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Samstag, 17. November 1962 Kitzbüheler Anzeiger - Seite ii sehr bescheiden mit seinen Wünschen sein, doch eines ist wesentlich, daß die Anlage betriebsfertig für die nächste Sai - son zur Verfügung steht. Nach dem bisherigen Stand der Dinge konnten sich Stadtrat, Verkehrsverein und die Vertreter des KSC zu einer ausführlichen Aussprache finden, wobei spezief 1 die Möglichkeiten der Finan- zierung besprochen wurden. Hiebei muß, wie immer, die Gemeinde den ersten Schritt mit dem Verkehrsverein machen, da ohne Beihilfe dieser beiden Institu- tionen das Land Tirol und das Unter- richtsministerium keine einmaligen Zu- schüsse leisten. Sobald die finanziellen Leistungen von Gemeinde und Verkehrs- verein festliegen, ist der Weg frei für die Erreichung der finanziellen Beihilfe durch Land und Bund. Es ist wirklich bedauerlich, daß man hier in Kitzbühel, welches einer der ältesten Wintersportorte Tirols und Der Besitzer von Grub am Soniiber.g in Kitzbühel Harald Lechenperg, lang- jähriger Chefredakteur der „Bcaiinter I- lustrierten" und der „Quick", 55 Jahre alt, startete heuer im Frühsommer seite zweite Indienfahrt. Während er vor E0 Jahren diese Fahrt in einem „Ford Mo- dell A" von Indien nach Osterreich durchführte, fuhr er heuer die Strecke in der anderen Richtung und zwar mit einem Ford 17 M von Kitzbühel (er hat sich hier 1954 angekauft) nach Indien. Bei der Fahrt des damals 26jährigen Reporters ab Bombay mußte Lechen- perg eine 13.000-Kilometer-Fahrt übeir- winden, auf welcher ein eventueller Ab schleppdienst unbekannt gewesen wäire und eine Wagenreparatur mangels einer Reparaturwerkstätte auf der gesamten Strecke hätte nicht durchgeführt werden können. Einen großen Teil der Strecke kannte er jedoch schon und zwar auf fK.i- niel.reisen und Pferdereisen. Mit Zuversicht trat er die Reite an und verschmähte dabei noch den kiiiz- sten Weg. Anstatt von Bombay über Ka- rachi nach Persien zu fahren, machte er einen großen Bogen über Delhi und La- hore und benützte auch sonst Seitenwege durch die Dschungel. Dieser spart1icie Ehrgeiz brachte es aber auch mit sich, daß er ein ums anderemal seinen Wa- gen ausgraben mußte. Von den unwirtlichen Gegenden Re- luschistans fuhr er durch die ostpersi- sche Wüste Dascht-j-Luth, welche bisher als unpassierbar galt. Dabei machte er die Feststellung, daß man vor und nach dem Sonnenuntergang viel besser auf dem Wüstensand fahren kann, weil der Sand zu dieser Zeit fester ist als bei Tag. Das Wagnis gelang über Erwarten gut, obwohl ihm seine Aufgaben als Bericht- erstatter den neuen beträchtlichen Um tJsterreichs ist, wegen einiger Millionen sich den Kopf zerbrechen muß, während in anderen Orten durch die Beihilfe von Land und Bund vielfache Miliionenibeträ- ge für derartige Zwecke freigemacht werden können. E wäre nun wirklich höchst an der Zeit, daß man die Wün- sche Kitzbüheis endlich hört und nicht auf die lange Bank schiebt, sondern in kürzester Zeit eine konkrete Entschei- dung seitens der Tiroler Landesregie- rung und dies Unterrichtsministeriums trifft. Nur darin wird es möglich sein, diese für Kitzbühel so notwendige An- lage zu erreichen. Wir dürfen dabei nicht vergessen, daß die Gemeinde und dr Verkehrsverein Kitzbühei für die Olympiade 1954 über eineinhalb MilLionen Schilling zu zahlen haben und es wäre recht und billig, wenn man bei offiziellen Stellen dies bei der Zusprechung der Subventionen berück - sichtigeii würde. weg über Teheran aufzwangen. Dabei machte er mit den Pässen des persischen Randgebirges Bekanntschaft. Wegen des bevorstehenden Schneefalles saß hier Lechenperg zwei Tage und zwei Nächte ununterbrochen am Steuer. In neun „schrecklichen" Tagen gelang ihm