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Samstag, 30. März 1963 Kitzbüheler Anzeiger -- Seite 9 Nacht von Cortina d'Ampezzo, als im Christian. Pravda tritt ab. Das „perfekte dortigen Olympiastadion plötzlich clrc Team" sollte das Erbe antreten. Gala österreichische Fa:hnen in gieißendes Licht premiere dieses perfekten Teams beim getaucht waren, als unsere Hymne er- Riesentorlaaf bei den Winterspielen 1956 klang und der Sprecher verkündete: „Er- in Cortina d'Ampezzo auf der 1llio-Cotlli- ster und Olympiasieger Toni Sailer Piste: 1.. Toni Sauer, 2. Aiiderl Mol- (Osterreich), Zweiter Anderl Molterer (erer, 3. Walter Schuster, 6. Ernst (Osterreich), Dritter Walter Schuster Hinterseer. Am Slalombang am Col Osterreich).' Drascie in. Contina schälte sich die größte Kart Bernegger: Trude Beiser „Von Einzelpersönlichkeit des alpinen Skilau.fs bis Ernst Hinterster". „. . . Sankt Moritz heraus - der 19jährige Toni Sailer aus Kit.zbühel. Tonis Nerven hielten auch 1.948 war ein Einstand für listerreichs al- dem Hexenkessel am Gol Driscie stand pine Nationalklasse. Trude Beiser, die der Modellathlet des Rennsports auf kleine bescheidene Bergba.uern(ochtr aus schneller Piste trumpfte mit seiner groß- Lech am Arlberg - eine von elf Ge- artigen Kondition auf und schlug als Ab- schwistern. - kassierte olympisches Gold fahrts- und Riesenslalomspezialist die an in der Alpinen Kombination. Osterreichs alpinemMännerteam auF der den Verhältnissen schier verzweifelten Eispiste von. Rödkleiva (1952), zehn Kilo- TorlanfspezSalisten aus dem Felde. Die meter von Oslo entfernt, war der Durch- dritte Goldmedaille Toni Sailiers in sei - brach zur ersten Galdmedaiiie gelungen ner Domäne, dem Abfa.hrtslauC, bedeutete Othmar Schneider gewann den Spezial- für den großartigen Läufer, dem in Cor- slalom, Christian. Pravda eine Silber- tina d'Ampezzo der Sprung in die Welt- medaille im Riesentorlauf und eine spitze so überzeugend wie keinem vor Bron.ze.medaiile im Abfahrtslauf. ihm gelungen war, nur noch eine Form- Kitzbühels erster Abfahrtsweltnieister sache. Der Schweizer Außenseiter Fellay die Diözesangrenze zwischen Freising Ufld Salzburg. Die Festlegung, die erst das 19. Jahrhundert änderte, ging auf den heiligen Bonifatius zurück, der im Jahre 739 die vier bayrischen Bistümer Regens- burg, Passau, Freising und Salzburg in ihrem jeweiligen Umfang bestimmt hatte.) Erst nachdem ständig ein Priester auf dem Schloß wohnte, war für die religiö- sen Bedürfnisse der Pilger und der Um- gebung genügend gesorgt. Der Kaplan hatte auch die Pflicht, alle Wunder und Gebetserhörungen aufzuzeichnen, welcher Aufgabe die einzelnen Geistlichen eifrigst nachkamen. Drei Bände sogenannter Mi- rak:eibücher füllten sie innerhalb von zwei Jahrhunderten mit Berichten überwunder- bare Begebenheiten, von denen allerdings nur der letzte Teil, umfassend die Jahre 1739 bis 1783, erhalten blieb. Dem Dienst der Wallfahrt widmeten sich außerdem drei Einsiedler, deren Ob- liegenheiten und Pflichten Karl Schurff, der auch für ihren Unterhalt durch eine Stiftung aufkam, genau bestimmt hatte. Solch fromme Männer, Laienbrüder, die keinem Orden angehörten und ihr Leben Gott weihten, waren im 17. und 18. Jahr- hundert in fast allen Gnadenorten Tirols zu finden. Der Freiherr, der nicht nur selbst der Gnadenkapelle reichliche Gaben zukom- men ließ, sondern auch vornehme Per- sonen zu Spenden anregte, 1589 z. B. Erzherzog Ferdinand zur