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Seite 4 Kitzbiilihr Anzegr Sarnstg, 2. Juli 1 C63 Die Illelinat dem Hirten dieser Stadt (Dem Hochwürdigen Herrn Stadtpfarrer Joseph Schmid zum Jahresgedächtnis sei- nes seligen Hinscheidens am 28. Juli I63) Es ragt ein Gotteshaus auf freier Flöhe Und schaut gelassen über Stadt und Land, Gleich einer Trutzburg, die zum Schutz der Schwachen Die Kinder schirmt mit ihrer starken Hand. Der Frauenturm ragt in die Wolkenzüge Ihm still zuFüßen ruhn dieToten aus— Auf ihren Gräbern blüht die späte Liebe, Die flciinaterde ist ihr kühles Haus. Dort, wo die Schritte sich zum Fraubild lenken Grüßt dich ein Grab, das jeder Bürger kennt. Dort ruht ein Hirte, dessen Angedenken Ein jedes Kind mit stummer Ehrfurcht nennt. Er hat die Liebe vieler Hochzeitspaare Mit Fleiß gesegnet, Kinder heil getauft; Er hat die Kranken väterlich getröstet Und viele Sünder betend losgekauft. Wie nahrhaft Brot hat er dieWorteGottes In mehr als dreißig Jahren dargereicht - Er argereicht- Er hat geduldig Freund und Feind ertragen Und manchen Sünder im Gebet erweicht. Nun hat der HERR den Hirten heimgerufen - begrenzten Raumes zur Lebensweite ihrer Art in der Freiheit. Eine Tierart wurde wahrscheinlich nicht richtig beachtet. Der Ur oder Auerochse. Vom Auerochsen stammen unsere der- zeitigen europäischen Rinderrassen ab. Die Domestikation zur Hauskuh reicht bis in die vorgeschichtliche Zeit des Menschen. Zur Zeit der Antike war be- reits ein Gebirgsrind, ähnlich dem heuti- gen Simmentaler-Allgäuer-Schlag, her- ausgezüchtet. Die Römer importierten schon das Gebirgsrind nach England. Parallel zu der gezüchteten Hauskuh lebte der Auerochse in wilden Herden weiter in Europa noch bis in das 17. Jahrhun- dert. Interessant an dem Ur im Tierpark ist, daß er, nachdem seine wildlebende Art bereits ausgestorben war, aus primi- tiven Hausrindern rückgezüchtet wurde. Ein geradezu unheimliches biologisches Experiment, aus der Gegenwart die Ver- gangenheit lebendig zu machen. Um die Mittagszeit versammelten wir uns in einem Gartenrestaurant innerhalb des Tierparks zu einem gemeinsamen Essen. Uber die gepflegten Parkwege rol- len Kutschen mit winzigen Ponygespan- nen vorbei. Auf den Wasserläufen zogen exotische Entenflotten mit ihren Jungen. Und auf Holzständern saßen rote, weiße und in allen Farben gefiederte Papageien. Ein buntes Leben wie auf einer paradiesi- schen Insel. Lediglich die vom Flughafen über München aufsteigenden Düsengigan- ten erinnerten uns daran, daß wir doch inmitten unserer überzivilisierten Welt waren. Setzt ihr als Grabmal mehr als Kreuz und Stein: Laßt CHRISTI Lieb in Eurem Leben blühen - Ihm wird es Trost und Euch zum Heile sein! J. Kr. Pf Am kommenden Sonntag, 28. Juli, wer- den wir nach der Abendmesse am neu- errichteten Grab des seligen Pfarrherrn beten und ihm geloben, sein langjähriges Wirken nicht vergeblich sein zu lassen. Der Stadtgemeinde sei für die groß- zügige Errichtung der Grabstätte ihres Ehrenbürgers aufrichtig Vergelt's Gott gesagt. Ebenso spreche ich mit dem Pfarrkir- chenrat den, beiden Handwerksmeistern Kunstschmied Franz Unterrainer und Steinmetzmeister Siegfried Tr e nkw al- der Dank und Anerkennung für ihr schö- nes \Verk aus. Mögen die Blumen auf dem Pfarrergrah nie mehr verblühen! J. Kr. Pf. Domlnikns-Jahrmarkt In Kitzbilhel am 4, August 1. D' Frau Pimperl sagt zum Herrn „Der Urlaub tuat mi g'freun! [Gemahl: Wo fahr' ma hin - Geh, sag amal .. „Am Südpol, da wär's fein!" Um 15 Uhr war der gesamte „Haufen" wieder programmgemäß pünktlich am Parkplatz. Am Blattlhof hielten wir noch- mals. Wieder daheim