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Seite 4 KitzMihe1ar Anzeiger Samstag, 15. Dezember 1962 nung König Philipps IV. von Frankreich residierten von 1309 bis 1377 Papst Cle- mens V. und seine sechs Nachfolger bis auf Gregor XI. in Avignon. Später noch weitere Nebenpäpste, welche aber nicht anerkannt wurden. Die Grafschaft Vanc- luse kauften im Mittelalter die Päpste und regierten diese bis 1790 durch Wze- legaten. Nach einem blutigen Aufstand fand 1791 der Anschluß an Frankreich statt. Avignon ist aber nicht nur kirchen- geschichtlich interessant. Es lebte dort mehrere Jahre Fra:ncesco Petrarca, der erste moderne Dichter des Abendlandes und fand dort seine „Laura". De Gegend ist reizend und fruchtbar. So wie wir das Jochberger Korn kennen, kennen die Gallier die „Avignonbeeren", es sind dies Oliven. Kitzbilheler Nationalsänger waren in einem Land, das für den Kitzbüheler Fremdenverkehr noch viele „Reserven" zu bringen in der Lage wäre. Die bishe- rige Vermehrung der Besucherzahl aus Frankreich wurde bereits vom Verkehrs- verein damit begründet, daß eben die „Praxmairgruppe" schon seit Jahren in diesem Land für Kitibühel und Tirol wirbt. Auch die heurige Tournee war wieder erfolgreich, wie wir uns selbst mit eigenen Augen und Ohren überzeu- gen konnten. Keine Stadt in Osterreich kann auf eine Gruppe wie unsere Natio- nalsänger verweisen. Nationalsänger zur Teilnahme an diesem Wettstreit eingeladen. Damals nahmen 129 Sängergruppen aus 29 Nationen teil. Unsere Gruppe unter der Leitung von Toni Praxmair stand punkteinäßig mit der Gruppe aus der Türkei an der Spit- ze. Die letzte entscheidende Vorstellung um den Siegespreis konnte jedoch wiegen eines Wolkenbruchs nicht mehr durch- geführt werden. Wir sind überzeugt, hät- te die Vorstellung stattfinden können, Toni Praxmair wäre Sieger geworden. Wir gratulieren zu seinen Erfolgen, Wir beglückwünschen ihn zu seinen Sän: gerinnen, Sängern, Musikern und Schuh- Alle Jahre finden in Cannes die weit- plattlern und wünschen ihm weiterhin bekannten Sängerwettstreite statt. Vor viel Erfolg. einigen Jahren wurden die Kitzbüheler TOULON: bedeutender Kriegshafen, ca. 300.000 Einwohner, Metropole der Fischer Südfrankreichis: Eine Stadt mit vielen Baumpflanzungen, Alleen und Springbrunnen. Das dortige romanische Element findet jedoch im Alltagsleben wenig Berührungspunkte mit dem germa- nischen, obwohl sicherlich niemandem mehr bekannt ist, daß es 599 von den Goten belagert und 1524 von Kaiser Karl V. besetzt worden ist. Im spani- schen Erbfolgekrieg gelang es Prinz Eu- gen jedoch nicht, trotz schweren Kämp- fen in To:ulon einzudringen. Napoleon Bonaparte holte sich in Taulon ads Art'il- leriehauptma::n seien ersten Kiiiegsruhm. Damals saßen die Engländer in Touioi und nach der Zurückerdberuig durch die Republikaner wurden die Klöster in Ka- sernen umgewandelt und die Kunstdienk- mäle!r vernichtet. Dias letzte Bagno Euro- pas befand sich in To:ul:on. Die „Lebens- länglichen' Galeeensträf.inge trugen ine grüne Mütze, jene, welche über zeihn Jahre zu büßen hatten, trugen einen ro- ten und einen gelben Rockärmei. 1750 wurde das Baginn aufgehoben. Toulon wird den Kitibüheler National- sängern noch lange in Erinnerung bleiben. Aber nicht nur weil in dieser Oper di letzte Aufführung der heurigen Konzert- reise stattfand und weil die Bühne sehr geräumig war und die Sessel mi Zu- schauerraum im roten Plüsch glänzten und in den Logen sich die Hautevolec drängte, sondern auch sonst. Toni Prax- mair verabschiedete sich in französischer Sprache vom Publikum. Die Stimmen seiner Sängerinnen und Sänger erklangen an diesem: „letzten" Abend besonders heil und die Schuhplattler sprangen um ein;- ges höher als sonst: es ging ja der Heimat zu Die Kameradschaft und die Freund- lichkeit und