Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 11. Mai 1963 lichste Bild bot, wenngleich in Blick- richtung auf das kombinierte Zuchtziel die F1eisehLeis1ung gegenüber der Milch- leistung etwas zurücktrat und auch das Fundament bei korrekter Stellung hätt€ etwas kräftiger sein können. Die Tiere hatten ein Durchschnitts- gewicht von 645 kg und wiesen eire durchschnittliche Hochleistung von 3937 - 3.96 - 165 auf. Vier Tiere wurden in ZWKI. 1 b, neun in II a und ein Tier in II h prämiiert. Die nächstfolgende Ko 1 lek tisfl des P illerseegebietes (Gemeinden Fieber- brunn, Hochfilzen, St. Jakob, Kössen und Waidring) zeigte am besten die kom- binierte Leistung, tiefrumpfige Kühe mit guten Becken und die schönste Kaibin- itengruppe (alle vier Kaibinnien von ei- nem Stier stammend), konnte jedoch we- gen der wohl geräumigen, aber nicht so guten Euterform und der weniger guten Achtung! Samstag, 11. Mai 1963 1. Ausbildungsabend der Kitz- bftheler Schützenkompanie. Treffpunkt 19.30 Uhr auf dem Parkplatz der Hornbahn. Stiere nicht jene Einheitlichkeit wie die Siegerkollektion aufweisen. Die Kollek- tion wies trotz Alpung mit einer Durch- schnittsleistang von 3586 - 4.04 - 145 und einer Höchstleistung von 4055 - 4.04 - 164 die besten Leistungen aller Kollektionen auf. Das Durchschnjtts- gewicht betrug 660 kg. Einzelprämiie- rung: 1 Ja, 6 1 b, 6 II a, 1 II b. Das P 111er seegebiet, das früher nur dürftige, feinknochige Tiere aufwies, zeig- te jedenfalls, daß der alte Spruch „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg" noch immer zu Recht besteht und den dortigen Züchtern darf besonders gratuliert wer- den. Die Kollektion aus dem St. -Johan- ner Becken bewies, daß die beiden Ge- meinden Oberndorf und St. Johann mit Recht zu den ältesten und besten Züclh- tergemeinden zählen und entsprechend der guten Futterlage im dortigen Gebiet war diese Kollektion mit durchschnitt- lieh 700 kg auh die schwerste Partie. Sie zeigte besonders gute Becken und gu- te leistungsfähige Euter, die besten Zucht- stiere und trotz etwas schwächerer Kai- binnen eine gute Ausgeglichenheit. Der Adel der Tiere war nicht so gut wie bei den anderen Kollektionen ausgeprägt. Durchschnittliche Höchstleistung: 3902 4.23 165. Einzelprämiierung: 2 1 a, 5 Ib, 6 ha, 1 11 b. Die schwierigste Aufgabe war jedoch bei der BrixentaLer Kollektion zu meistern, denn dieses Gebiet (Gemeinden Hopfgarten, Itter, Kelchsau, Häring, Erl und Söll) weist die unterschiedlichsten Gebietsverhältnisse auf, weswegen auch eine nicht so hohe Einheitlichkeit in- nierhalb der Kollektion erreicht werden konnte. Auch die Mitgliederdichte ist in diesem Gebiet weitaus geringer als in anderen Gebieten. Trotzdem gelang es, eire schöne Kollektion zusammenzustel- len mit allerbesten Einzelstieren und ed- len, aber leichteren Kalbinnen. Das Durch- schnittsgewicht betrug 635 kg. Sechs Tie- re konnten in ZWKI. 1 h, fünf in II a und drei in II b prämiiert werden. Das Gesamtergebnis der Einzelbewer- tung inzelbewer- tung aber spricht für sich selbst. Von den 56 Tieren der vier Gebietskollektionen konnten nämlich 43 % in ZWKI. Ja und 1 b, 46 o/o in II a und nur 11 o o in II b prämiiert werden. Die im Rahmen der Schau noch ge- zeigte Stierkollektion, zu der alle mehr als zwei Jahre alten Herdbiichstiere auf- getrieben werden mußten, bot natürlich, da keine Auslese betrieben werden durf- te, ein etwas unausgeglichenes Bild. Die Durchschnittsleistung der 20 Stiere war jedoch sehr gut und betrug 3625 - 4.11 - 149 bei einer durchschnittlichen Höchstleistung von 4143 - 4.20 - 174, wo- bei zu berücksichtigen ist, daß es sich, wie bei allen angegebenen Leistungen fas! ausschließlich um Alpleistungen handelt. Abschließend erklärte Tierschutzdirek- tor Ing. Koch, daß jeder