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Seite 4 Ki1büheIer Anzeiger Samstag, 17: November 1962 rientuIcr ugenÖat1ament in irdjberg Auch das dritte Jugendpariament, das die österreichische Jugcndhewgung in unserem Bezirk abhielt und zu dem die junge Generation aus dem Brixental ge- laden war, nahm einen erfolgreichen Ver- lauf. Der Saal des Hotels „Daxer' in Kirchberg war bis zum letzten Plätzchen besetzt, als Bezirksobmann Ca pcI 1 a ri die Veranstaltung eröffnete. Diskussions- leiter Ing. Hohenhruck, ein Sohn des uiiveigessencn Bauernhunddirektors Hof- rat Hohenbruck, stellte die Mandatare vor: Landta:gspräsident KR. Johann Oher , mo- ser, Nationalrat Dr. Franz Hetzenauer, Bundesrat Bezirksdbmann Hermann G a s- hichler, Büre,rrneisÜer Ing. Herbert Pauf 1er, Bürgermeister Hans Jöchi, den Senior unserer Gemeindeväter, und Bürgermeister Andrrä Sch ärmer (Br- xen). Landtagsabgeordeetnr Bütrgcrmei- ster Mauzl und Bürgermeister Treichi (Westendorf) hatten sieh entschuldigen lassen, ließen aber die besten Wütnsche an die junge Generation Überbringen. Die Art der Fragestellung bewies die offene demokratische Art, die durch die- se „Fr tunden" der Jugend an eifah- ren e Parlamentariereinen neuen, erfolg- reichen Weg genommen hat. Es wurden Fragen der Koalition, der Neutralität, die europäische Wirtschaftseinigung, die Ein- stellung der Pa;rteien zu offenen Fragen, so die Rückkchr Dr. Otto v. Hasbuigs und die Wohnbaufrage gestellt. Im Bri- xental konnte die Frage nach dem Aus- bau der Straßen nicht fehlen. Auch zur Einstellung ausländischer Arbeitskräfte und zur Weiterarbeit von Pensionisten wurde Stellung bezogen. Schließlich kam auch die Aufwandsentschädi:gung füw Par- wurden im Rathaus drei Lokale für Schul- zwecke adaptiert. Es wurde damals auch eine eigene Mädchenschuie eingerich- tet. Als Lehrerinnen fungierten Schui- schwestern aus der Kongregation der barmherzigen Schwestern in Salzburg. Ab 1875 werden in Kitzbühel eigene Schulchroniken geführt. Angelegt wurde diese Chronik von Ludwig Fankhauser. 1,884 wurde die Schulleitung Franz Eb- s ter Übertragen. ihm zur Seite standen der mit dem silbernen Verdiens'tkreiuze mit der Krone ausgezeichnete Schal-Ve- teran Bach er und Lehrer S eh i eh ti, der auch das Amt des Chorregenten be- kleidete. Dieser wurde 1,997 vom Kaiser mit dem Silbernen Verdienstkreuz aus- gezeichnet. 1.897 wurde eine fünfte Klasse einge- richtet. Insgesamt besuchten 425 Kinder die Kitzbtiheier Volksschule. Fräulein Maria L an er wurde als Lehrerin an- gestellt. 1,398 beschloß der Gemeinderat unter Bürgermeister Carl Cathrein die Grün- dung der geweiblichen Fortbildungsschu- In. 1902 fand im Magistratssaale eine Ausstellung der Arbeiten der gewerb- lamentarier und die Pension für Politiker zur Sprache. Die Anfragen kamen aus allen B rixentaler Gemeinden. Leider können wir nur in knappen Zügen die Antworten der Parlamentarier bringen. Präsident Obermoser: Koalition: Die Zusammenarbeit der großen Parteien war nach dem Krieg unerläßlich, gemeinsame Arbeit für Osterreich muß bleiben. Au- ßerhal'b der Koaiitionsvereinbarung muß freier Raum für die Volksvertreter blei - ben. Wohnungsfrage: Altwohnungen sind nur teilweise bewohnt. Es ist Kardinal- aufgabe der kommenden Gesetzgebungs- periode, Abhilfe zu schaffen und die un- moralische Situation zu hes'ciigen. Wohn- bauförderung: Die Mittel für 1963 aus dem Fonds des Landes sind bereits ver- geben. Auch den „Baus tümipflern" wird geholfen. Habsburg: Aus einer morali- schen und rechtlichen Frage ist ein Poli- tikum geworden. Die perönliche Frei- heit is' für jeden Osterreicher gleich. Europäische Einigung: KulturelLe und le- benswichtige Grundlagen Tirols müssen Berücksichtigung finden. Baernforderun- gen: Die Forderungen sind durchaus als berechtigt anerkannt, auf ihre Erfüllung wird weiter gedrängt werden. Verspre- eh unge.n heilen nichts, mit radikalen Drohungen ist der Sache ebenso wenig gedient wie mit „Bauernfängerei" vor Wählen. Straßenbau: Der neuzeitliche Ausbau von einem Kilometer , Bundes- straße in Tirol kostet drei bis vier Mil- lionen. Es wird versucht, ein Achtjahres- programm zu erstellen, um die Bundes- straßen auszubauen. Die Paß-Tharn-Bun- desstraiie muß saniert werden. Brixen - liehen Fortbildungsschüler statt. Diese wurde auch von Bezirkshaup tm arm Graf Wolkenstein besucht. Die im Herbst veranstaltete AussteIu'ng der Lehrlings- arbeiten wurde auch vom Handelsmini- sterium subventioniert. Es wurden viele erste Preise verteilt und mit 15 Kronen datiert. Für ärmere Lehrlinge wurden Sparkassenbücher mit einer Einlage von 10 Kronen gestiftet. 