Stiftung einer neuen Glocke, machte Mariastein zu ei- nem der meistbesuchten Wa11fahrtsrte seiner Zeit in Tirol. Durch den schnell anwachsenden Strom der Pilger mehrte sich rasch das Kirchenvermögen. Dazu kamen die Opfergaben, Kleinodien zur Ausschmückung der Kapelle, Kerzen. Nachbildungen geheilter Körperteile in Silber oder Wachs, Votivbilder, Braut- schleier, Taufkleider usw., wobei letztere in Tirol zur Barockzeit besonders beliebt varen. Den weitaus breitesten llauin nah- men die Votivtafeln ein, die aus einem Gelübde „Ex Voto" der Madonna dar- gebracht und in der unteren Kapelle auf- gehängt wurden. Diese volkskundiich inter- essanten Malereien zeugen von den Aug- St. Antonius von Padua, Seitenaltarbild von Egidi Schor (1626-1701) in der Mariasteiner Gnadenkapelle Photo Ascher, Wörgl drängte Anderl Molterer in den dritten Rang ab. Mit sechs von. neun Männerme dai heu in Cortina war der Damentriumph von Asp en eingestellt worden. Friedi Pfeifer, der frühere erfolgreiche Damenbetreuer, führte das österreichische Team zu den. Weltmeisterschaften nach Bad gastein. Ski-Idol Toni 5 a ii er gewann drei seiner vier Weltmeistertitel ein zwei- tesmal. Ernst Hinterseer rettet Sialom-TratlitioH Der „Zweite' zahlloser internationaler und nationaler Skirennen Ernst Hinter- s e er, „Fernandel", der freundliche Spaß- macher und gute Kamerad im OSV-Tem, war in der sportlich einfachen Atmo- sphäre des olympischen Winterdorfes Squaw Valley in die Form seiner Kar- riere hineingewachsen, die er im Spezial- slalom mit einer Gjldmezlaille und im Riesenslalom mit einem dritten Platz nützte. Er rettete das Männer-Slalom- Gold seit Oslo 1952 eine österreichi- sche Domäne - auch am KT-22 in Squaw sten und Nöten des Menschen, aber auch vom gläubigen Vertrauen auf die Hilfe Marias. Ende des 17. Jahrhunderts war der Zu- strom der Wallfahrer bereits so groß ge- worden, daß an hohen Festtagen wegen Platzmangel die Messe im Hof zelebriert werden mußte. Für diesen Zweck fertigte 1691 Michael Wiiginger, ein Maler aus KuEstein, einen zerlegbaren reich aus- gestatteten Altar an. Bereits 1659 wohn- ten zwei Priester zur Betreuung der Pilger auf Mariastein, konnten aber bald die ihnen auferlegte Arbeit nicht mehr be- wältigen, so daß 1701 ein dritter Geist- licher eingestellt werden mußte; 1707 waren vier und 1749 fünf Seelsorger tä- tig. 1731 gab die Kaplanei das schon er- wähnte Wallfahrtsbuch „Lapis adjutorii" heraus, beinhaltend eine allgemeine Vor- rede, die Geschichte Mariasteins, eine theo- logische Abhandlung und die Aufzählung der 'Wundertaten. So rasch sich die Wallfahrt in der er- sten Hälfte des 18. Jahrhunderts vermehrt hatte, so rasch ging sie in der zweiten Hälfte zurück, was mit dem Zeitalter der Aufklärung, den Säkularisationen unU Bestimmungen Josefs II. zusammenhängt. Weiters hatte Mariastein in diesen Jahr- zehnten um seine Unabhängigkeit der Pfarre Angath gegenüber zu kämpfen. Dieser Streit wurde 1791 zugunsten der Kaplanei entschieden, doch nur mehr ein Priester zur Seelsorge der Pilger bewilligt. Die Wallfahrt ging das 19. Jahrhundert hindurch weiter, konnte aber nie mehr den früheren Umfang erreichen. Erst iii unseren Tagen, nach den Wirren und Schrecknissen von zwei Weltkriegen, in einem hektischen, von Maschinen dik- tierten Zeitalter, suchen wieder mehr Gläubige Trost und Hilfe bei der wunder- tätigen Muttergottes von Mariastein.
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