Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 6. Juli 1963 - Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 23ctrtisnaritru t. 3onu - Gästefrequenz: Juni 1272 Juni 1217 Juni 1178 Juni 1156 Juli 1156 Juli 1166 Juli 1256 - Mitteilung der OGT! Am 5. Juli ab 16 Uhr Scharfschießen für Mitglieder der Offiziersgesellschaft auf dem Schieß- stand Rumlerhof in St. Johann. Verbrechen oder Selbstmordversuch? Am 29. Juni 1963 gegen 9.30 Uhr wurde die entmündigte ledige Hausgehil- fin Maria Unte rrainer, geboren am 6. Dezember 1936, von einem Sommergast schwerverletzt aufgefunden. Sie lag in der Nähe des öfferilichen Interessent- schal tsweges am Hinterkaiser, Weiler Fricking, und hatte eine fürchterliche Schnittwunde am Hals. Die herbeigerufene Gendarmerie suchte vergeblich in der Nähe der Verletzten das Tatinstrument und daher war der Verdacht begründet, daß es sich um ein Gewaltverbrechen handeln könnte. Der Schäferhund des Herrn Hans Preck, welcher eingesetzt wurde, leistete vorzügliche Arbeit, denn schon bald konnte etwa 80 Meter vom Tatort entfernt, inmitten von Moosbeer- sträuchern versteckt, ein blutiges Schneid- beil (Praxe) gefunden werden; neben dem Beil lag auch ein Schuh der Verletzten. Die Erhebungen der Gendarmerie St. Jo- hann im Zusammenwirken mit der Gen- darmerie-Erhebungsa3teilung Innsbruck und Professor Holzer vom gerichtsmedizi- nischen Institut führten alsbald zur Ver- haftung des 26jährigen Tischlers Her- bert Gschwandtner. Hauptgrund der Ver- haftung war die Beschuldigung der Ver- letzten, Gschwandtner hätte sie so schwer verletzt. Da Fräulein Unterrainer bereits im Vorjahr in Söll einen Autounfall und einen Raubüberfall vorgetäuscht hatte, (nachträglich stellte sich heraus, daß alles erlogen war), werden ihre Aussagen be- sonders genau geprüft. Am Samstag, wäh- rend des „Kitzbüheler Festes", wurde Be- zirksrichter Dr. Neuner in das Kranken- haus nach St. Johann gebeten, da sich die Verletzte in Lebensgefahr befand. Die Lebensgefahr besteht inzwischen nicht mehr -‚ wohl aber noch die ungeheuer- liche Anschuldigung gegen Gschwandtner. Alteisensammlung der KAJ Die katholische Arbeiterjugend St. Jo- hann sammelt heute, Samstag, 6. Juli 1963, zu gunsten der Arbeiterjugend der Welt in St. Johann Alteisen, alte Metalle aller Art, Hadern, Flaschen und Altpapier. Gedicht zur Altmaterialsammlung Lumpen, Eisen Hadern, die wollen wir nicht fladern. Wir gehn direkt ins Haus, drum sucht's bitte raus: Alles alte G'raffel, das legen wir auf Staffel. Es ist für einen guten Zweck, drum schickt uns bitte nicht gleich weg. Badeöfen, Weiberkittel, Wasserhähne, Gummiknüttel. Heizungsrippen, Ofenröhren, können sicher Sie entbehren. Wir brauchen alles - ohne Schmäh, herzlichst Ihre KAJ. (Von Manfred Mayr) ieberbrunn - Evangelischer Gottesdienst in Fie- berbrunn am Sonntag, 7. Juli 1963 um 10 Uhr in der Dorfschule. Gastpfarrer aus Dortmund. - 'Bei der Theateraufführung der Fie- berbrunner Heimatbühne am 30. Juni 1963 im Gasthof Haberl erlebten wir durch den „Kurbetrieb beim Kräuterblasi" einen wahrlich erfreulichen Abend infolge der gediegenen Idee des Autors und der Originalität der Darsteller. Mit Recht kann man dieser tapferen Spielgemein- schaft volle Anerkennung aussprechen, weil sie nicht um des Geldes willen in ihrer Freizeit kein Opfer scheut, um den Theaterfreunden genußreiche Abende zu bereiten, sondern durch ihren Idealismus die Liebe zum heimischen Kulturgut des Volksspiclwesens beweist. Wir wissen, daß Theaterkräfte auch au- ßerhalb der Proben ein geistiges Trai- ning vornehmen müssen, um den Text des Autors nach besten Kräften wieder- geben zu können. In Bezug auf