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6 Kltibfllu4er Anzeiger Samstag, 9. März 196 „Kitzbühel.Feier" in Yamagaia Von der Osterreichischen Botschaft in Tokio sind bereits die ersten Nachrich- ten über die „Kitzbühel-Feier" in Yama- gata eil1gerJffen. Diese Nachrichten stammen von Seiner ExzeLenz dem öser- reichischen Botschafter Dr. Fritz Harti- mayr und sind an den Börgermeister voi Kitzbühel gerichtet. Das große Inter- esse, das von der Bevölkerung Kithüic.eis über den Abschluß des Freundschafts- bundes mit Yamagata entgegcng'ebrach wurde und die Bedeutung des Bundes veranlassen uns, unsere verehrten Leser auch darüber zu unterrichten. Der Herr Botschafter schreibt ii. a.: „ich darf mit großer Freude b•crehten, daß der for- mel.e Abschluß des Freundschaftsban- des programmäßig und unter großer Aneilnahrne der Be.vökei'tung und der 1-1,anora,'ioreii der Stadt Yamagata er- folgt ist, Im Skiort Zao waren bereits am Vor'ag sämtiche Hotes, Gasthöfe und Selibahnen mit japanischen und österreichischen Fahnen geschmükt Am Vormittag des 17. Februar fand die Schlußfeier der österreichischen SkLchue Zao, die unter Leitung von Fraiz Derbei steht und außerdem die Der Forschungsarbeit von Frau Dc, Daid, Kunsihistorikerin und Assisten- tin an der Unierität Innsbruck ver- danken wir dieeu interessanten Be- richt über die Kunst und über die Ge- schichte von Mariastein, der des Um- fanges wegen in Für se zungen erscheint. Diese berühmte Gnadenstätte mit ih- rem 600 Jahre alten Turm war schon seit eh und je für die Bevölkerung von Khzbühel und Umgebung ein gern be- sucher und beliebter Wallfahrtsort und ein Ausflugsziel für den Natur- und Kunstfreund. Alljährlich pi:.gcrn die Kriegerkameradenn des Tiroler Un- terandes nach Mariastei.i, um der Gna- dc.imuiter für die giikkiche Heimkeir zu danken und mit Kriegskameraden frohes Wiedersehen zu feiern. Diese Forschungsarbeit stellt aber auch einen wertvollen Beitrag zur Ge- schichte unseres Bezirks im Zeitalter der Vereinigung Tirols mit Usterreieh dar. ef4 1c5te unb tuigefchicte Abseits von der heutigen Hauptver- kehrsstraße durch das Unterinntal, ab- seits vom Lärm des Alltags liegt zwischen Wörgl und Kirchbiehl, hinter dem waldi- gen, Angerberg, der sich von der Bran- deiiberger, Ache bis Langkampf.n paral- lel zum Inn erstreckt in einer schmalen Skilehrer Walter Niederreiter und Franziska Gawanda umfaßt, mit ei- nem S]aLomlauf, wobei die dterrei- ehischen Flaggen vorangetragen wur- den, statt. Die Veransta1tu:g zg in stärkstem Maße die Aufmerksamkeit der Tausenden von Skifahrern an, die an diesem Sonntag das. Skigebiet be- völkerten. An der eigentlichen Feier in der Stadthalle von Yamagata nahmen sämtliche Mitglieder des Gemeinde- rates, Vertreter der Handels- und Ge- werbekammer und zahlreicher bkaler Vereine und Organisationen teil. Sämt- liche Aufgänge zur Stadthalle waren mit österreichischen Fremdenverkehrs- plakaten und den Flaggen beider Län- der geschmückt. Ihre Ansprache, sehr geehrter Herr Bürgermeiste.