Hartiimayr, übermittelt. Denza OKUBO, Biirgermeiser von Ya- magata." Aus dem Brief des Botschafters Dr. Hartlmayr, Tokio, 16. Oktober 1962, an den Bürgermeister von Kitzbühel, geht hervor, daß von seiten der Botschaft der Abschluß dieses Freundscliafthündnisses wärmstens befürwortet und begrüßt wird,, vor allem auch, weil Zaoh als Skigebiet Am Sonntag, 4. November 1962 wurde in Kitzbühel der Seelengottesdienst für die gefallenen Kameraden der beiden Weltkriege abgehalten. Der Gottesdienst fand heuer am Abend in der Stadtpfarr- kirche statt; anschließend bei der großen Kirchenstiege das Libera. Um 19 Uhr nahmen die Kriegerkame- radschaft und der Kaiserjügerbund im Hof der Volksschule Aufstellung und die Stadtmusik geleitete die Kriegervoreine durch die Vorderstadt in die Kirche. Bei der Messe, welche von Stadtpfarrer Lic. Dr. Joseph Kre u z er gelesen wurde, führ- te die Stadtmusik unter Stadikapeilmei- ster Sepp 0 a s t ei g er (las Requiem von Fucik auf. Sehr erhebend und ctndruc'ksvohl für die anwesenden Kriegerkameraden und Kriegsopfer war die Predigt des Herrn Stadtpfarrers. Er sprach über den Ernte- tisch, welcher vor 14 Tagen beim Ernte- dankfest (las Presbyterium der Kirche schmückte, über die Schützenfahne, el- ehe am vorigen Sonntag geweiht wurde und über das Birkenkreuz, das am Seelensonntag als Sinnbild der Liebe zu den toten Kameraden aufgestellt wurde. Abschließend sagte der Herr Stadtpfar- rer: „Was sollen wir tun in unserer armseligen Trauer Reichen wir den To- ten über das Grab hinaus die Hand; die Mutter Kirche eibt uns dazu die Möglich- keit." Nach dem Gottesdienst wurde an der Kirchenstiege das Libera gehalten. Das Pfarrvolk stand mit brennenden Kerzen auf der Stiege und die Kriegervcrhände hatten am Stiegenfuß Aufstellung ge- nommen. Nach dem Lihera spielte die Stadtmusik das Lied „Ich hatt' einen Kameraden", von dem auch der Herr Stadtpfarrer in der Predigt hinwies, daß es aus Anlaß der Tiroler Freiheiiskämpf'e 1809 von dem schwäbischen Romantiker Ludwig Uhland geschaffen wurde. Bür- germeister Hermann Reis eh gedachte in einer Ansprache der großen Opfer, welche die engere Heimat bei allen Krie- gen bringen mußte. Am Vormittag fand 'im Restaurant Chizzo die Generalversammlung der Krie- g'erkameradschaft statt. Obmann Gemein- derat Josef Ober ha use r konnte auf bereits international bekannt ist und vie- le Ähnlichkeiten mit Kitzbühel aufweist. Die Botschaft schlägt im Einernehmen mit dem Bürgermeister von Yamagata als Tag des endgültigen Abschlusses des Freundschaftsbündnisses den 17. Februar 1963 vor. An diesem Tag sollen in!beiden Städten entsprechende Feiern stattfinden, womöglich unter Teilnahme von offiziel- len Persönlichkeiten oder Bürgern der Schwes erstad t. Wir werden Näheres in der nächsten Ausgabe bringen können. dieser Versammlung auch die Kaiser- jägerkameraden Altnationalrat Max Wer- ner und Kurdirektor Baron Karl Mens- hengen begrüßen. Bei den Neuwahlen wurde der bisherige Ausschuß wiedergewählt: Obmann: Josef Oberhauser, Stellvertreter: Sebastian Huber, Hauptmann: Franz Essi, Fähn- rich: Konrad Moser, Kassier: Egi'd K an 11, Schriftführer: Franz Neub a- eher; Beiräte: Georg Hauser, Baitha- sar Gandler, Adam Pichler und Peter Haid er; Kassenpriifer: Josef Planer und Klaus 5 eiwald. Von der 'Versammlung wurde weiters angeregt, alle heimgekehrten Krieger in einen Dachverband zu vereinen, da- mit a- mit bei Ausrückungen ein 'eindrucksvoller Marschhlock zustandekommt Die bishe- rigen X erei;ie sollen in Sektionen inner- halb des Verbandes wieiterbestehe'n. Weiters wurde vorgeschlagen, dafür sorgen zu wollen, daß die Ehrentafeln der Gefallenen beider Weltkriege an eine ni Kriegerdenkrnal vereint werden. Altnationalrat Max Wem er setzte sich sehr für die Belassung des bisherigen Be- griibnis'weges, vo n der Au'fbahrungshalle über die 'Vorderstadt zur Kirche, ein. ttiIjcter eok1nRWrldØeI - Geboren wurden: ein Michael dem Forstarb'eiter Matthäus Weriberger und der Gattin, Elisabeth geb. Schripflinger, Jc ohberg 367; ein Peter dem Maschi ne'nbaa'ingenieur Franz Lackner und der Gattin, Herma geb. Egger, Kitzbühel, Jochberger Straße 145. - Gestorben ist am 4. November 1962 de Hausfrau Maria Gruber geb. Kiaiß- nec, Kitzbü'hel, Siedlung-Badhaus 18, im Alter von 59 Jahren. - Ihr 70. Lebensjahr vollendete am 4. November Frau P'hilomena Astl geb. Sc'h'waighofer, verwitwete Pörnbacher, Hotel Jägerwirt. Sie erfreut sich bester Gesundheit. Die Geburtstagsfeier fand im Kreise der Familien Bartenstein, Kitz- bühel und Egger, Brunnhof, St. Johann, statt. - Wir gratulieren! AIlerseelenfeier für die gefallenen Kameraden Hauptversammlung (1er HeImkehrerkameradsehaft Kitzbflhel
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