Hilfsbereitschaft der GruJ)- penmitglieder untereinander muß als ein- malig bezeichnet werden. Fast 6000 Kilo- meter Land haben sie gemeinsam in 26 Tagen zurückgelegt. Ihre Arbeit, ihre Kunst und ihre natürliche Fröhlichkeit hielt sie zusammen. Und über allem stand als geborenen Organisator, als Freund und Landsmann, Toni Praxmair. De 1 ri= 1 Znbrebcric1jt BW Öer ico1e 2ergLuac1.t 1 ibüe( Bei der Generalversammlung der Be- zirksstelle Kitzhühel der Tiroler Berg- wacht wurde vom Bezirksstellenleiter Harald Ritter ein ausführlicher Jahres- bericht verlesen, nach dem die Bezirks- stelle 57 Bergwächter und 28 Bergwäch- ter-Anwärter besitzt. Diese entfallen auf Kitzbilhel_Jochherg 37/14 Schwendt 8/5 Kösseir 3/6 Hochfilzen-Fieberbrann 5/2 Kirchdorf -Erpfendorf 4/1. Der Bezirksstelle steht weiters der La- winenhund a- winenihund Eiche:, Besitzer Karl FIaid- egger, zur Verfügung. Mit diesem Mitgliederstand konnten im abgelaufenen Jahr folgende Dienst- und Hilf eleistungen durchgeführt werden: 393 Dienstaufträge, bestätigt durch Gen- darnieriepos tenkommandos bzw. Schutzhütten, 206 Pflichtdienststreifen; Einsatz: 393 Ma nn ; 187 freiwillige Streifen; Eins.: 30lMa!nn. Bei diesen Streifen wurden folgende Leistungen erfüllt: 139 Skipisteiiko:ntroi- len, größtenteils auf den Stanidardpisten vom Kitbiheler Horn, vom Hahnen- kamm und vom Pengelstein; weiters auch im Gebiet des Zweitausenders und des Trattenbachs. Bei diesen Streifen muß- ten 105 Personen angehalten und drei davon der Gendarmerie angezeigt wer- den. Diese Pistenkontrolien dienen der Verkehrssicherheit auf den Abfahrten. Als Stützpunkt diente die im Vorjahr gepachtete Pletzeraipe; dieser Stützpunk hat sich gut bewährt. 158 Naturschutzko:ntroiien im ganzen Bezirk, bei denen 91 Personen angehal ten, 33 abgemahnt und wiederum drei angezeigt wurden. Die meisten ubergrif fe kommen im Gebiet des Kitzbüheler Horns vor. 120 Fischereikontrollen. Es wurden 38 Personen kontrolliert. Bei einigen muß- ten die Maße bemängelt werden. Zwei Personen hatten keine Fischkarte. 49 Hüttenkontrollen. 36 Erste Hilfeicistungen, davon 13 Ab- transporte, und 1 Lawineneinsatz am 5 tei:nbergko ge 1, bei dem der Lawinensuchhund Eiche den Versehtitteten innerhalb wenier Minn- heu auffinden konnte. Im Oktober und Noember wurde e;u Schulungskurs für Erste-Hilfeleistungen abgehalten, der sehr gut besucht war. Besonders die Jochberger Bergwächter nahmen in großer Anzahl daran teil. Nach diesem Kurs wurde noch ein Schu- lungsabend für den Gerätehau und für den Abtransport durchgeführt. Außer diesen Veranstaltungen wurden zwölf Mon atsbesp rechungen abgehalten und am 15. September ein Kameradschaftsaus- flug auf die Kelchalm. D;e Rückkehr er- folgte über den Torsee, Gamshag, Schütz nach Jochberg. Im alten Vereinsjahr konnten drei neue deutsche Skiverschraubungen, Signallam- pen und Signalraketen erworben wer den. Von der Landesleitung erhielt die Be- zirksstelle zwei Ferngläser zugewiesen. Die Zuteilung eines zweiten Akjas steht noch aus. Die Tätigkeit der Bergwacht wurde auch im vergangenen Jahr von der Stadt- gemeinde unterstützt. Die Bergbahn AG und die Skilift Gesellschaft gewährten den Bergwächtern bei ihren Dienststrei- fen freie Fahrt. Im Bericht wurde weiters festgehalten, daß zwischen den Beamten der Gendar- meriepostenkonimandos, den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr und den Ka- meraden der Bergrettung ein sehr gutes Verhältnis bestehe, das beste Zusammen- arbeit, ermögliche. Bei der Versammlung wurden auch die Berichte der Ortsstellenieiter ent- gegengenommen und mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Die Bergwächter nahmen auch akt beim Abbrennen der Sonnwendfeuer teil. Sie waren am Hocbetzkogel, am Stuck,
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