Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 2 Xitzbüheier Anzeiger Samstag, 1. Dezember 1962 Behörden und Schulen von Kitzbilhel. Bürgermeister Georg 0 berl.ei tner, St Johann, die Stadt- und Gemieindjerh von Kitzbühel, die Vorstands- und Ver- waitungsausschußmi tglieder der Sparkas- se der Stadt Kitzbfnhel, die beiden Archi- tekten Dipl.-Ing. Karl Watschinger und Dipl.-Ing. Rbrt Stumpfer, Bau- meister Dominikus W Id ma ser und alle am Bau. beteiligten Firmen und 11e An- gestellten der Spaikasse, ani der Spitze Direktor Jakh Wieser. In einer kur- zen Ansprache gab der Bürgermeister seiner Freude Über die Anwesenheit der Ehrengäste, über die Vornahme der kirch- lichen Weihe durch den Herrn Stadt- pfarrer und zum Schluß tiibcr den Über- aus gelungenen Neubau Ausdruck und appellierte an die Angestellten, weiterhin freudig und fleißig im neuen Haus zu wirken. Stadtpfarrer Dr. Joseph Kreuzer rih- tete vor der Weihe ebenfalls einie War- te an die Anwesenden. Er erinnerte dar- an, daß der Spargedanke aus den Wur- zeln des Glaubens stamme und in der hl. Schrift die Biene und die Ameise den Menschen als Arheitsvorbild•er hingesteilt werden. Das geoffenbarte Gotteswart „Wer nicht arheitet, soll auch niciht es- sen" hezihe sich auf die Sparidee, auf welche auch drei der vier llaupttugen- dcii, nämlich die Vorsorge, die Gerechtig- keit und die Enthaltsamkeit hinzielen. Der kirchliche Raum gab die ersten Im- pulse zum Sparen und Maßhalten,, das ist geschichtlich begründet. Ein Volk kann sich durch den Sparwillen selbst das be- ste Zeugnis ausstellen. Der Herr Stadt- pfarrer schloß seine Ansprache mit dem Hinweis, daß durch die kiirchlidhe Weihe ‚der Raum vom göttlichen Wesen in Besitz genommen wird". Dipl.-[ng. Architekt Karl Watschin- g er, Innsbruck, sprach zu dcii Ehren- gästen ifber die Planung und die Bau- leitung: „Im Juni 1961 erhielt ich den Auftrag., für den Neuibaa der Sparkasse ein Pro- jekt auszuarbeiten. Die Räume der alten Sparkasse waren für den Betrieb, un- zureichend, weghalb, sich die Sparkasse für den Neubau „Vorderstadt 14" ent- schloß. Die Untersuchung des vorhandenen. al- ten Gebäudes für einen Umbau wurde durch den Statiker als unzweckmäßig und unwirtschaftlich beurteilt und es wurde der Abbruch empfahlen. im Neu- bau war es müglich, die Erfordernisse der Sparkasse voll und ganz zu erfüllen. Die Einteilung des Grundrisses ist oo angelegt, daß alle Räume der Sparkasse abgetrennt sind, während eine separate Treppe mit eigenem Engaag den Zu- gang zu dmi, Pärteiwchnuugen ermöglicht.. Im Hausgang ist ein öff en - tFi.chets. Te- iephon vorhanden! Im Erdgesohctß befindet ich die Sciud-: terhalle im Ausmaß von 129 Quadrat meter zugünglich durch len Hauptiein gang und den Windfang. Die Schalter- halle enthält den Raum für das PubU- kam und den Raum für die Beamten, geteilt durch den Schaltertisch mit Kas- senboxen, ferner efie sepa:ae Fe n;prech- stelle für die Kunden. Im Windfang be- finden sich 228 Briefschließfächer. Vom Schalterraum ist eine direkte Verhn- dung durch eine Wendeltreppe zum Ober- geschoß und zum Tresorraum im Unter- geschoß hergestellt. Ein Personenaufzug vom Untergeschoß bis zum zweiea Stock kann in einer vorgeeeileiien Zelle u einem späteren Zeitpunkt eingebaut werden. Ein Akteiiaufzug verbindet den Schalterraum mit den Räumen im ersten und zweiten Stock. Im Untergeschoß sind vorhanden: der Tresorraum, die Compactusanlage mit Archiv und die Toiletten und Garderoben für die Angestellten. Durch die Haus- treppe zugänglich sind der Heizraum und die Abstellräume für die Metparteien. Der Oltank mit 15000 Liter Inhalt wur- de außerhalb des Gebäudes im Vorplatz versenkt vorgesehen. Für die Entlüftung des Schalterraumes ist eine eigene Ent- lüftungsanlage erstellt mit Frischiuftzu- führung ab Dachgeschoß und Wairmluft- zuführung ab Kalurifer bis zum Eintritt in die Lochdecke des S clialterraum s. Das I. Stockwerk enthält die Direk- tionsräume und die Bütroräume mit Ba- churLgszimlner: im ii. Stockwerk st das Sitzungszimmer und ein kleines Archiv sowie eine Beamtenwohnung mit