Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 1. Deembcr 1962 Kitzbilheier Anzeiger Seite 3 schichte der Os'terrcichischeri Sparkassen hin. Die Sparkassen sind der Spiegel der Wirtschaft und wurden nach den Hun- gerjahren von 1817 und 1818 gegründet. Das Sparkassen-Regulativ von 1844 ver- pönte die Eigeninteressen. Die Sparkas- se wurde zur selbstlosen Institution und die Garantiegemeinden erhielten die Auf- gabe eines Paten. Es wurde ein Gemen- nüLzi.gkeitstyp geprägt, der bisheiute 1]hl verloren ging. Damit wurden die Sfar kassen auch zu einer Schutzior;anisaiju des freien UnternelunertTums. Die Spar- kassen 'Osterreichs sind die bedeutendste Kreditgiiippe des Staates. Am Schluß ci- nes Referates überreichte der Redner an folgende Mitglieder dies Verwaiitiangsaus- shusses die S i Ib er ne Ehrennadel des Hauptverbandes der Oesterreichi chen Sparkassen mit Diplom: Dr. Helmut Roh n Johann Taxer Anton Pichler Karl Jörg und sprach ihnen für uhrlangjähriges eih- renamtliches Wirken den Dank aus. (Bisherige Inihaber der Ehrennadel: in Gold: Staatskommissär Bezirkshaupt- mann Dr. Hans v. Trentinaglin und der Gründer der Sparkasse Aitbihgernieister Franz •Stitz; in Silber: der Vorsitzen- de des Vorstandes Aitb'iirg'ermeister Dr. Camillo v. Buschman, dessen Vorgänger Kommerziatrat Hermann Holzner, Toni Sauer sen. und Josef Neuniayer. Die Ycr- leihung erfolgte im Jahre 1956). Vorsitzender des Vorstandes Dr. Ca- 'ct,to* Mit 2. Fortsetzung Gleichzeitig taucht auch Ortlieb der Münichauer mit seiner Frau Diemuth auf und 1366 finden wir Wilhelm aus diesem Ceschlechte als Richter zu Kitzbühel; ferner einen Ulrich, der noch 1380 in Kitzbühel nachweisbar ist, aber in den Jahren 1393 und 1394 be- reits als Pfleger und Landrichte: zu Hohe na-schau in Bayern amtiert. Aus dem 14. Jahrhundert äst es aber unniög- lieb, vorläufig das verwandtschaftliche Verhältnis dieser einzelnen Mitgjiiedcr der Familie Münichau festzusteEien. Von dem ersten Auftreten an siegeln sie mit dem Mönc h im Wappen als Helm- zier. In den vorerwähnten Urkunden, in denen diese Münichauer als Stifter oder Verkäufer, Zeugen und Siegler vorkom- men, ist noch kein Wort von dem Schloß oder einem Ansitz Münichau erwähnt. Die ersten Güter, welche im Besitze. der Münichauer waren, die in den Urkunden genannt werden, waren dem Stifte Bam- berg untertan. In früherer Zeit war dem Kitzbüteler Stadtarchiv 'ein überaus seltenes Go- scliiehtsdiokument eitweiieibt, nämLic die Bamberger Lehenhücher und die Urbare der Bamberger Oblei in Kitzbühel, beide millo v. Ihischman: Er brachte einen ge- schichtlichen Ubechlick über den Auf- schwung dies Institutes und erinnerte da- bei an den Gründer Altbürgermeister Fran z S t t'z und dessen Anwalt Dir. Th.a- 1er, welche beide den Aufstieg des Un- ternehmens miterleben konnten. im Jah- re 1899 wurde die Sparkasse gegründet und schon acht Jahre darauf konnten be- reits 2200 Ei ii lege r v'erzeiclhrie,t wer- den. er- den. Im Jahre 1925 übersiedelte die Spar- kasse von den Räumen im Rathaus iii das umgebaute Beraiiekhaus und verblieb dort bis zum Jahre 1936, in diesem Jah- re wurde das Haus Hinterstadt 16 ge- kauft und davon auch Bsitz genommen. Die Sparkasse verblieb in deseni Haus bis 1962. Bei der Fusion mit der Han- dels- und Gewerbebank erwarb die Spar- kasse zwei Flänser, „Vorderstadt 14" und ein Haus in der Ba.hnhofstraße. Dr. N. Buschman erinnerte an den verdienten Leiter der Sparkasse Georg Nuß b au m er, der während des Krieges durch Direktor Estlinger vertreten wurde. 1945 schied Nnßbaum'er gänzlich aus der Sparkasse aus und wurde durch den heutigen Di- rektor Jakob, \V ic se r ersetzt. Der Abbruch des Gebäudes Vorder- stadt 14 und der Wiederaufbau wurde von der Offenthchkeit mit großem In- teresse verfo11,gt. Dabei vollbrachte Bau- meister Dom.intikus \Vidmoscr eine Mei- sterleistung. Dr. v. Buschman gedachte auch des verstorbenen ver dieiistvjj ti) Sparkassenfunktionärs Komm.