in unseren Bergen. Als ich seinerzeit die Idee dieses Aus- flugs mit einem Tierschutzfunktionär des österreichischen Arbeitskreises ventilierte, meinte er, es sei für einen Tierschutz- verein problematisch, ausgerechnet Tiere hinter Gefängnissen der Jugend quasi als Symbol vorzuführen. Auch sei es pro- blematisch, Vereinsmittel dafür zu ver wenden. Einen Tiergartenbesuch kann sich heute schließlich jeder junge Mensch lei- sten. Gewiß haben solche Argumente et- was für sich. Ich habe sie auch abgewo- gen. Die Praxis hat unserer Idee aber recht gegeben. Mindest die Hälfte der Teilnehmer hat bisher den Tierpark Hei- labrunn nicht gesehen. Und wenn schon. Das gemeinsame kameradschaftliche Er- lebnis ist dennoch etwas anderes. Ich bin davon überzeugt, daß bei der sympa- thischen Jugendrunde viel tierlieben- des Gut hängengeblieben ist. Am Schluß sei post mortem unserer Fürstin Louise Odescalchi gedankt Sie hat mit einer testamentarischen\Vid- mung diese Exkursionsfahrt praktisch er- möglicht. Wir glauben, das Andenken der verewigten Tierfreundin bestens gewür- digt zu haben, wenn wir mit der Jugend durch die Tierwelt wanderten, die sie so geliebt hat. Und der Alpenvereinsjugend danken wir nicht nur für ihre herzliche und disziplinierte Teilnahme an unserer 2• Sie fahr'n nach Jugoslawien, Uganda und Türkei Und nächst's Jahr, Leut, i wett mit Dir, Muaß 's schon die Venus sein! Bei uns dahoam im schönen Kitz, Da hamma hiatzt Saison: Da jammern alle weg'n der Hitz Und ziag'n fast gar nix an. Der Schwarzsee wird bald übergehn, Dös macht uns aber nix - Fahrt d' Feuerwehr nach Lutzniberg Zum Lösch'n samt der Wix. Einst war'n die weiß'n Pater da, Vom Herrn Dominikus: heut' is uns nur der Jahrmarkt blieb'n Das is vom End der Schluß. Den Urlaubsleutn wünsch ma Glück, Den Sommergäst'n Freud; Laßt's Enk zum Schnauf'n schön derweil In dera Summerszeit! J. Kr. Pf. Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 28. Juli 1963 Kitzbühel: Dr. Helmut Seng, Tel. 269i Kirchberg-Brixen: DDr. Alois Gasser, Tel. 29 17. Hopfgarten: Dr. Ernst Knoflach. TeI.223. St. J.kann-Waidring-Fievbin-Kircli. dorf: Dr. Krainz, St. Johann; Tel.- Nr. (0 5352) 236. Einladung, sondern auch für ihren Idea- lismus zur Natur und ihrem Leben. Es war ein Vergnügen, mit solchen jungen Menschen einen Tag gemeinsam zu ver- bringen. Ob unser Verein solche Beispiel. praktischen Tierschutzgedankens weitei praktizieren kann, hängt freilich von sei- ner Förderung ab. Es möge jeder -.hr- [ich darüber nachdenken, ob es sich nicht lohnt, einmal Tierschutz in solch ange- nehmer Form zu unterstützen. Im Tier- schutz nicht nur das Widerliche, die Tier- quälerei, die Anzeige und Verfolgung in den Vordergrund zu stellen, sondern da Schöne, das Positive zu suchen und zu üben. Ohne Selbstbeweihräucherung :Iarf unser Verein darauf stolz sein, mit dieser Linie eine neue Form praktischen Tier- schutzes geprägt zu haben. Uber diese Exkursionsfahrt wurde auch ein gemein- samer Farbfilm gedreht, der bei der Jah- reshauptversammlung im Herbst d. J. vorgeführt werden wird. Die bisherigen Filmrollen lassen ein schönes kleines Filmwerk erhoffen. Es möge ein Anden- ken bleiben für uns und die Alpenver- einsjugend an einen schönen Tag der frohen Kameradschaft von Verein zu Ver- ein. - - (Anmerkung der Redaktion): Wie wir erfahren, hält Vereinsobmann Dr. Ganster am Samstag, 3. August 1963 um 9,45 Uhr in der Sendereihe „Du und das Tier" seinen bisher dritten Vortrag im zweiten Programm des österreihi- scheu Rundfunks. In Vorbereitung ist eine größere Abendsendung.
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