Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 hatzbÜhelerAnieiget Samstag, 6. April 1963 Als Arzt hatte Unger natürlich auch In- teresse an Pflanzenkrankheiten, beson- ders dann, wenn nicht nur der Patient ei- ne Pflanze war, sondern auch die Erkran- kung auf einen pflanzlichen Verursacher zur ückzuführen war. Daher legte er einen eigenen Garten an, in dem er erkrankte Pflanzen beobachtete. Kitzbühe.1 kann sich rühmen, den ersten phytopatholog- sehen Garten auf unserer Erde besessen zu haben.. Nach fünf Jahren erfolgreichster Tätigkeit in Kitbühel sagte Unger dcii ärztlichen Beruf valet, da er als Pfla:nzen physi'ologe nach Graz und Wien berufen wurde. Nur einmal unterbrach er seine Wiener Lehrtätigkeit, um sich einige Zieii im Orient aufzuhalten, wo sich seine Viel- seitigkeit recht entfalten konnte. Unger war schon durch seine enge Verbunden- heit mit dem Sinologen der Wiener Uni- versität Endlicher nicht nur an sprachwis- senschaftlichen Fragen interessiert, son- dern auch ein bekannter Numismatiker. In Ägypten fand er Gelegenheit, den be- rühmten Mumienweizen als Schwindel zu entlarven und auf Cypern leistete er in der naturwissenschaftlichen Erforschung der Insel so wertvolle Vorarbeiten, daß ihm später von der englischen Regierung der besondere Dank hiefür ausgesprochen wurde, weil dadurch die Förderung der Landwirtschaft und dies Bergbaues auf dieser Insel wesentlich erleichtert wurde. Nach seiner Emeritierung zog sich Unger nach Graz zurück, wo er ganz unerwartet im Jahre 1870 starb. Wie sein ganzes Le- ben war auch der Tod ungewöhnlich. Er wurde eines Morgens aus mehreren Wun- den blutend im Bett gefunden. Es verbrei- tete sich das Gerücht, er wäre rmordet worden. Nachträgliche ärztliche Erwägua- gen kamen zu. dem Ergebnis, die Wunden wären dadurch entstanden, daß er bei- ' Schwindelanfall gestürzt wäre, wo- rauf er sodann im Bett einem Schlaganfall erlegen wäre. - Skikonkurrenz. Der Auracher Ski Club führte am S onntag, 31. März das Vergleichsrennen der ledigen und ver- heirateten Ciu(bmitglieder durch. Trotz ungünstiger Witterung waren auf der Bichl Alm 28 Teilnehmer am Start und Lieferten sich einen spannenden Kampf. Durchgeführt wurde bei besten Schnee- verhältnissen ein Abfahrtslauf nach Ober- aigen. Sieger wurde die ledige Mann- schaft mit Brunner Josef (Tagesbester), Hauser Bal thasar, Noichl. Andrä, Schwein- ester Helmut, Exeniberger Hias, Höck Anton und Sonimeregge:r Walter, mit ei- nem Vorsprung von 59,4 Sekunden. Die verheiratete Mannschaft bestand aus: Reiter Fritz, Gasteiger Simon, Bärnthaler Thomas, Margreiter Hans, Krinihacher Kurt, Schweinester Lois und Hintrreiter Roman. Die Zei tdiffernz ist wirklich knapp, wenn man berücksichtigt, daß das Durchschnittsalter der Ledigen 23y2 Jahi re, das der Verheirateten 341/2 Jahre be- tragen hat. Das Rennen verlief in be- ster Stimmung und vereinigte, viele Club-. mitglieder und Gäste auch am Abend, n- läßlich der Preisverteilung beim Meßner- wirt. - Osterball. Am Ostersonntag, 14. Apri findet heim Auwirt der tradjtjoneJlc Oster- bali des Auracher Ski Clubs statt. Es spielt die Kapelle Abendgold aus Itter. Der Reinertrag fließt wie immer der Clubkasse zu. Der Auracher Ski Club lädt daher mit den Wirtsleuten schon heute alle Freunde hiezn herzlichst ein 1 Ein Schießstand mit schöien Preisen ist eben- falls vorhanden und bereits am Ost3r- sonntag nachmittags geöffnet. Vom Betriebsskirennen in Kirchdorf Wintersteller-Schützen Gewinner des Silberpokals Am 17. März 1963 fand