-Rat Her- mann Holzner und sprach am Schluß seiner Ausführungen Herrn Direktor Wie- aus dein 15. Jhdt. Diese Dokumente er- wähnte der bekannte He'iinatforsclier Di)r. Dr. h.c. Professor Matthias Mayer, ehemals Pfarrer in Going, noch vor kur- zem bei einem Besuch in Innsbruck. Eine Abschrift wurde der Gemeinde Jochberg zugeteilt. Nun sind Original wie auch Abschrift unauffindbar. Auch Dr. W. Wiegand, München, erwähnt diese Urkun- den in einem Schreiben, welches im Kitz- bühel Stadtarchiv liegt. 1383 läßt sich ein Leoiiihard Münichauer und Martin, dessen Sohn in einem Kauf- brief, mit welchem „Konrad Heinrich-er das Gut Seelb ach an Ulrich den Finster- walder verkauft, wie er es von dein Fau- en von Luzenbcr1g überkam um vier Pfund Perner und 73 Pfennig. Zeugen: die ehrbaren Leu Leonhard M ü n i chau- er und Martin sein Sohn, Haus Kolin- hofen und Peter Luzenberger", nach- weisen. (Seebach ist heute ein geschlos- sener Hof zwischen Münichau und Schwarzsee; nach dem erwähnten Kauf- brief gehörte es früher zu Latzenberg). 1412 erhielten die Brüder Wolf und Hansen die Münichauer das Feder- spiel der Herrschaften Kitzbübel und Kufstein von Pfalzgraf und Herzog in Bayern Stephan zu Lehen. 1419 verkauft Margareth Finsterwal- derin, Ulrich Finsterwalders Witwe an Hans Münichauer das Gut Seebach. ser und Dirktorstje1lyertreter KindI so wie allen Beamten und Angestellten den Dank aus. Dabei erwähnte er besouder die Leistungen während der Ub'ersäd- innig, welche in Rekordzeit von 24 Stun- den durchgeführt werden konnte antI bei weicher alle Angestellten Vorzügliches Leisteten. Landesrat KB. Robert Lackner: Er überbrachte die Grüße und Wünsche des Herrn Landeshauptmanns. Als Vizepräsi- dent der Tiroler Handelskammer über- reichte er Direktor Jakob Wieser, unter stürmischem Beifall der Anwesenden, die Silberne Mitarbeitermedaille mit Diplom für 40jährige aktive Tätigkeit hei der Sparkasse der Stadt Kitzbübel. Eine Auszeichnung, welche nur wengen Persönlichkeiten verliehen werden kann. Aufrichtige Worte der Gratulation und der Wertschätzung richteten weiters der Vertreter des Landesverbandes Direktor Dr. Stefan Grub er und der General- direktor der Girozentrale in Wien Dozent Dr. Hellmuth Slaik an die Versammel- ten. Beide Herren lobten das neue Haus, die hohen Qualitäten der Arc'hiiioekten und Professionisten und den unermüdliche Eifer der Funktionäre und Direktoren. Das Vertrauen an die „Sparkasse" wächst damit, zum Wohle der Aligemeinheit. Landtagspräsident Kommerzialrat Jo- hann Obermaser: Er lobte das Werk be- sonders als politischer Mandatar seines Heimatbereiches und wies auf die hlervor- ragenden Leistungen hin, weiche h er vollbracht wurden, Die Sparkasse der Zeuge Matthäus Turndi, Pfleger zu Kitz- buh-el und Kunz Ebster zu Griießeuau. In Urkunde wird Hans Münichauer „zu Mii nich au" genannt. Ein Hinweis, daß dieser bereits dort einen Besitz hatte, ob- wohl von einem Schloß Münichau oder einer Burg keine Erwähnung getan wird. in einem Kaufbrief von 1437 kaufen \Viilhelm der Münichauer und dessen Schwester Anna, Kinder des Martin Mü- nie-hauer, von Hanns Münichauer das Gut Seebach. Besonders zwei Namen, Hans und Wilhelm, treten in Urkunden des 15. Jahrhunderts auf. Ein Hans war Gerichtsherr zu Kitz- bühel und wurde, wie auf seinem Grab- stein zu lesen ist, 1442 in Kitzbuihel be- graben. Ein anderer Hans von Münichau ist 1454 Pfleger zu Rattenberg und bleibt in dieser Stellung bis in die siebziger Jahre. Wilhelm Mijnichauier ist von 1454 bis 1483 mit der Stelle des Pfiegers und Landrichters zu Kitzbilhel betraut. Von 1502 bis 1504 finden wir wieder einen Wilhelm Münichauer als Pfleger zu Kit'zbtihei, 1505 als Pfleger zu Ai'h- ling. Er wanderte, nachdem Kitzhuihel an Osterreich gekommen war, mit seiner Familie nach Bayern aus. Die Münichauer des 15. Jahrhunderts haben jedoch außer Seebach auch noch
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