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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Dezember 1962 7. 23eitfbäuerinnentng in it3büeL Am 4. Dezember, dem Barharatag, fand in Kitzbülhel der 7. Bez'irksbäuerinnentag statt. Rund vierhundert Bänerimmen wa- ren aus allen Gemeinden in die Bezirks- stadt gekommen, um ihren Tag festlich zu begeben. Der Bäuerinnentag wurde erstmals in Kitbühel, im festlich geschmückten Ki- nosaal, veranstaltet, und stand unter dem Leitspr•ueh: „Die Frau bewegt die Wiege und damit die Welt'. Bez.-Obin. LA. Bürgermeister Leou- hard Manzt eröffnete den Tag 'und konnte unter den Festgästen Kammer- priisklenteu Oek.-Rat Josef Muigg, Nil Dir. Leitnev von der Lehranstalt Hoc- holz, Frau Fachinspektor Drewes, den Lehrkörper der Haushaltungsschule Weit- au sowie die Kräfte der Bezirkskammner, an der Spitze Insp. Wörgartner, be- grüßen. Sein besonderer Gruß aber galt den Bäuerinnen. Präsident Gek.-Rat Muigg sprach mt herzlichen Worten an alle seinen Dani aus. Er hob die überragende Bedeutung der Bäuerin hervor, ihren Beitrag zur Ordnung am Hof und ihre besondere Stellung zur Familie. Auch im politi- schen Leben sei die Bäuerin nicht mehr wegzudenken und zeigt eine reife und verständige Stellungnahme. - Der Prä- sident erläuterte dann den Sinn des erst- mals 'heuer gewählten „hauswirtschaftli- chen Ausschusses". Dadurch wird das für die Bäuerinnen heute notwendige Mit- spracherecht in Fragen der ländlichen Hauswirtschaft gewährleistet Man wurde dadurch der Stellung der Frau und: Bau- erinnen. gerecht. - Er schloß mit de Wünschen für einen schönen und er- folgreichen Verlauf für den Tag. NR. Dir. Leituer betonte in seiner Rede ‚ Zeit und Mittel für die Bäue:riji lungs- und EortbilcEungskurseui für Jung- lfhrer" in Wörgl usw. war er eine be- liebte, fortschrittlich denkende Lehrkraft. Sein 'Wirken wurde wiederholt von den vorgesetzten Bebörden lobend anerkannt; 1936 mit der Verleihung des Ehrenttels „Direkto;r' durch das Unterrichtsmini- sterium, gleichbedeutend mit dem heute üblichen Schulratstitel. Schuldirektor Federer fand in \Vörg[ auch immer noch Zeit für alle öffentli- chn Interessen. Er war Zahimeis ter und Obmann der Raiffeisenkasse, Schriftfüh- rer der Freiwilligen Feuerwehr, Grün- dungsmitglied und Turnwart des Christ- lichdeutsche:n Turnvereines, Kassen - Hauptamtsleiter der Kriegsop[ervereini- ‚ung, Grimchingsmitgl cd und emsier Ob mann de' HeimkehiL rorgania tioi und des Kriegei -Verein es soute 1. GrunJtuigs- mitglied und 1angjahrger, Schrift führer des Obst- ind Gartenbauveremnes. Als Mitglied des Gemeinde-Ausschuses, des 'Wohlfahrtsaassebusses der Ge mein de, Be- auftragter der' Gemeinde für Stißen- muß die Wirtschaft gebeti, die geistige Einstellung aber muß das Mädchen, die Bäuerin, mitbringen. Er versicherte, scli als Nationalrat für die Bauernschaft voi4 einzusetzen, der endgültige Erfolg abr liege im Zusammenhelfen aller Bauern. Die Bauernjugend muß das notwendige Wissen, Können und die richtige Freude haben. Die Schule gibt das Süstzeug, die Berufsfreude für das Leben und Glück am Bauernihof. Die Bäuerin und Mutter hat die Verpflichtung, zu sorgen, daß zumindest der Hoferbe eine Schule besucht. Dann ist ein echtes Wollen um eine glückliche Zukunft. - Gemeinderat Ob e rh a use r entbot de Grüße und Wunsche der Gemeinde K:t- bühel. Er wies auf die besonders schwre Lage der Kitzbüheler Bäuerinnen hin, die sich inmitten eines enormen Fremden- zustromes ihre Berufsfreude und ihr bäu- erliches Denken und Leben erhalten müs- sen. Auch die neue Landesbätmerin wurde durch ihn vorgestellt. Er betonte nch- mals, daß der Bauernstand nicht in Ge- fahr sei, solange jede Bäuerin auf ihrem Platz ihre Pflicht erfüllt. Das Hauptreferat von Frau Dr. Hampl war in zwei Teile