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Seite 10 Samstag, 9. ~März 1963 Kitzbühel zum Gedenkjahr 1963 „Sechshundert em jähri hen sie sich zum Frie- S Jahre Tirol bei OeterreicIi" I hrg 116.000 Gulden. Straubing, Kufm Am 26 Jänner 1933 hatte der Land er Ludwigs Hiezu trifft Dr. Feidniancj stein, Kitzbühel und Rattenberg, teil- iagspräsid;ent Kommierzialrat Johann Kogler in seiner Schrift „Die älteren weise Witwengut der Margarethe Maul- Obermoser den hohen Landtag zum Stadtrechtsquelien von Kitzl)ühei" die be- tasch, blieben bei Bayern. Gedenken an die sechshundertjährige Zu- deuts:ame Feststell ung: Der bayerische Geschichtsschreiber gehörigk€it des Landes Tirol zu Oster- Infolge der Vermählung Ludwig ds Schwann behauptet blieben hei Bayer» reich zu einer Festsitzung einberufen. Brandenburgers mit Margarete Maul- und der Tiroler Gechichtsschreiber Dr. Wir berichteten hierüber wiederholt. 1111 tasch wurde Kitzbühel, ebenso wie die Kogier stellte fest: „Kitzbühel fiel 1369 Zusammenhang mit dem Gedenkjahr ist benachbarten llaltenherg und Kufstehi, an Bayern zaruck t in unserem Bezirk wiederholt di Fra- zum erstenmal vorubcrgiien€i m 20 Oktober 1362 nahm Margarete ge gestellt worden, ob Kitzbuhel seiner- der Hand eines Hi. rrscJier mit Maultasch in Kitzbühel die Huldigung zeit zu Tirol gehörte, bzw. ebenfalls 1 Tro1 vereini g t, der Barger entgegen und bestätigte ih- mit Usterreich vereinigt wurde oder nicht. Kitzbuliel blieb auch nach Ludwigs neu ihre alten Rechte. Die Original- in manchen historischen Werken Tro- fod (L361) zunachst noch unter d;-,mmatmuseurn urkunde hierüber befindet sich im Hei- ler Wissenschaftler wurde diese für uns Szeer Margarethes bei Tirol, weil Kitzbühel. Es ist bisher noch wichtige Frage nicht in den erforder- der Brandcnbrger die e Gebiete (Ki Z nicht erforscht, von welchem Hofnatar lichen Einzelheiten behandelt, um be bube!, Rattenber g, Kufstein), wIciie diese Urkunde ausgefertigt wurde Fs %N,-eiskräftig wirken zu können. Die Ge- 1 neben nderen auch die Morgengbe ist weiters auch noch unbekannt, aus wei- schichtsbüc.her unserer Schulen geben nur der Kaiserin Margaretha, der zweiten ehem Grunde diese Urkunde nicht von dürftig Aufschluß (in diesen sind die Gemahlin Kaiser Ludwigs, gebJdct Margarete Maultasch selbst, sondern von Punischen Kriege wichtiger) und wurden liatten,_daich Urkunde v'm 10 Novcm- dem bayerichen Herzog Stephan ge- nicht dafür geschrieben, um di es Dun- 1 her 1 seiner Gemahlin als Wittum .b) siegelt wurde Das anhängende achs- kel zu erhellen Schließlich wird es den bestellt bestellt vatte (huber, %ereini an Ti- Siegel (Original) ist narn ich nicht mit Verfassern der „Kitbüheler Ghro:niken", . \ ' ros mit usterreJcIl). dem Siegel Margarethe Maultaschs, son- welche in den kommenden Jahren be- d d Siegel H Stephan. II cm mit cm iege erzog ep an arbeitet und aus Anlaß der Festlichkei- Kitzbuhel gelargte dann 1363 vor- identisch! ten: „Kitzbühel - siebenhundert Jahre übergehend mit Tirol an die österrei- Die Teilnahme König Maxiinilians 1., Stadt" (1971) herausgegeben werden. chischen Herzöge, um durch den Fre- dein späteren Kaiser Maximilian, an dem vorbehalten bleiben, hier endlich Klar- den von Schuiruing am 29. September nach Aussterbn der Linie Bayern-Lands- heiL zu schaffen, soweit dies überhaupt 1359 wiederum von Tirol getrennt zi hut (1503) entbrannten bayerischen Erb- möglich ist. Für die Verfassung der „i- werden und an Bayern ziirüekzafallen7 folgestreit von 1503 bis 1505 hatte die bilheler Geschichtsbücher" konnten he- Die im Rahmen des Gedenkjahres bis- dauernde Vereinigung Kitzbühel s und reits namhafte Tiroler Wissenschaftl.r her herausgegebenen Schriften und Wer- dessen Schwesterstädte Kufstein und Rat- gewonnen werden. ke übergehen Schwann wie auch Ko- teiiberg mit Tirol zur Folge. Die Stadt Nun zu den bereits vorhandenen wissen- 1er. In der offiziellen