Trachten- kenntnisse hatten der Schwiegervater, seine Wirtschafterin und die Nachbar- Tresl Typen in Erscheinung treten lassen, die das Bühnenbild nicht nur reizend er- gänzten, sondern auch unverfälschte Wirk- lichkeit boten. Dem Liebhaber in sauberer Tracht fehlte allerdings der Hut und dem Miidl fehlten die Zöpfe; beides ist im Kleide der Väter nicht wegzudenken. Daher bleibt treu einer unverfälschten Tradition. Wenngleich beim Theaterspie- len öfters Regiefehler vorkommen; maß- gebend war der Gesamteindruck dieser Aufführung und der Erfolg, zu dem wir herzlich gratulieren und wünschen, daß eonffluoteuht Or arte im 23ebirt Sonntag, 7. Juli 1963 Kitzbühel: Dr. Osw.Benischek, Tel.2441 St. Johann-Fieherbrunn-Waidring-Kirch- dorf: Dr. Angerer, St. Johann, Tel (0 53 52) 248. Kirchberg-Brixen: Dr. v. Lichem, Te- lephon-Nr. (05357) 237. Hopfgarten: Dr. Anton Staffner, TeL 237 11111i11141111111 ieilfs~millm [EI mit NX UU 1111111 IPIIIII JJI1iI!l 1 IlII ~ Eis ~ Elf ;NIE im im! EIN im! ml EIN Im im la! 1 l gib; m I Eis Im 1111141111111 Im j Im Im i 1:513 11 §j515 im IN I Nil! NIE im I EI u1111131 Kitzbühel durfte sich niemals rühmen, ein bedeutendes Kunstzentrum zu sein, und dieser kleine Schönheitsfehler er- scheint wohl den meisten Bürgern un- serer Stadt nur ein gerechter und selbst- verständlicher Ausgleich für all die vielen Vorzüge, mit denen eine verschwenden- sehe Natur dieses prachtvolle Stück Erde begnadet hat. Umso mehr aber legrüßt man jede in- dividuelle Regung und jede Initiative in kultureller Hinsicht. Dem jungen talent- vollen Maler und Graphiker Karl Mo- nitzer gebührt der Dank einer begei- sterten Gemeinde dafür, daß er mit be- deutenden Opfern und seltenem Idealis- mus ein Forum für Kitzbüheler Künstler aller Stilrichtungen geschaffen hat. So verschieden die Qualität, so bedeutend die Diskrepanz zwischen den einzelnen Leistungen auch sein mag, all diese so labilen und zartbesaiteten Gebilde von Menschenhand sind doch Schöpfungen aus dem Geiste der Gegenwart, mehr oder weniger traditionsgebunden, zwischen „einst' und „jetzt" die Waage haltend. Die echte mit Herzblut getränkte Kunst unserer Epoche steht freilich jenseits der Wirklichkeit und jenseits von Raum und Zeit. Sie ist eine Traumlandschaft ohne Grenzen, ein letztes Reservat der Phanta- sie, die hier in ihre ewigen Jagdgründe eingehen kann. Dies magische Zwischen- reich der modernen Kunst besteht nicht mehr aus den wohlvertrauten Elementen der Natur. Hier erobert der Menschen- geist die v,ierte Dimension; er überschrei- tet die Schwelle des Ubersinnlichen. Hilde Goldschmidt, zweifellos die Protagonistin der Ausstellung, hat in ih- ren besten Schöpfungen das Tor zum Jen- seits aufgestoßen, hinter dem sich das Rätsel der Sphinx verbirgt. Ihre beiden Monotypien „im Atelier" und „Feuer- werk in Venedig" sprechen eine bedeu- tende Sprache, wenn sie sich auch jeder allzugegenstündlichen Deutung des The- mas entziehen. Die monumentale „Kitz- büheler Landschaft mit dem Hahnen- kamm" ist in erster Linie eine markante Farbenkomposition. Statt naturalistischer Details zeigt die Künstlerin eine in jahr- hundertelanger Schichtung ausgeformte, vollendete Berggestalt, die eben darum unvergänglich und unveränderlich wirkt. Peter Palffy bringt dagegen in seinen farbigen Monotypien die bizarren Lau- nen und Spielformen einer sehr sensib- len wandlungsfähigen Phantasie mit äu- ßerstem technischem Raffinement zum Ausdruck. Die zartverschlungetien Linien und Fi- Kitzbüheler Maler stellen im Museumskeller aus Zur Eröffnung der „Kleinen Galerie" im Museum s keller am 2. Juli 1963
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