Kitzbüheler Anzeiger

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Seiiw 2 KiLhLer Auz*igei• _____ Sainsia, 3. Fbriuu 1962 (ltrierikMati zar Erinnerung an ilan großen Kitzbühelem' Mater. Kirchberg und der Bau einer Volks- sebule in Fie'herbrunii. Besonderes Augen- merk legt der neue Bezirksschuflnspektor auf den usbau der Volksschuloberstiifen. Bisherige Bezirkssrhiu1inprktdi'en im Rezirh. Kitzbuihe! 1911-192 91 Haus Kaler, [922-1924 :\lhert \\inkler 1924-192'l' Hermann Pegger t92-1928 Euge bert Au kern ha t'i —193(' Hermann Prgger 1930-193: Atoii Kerbt 1937-193i1 Hermann Peggei'. 1945-195t Hermann Pee&rr. 1952-1961 Franz Kaler. (fle ianber, ci3ennen, cuqe3cicuet l)ie 1 hemmt ergif sie nicht Rekann ii ich begründete na Hin d er dreißiger Jahre der gewesene österrei- chische Land irischaftsininisier Andreas Th ah er. Bauer in der \Vildschönau. in S übras iii en die f! er Kolonie Dreizehn - linden. )reizehn- linden. Mit der zweiten, vielfach au Übern- do'1ern bestehenden Auswanderergruppe zog auch die Familie Gramider, Huminel- bichibauer in Oberndorf, nach Süd- Frau Ella Grander geb. Scho- ber. Mutter orm sieben Kindern. in Fie- berbrunn geboren, war orher Lehrerin in Oberndorf. Sie bewies schon in dieser Stellung \oiksverbundenhe.it und schrift- stellerische B•cgahtiiig. im ersten Nich- krieg zog sie nach Ausbildung ii Kran- hehl) [legecl, etist a1 s, Ro t'kreuzsciiwester freiwillig zu Tiroler Regimen -tern in dcii Lazarettdienst nach Galizien und erhielt da für eine Rotkreuzauszeichmine. In Dreizehnlinden. das in jeder Hin - .Sicht auf sieh allein gestellt war. scharc Frau Grander gemeinsam mit dciii Seel- sorger Monsignore Reitmeier die Schal- und schuientwachseime Jugend um sieh, war Lehrerin und Schulleiter der Kolo- nie, die Seele der Schulbildung miii Ju- genderziehung. Längst stehst ein großes neues Schulhaus in Dreizehnlinden. Die Erhaltung dci' Mundart, der deutschen Sprache, des mitgenommenen Tiroler Volks- und Rraiiehtums war ihr stetes niiegen. So darf diese Tiroler Lehrerin. die längst auf einen Nachfolger aus d'- .rHei- inat wartet, das Verdienst für sieh bu- chen, (hei' Kolonie Dreizehnhinden im fer- imen BrasLirn das geistige irolisehe ml- Ii ei weitgehend um iterhab eis za hirtben, S•:e hat eine Lehensaulgahe geistert. nie ihr des gestellt he. 1)as Lnterltwd darf sich freuen, dah die Ti- roler Landesregirt tmg diees Lehrnst eik mit der Verleihung der Tiroler Erinne- rungsmedaiile 1959 an Frau Elk, Gran- der dankar anerkanni hat. Die llevöi- kerun.g ihres Ileiniatbezirkes beglück- wünscht sie zu dieser wohlverdienten uszeichnung durch das Land Tirol im irnen Rraiiien 1 f k Am 8. Februar 1961 wurde der große Kitzbüheler Maler Professor Al fnns \Va 1- dc in Oberndorf als Sohn des Schuh- direktors Franz \Valde und desemi Gat- timm. Maria geh. Rimzer, vorigen Herbsl ihr 91. Lebensjahr ohletidete. gt'borer). Mit seinem ZweIten L.rbemislalmr kam \\ alde mii seinen Eltern nach Kitz- hüiiJ, schuf hier seine un ergeßlichen \N ecke. n eiche iiicht nur ihm selbst* sondern auch seiner Heimatstadt kitz- hühel zur Ehre gereichten. Er starb am 11. Dezember 1958 an einem Herz- leiden, erst 67 Jahre alt, und seine Heimatstadt Kitzbühel bereitete ihm zu seinem ersten Todestag im Hotel Tiefen- brauner eine Cediichtnisausstelhing, wel- che von fast 3000 Menschen besucht urde. Unter den Besuch.eris befanden sich durchv egs Leute aus Kitzbilhel und Umgebung; sie alle wollten dem großen Maler milde noc'funals die Ehre ;er- seine Bilder bewundern und an seinem Werdegang in diesen Bildern Anteil nehmen, Den 71, Geburtstag des großen Künst- lers nehmen wir zum Anlaß, auf eine Charaktereigenschaft des Verstorbenen hinzuweisen, welche ihm von seinem Vater erbi cli verliehen wurde, nämlich die Liebe zur Jugend im Rahmen des Lehrerberufs. Im