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Samstag, 27. Juli 1963 Kitzbüheler Anzeiger -- Seite 7 Öiuiterrelch-Ferusehcn zum Kitzbüheler Jahrmarkt Samstag, 3. August 1963 Das Traditionsfest Ger StadtmusikKitz- bühel, der Jahrmarkt in der Kitzbüheler Innenstadt, naht! Nun hängen schon die Plakate (vom Kitzbüheler Kunstmaler Peter Erler) und künden von den an diesem Tage ablaufe--iden Veranstaltun- gen. Erstmals in der Geschichte des „Jahrmarkts" (es ist der 39.) spielt die Bundesmusikkapelle St. Johann unter Ver- bandskapellmeister Hans Zobel. Die St. Johanner sind doch seit ihrem Konzert vom 13. Juli den Kitzbüheler Musik- Die Maturanten des Privat-Realgymna- siums Weihs in St. Johann unternahmen vor den entscheidenden Maturaprüfungeri unter der Leitung voa Religionsprofessor Johannes Str a s ser eine Gelöbnisfahrt nach Maria Kirchental. Eine Wallfahrt verbunden mit einer eindrucksvollen Kunstbetrachtung. Die dortige Kirche ist ein Werk des großen Wiener Barockbaumeisters Johan- nes Bernhard Fischer von Erlach, dem Schöpfer der Wiener Karlskirche und der Nationalbibliothek. Erbaut wurde die Kir- che vom Fürstbischof von Salzburg Jo- hann Ernst Graf von Thun (1694-1701). Im Marmorportal befindet sich das Wap- pen des Bauherrn mit der Inschrift: „Ae- dificavit Joannes Ernestus A. et P.S.L.N. G.P.S.R.J.C. (die Abkürzungen bedeuten: Archiepiscopus et Prkiceps Salisburgensis, Legatus Natus, Germaniae Primas, Sacri Romani Imperii Comes) de Thun, Anno MDCCI. Die Kirche ist ein Renaissancebau mit der Apsis gegen Westen und viereckigen Türmen, welche nur wenig aus der Mau- erflucht heraustreten. Das Gnadenbild isi eine gotische Statue und stellt die sitzen- de Maria mit dem Kinde dar, das mit einem Stieglitz spielt; Maria hält in der linken Hand ein iiilienszepter. Sie ist mit einem blauen, goldverbrämten Mantel, das Kind mit einem goldenen Röcklein be- kleidet. Beide Fiurcn tragen vergoldete Diademe mit Perlen und künstlichen Edel- freunden in bester Erinnerung. Auch die Bundesmusikkapelle Brixen, unter Ka- pellmeister Franz Thum, welche beim Bezirksmusikfest in Itter den besten Ein- druck hinterließ, wird mit Freude er- wartet. Vom Prager Hochschulensemble müssen wir leider berichten, daß diese abzusagen gezwungen waren. Die Stadtmusik ist um eine andere Uberraschung bemüht. Die „Brixner" beginnen um 18 Uhi mit ihrem Konzert in der Vorderstadt. Heuer besteht bei den Vereinen wie auch bei der Geschäftswelt ein erfreu- liches Interesse für die Aufstellung von Buden und für die Abhaltung vonver- schiedenen Belustigungen. Auch an die Kinder ist gedacht, denn es werden Mär- chen- und Tierfilme vorgeführt! Ein reichhaltiger Glückstopf mit schönen Besten wird in der Vorderstadt aufgebaut. Heuer kommt auch der Fern- sehreporter Manfred Lechleiter, um für eine Sendung Aufnahmen zu machen. - Achtung Schützenkompaniet An alle Schützen wurden vom Kommandanten ge- naue Arbeitsanweisungen ausgegeben. Kein Schütze fehlt beim Jahrmarkt! Wie im Vorjahr, haben auch heuer wieder die Schützen zwanzig Kassiere zu stellen. Es wird daher jeder Mann benötigt! steinen. Ein Spiendor mit Strahlen und Flammen bildet den Hintergrund der Gruppe. Eine interessante Exkursion unternahm im Herbst vorigen Jahres die Schule Weibs. Hierüber berichtete Herr Profes- sor Dr. Kurt Jaksch im Jahresbericht: „Um den Naturgeschichtsunterricht der 8. Klasse zu vertiefen, wurde am 24. Ok- tober 1962 eine halbtägige geologische Exkursion in das angrenzende Kalkalpen- gebiet durchgeführt. Gut zugängliche, leicht übersehbar und vor allem gut