-, wurde im Original auf Spruchband abgespielt und dann von einem Dolmetscher die Uber- setzung verlesen. Gückwunschanspra- ehen wurden gehalten: 1. Vom Vertreter des japanischen Au- ßenministers Herrn M. Ohirak Talmulde der WaIliahrort Mariasein Sein auf einem einzeln emporragenden Felsblock, erbautes Schluß, das die Um- gebung weithin beherrscht, birgt im ober- sten Stockwerk des Turmes die Gnaden- kapelle zu Unserer Lieben Frau. Der Bau einer befestigten Burg -- das war Mariastein, im Mittelalter übrigens nur „Steinm" genannt - in dieser heute einsamen Gegend, die ihren ursprüingii- ehen Lau dscha ftscharak 1er noch voll und ganz bewahrt hat, ist dem Umstand zu- zuschreiben, daß bis zum 15. Jahrhundert die Hauptstraße von innsbruck durch das lunte1 nach Bayern nicht wie heute sich dem rechten Flußufer entiangzg, sondern ab Brixlegg das linke Ufer be- nützte, und über den Angerberg am „Stein" vorbei nach Langkampfen und Zell ins bayerische Gebiet fiiiiirte. Zöiie, die hier im Mittelalter ein.ge.hobea war- den und die noch im 17. Jahrhundert sich (bareu Ruinen der Zcihhäuser sind ciii Beweis für den angegebenen Verlauf der Straße. in der Nätie gefundene prühisto rische Gegens linde lassen darauf sch ßen, daß bereits der Verkehrsweg der Urbevölkerung ebenso verlief. Nach ihm richteten sich die Römer, als sie ij14 v. Chr. Geh. vom Unterinntal Besitz er- griffen und zwischen Veldidena - Iiins- bruck und Pons Oeni hei Rosenheim eine Straße anlegten. Sie ist bezeut durch tein Vom Gouverneur der Präfektur Ya- magata Von einem Vertreter des Gemeinde- rates 4 Vom Präsidenteni der Verkehrs- betriebe von Yamagata als Vertreter der Handels- und Gewerbekammer . Vom Präsidenten der Liga für inter- na iona'c Freundschaftsbeziehungen und von zahlreichen Vertretern lo- kaler Vereine und Organisationen Die gesamte Feier sswie die Skivcr- ansl.altungen des Vormittags wurde für das Fernsehen aufgsn3rnmen und noch am selben Abend im lokale» Fern3ehen g sendet. In anderen Städten werden die Veranstaltungen im Laufe der nächsten Tage im Fernsehen ge- sendet, Ich glaube, daß der Abschluß des FreundsehaftsbiindnLses die grüß mög- liche Publizität bliität gefunden hat, die denk- bar ist und damit weiter zum interna- tionalen Ruhm der Skistädte Kitzbü- hei und Yamagata beitragen wird," Das Programm für die Feier in der Stadthalle zu Yamagata wickelte sich foh gend ab: Stationsverzeichnis, das die Orte Veldi- dena, Masciacum - Matzen, Albianum - Eichelwang, Poens Oeni und deren Eit- fernungen voneinander in römischen Mei- len angibt, in Ihrem genauen Verlauf aber umstritten. Doch fanden sieh in letz- ter Zeit genügend Anhaltspunkte, die darauf hindeuten, daß auch die römische Straße ab Brixlegg - der Uferwechsel dürfte oberhlb Krarnsach erfolgt sein an der linken Innseite weiterföhrte und zwar über den Angerberg, an dem klei- nen Weiler Straß vorbei nach Nieder- breiten bach, Langkampfen, Thierberg, um bei Eicheiwang (zwischen Erl und Kufstein) abermals den Fluß zu überque- ren. Von ihr wurde hei Oherbreitenbach ein 13 Meter tiefer Einschnitt im Ge- lände festgestellt, bei Unteriangkampfen ein Stück Damm und bei Thierberg eine Ausweichstelle auf der Höhe. Aus den aufgefundenen Resten spricht so große Erfahrung im Straßenbau, daß sie kaum einem mittelalterlichen Fahrweg angehö- ren können, sondern in die Antike ver- wiesen werden müssen. Auch die Tras- sierung der Straße selbst, die sich immer dem Gelände anpaßt, sumpfigen Boden umgeht, starke Steigungen vermeidet und den Inn nur an natürlich verengten durch Bodenerhebungen geschützten Steic Jen übersetzt, deutet auf römische Zeit bin. Der Grund einer zweimaligen Fluß- überquerang auf verhältnismäßig kurzer Strecke war wohl der, daß sich bei Kul- stein ein weites Ubei'schw'emimmgsgebiet ausdehnte und auf der rechten Uferseite zahlreiche in den Tun fließende Wild- bäche zu Überwinden gewesen wären. Ei- RarinrteLn / tko( Eine berühmte Wallfahrt aus unserer Umgelniag Von Dr. Maria Dawid, Kitbübel
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