Aussteller auf seine ausgestellten Tiere stolz sein kann und es gebühre nicht nur ihm, sondern aueh seinem Stallpersonal vollste Aner- kennung und Dank. Die Kollektionen hätten außerordent- lich gefallen und bewiesen, was aus der angestammten Pinzgauer Rasse alles her- ausgeholt werden kann, wenn nicht nur gute, sondern beste Stiere zur Zucht ver- wendet werden und auch ein entspre- chender Züchterfleiß vorhanden ist. Aber nicht die Rasse, sondern der Barer ist entscheidend und alleine an ihm liegt es, in welcher Richtung seine Vie'hqualität sich entwickelt. Des weiteren sei schon allein aus Grün- den der Zuchtförderung und dies Absatzes jede weitere Rassenaufsplitterung schädlich und keinem nützlich.. Einrassig- keit ist von Nöten, soll die Viehzucht gehoben und verbessert werden und für Umstellungen bestehe keine Veranlassung, das habe die heutige Ausstellung erneut und eindeutig gezeigt. Tut gleichen Sinne sprachen auch Land- tagspräsident Kommerzialrat Ober mo s er und Präsident DR. Muigg, die ebenfalls den Ausstellern zu ihren züchterischen Erfolgen gratulierten, ihnen für ihre lang- jährigen Bemühungen dankten und alle Bauern aufforderten, sich zu bemühen, den heute ausgezeichneten Preisträgern nachzueifern und den Bestrebungen, Be- schlüssen und Ratschlägen der Verbands- leitung unbedingt Folge zu leisten. Bei der Preisverteilung erhielten alle Aussteller wertvolle und schöne Ehren- preise und Diplome. Die zwei ersten Preisträger innerhalb der vier Gebietskollektionen waren fol- gende Züchter: Kollektion Großacliental: Andreas Bach- 1er, Kircher, Aurach; Josef Feiler, Al- penhof, Kitzbühel Kollektion Pillersec: Stefan Nothegger, Wörgötter,Fieberbrunn ;Simon Schech- ter, Eder, Küssen Kollektion St.-Johanner Becken: Stefan Lindner, Schörgerer, Oberndorf; Max Klausner, Klausner, St.-Johann Kollektion Brixental: Michael Ager, Le- hen, Hopfgarten; Josef \Vurzrainer, Drittl, Hopfgarten. Abschließend maß aber auch der Aus- stellungsleitung und allen ihren Helfern der beste Dank für die reibungslose Durchführung der Ausstellung ausgespro- chen werden, nicht zuletzt auch für die so schöne Gestaltung des Züchter,abends, bei dem sich an die 400 Personen viele Stunden lang glänzend unterhielten. Besonderer Dank gilt aber auch Herrn Max Klausner für die uneigennützige Uberlassung des Ausstellungsplatzes, der nach der Ausstellung wegen des schlech- ten Wetters mehr einem Sturzacker als einer Wiese glich. Diese Pinzgauer Ausstellung, bei der wirklich bestes Zuchtmaterial gezeigt wur- de, hat jedenfalls bewiesen, daß die Nord- tiroler Pinzgauer Züchter mit bestem Er- folg an der Arbeit sind und es ist mit Sicherheit zu erwarten, daß von ihr neue kräftige Impulse ausgehen werden. Dipl.-Ing. W. Hein, Maishöfen Hofrat Diplomingenieur Franz Gürtler j. Am 9. April 1963 verschied in St. Jo- hann im Alter von 75 Jahren der lang- jährige Vorstand dex Gebietsbauleitung der Wildbach- und Lawinenv'erbauung St. Johann Hofrat in Ruhe Djplominge- neur Franz Gürtler. Der Verstorbene war der letzte Beamte der Wildbachver- bauung Tirols, der noch in der alten Osterreichischen Monarchie diente Er übertrug die Erfahrung und die reiche Tradition altösterreichischen Beamten- tums über die Welt zweier Kriege in die Gegenwart und galt als Vorbild. über 40 Jahre lang hat sich Hofrat Gürtler seinem mühevollen Berufe ge- widmet, kannte jeden Wasserlauf, jede Lawinenwand seines Gebietes und war seinen jüngeren Kollegen Lehrmeister in der praktischen und theoretischen Be- rufsausbildung. Der Erfolg seines Wirkens läßt sich in der erfolgreichen Verbauung der Wild- bäche dies Großachentales und des Bri- xentales überblicken, wo diese schon seit Jahrzehnten zum größten Teil ihren
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