Festschrift des Kitzbühel, welcher der neue Landesfürst, schaftliC heu Quellen. Landes Tirol steht geschrieben: mit Urkunde vom 1. Jänner 15,06, eben- Mathien Schwann schreibt in seiner 1 .. „Am 26. Jä nner 1363 übergab Mar- so wie seine späteren Nachfolger die hergebrachten Rechte und Freih:iten voll- „Illustrierten Geschichte von Bayern' u a garetne Maultasch das Land an der Etsch und am Inn an die Herzoge von inhitlih bestätigen, hat seit dieser Zeit im Jahre 1340 war es &m „Schon Osterreich.. . .. die ä ußeren Schicksale Tirols geteilt und Böhmen Karl nur durch äußerste Enür17 Mit dieser Textierung wäre seIbstver- kam so audi vorübergehend in den Jah- ren 1806 bis 1814 wiederum an Bayern gie gelungen, eine Verschwörung zu ständiich unser Bezirk a.usgeschal.et. Ktz- Auf dem Rechtsgebiete hat es aber, unterdrücken, welche die VerLreibun büliel gehörLe weder zur Etsch noch zinn gleich Kufstein und Rattenberg, gegen- seines Bruders Johann Heinrich (dem Inn. Warum aber eigentlich diese ge- über dem übrigen Lande Tirol bis in die Gemahl der Landesmutter Margaree kürzte Fassung der Obergabeerklärung neueste Zeit herein eine gewisse Sonder- Maultasch) aus Tirol zum Zwecke hatte, Margarethes? Auf keinen Fall kann an- stellung eingenommen, indem hier der Sowohl der Landadel wie die Erbtuch- genommen werden, daß den Verfassern alte Rechtszustand, wie er insbesondere ter Margarete Maultasch haten des des „Neutextes" die Schriften Koglers in dem unter dem Namen .‚Buchsag'5 strenge „'böhmische" Regiment längst oder Schwanns u. a. unbekannt waren auftretenden Stadt- und Laxidrechtsbu.h unangenehm empfunden." Schwann aber schreibt:,,... Herzog Ru- Kaiser Ludwigs niedergelegt ist, auch Kitzbühel erhielt 1271 das Stadtrechi 1 dolf über3chritt mit kühnem Wagemut fernerhin aufrecht blieb. Die Geltung der von München. Durch Vertrag vom 1. Mai die 8000 Fuß beragende Paßhöhe der tirolischen Landesord:nungen, auch die 1319 verpfändete der zum deutschen Kö- Kmimmler Tauern und gelangt über Bri- Land:esordnungen von 1532 und 1573, fig erhobene oberbayrische Herzog Lud- xcii nach Bozen. Schon am 26. Januar waren ursprünglich ausdräckiidh ausge- wig u. a. Chitzpühel an seine nieder- übertrug Margarete Maultasch den Her- schlossen, spä er nur deren subsidiäre bayrischen Vettern und unter der Re- z ögen Rudolf, Albrecht und Leopold die Kraft anerkannt. Erst die Einführung des gierung Herzog Heinrich d. A. ehielt Grafschaft Tirol, das Land au der Etsch österreichischen bürgerlichen Re hts- Kitzbühel 1321 das Stadtrecht von Lands- und im Innihal sowie alle ihre Bcsitzdn. buches im Jahre 1814 hat den alten hut. gen in Bayern." Und weiter: „... Noch Rechtszustand beseitigt und Rechtseinc Nach dem Vertrag von Pavia vom 4. im Herbst 1363 erfolgte von bayrischer heit geschaffen (Dr. Kegler). August 1329 wurde C'hitzpühel wieder- Seite der erste Angriff. Herzog Rudolt Noch ein Hinweis: In der Festschrift um mit Oberbayern vereinigt. Kaiser Lud- trieb die Bayern über Rattenberg zurück des Landes Tirol wird auch auf die Be- wig, genannt der oberbayrische Land- und verheerte das bayrische Innihal. Aber deutung des Anteiles Tirols am Apinis- rechtskaiser, verlieh unserer Stadt mit zum zweiten Male drangen die Bayern im rnus hingewiesen. U. a. wird aber ehaup- Privileg vom 1. Jänner 1338 wiederum Dezember vor und nähmen, obwohl die tet, daß 1906 am Arlberg die ersten das Stadtrecht von München. Städte Innsbruck und Hall nicht zu nah- Tiroler Skimeisterschaften. durchgeführt Am 10. Februar 1342 vermählte sich men waren, große Beute mit heim. Die wurden. Dies ist unrichtig. Die erst ,- -a Margarete Maultasch mit Ludwig dem Waffensiege aber brachten den Bayern Tiroler Skimeisterschaften wurden schon Brandenburger, dem ältesten Sahne Kai- keine dauernden Erfolge. Nach sechs- 1905 in Kitzbühel durchgeführt!
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