Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüh&ßr Anzeigr SwnsLag, 3 März 1962 gen Geburtstagsstündchen bat Vizeblir- errneisrer Dr. v. Buschman alle Ge- ineinderiite und Ersatzmiinier und die leitenden Augesiellten der Stadt in den großen Sitzungssaal des Rathauses und eröffnete die offizielle Feier. Dr V. l3uschnian sprach dem Jubilar im \amen des gesamteii Gemeinderates mut im Na- neii (Iti ('stei je histheii \ ol a o i die besteii Gliick\ciillsclle aus und beteuerte ii sciuerAnsprach.-„ daß es iii ca Ge- meindratsntitaiieecru eine Frede und ein Vergnügen war unter ihm u Ar- beiten und daß gerade diese flereit- ligkeit zur Mitarbeit dem Jfent- liehen \\ohie der Stadt zugute kam. Als Ehrengabe überreichte Dr. v. Busch- man dem Bürgermeister ein Aquarell (in Prof. Franz Xaver Weidinger, das die Stadtgemeinde vor einigen Jahren erworben hatte und von dem der Ge- wußte, daß es seit jeher das besondere \\ohlgefaflcii des Bürger- meisters ceweckt hatte. Auf der fjfj.j. seite des Bildes befinden sich die Ln er- schriften sämtlicher Gemeinderäte. Dr. N. Buschmau schloß seine Ansprache mit (1 ein aufrichtigen Wuaseh. Bürger- meister Reisch möge mit cl Glück es siebte Jahrzehnt gehen. Glückwünsche überbrachten o eiters \ zebürgermester Hans \V i im d e ei im \atnen der sozialistisch en Gemeinde- 1 raktion Gemeinderat Christian E g- g er im Namen der narteifreien Kitz- büheler Gemeindeliste mmd der Freiheit- ticheu Partei Osterreichs. Stadtrat kahlbacher im Namen der JungeB F rollt und S tadtamtsdirektor Dr. Fried- rich Ps e h i lt im. Namen der Beantteu. Arbeiter und Angestellten. Das Töchtert des Gemeinderates Josef Foidl sprach ein Gcburtsiagsgedicht. Bürgermeister Reisch bedaakte sich für die Feier. für die Ansprachen und v1 -) r altent auch für das Geschenk und er- wähnte dabei, daß ihm tatsächlich kein anderes mehr Freude 'bereitet hätte. als (litS Bild von Franz Naver Weidinger, mit u elche.ni er in Freundschaft er- banden ist und dem er auch für die künstlerische Leitung der .‚ Aifons \V.alde-Aussteliung' zu Dank verl)fhch- tet ist. Mit dem ihm nigeneim Freimut, den alle seine Bekannten und Ireimnde schützen. bekannte er dann, ([aß er sich Vol* seinem eigenen Geburtstag, bzw. vor den Geburrsagsfeiern, direkt gt' nrh tei hat. Diese Furcht habe sich ab2211 minim in Wirklichkeit nur in Freude veru arideit, da ihm au diesem Tag so id Freund- schaft und Freundliches zugetragen ms nt- Je und so waren alle Feiern, m it denen seine l)äuerlichell Freunde in der Mol- kerei Id tzbühcl legatmnn, i e i c h t e:u nehmen. Sehr terne denke er auch auf di te. ergangenen dret Jthi'e zurück. in (leHen er als Biirgermnesmer iähig war. ei e sachliche (m d Arbeit konnte durchgehilirt werden und für ihn clher war das das Stliönst c Wir lassen nun eilte genealogische Re- trachtutig folgen, denn das Geschlecht der Reisch bestimmt nun schott sCit sieben Jahrzehnten (las öffentliche U-- heil in Kitzbühel in einer derartigen Tiefe (1892 führte Franz Reisch in Kitz- hühel den Skilauf ein), daß seither fast keine Veröffentlichung über das Leben dem Sta dt Amie di NI-nunlig des \a1iieiis fleisch und der \\ ii rdicu.ii In g ihrer leislunicell aiisknmmi. ei seinen Eltern v tucle der Jubilar Jimn ii frühen Jahren zur Arbeit aiigeedtet. Mit zehn Jahren wurde ihm schon das Zusammenreehne o der Metzger- und Bäckedbii rhe ii iii er- tragen mmd nach Lherprüfuug ciieser : m t h c i 1 durch seine Mutter mußte r diese oft namhaften Beträge auch anszahien. im Winter, speziell vor \ikolaas und Vol* Weihnachten, war seine Mitarbeit in der Konditorei wichtig. J)araus entstand in ihni schau als Schulkind seine Freude für den kuimditorberuG er sullte auch als zm eitäliester Sohn nach dem \\mmnscli der El teln Konditor und (iofdtier w erdet, Als er jedach das Alter der lehre er reichte, w iltete noch der erste eitkrieg und es war nicht dar- an zu denken in eine Backstube zu kommen. Danials war sein Vater cter ei tizige Erzeuger von Siphon. und Kra- cheel. 