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Seite 4 Kitzbüheier Anzeiger Samsta g, t. )ezeniber 1962 erneuerung erfolgt in der Weie, daß die Frischluft beiderseits über der Fahrbahn eingeblasen und an der Decke n der Mitte abgesaugt wird. Lediglich beim l)iiru suei ntiinnel, den ich wegen seiier Kürze von 472 m vorher nicht erwähnt habe, der aber sonst als Prototyp eines modernen Tunnels gelten kann, wird beiderseits oben an der Deke seitlich die Frischluft eingeblasen und jil der Mitte der Decke wieder abgesaugt. Wa- rum dies so gemacht wurde, ist mir nicht ganz verständlich. Sehr weit .auseinander liegen die an- genommenen Fnischlnftmengen. Beim Montblanc-Tun:nel hat man etwa im Mit- tel 14 mm vorgesehen, bei einem, zuletzt gemachten Tunnelp:rojekt glaubte man bereits mit etwa 6 m' pro Sekunde und Fahrzeug auskommen zu können. Be- üglich der Steigungen der Fahrbahn tini Tunnel wird überall angestrebt, etwa 2,5 Prozent zu erreichen. Dadurch wird der Kraftstoffverbrauch für die Hälfte des Tunnels wesentlich herabgedrückt. da die- s,eg Gefälle ungefähr dem mittleren Hoi]- widerstand eines Fahrzeuges entspricht. Dir Energiemengeu, die zum Betrieb der Belüftungsanlagen längerer Tunnels ge- braucht werden, sind ganz enorm. Für den, nicht einmal 1 /2 km laugen Diirn- steintunnel ist dafür eine Anlage mit 160 KVA vorhanden. Dies bedeutet, daß man für den Felbertauerntunnei für die- sen Zweck etwa das Zehnfache rechnen müßte; das sind 1600 KVA. Ein weite- res kostspieliges Problem ist die Belcuch- tung des Tunnels, die mit Rücksicht auf Andrä itt KitzbübeJ in ihrer Kapele vorn neben des Chors auf der rechten Seite die ihre Vorfahren erbaut, daß in die- ser Kapelle täglich eine Messe präsen- tiert wird und daß jeden Samstag in der Kapelle zu Münichau die Messe ge- halten werde; alle Kirchweilh und Pa- trozinien mit Vesperanit und Verkündi- gung erkündi- guing von der Kanzel. Stiftsgüter: Obern- berg, Reut, Jochberg Gerichts Mittersill, Fritzing, \Viedholz, Grub samt Hausweg und Gärtl, „doch das Kaplan jsdeit in das Schloß zu Münichau glwrnen wer- den könne, um dort diese Messe halten zu lassen". Ritter Gilg von Münic:hau war ein bedeutender Mann. Im Jahre 1483 soll er eine Pilgerreise nach Jerusalem ge- macht haben. Er besaß das Prädikat: „der Rechten Doktor". Von 1488 bis 1494 war er Pfleger von Kitbühel und 1494 wird er vom Dekan zu Bamberg und Herr der (Yblai K:itzbühel Karl von Sek- ketidorf mit Schloß Miinichau und den Gütern Seebach und Dü:rnberg belehnt. Urkundlich die erste Erwähnung eines Schlosses von Milnichan. In. der Ur- kunde heißt es: „als das mit zwinger und. mauer umibfangen und begriffen ist". Kaspar Scrwwrz stellt in: seinem bereits erwähnten. Buch fest: ‚.Ich kannte unter den. zalileeichemm Urkunden. des Kapshurger Archivs kei den Gegenverkehr - man kann nur mit abgeblendeten Lichtern Jahren - wie die in einer gut beleu4ite :en Stadtstra!e vorhanden sein muß. Beim Dürnsteiu- tunnel hat man dafür eile, Anlage von 100 KVA erstellt. Für unseren Fetber- tauerntunnel würde dies wieder mal zehn. somit 1000 KVA ergeben. Ich ziehe als Beispiel bewußt immer wieder demi Dürii- steintunnel hervor, weil dieser in unse- rem Lande wohl der vollkommenste Ver- treter seiner Art ist und in seiner Aus- führung nur von hochbelasteten Groß - stadt-Tunnels überboten wird. Bei mei- nem letztjährigen Besuch der Mont-Blane- Baustelle Nord habe ich zum Vergleich die dortigen Zahlen erhoben, die etwa das Zwanzigfache des Dürnsteiii tunnels ausmachen. Der Vergleich stimmt ziem- lich gut zusammen, nicht aber die Vor- aussetzungen. Für den Felbertauerntun - n:el haben Wir zwei Leitungen von je 17 Kilometer Länge mit zusammen 2.500 KVA Anschlußwert instafiiert bzw. sind gerade dazu im Begriff. Wir glauben da- mit auszukommen. Als letztes nicht minder wichtiges Pro- blem möchte ich die Verkehrssicherheit bei der Befahrung so langer Tuiincls durch iuigeübte Lenker erwähnen. Da und dort treten bereits jetzt schon Ver- kehrspsychoiogen auf den Plan und sen auf auf diese ungeheure Gefahr hin. Un- abhängig davon habe ich mir schon seit langer