auf- geschlossene geologische Profile sind nicht allzu häufig. Um so erfreulicher ist ps, daß von unserer Schule aus ein bemer- kenswertes Gesteinsprofil verhältnismäßig bequem zu erreichen ist. Von St. Johann bis Kössen ist in lückenloser Folge ein Schichtverband zu beobachten, der von der untersten Trias bis ein- schließlich Unterkreide reicht, was ei- nem erdgeschichtlichen Zeitraum von etwa 80 Millionen Jahren entspricht.' Besonders interessant sind relativ fos- silreiche Juraschichten am Nordende des Profils. - Die Exkursion lehrte die Teilnehmer in anschaulicher Weise, daß in derLand- schaft geologische Gesetzmäßigkeiten herrschen." Buchklub der Jugend Von Helmuth Schodl Schon seit Jahren arbeitet unsere An- stalt mit dem österreichischen Buchklub der Jugend zusammen, um den Jugendli- chen gute Bücher nahezubringen. Dabei zeigte sich immer wieder, daß der Buch- klub der Jugend mit den üblichen Buch- gemeinschaften verwechselt wird. Der Buchklub der Jugend ist weder ein Verlag, noch ein anderes Geschäfts- unternehmen, sondern ein gemeinnüt- ziger emeinnüt- ziger Verein mit dem Ziel, gute Ju- gendbücher zu fördern, damit Schmutz- und Schundliteratur zu verdrängen. Vor 15 Jahren wurde er gegründet, der Bun- desminister für Unterricht und der Präsi- dent des Stadtschulrates von Wien stehen an seiner Spitze, viele Lehrer in allen Bundesländern lJsterreichs unterstützen seine Bemühungen, über 500.000 öster- reichische Schüler sind bereits Mitglieder. Mit der Mitgliedskarte können die besten Jugendbücher aller österreichischen Ver- lage ermäßigt bezogen werden. Im abgelaufenen Schuljahr waren 136 Schüler unserer Anstalt Mitglieder des Buchklubs der Jugend und erhielten die ihrer Altersstufe gemäßen Jahrbücher. Reges Interesse erregten die Kleinschrif- ten „Frische Tat" und „Das große Abenteuer", woven mehr als 150 Heft- chen bestellt wurden. Auch die Buchklub- lotterie fand gutes Echo: 225 Lose wur- den verkauft, vier Schüler gewannen kleine Buchpreise. Darüber hinaus spen- dete der Buchklub zehn Bücher im 'Werte von ungefähr 450 Schilling, die an Schü- ler der Unterstufe verteilt wurden. Erfreulicherweise fanden auch einige Eltern Interesse an unserer Arbeit und bestellten das Elternjahrbuch „Dein Kind kommt zu Dir". In zwei Klassen wurde heuer erstmals eine kleine Klassenbücherei aufgestellt, die, wie ein Bücherkasten daheim, jedem frei zugänglich ist und von einigen Schü- lern häufig benützt wurde. Der Buchklub der Jugend unterstützte diese Einrichtung und sandte uns eine Anzahl guter Jugend- bücher. Für ähnliche Büchereien in zwei weiteren Klassen liegen bereits einige Bücher bereit. Jugendkulturpreis der Lyrik an einen Lehrer unserer Anstalt Dem Vertragsleiter Walter Kant ne r wurde heuer der erstmals ausgeschriebene österreichische Kulturpreis für Lyrik ver- liehen. Der Preis wurde im Rahmen der österreichischen Jugendkulturwoche in Innsbruck am 24. Mai überreicht. Unsere Schulgemeinschaft freut sich über diesen schönen Erfolg eines Lehrers der Anstalt und gratuliert herzlich. Herr Professor Heinrich Tilly hat ir1 diesen Tagen seine Original-Zeichnungen für die Maturazeitung 1963 dem Kitz- büheler 'Heimatmuseum zur Verfügung gestellt. Die Zeichnungen wurden in de Druckerei Grobstimm & Heininger mit einem Schutzumschlag versehen, so daf sie schon in diesen Tagen von den P. T. Museumsbesuchern besichtigt werden können. Maturanten der „Weihs-Schule" in Maria-Kirchental Exkursion über einen erdgeschichtlichen Zeitraum von 80 Millionen Jahren.
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