auch in Kirch- dorf ein Betriebsskirennen statt. Erst- mals stiftete Bürgermeister Michael Noth- egger einen Silber-Pokal, den die Vereins- staffel der Wintersteller-Schützenkompa- nie vor der Betriebsstaffel „Gründler 1" gewann. Die Veranstaltung wurde von den Funk- tionären des Wintersportvereins Kirch- dorf reibungslos und unfallsfrei abgewik- kalt. Am Abend bei der Pre'isverteilunng im überfüllten Wintersteller-Saal wür- digte Bürgermeister Michael Nothegge r die, vollbrachten Leistungen der Teil- nehmer und unterstrich die Zusammen- ghörigkeit und Verbundenheit in der Gemeinde bei dieser schönen Sportveran- staltung. Durch die Mitwirkung der ge- samte,a Bundesmusikkapelle Kirchdorf wurde dem Sportfest eine besondere fei- erhebe Note verliehen. Die Ergebnisse: Bctriebsstaffeln: Firma Gründler 1 3.31,9 Firma Paul Stöckl 1 3.4721 Forstverwaltung Erpfendorf 3.51,5 Firma Schwaiger 3.53,7 Firma Treffer 3.59,7 Firma Burger II 4.00,2 Fam. Stger 4.07,b Firma Bendler 4.09,9 Fam. Bergmann 4.11,8 Firma Erler 4.21 '9 Firma. Gründlar II 4.22 ,1 12, Schule Erpfendorf 4.23,1 Firma Burger 1 4.29,2 Firma Schwabegger 4.46,0 Firma Hirschmann 4.48,8 Firma Stückl II 4.50,1 Skilift Ges. m. b. H. 6.10,2 Firma Polak Vereinsstaffeln: Rupert-Wintersteller-Schützen 3.30,6 Eisschützen Gasteig 3.49,7 Musikkapelle 1 3.5831 Feuerwehr Kirchdorf 4.0154 Feuerwehr Erpfendorf 4.03,9 Musikkapelle II 4.04,0 Musikkapelle Erpfendorf 4.12,9 Jungschützen 4.2015 Jungfeuerwehr 4.21,7 Kirchenchor Erpfendorf 4.3034 Reitb: eine »ennen$eg*nbc Wie man so hört, gibt es heuer wenig [Eier, aus diesem Grunde sind sie auch sehr [teuer. Kein Wunder, daß die Seiwaldbiiuerin [fuchtig. sind gerade jetzt ihre Hennen suchtig. Sind diese Viecher aber krank, weiß jedes [Kind, daß von ihnen keine Eier zu erwarten [sind. Dabei hätte sie aber gerade jetzt so gute [Kunden, an. der Wirtin, der Krämerin und dar- [gleichen gefunden. Doch wie gesagt, es ist derzeit nichts zu [machen., wär' es nicht toternst, man müßte lachen. Jedesmal wenn sie hinausschaut in den [Stall, stellt sie mit Schrecken fest einen neuen [Krankheitsfall. Jedesmal sitzt eine andere Henne auf der [Stang, mit aufgeblähtem Bauch und weißem [Kamm. Allerlei Hausmittel wurden schon ver- [wendet, bisher schien aber alles nur verschweut- det. Alles, scheint es, hat keinen Sinn und [Witz, loch auf einmal durchzuckt sie ein Gei- [stesblitz: ‚Hör ich nicht immer im Radio von einem Mittel? (.losterfrau-Melissengeist glaub' ich, ist [sein Titel. Gegen alle Krankheit soll es helfen, fast [gegen Tod, vielleicht hilft es auch gegen Hühner- [sucht und derlei Not." Nicht lange überlegt und unverdrossen, wird einer kranken Henne dieser Geist [eingegossen. „So Bulele", sagt sie, „sei brav und [werde mir gesund, sonst richtet mich diese Seuche wirt- [schaftlich noch zugrund.' Während sie sich mit anderer Arbeit [müht und rackert, cie Flenne schon froh im Stalle gackert. Und wie sie im Stalle nachschaut, erhellt [sich ihr Gesicht, „ha", sagt sie, „hab' ich sie jetzt er- [funden die Geschieht? Der Radio hat in. dieser Hinsicht nmal [recht, dieses Mittel scheint mir gar nicht schle.ht. Dabei ist es noch gar nicht sehr teuer, und die Wirkung, die ist wirklich un- [g&hieuer. Dabei hab ich es leichtsinnig, wie tes [schon ist im Leben, bisher der Nachbar Lisi gegen. Kopfweh [immer ggben. Drum Bäuerinnen, laßt euch raten, wenn [die Hennensueht einreißt, gebt ein diesen Viechern. ‚Klosterfrau [Melissengeist'."
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