1902 bemühte sich die Schulleitung., nachdem bereits die sechste Klasse er- richtet wurde, diese unter ein Dach zu bringen und ersuchten die Gemeinden Kitzbühel Stadt und Land, das Schulhaus in der Kirchgasse um ein Stockwerk zu vergrößern. Im neuen Spritzenhaus wur- de ebenerdig ein Turnsaal eingerichtet, nachdem das Turnen für die Volksschule obligatorisch eingeführt wurde. 1903 wurde vom Stadtmagistrat ein eigens Komitee gewählt, das sich mit der Schulbau!' rage zu befassen hatte. Baumeister Hute r riet von einer Auf- stockung des alten Schuihauses wegen der zu schwachen Mauern und wegen der Raumnot ab. 1904 wurde der Neubau der Volks- taler Straße und Eibergstraße sind un- zeitgemäß, es wird versucht, den Bau in einem kürzeren Zeitraum zu erreichen als voigeschen ist. Das Tauziehen hat begonnen: Wo soll man anfangen? Ich plä- dierte für das frequentierteste Stück Kitz- biilieI-Kirchberg. Zur Bcnaelhfteiiigung Ti- rols bei der Vergabe von Bundesmitteln - Wir haben 1962 100 Millionen aus der Reserve erhalten.. Das Land Tirol gibt jährlich 30 Millionen für Instandsetzung und Ausbau der Landesstraßen. Zirka 12 Millionen davon sind für die Instand- haltung. Im Bezirk Kitzbühel sind als vordringlich gereiht: Gasteigstraße, Sper- t ent aler -‚ Keiehsauer- und Reither Straße. Dr. Hetzenauer: Koalition: Man kann die Mehrheitsbildung nicht dem Zufall aussetzen. Der falsch verstandene „Klub- zwang" ist die Mehrheitsentscheidung im Parlamentsklub der einzelnen Parteien.- In arteieit In Gewi.sscnsfragen ist die Abstimmung frei. Die Koalition muß in vernünftiger Weise gelockert werden. Neutralität: A:- griffe gegen Westen, der uns nach. tota- lem Zusammenbruch volkswirtschaftlich auf die Beine geholfen hat, sind abzuleh- nen. Wer verwandtschaftliche Beziehun- gen zum Staatssystem des Ostens hat, ist in Osterreich am falischen Platz. Wohn- bau: Es besteht ein Wohn:ungschaos. Die Reform der Wnhnbaupolitik wird an- gestrebt. Eine echte Wohnungsbeihilfe für die Bedürftigen muß geschaffen wer- den, der Begriff der Gemei!nnützigkeit muß auf die tatsächlichen Fälle ein- geschränkt bleiben. Ich anerkenne die Opfer der jungen Familien zur Wohn raumbescha ffung. Habsburg: Der Min i sterra t kennt nur einheitliche Beschlüsse. Die Entwicklung ist nicht vorauszusehen. Vermutlich werden sich der Haager Ge- seihulle vom Gemeinderat beschlossen. Als Bauplatz wurde der untere Teil der Krautfelder in Aussicht genommen. Diese neue Schule sollte neun Klassen, einen Turnsaal und einen Zeichensaal erhalten. Da diese Krautfelder jedoch im Eigentum des Konsistoriums standen, mußte erst mit der Kirche verhandelt werden. Diese Verhandlungen hatten Er- folg. Im Juli 1905 wurde mit dem Bau begonnen. 1906, am 16. September, fand die fei- erliche Einweihung des neuen Schulhau. ses statt. In der Schulchronik, geführt von Schulleiter Franz Walde (Schul- leiter von 1892 bis 1925), wird u. a. be- richtet: „Das neue Schulhaus ist ein prächtiger Bau, allen Anforderungen der Neuzeit entsprechend. Herr Bürgermii- star Franz Reisch hat das Verdienst um das Zustandekommen des Baues er- worben. Der Bau kostete den beiden Gemeinden 180.000 Kronen. Die Stadt- gemeinde Leistete 100.000 und die Land- gemeinde 80.000 Kronen.. Am Beginn des Schuljahres besuchten 512 Schüler die Schule. 275 von der Stadtgemeinde und 237 von der Landgemeinde. Insgesamt wurden neun Klassen eröffnet. Die Ko1
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