1)i e einzigen Arbeiter waren je- doch die zwei Buben: Ernst, der äl- teste und er selbst und sie mußten alles tun, angefangen vom Waschen der Flaschen bis zur Erzeuung des Getriimkes und der Anslieferun2, Er war auch Ausiieferer von Konditorei- waren und Geirarenem, von Bier aus der cimmeiiemi Brauerei, von Spiritiiosei mid \Oi( Uiaschenweineii an die Land- häuser und Villen, wenn er nichtge- rade hei der Heumirbeit benötigt wur- de. An schönen Sominertmigen gingen seine Alterseenossen zum Baden in den Schwarzsee, er jedoch hatte selten frei: im. Hause Reisch kam immer zuerst die Arbeit. Jni Herbst 1914 kam er in die Handelsschule nach Saizburg, wo er bis Juni 1917 verblieb. In den Ferien war wieder die Heu- arbeit wichtig; aber sonst gab es w2- lug Arbeit im Betrieb der Eitern. Tu der Konditorei gab es nichts zu hak- heu, das Cafö hatte keine Getränke, die Brauerei war ganz eingestellt und die flo eIs ivmmren 1 oza met t . :Dns Go c dabei war, daß mmii auch der Vater mehr Zi t für die Kinder hatte und mit ihnen Be r4,- und Skitouren machte. Nimmer fleisch kiumimte alte Wege imutt Stege. alle Pflanzen und Blumen und war ein fasziuuicrender er und Erklärer. 'Nach \bschluß der Ilaimdelssehule in SaIzburt. wurde ihm vom \Tate eröffnet daß er nun die' handels - akademie besuchen müsse. da er - iüuhig keine Aussicht auf den Kon- di torberuf bestehe. tia jum keine Roh - waren zur Verfügung standen. tier- tnanii fleisch erreichte es Jedoch von seinem Vater, daß ihn dieser von einem weiteren Schulbesuch enthob und ihn in den eigenen Betriebe,m arbeiten ließ. Er mußte aber über- all dort seinen Mann stellen, wo ge- rade Arbeit anfiel, im Wald und auf (leni Feld, im Magazin. den Lebens- und Futtermittelhart ditig (es gab zwar nur Rüben, I)uschen und Kür- hiSSC, nicht einmal Kartoffel) und am 1Iackstoek, Der Vater war in der Arbeit sehr streng, u mir salbst ein un- ermüdlicher Arbeiter und verlangte on seinen Söhnen das gleiche. 1)aß die Arbeit selbst nie ausging, dafür sorgten allein schon die 27 Dächer, welche nur nebenbei zu betreuen waren. 'soch in derer Nachkriegszeit traf die Familie. fleisch der furchtbare Schlag vom plötzlichen Tod des Va-, ters anm (. Jänner 1920. Damit be- gann schon mit 18 Jahren der Ernst der Verantwortung für Hermann Reisch. Ei' war vom Tode seines Va- ters an allein für die Landwirtschaft i erantworthch darüber hinaus war er aber auch mit. der Mutter, dem Bru- der Einst und Schwester Gretl in den anderen Betrieben beschäftigt. Dabei '-am er zur Btiroarbeit, die ihm mehr und mehr ganz übertragen wurde, bis er schließlich den gesamten Ein- kauf. die. Kalkulation, die Kassa, die Buchhaltung und das Steuerwesen zu. bewältigen hatte. Gleichzeitig setzte auch die öffent- liche 1'ätikeit ein. Er half seinem Bruder ei Ernst bm Aufbau des 1 ersportvcreins und des Verkehrsver- eines und war maßgeblich hei clem Durchführung der mi Jahre 1925 ah- gehaltenen großdeuischeu Skimeister- schalt beteiligt, welche sein Bruder Ernst organisierte. 1928 schloß er mit Herma Loren, einer Wiener Bürgerstochier, den Bund der Ehe und übersiedelte in den Reischhof. Im Frühjahr wurde er zum Obmann der Handels- und Gewerbe- bank gewühlt, nachdem die Kämpfe um die Finanzierung der Hahnen- kammhahn den Begründer Josef He- rold auf diesem Posten unmöglich ge- macht hatten. Im Herbst begann der Umbau der lieischhiiuser und der eu'hau des Reisehsaaies, der heutigen omttnint er fI'ht [m iri Sonntag, 3. März 1962 Kitzbühel: Dr. Helmut. Seng, Tel. 2690. Kirchberg-Brixen: Dr. Heinz v. Liebem, Tel. 2937. ltopfgarten: Dr. Anton Staftuer, Tei.23 St. Joliartn-Waidri'ng-Fieherbrunn-Kirch- darf: Dr. Angerer, St. Johann, Tel,t (0 53 52) 248.
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