Zeit darüber Gedanken gemacht. Ich habe mir ebenfalls bisher noch keine Vorstellung machen können, wie man - und damit wird man rechnen müssen - ne ältere Belehnung mit Schloß Mü nichau, ja nicht einmal die Erwähnung eines Schlosses gleichen Namens fitil- den,-atueli in der Urkunde ist nicht, wie sonst üblich, von einer früherer Belehnung die Rede. Ist vielleicht Schloß Münichau wirklich erst irn 15. Jahrhundert erbaut und dann vom Stift Bamberg, auf dessen Grund es erstand, zu Lehen genommen worden? Auch die im Jahre 1469 vollzogene Weihe der Schloßkapelle spricht für einen Neubau. Die ältesten Spu- ren deuten auch nur auf das 15., frü- hestens auf das 14. Jahrhundert. Es st also wahrscheinlich, daß das Schloß Miinicha:u erst um die Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut wurde, was ja dem Bestande eines älteren nicht adeligen Ansitzes nicht widerspricht. Leider ist die Geschichte des Bam- berger Besitzes in Tirol noch ganz tinerforseht. Obgleich zu Bamberg ein geschichtsforschender 'Verein besteht, der bis jetzt 60 Bände Bamberger Ge- schichte herausgegeben hat, so suchen wir darin vergeblich auch nur nach einer Erwähnung des Namens Müni- chau,: das ja ein Lehen des Stiftes war." Ritter Gilg war: 1494 bis 1501 Pfleger zu Rottenburg (mit der Hofmark Licht- wehe: Sitz Rotholz). In. der Zeit des den Zusammenstoß von Fahrzeugen mit Brand in einer solchen Tunneirdhre wirk- sam bekämpfen kann. Die ungeheuren Kosten für Belültuii.g und 13eleuch;t;unig auf der einen Seite und die nicht sehr überzeugende Verkehrs- sicherheit im Tu rinelbetnieb haben uns veranlaßt, vorerst nur die auf jeden Fall notwendigen Vorarbeiten für dcii Tunnel durchzuführen, im Übrigen aber die Er- fahrungen abzuwarten, die man bi den beiden bald in dcii Verkehr zu nehmen- den Tunnel der Westalpen machen wird. Der Verkehr wird dort noch bevor wir den Richtstollen durchgeschlagen haben, aufgenommen werden. Ich habe dabei folgende Gedanken entwickelt: So wie im Straßenverkehr oft rnt Rich1tuigsverkehr eine tragbare Lösung gefunden werden kann, die de:n Vorzug hat, daß sie nichts kostet, kommt man unwillkürlich auf den Gedanken, auch :m Tunnelverkehr diese Lösung zu suchen. Der ideale erstrebenswerte Zustand wäre wohl der mit zweier Röhren mit Rich- tungsverkehr. Die Beleuchtung und Be- lüftung wäre um vieles leichter, billiger und die Verkehrssicherheit fast eine ab- solute. Diesen Zustand hielte ich für deii erstrebenswertesten Endzustand. Als Zwi- schenlösung würde ich dle mit ciner Röh- re mit Riehtnngsverkchr jeder anderen Lösung vorziehen. Wenn Sie bedenken, daß bei einer Fahrgeschwindigkeit von nur 50 Stundenkilometern, die im Rich- tungsverkehr leicht ehht werden könn- te, die Fahrzeit durch den Felbertauern- tunnel nur etwa sechs Minuten beträgt, tiberganges der bayerischen Herrschaf- ten Ra:ttenherg, Kufstein und Ki tzbü - hei an Tirol ging auch er nach Bayern. In den Jahren 1507 bis 1512 treffen wir ihn als Pfleger zu Wasserburg am Inn, 1513 und 1514 als Pfleger zu Neuötting und 1515 und 1516 als Oberrichter zu Landshut. Kaiser Maximilian 1. verkaufte ihm 1499 das Richteramt am Eisack uni 3500 Gulden. Damals war es üblich, die Richterstellen zu verkaufen und die Rich- ter mußten sieh ihre Einnahmen aus dem Vermögen der Verurteilten zusammen- bringen. Das Gericht am Eisack soll auch von den dazugehörigen Gütern reiche Zehenten abeworfen haben. Gilg von Münichau war dreimal ver- heiratet. Der ersten Ehe entstammte die Tochter Helene, die sieh mit Oinophirius von Freiberg zu Aschau in Bayern ver mählte. Nach Ritter Gilg ist diese Helene für unser Schloß von Bedeutung. Die letzte „Münichauerin war die dritte Gattin des Ritters Gilg, Elisabeth, Tochter des Warinirnd von Frauenberg. Gegen eine Ablösung von 5000 Gulden überli eß sie ihrem Schwhgersohn Onaph. rias von, Freiberg, Pfleger zu Wasser- burg, die Herrschaft von Münichau. Onoph;rius wurde 1523 mit Münichau- be- lehnt; er erscheint im Vertrag als Le- henstriige r sciaier Gattin Helene Milnichau. So schied Schloß Münichau- aus dem
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