die Durchquerung der, Asiatischen Türkei. Nach diesem Hindernis, welches bei Winterregen überwunden werden mußte, war der Rest der Reise nur mehr eine Spielerei. Als Lechenperg in Wien eintraf, hatte er einen Rekord zu ver- buchen: In 33 Tagen auf dem Landweg von Indien nach Osterreich! Seine beste Tagesleistung waren 820 Kilometer und zwar in der Syrischen Wüste; in Kleinasien kam er einmal nur 37 Kilometer weiter. Ohne Straßen mußte er 3000 Kilometer zurücklegen und nur 2500 Kilometer waren wirklich gute Straßen. Heuer im Juni drückte er zu Grub cm Soninberg in Kitzbühei auf den Anlasser, um diese Reise in umgekehrter Richtung zu wiederholen. Er hofft noch viel von der damaligen Romantik vorzufinden. Der Fahrt selbst gab er den Namen „Aus- flug durch ein Jahrtausend". Denn seit 1932 hat sich die Strecke von Osterreich nach Indien mehr verändert als in einem Jahrtausend zuvor. Der Weltenbummler ging mit verhält- nismäßig wenig Gepäck und mit der al- ten Leica, welche er schon vor 30 Jahren hatte, auf die Reise. In den sechs Mo- naten muß er 35.000 Kilometer zuriick- legen. Er hofft, daß er dtbei auch noeh einige Freunde wiederfinden wird. Vor allem hat er auch die Absicht, den Kitz- büheler Wissenschaftler Peter Auf- schnaiter in Nepal und den zweiten Kitzbüheler Peter Aufschna iter, wel- eher als Botschaftskanzler in New Delhi wirkt, zu besuchen. Nach Weihnachten will Lechenperg wieder in Kitzbühel sein. Anton Flecksberger: Der zergname „Soe ealte" Namengebend für die „Kleine Salve" (1563 in) und die „Hohe Salve" (1829m) sind die am Westendorfer Abhange des Salvenberges gelegenen Höfe Nieder- und Obersalfeni (1055 m) und die am Nord- abhang (Söll) liegenden Höfe Salvenau (999 m) und Salvenmoos (1168 m). In den meisten Fällen sind bei Berg- hängen und Berghöfen die darunterlie- genden Höfe namengebend. Zum Beispiel der Hof Gaisberg in Kirchberg für den Gaisberghang und den Gaisbergkogei. Der Name Salve oder Salfe leitet sich von den hierzulande vorkommenden Sal- fen stauden ab. Ähnliche von „Staudach" ableitende Rodungsnamen finden wir im Biiiixental auch bei den Gutsnamen Haslau in Hopf- garten (von Haselstauden) Ho1Jern in Westendorf (von Hollerstauden), Kranz- ach in Westendorf (von Kraiiewittstau- den) und Staudach in Kirchberg, um nur einige zu nennen. Sauen au im innersten Graben und Sal- fenmoos am höchstgelegenen Hang des „Söller" Salvenberges scheinen 1224 und 1270 als Schwaigen (Viehhöfe) auf. Von den Saifenihöfen am „Dorfer" Salvenberg war Niedersalfen ein Urbar- und Ober- salfen ein Lehengut der Herrschaft Itter (Herren von Itter waren von 902 ,bis 1385 die Bischöfe von Regensburg und von 1385 bis 1803 die Erzbischöfe von Salz- burg). Nach den Erhebungen unseres Heimat- forschers DDr. Dr h. c. Professor Mat- thias Mayer (Stadtarchiv Frankfurt und Stadtarchiv München) scheinen um 1500 als „Salfen"-Bauern auf: Salfen: Christian von Salven, Helen, seine Hausfrau, Agnes, seine Mutter, Pe- ter von Salven, Barbara, seine Hausfrau. Leonhard von Salven, Peter, Elsbeth, Christin seine Kinder. Hans von Salven, Magdalena seine Hausfrau, Agnes, Gilg, Barbara, Elsbeth sein Hausvolk, Simon und Jörg von Salven: Salfenau: Martin Salvenauer, Christian Pfitscher, Christian Saivenaiuers Erben Salfenmoos: Christian Stckl, Urban Salvenmoser. Die Hohe Salve steigt ebenso groß aus dem Boden des Brixentales wie aus dem des Söllandes auf. Daher die Be- zeichnung „große" Salve in den Berg- baubeschreibungen des Brixentales: St. Georgen an der großen SaIfen St. Johann an der großen Sa:lfcn St. Matthäus an der großen Saifen Harald Lechenperg - startete auf dem Laidweg iuch Indien Ein Sommerausflug durch ein Jahrtausend
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