Nachlaß des Verstor- benen fand sich ein Aufsatz der bisher noch nie veröffentlicht wurde, und aus dein die starke pädagogische Ader des Künstlers \\ olde hervorbricht: iutn'ser 'fr ii und Redlichkeit" oh unseren Eitern, umicl Groß- eltern kraut iiieht dieses herrliche Lied, das damnais in den Schulen mit den hei- len Kiiiclersrinimen erklang? Diese rüh- renden Verse und diese einfache klare Melodie blieben ins Geiste und im Ohr hängen das ganze Leben lang. lind wenn die Kinder 'und Kindeskinder von der Schade heimkarnen und dieses Lied zu Hause auch in der kleinsten Stulbe inse- rer Bergbauern sangen, so freuten sich die Alten und dachten sich, daß diese schlichten Sätze für die Kinder einen wertvollen Beitrag leisten zur Festigung ihres Charakters und die klangvolle Wei se wird sie immer zwingen, das nie iu vergessen. Wenn auch durch viele Jahre n dcii Schulbüchern dieselben Geschichten er- und dieselben Lieder gesungen wurden, aber die Auswahl war vorztig- lieb und entsprang aus dem unersehiöpf liehen Resrvoir unserer Klassiker, die Ewiges schufen und nie mehr übertrof- fen wurden. \Vas für einen bleibenden Eindruck machten auch die Balladen von Schiller und die alten Geschichten „Kanitverstan", „Der Lindwurm-, „Die Vomboten des Todes" u., a. Nun aber zurück zum Lied .. b im- mer Treu und Redlichkeit". Niemand wußte, daß diese Melodie von unserem ewigen Mozart stammt, der vor 200 Jah- ren geboten wurde und schon (leSilaIb soll diesem' Gesang in all ca Seh nIei heu er und auch immer wei terklingemm t mid dci' Text. ein Gedicht von Ludi ig 1 Iöltv, der schon Irmit 26 Jahren 1776 starb. Er muß ein eder Mensch gewesen sein. wie unser Mozart. Wie aber auch heute noch die Ehrlich- keit geschätzt wird, bezeugt folgende Geschichte, die sich voriges Jahr in England abspielte 'und die zu unserem Lied paßt. 1z in armes Mädchefl eines Straßen kehrers der Londoner Vorstadt fand auf dci' Straße eine Geldbörse mit 5 Pfund, Obwohl ihr Freunde rieten, was man damit alles kaufen könne, trug das Kind den Fund zur Polizeistelle, wo man sehr erstaunt war über diese Ehrlichkeit. Je- des Jahr veranstidiet (liC Londoner Po- lizei ein Fest für arme Kinder. Auch die kleine Finderin wurde zu diesem Fest eingeaden. Der Polizeibeamte sagte zu ihr: „Elite Fee wird dich . belohnen". Jeanette Chiles, so hieß das ind. brach in Tränen aus; sie hatte nicht einmal ciii Kleid für das Fest. Ans nächsten Tag stand die Geschichte in der Zei- tung. \\ iLS dann folgte, beweist, daß es noch Menschen mit Herz gibt. Eine Märchenprinzessin wurde aus Jeanette, als die Londoner ihre Ge schichte lasen. Eber sechshundert Men- schien schickten Schecks zwischen 100 Schilling und 1000 Pfund, Abs Jeanette zum Fest ging, hatte sie außerdem 12 Kleider, 30 Paar Schuhe und 12 Hand- taschen. Die Menschen ihres armen Stadtviertels, die wieder an Wunder glauben lernten, jubelten ihr ZU. Schließ- lich bildete sich sogar ein Komitee, wei- ches das Vermögen Jeanettes verwaltet, bis sie volljährig wird, da ihr Vater es so wollte, da er nie soviel Geld hatte und sich nicht zu helfen weiß. So eine kleine Geschichte wirkt si- cherlich für unsere Jugend erzieherisch und sollte in allen Schulen erzählt wer- den, wenn sie sich auch in Ffsgland abspielte. Leider werden heute die Kinder durch Gangsterfilme, wo nur gemordet und gestohlen wird, in übelster Weise ver- dorben. Aber noch mehr durch (he Üb- len kleinen Büchla, die nur Verbrechen und Gi'ausamke:iten schildern. Ein Leh- rer in einem Dorf mit 690 -Einwohnern hat über hundert solche Schundlektüi'e festgestellt. in Amerika erscheinen wö- chentlich fiber 90 Millionen solche Scripts. Diese Pest hat auch ganz Eu- ropa erfaßt, Alfons Walde; (Das Manuskript stammt aus dem Jahre 1951 oder 1952.)
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