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Samstag, 27. Juli 1963 flußdelta des Trattenbaches zu, wo das frühere Jochbergwald-Kirchlein stand und der alte Rangglplatz und von dort aus dem Paß Thurn zu. Der Ubergang über den Paß Thurn war eine Etappe der Nord-Süd-Verbindung. über den Felber- tauern. Bauchruap und seine Komplizen be- schlagnahmten nun die in der Nähe der Hangalm befindliche Felsenhöhle, die da- mals in völligem Fichtendunkel versteckt lag. Die Zugänge wurden bis auf enge Zwischenschlüfe verrammelt, damit nicht ein Jäger oder Holzknecht am Tage durch Zufall in ihr Gehege gelangen, denn die Tage brauchten sie zum Schlafen. Wie bereits erwähnt, gingen ihre ersten Iläubereien auf kleines Vieh aus, welches sie leichter in ihr Höhlennest zu schlep- pen vermochten. Dabei achteten sie sehr darauf, daß in den nächstliegenden Al- men, in der Rettenwand, Hochkasa und Trattenbach ja kein auffälliger Diebstahl vorkomme. Das machten sie den Füchsen nach, welche ebenfalls den „Nachbar- hühnergarten" umgingen und weiter ent- legene Höfe aufsuchten. ' Später versuchten die immer begehr- licher werdenden Räuber auch nächtliche Schliche in die Bauernhäuser, um zu Mehl, Kleidern, Schuhen und Bettzeug zu gelangen, denn der Höhlenaufenthalt erforderte bei kühler werdendem Wetter immer mehr Komfort. Mit der Zahl der Diebstähle wuchs aber auch die Wach- samkeit der Leute und die Bauchruap- bande tat sich immer schwerer. Um ihren Unterhalt dennoch einzuheimsen, wurden sie nun zur Gewaltsamkeit gedrängt. So fingen sie an, die Sennhütten in der Nacht mit lautem Eindruck zu überfallen und forderten vom Personal unter schwerer Drohung reichlichen Tribut. Da rückten gewöhnlich alle vier Mann aus und da der Ruap wegen seines Wanstes immer- hin eine auffällige Erscheinung war, ge- lang es, trotz der angewandten Vermum- mung, dessen Personalien festzustellen. Sobald sie einmal auf den Weg der Ge- valttätigkeit gekommen waren, gab es nicht mehr so leicht eine Umkehr. Sie kamen immer tiefer in dieses Fahrwasser. Da wagten sie auch am hellen Tage verschiedene Delikte, überfielen sogar über den Paß Thurn gehende Leute, bei denen sie Geld vermuteten. Das Gericht Kitzbühel hatte schon seit Wochen die Schergen ausgeschickt, um Erhebungen zu pflegen und den Aufent- halt der Bande aufzuspüren. Die Räuber hatten jedoch ihr Versteck zu gut ge- wählt. Die Zeit der Almabfahrt war vorbei, und obwohl sie sich mit Fleisch, Butter und Käse ziemlich versorgt hatten, tra- ten ihnen doch bedenkliche Schwierig- keiten entgegen. Sie vermochten das Fleisch nicht haltbar zu selchen, denn die Nachträucherung machte ihnen die Höhle unleidbar und bei Tag konnten sie keine Feuerung wagen. Butter und Käse wurden ihnen ranzig und stinkend. Schluß folgt kitzbüheler Anzeiger Sparkasse der Stadt Kitzbühel mit Zweigstelle St. Johann 1. T. 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