vier Zimmern und Nebenräumen. Im III. Stockwerk sind zwei Parteiwohnungeii Der Dachraiuin ist volilkommeir frei;„ oh- ne Binderk'onstruktion, hergestellt. Drt befindet sich die Eittlüftungsanlage uiicl Abteile für Sparkasse und Parteien. Zur architektonischen Gestaltung des Gebäudes: Das Nußere ist der beimischen Formgebung iaingepußt, jedoch ist auf eine ausreichende Belichtung des Schal- terraumes Rücksicht genommen. Das In- nere ist in zeitgemäßer moderner Art gestaltet. Die konstruktive Durchführung des Ge- bäudes bot einige Schwierigkeiten, da die Nachbarhäuser nur teils oder gar nicht unterkellert waren. Es waren schwierige Unterfan:gnngsarbeiten notwendig. Ich hatte die Aufgabe, die erforderlichen Plä- ne, Details und die Aufstellungen aus- zuarbeiten, ferner die Oberleitung der Ausführung. Die statischen Berechniiii- getni, mit Plänen erfolgten durch Dr. tedhn. Dipl.-Ing. Walter Passer, Innsbruck. Die örtliche Bauleitung hatte Kollege Dipl.- Ing. Robert Stampfer, Kitzbüihel, über- nommen und es ist besonders seinem Fleiß und seiner Hingabe zu danken, daß die Arbeiten in bester Ausführung und rechtzeitig durchgeführt wurden. Für die angenehme. Zusammenarheilt danke ich besonders. ich möchte den Firmen, weiche mit denn Ausführungen des Gebäudes beschäf- tigt -.waren, meinen wärmsten Dark aus- sprechen: vor. allem Baumeister W i d- mose r, welcher in unglaubiieh kurzer Zeit seine Arbeiten vollendete, dem Zim- mermeister Egge r, welcher den mod:er- nen. Dachstuhl aufstellte, dem Spengler Sailer, den Tischlereien L:eimer, Nä- gele, Kun s to wny, Wei xlbaume r und der MOBA Ges. m. b. H., weiters für die sanitäre Anlage der Fa. Bode.nseer, für die Ulfeuerungsanlage der Fa. Sax. Die umfangreichen Elktroarbeien führte die Firma P furt schelle r durch, die Sehlos- serarbelteri die Firmen Ing. Fritz und Cuilek, die Giasecarheiten die Fa. Neu-. in a y r, die Marmo rarbeiea die Fa E x en - berger, die Stukkaturabeiteu die Fa. 5 telzl, die Malerarheiteii die Fa. De- metz, die Terrazzoarbeiten die Fa. a- bernis, Linolbelag die Fa. Heidacher und den Plastikbelag die Firma Larcher. Die Fliesen verlegte die Fa. Gogl. Den Nachttresor und die Briefschließfächer und die Tresoranlage erstellte die Fa. Wertheim-Werke, Wien, den Akten- aufzug die Fa. F re issler, Wien und die Telephon- und U'hrenanlage die Fa. Sie- men s & 1-Ja iske, Innsbruck. Die Gom- pactusanlage führte die Fa. Ing. Seehier, Wien, durch. Die Fa. Tschol1 Ilieferte die Büromaschinen und Karteien, die Fa Philipp Haas & S:öh ne die Vorhänge, das Teppichhaus Vei der die Linoleum- ]),öden, die Firmen Rad e be u le und Ing Berger gestalteten den Vorplatz die Fa. Schwarzen bacihe r erstellte die ParkettMden, die Fa. Huber lieferte Möbel und die F. Kome ter erstelltedie Zinninertapezierangen. Zum Schluß möchte ich dem Vorstand und dem Verwaltungsaussehuß, ferner der Direktion, FIerrn Direktor Jakob Wiese r und Herrn DiirektorsÜeillvertretr Willi Kindi für das mir bewiesene Vertrauen herzlichst danken:. Architekt Dipl.-Ing. Watschinger schloß seine Ausführungen mit folgenden tech imischeu Daten: Baubeg:inn: 18. September 1961 Fertigstellung des Rohbaus: 29. No- vember 1961 tJbergahe: 23. Oktober 1962 Verbaute Fläche 223.65 m2 Umbauter Raum 3735.00 m' Firsthöhe 16.20 m Betriebsräume 487.00 m2 Wohnräume 243.00 m' Nach Besichtigung des Neubaues durch die Ehrengäste, geführt und betreut voi den beiden Architekten und Angestellten der Sparkasse, fand im Hotel Klausne r das Mittagessen statt, bei weichem wei- tere Ansprachen gehalten wurden. Generalsekretär Dipl.-Kfm. Dr. Walter Sadleder: Dieser überbrachte die Glück- wunsche des -Hauptverbandes und gratu- lierte zum neuen Gebäude im Herzen der schönen und weltberühmten Stadt Kitbühei. Er bezeichnete das-neue Hau als schönen Heimatbau, ohne Prunk, und anerkannte den Mut und den Weitblick der Verantwortlichen, welche ein Weik für Generationen geschaffen haben. In einem fachlichen Referat, das von allen Anwesenden mit Interesse- aiifgemmen wurde, wies der Rednetr iauf: n±e Ge-
< Page 1 | Page 3 >
< Page 1 | Page 3 >