geghiederl: 1 - Sein und, Werden eines Kin- des. 2. Teil - Kindererziehung in unserer Zeit. Dem Referat voran setzt Frau Dr. Hampl die Feststellung, das wichtigste ist der Wille. die modernen Kenntnisse in die Kinderstube derstuhe einzubauen. Dann können audi die Ulisie~herlieit und die Hemmungen dieer Erziehung überwun- den werden, Heute ist ein starker En- fluß der Umwelt auf Mutter und Kind, das Muttür-Vaterbild wird verzerrt. Die tiamen, als Sportkommissär und iiiclu zuletzt seit 1958 als Betreuer des „Stadt- archivs" zeigte sich weiterhin sein un- eigennütziges, umfangreiches Wirken zum Nutzen der örtlichen Gemeinschaft. Ein u,nauslöschjiches Ruhmesblatt er- warb sich Johann Federer durch seine 3jährige verdienstvolle Tätigkeit als 0 r- gani st und Chorleiter in der Pfarr- kirche Wörgl. Unvergeßlich ist weit über das Kirchspiel hinaus auch heute noch -Gruppe. Leider wur seine „Anklöpfler da seine Mühe nicht immer g e bührend bedankt! Zahlreiche Veröffentlichungen in Ze - schriften und Zeitungen hekun den die schrif'tsteierische Tätigkeit Johaaii Fe- derers. Mit seinen bereits in fünf Ausga- ben orliegenden .‚Wörgler heimat- ehriftehen" hat er Fch ein weiteresmal ein külturelles Deuikmal gestzt. Aus dem Leiben mit dem Volke formte sich dem' Heimatforscher Federer und wurde gleichzeitig ein anekannter Fuxhrnann auf dem Gebiete der. Heimatkunde Erziehung muß daher so sein, daß d:e Gefahr nicht gemieden wird. sondern überstanden werden kann. Kindererze- hung erwartet ciii rhtes Vater-Muttk:r- bild. - Der Nachmittag brachte einen bunten II ilderhogen durchs Jahr bei einem Lieb t - hildervortrag von Direktu' Braii ils t ii t- er. Mit der stillen Zeit im Jahr. dem Advent, begann unser Jahreslauf. Wi wanderten durch die 'Winterfreuden, dcii Frühling und Summer bis zur Zeit der Reife und des Erntedanks. - Die musi- kalische Umrahmung wurde durch die Haushaltungsschtile Weit au, die Jung- bauernmusikkapeile von Kitzbühei und die Geschwister Pirehl aus Going ge- geben; tijMItje1er ah1udjrtiIjten - Getraut wurden: der Mechaniker .Josef Kühr, Kitibühcl, MarchfeIdg. 3, mit der Serviererin Emma Adelsber- ger, Kitibühel, Jochberger Straße 3; der Schneidermeister Ferdinand Wiese r,Kitz - höhe! Stockerdörfl 55, mit der Schneide- rin Anna Ober. ache r. Kitzbiihel, Sied- lung Frieden 1; - Die Friseure halten ihre Geschäfte auf die Dauer der Wintersaison auch au Montagen wieder geöffnet. - Alfons Walde. Wie wir der Schutz- iiüttenrundschau,Heft November 1962,e nt - nehmen, zierten die alpine Kunstausstel- hing imi Wiener Künstlerhaus, welche aus Anlaß der Fiunde:rt-Jahr-Feier ides Oster- reichischen Alpenvereins veranstaltet wur- de. auch Bilder des 1 . 959 verstorbenen Kitzbüheler akad. Malers und Architekten Professor Alfons Wa 1(1 e. Die lleimatstadt Kitbtilhei beglück- wünscht Schuldirektor Johann Federer zu seiner hohen Auszeichnung. Zusam- men mit der Bevölkerung der Stadt Wörgl wünsehemi wir ihm baldige Genesung (er weitt wegen einer Magenkrankheit in dem Klinik in Kufstein - die Familie hofft innigst, daß Vater Federer zu Weihnach- ien wieder zu 1-lause sein kann) und miocim viele Jahre freudigen Schaffens 'in sei- ner geliebt ca Heimatkunde. Die Heimatstadt Khzbüliel beglück- für sein Haus in Wörgl, dem „Ansitz Fe- derer" in der \7ogeiweiderstraße, selim' originelle Andenken an seine Heimat - stadt eimat - stadt Kitzbühel aufbewahrt. Es sind die fünf. Reibsteine, also Gletschermtihlki- aus der KiizbüImler G1etscherrnühle An. seine Eltern, welche in Kitzbühel begraben sind, erinnert eine Tafel a der 1 Ostseite der,,Totexm1euh1e" Vatre' Jhamu Fe'deier, gtoriben 'äm 3. Jänner 1925 im 75. Lebensjahr-; Mut- ter Sophie Federer, gestorben am 20. De- z ember- 1934 im 82; Lebensjahr.
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