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&tiistug.. 2. 1 äner i9fi2 KitzbüfteLer Anzeiger Sife 7 60 30bre 2Beinfc[terej SorI ifc[)er, t. Zonnn Ein vorigen Jahr konnte die \\ ein- kellerei Karl Fischer. St. Johann. in bester wirtschaftlicher Blute ihr 60. Be- standsjahr feiern. Von kleinsten Anfiin- geil an hat sich diese Firma im Tiroler Unterland und darüber hinaus auch in allen Teilen Osterreichs einen guten Na- men geschaffen und damit auch dazu beigetragen,. den guten Ruf des Fremden- ve.rkehrsbezirkN. Kitzbiihel zu festigen, denn ein guler Tropfen wird Illicht titir von den Einheimischen, ndern auch vom Frenidengast geschätzt. in den Jahren 1900 und 1901 begrün- dete Josef Fischei' vulgo Saminger Sepp. der Vater des jetzigen Inhabers. die Firma. Vorher wurde der Weinhandel im Bezirk Kitzbühel von einer Süd- tiroler Firma betrieben, Die Betriebs- stätte war anfeiigs der Keller der heu- tigen Speditionsfirma E. Haber am Bahn- hof lund das Betriebskapital einige alte Weinfässer. Herne verfügt die Wein- kellerei Fischer in St. Johann über mo- derne Betriebsräume im Ausmaß von über 2000 Quadratmeter. Der Wein- einkauf war in dcii Griindungsjahreii kein Problem, lag doch das gesamte Südtiroler Weinbaugebiet im Bereich der Monarchie: der Handel selbst jedoch war nicht so einfach, da seinerzeit die Südtiroler Weinbauern ihre Produkte in eigener Regie über den Brenner führten und viele Gasthöfe in unserem Bezirk ihre ständigen Südtiroler Weinlieferan- ten besaßen. Fischei' konnte jedoch den Konkurrenzkampf gut überstehen und sah sich schon nach einigen Jahren ge- nöligt sein Lager zu vergrößern 1111(1 l)a111e(e von der Firma Klausner den ehemaligen K askeUer und von der liii l)er Brauerei den Bräukeller. Der erste Weltkrieg unterbrach vorerst den weiteren Aufstieg der Firma. Josef Fischer, tIer in St. -Johann zu en ersten Skifahrern zählte und der letzte Ob- mann ([es \Vintersportklubs St. Johann vor dem Weltkrieg war, mußte zum Krieg einrücken und kehrte erst 1918 schwer krank zurück. Er konnte sich von seinem Kriegsleiden auch nicht mehr erholen und starb schon 192' im Alter von 50 Jahren. In seiner Gattin Katha- ritma Fischer geb. Ei.nw aller aus Waich- sec, welche in diesen Tagen in erfretili- cher .Rüstigkeii ihr 80. Lebensjahr voll- endete, hatte er aber eine unternehmende und ninsichtige M terbeileritt. Gleich 1919 'o urde eine Schnapsbrentierei in Betrieb gcnoi.rimen, welche gut florierte, Uber zwei Jahrzehnte hatte nun Frau Katharina Fischer die 1-laupiverantwor- 1 ung ähei' (las Unternehmen zu tragen, bis sie von ihren beiden älteren Söhnen Karl und Klaus Fischer Hilfe bekam. Beide wurden liir diesen Geschäftszwci gut ausgebildet. Karl, der heutige in- heber der Firnta. arbeitete ein Jahr in eitier \\ einbauschul e in Deutschland und 1936 ein Jahr in einer Großkellerei in München. Klaus, der jüngere. welcher 1941 den Heldentod fand, besuchte in Klusteriieuburg die Weinbauschul.e und arbeitete hernach in einer \\iener Groß- kellerei. Im Frühjahr 1937, wurde von den beiden jungen Söhnen im Fischer - Stamnihaus in der Speckbacherstraße der Bau eitles eigenen großen Weinkel- 1 ers begonnen. über tausend Kubikmeter Erdmaterial mußten mittels Schau frl und Schubkarren herausgearbeitet wer- den, Mit Ernst, Eifer und Gesehieklich- keit Übernahmen Karl und Klaus ihre Aufgabe. bis auch hier wieder der Welt- krieg seine unheilvolle Wirkung aus- übte. Im Jahre 1956 übergab Frau Katha- rina Fischer das Geschäft ihren beiden Söhnen. Karl erhielt die Weinkellerei und ii u dol f das Kaufmatmsg;eschäft. Karl haue sich schon Jahre vorher auf seine Selbständigkeit vorbereitet und mit dem Ankauf des ‚'Bräukel1er', den sein Vater schon vor 50 Jahren gemietet hat- te, legte er (ICH Grundstock zum eigenen Betrieb. Auf' f diesem Kellergrundstück erbaute er in der Folge eine moderne Kellerei auf, die nun In Jubiläumsjahr der \oilendnng entgegengeht. Beim Auf- bau dieser Kellerei verwertete der Bau- herr Karl Fischer seine umfangreichen Erfahrungen in der Pflege des Weins und nützte die Erkenntnisse von Wissen- schaft und Technik für seine Betriebs- zwecke aus. Die Betriebsräurne wurden so geräumig erstellt, daß ein ganzer \Vagen zug in diese Bäume eingefahren werden kann, um die Hauptlieferungen ans KaUern. Siidtirol. oder NuBherg bei NN"iell. nil ter Dach abfüllen zu können, Trotz Einbau riesiger Glaszisternen legt Fischer - und das ist eines seiner Be- triebsgeheimnisse — auf den Bestand der guten alten Holzfässer den größten Wert. Das Holzfaß ist und bleibt in der Kellerei immer noch unersetzlich. Wir wünschen der Firma zum .hibi- liiunisihr weiterhin viel Erfolg. ‚.Fi- scher-Wein&' haben im eigenen Land. aber auch darüber hinaus, einen guten 'Nani cii. Weinkellerei Fischer, St Johann, nach einer Zeiduiung von Fräulein Thaler
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