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Samstag, 3. August 1963 Kitzbüheler Anzeiger Sete 3 in die Lage zu versetzen sein wird, beim Neubau mit Rat und Tat mitzuwirken. Ich stelle daher den Antrag, auf der Grund 11 - lage des ‚Besprechungsprojektes' des Ar- chitektenehepaars Dipl.-Ing. Herdey den Bau eines neuen Krankenhauses zu beschließen." Dieser Antrag wurde einstimmig an- genommen. Für diese einstimmige Wil- lensäußerung sprach der Bürgermeister allen Gemeinderäten den Dank aus und erwähnte weiters, daß damit ein Mark- stein in der Geschichte der Gemeinde- politik der Stadt Kitzbühel gesetzt wurde. Auch der Zusatzantrag des Finanzrefe- renten Stadtrat Walter Hirnsberger, daß ab 1966 jährlich ein Betrag von anderthalb Millionen Schilling für den Bau einer Elementarschule als Rücklage gebildet wird, wurde einstimmig an- genommen. Anschließend wurde über das neue Wiener „Garagengesetz", nach welchem alle Verkehrserreger, welche keine eige- nen Parkplätze aufzuweisen haben, zu be- steuern sind, debattiert. Der Obmann des Schattberg- und Wirtschaftsausschusses lud die Gemeinderäte für Sonntag, 28. Juli zur Almbesichtigung ein und wei- ters zur Teilnahme am Jahresgedächtnis des am 28. Juli vorigen Jahres verstor- benen Stadtpfarrers Joseph Schmid am neuen Grab. Der Maturaklasse des Privat-Rcalgvm- nasiums Weihs in St. Johann wurde ein Beitrag zur Herausgabe der Maturazei- tung bewilligt. Der Bürgermeister wies dabei darauf hin, daß von den 16 Ma- turanten nicht weniger als elf von Kitz- bühel stammen. Professor Heinrich Tilly, welcher die Maturazeitung mit Bildern versah, hat diese im Original dem Kitz- büheler Heimatmuseum zur Verfügung gestellt. Bürgermeister Reisch bezeichnete diese Zeichnungen als wirkliche Kunst- werke, die jedem Betrachter wirkliche Freude zu bereiten in der Lage sind. Dem Tennisklub wurde die Subvention zur Durchführung des Alpenländerpokals von 10.000 auf 15.000 (wie im Vorjahr) erhöht. Kulturreferent Gmde.-Rat Hans Brett- auer regte an, im Sinne des Vorschlages des Herrn Dr. K o f 1 e r in Kitzbühel eine Kunstausstellung zu arrangieren. Vom Tiroler Künstierbund würde eine Ausstel- lung von Aquarellen des bedeutenden Ti- roler Malers Max Spielmann befür- wortet. Der Gemeinderat erteilte Brett- auer den Auftrag, eine solche Ausstellung in der Aula der Hauptschule zu organi- sieren. (Wie wir nun erfahren konnten, ist dies wegen Maurer- und Malerarbeiten, welche unaufschiebbar sind, in der Aula nicht möglich.). Höchst erfreuliche Dinge berichtete Stadtrat Walter Hirnsberger über die Felbertauernstraße. Bei der kürzlich in Innsbruck, unter dem Vorsitz des Mini- sters a. D. Sektionschefs Dr. Eduard Hei- Ii n g s e t z er stattgefundenen Auf sichtsrats- sitzung wurde beschlossen, für Samstag, 24. August 1963 nach Kitzbühel eine außerordentliche Generalversammlung der Felbertauernstraße-Aktiengesellschaft an- zuberaumen. Auf dieser Versammlung soll die Aufstockung des Aktienkapitals von 100 auf 200 Millionen beschlossen wer- den. In Wien wie auch in Innsbruck ist dieses Straßenbauprojekt sehr gut an- geschrieben. Stadtrat Christian E g g er berichtete über die schwierige Lage der Strom- und Wasserversorgung von „Hoch Kitzbühel". Allein um die Sanierung der Stromversor- gung zu ermöglichen, ist ein Geldaufwand in der Höhe von anderthalb Millionen Schilling zu tätigen. Am Hahnenkamm- plateau haben sich die Anschlußwerte seit den letzten Jahren vervielfacht, so daß die Neuverlegung eines Kabels im Ausmaß von 70 Quadratmillimeter „Kup- fer" erforderlich ist. Die bisherigen Kabel wurden von der Bergbahn A. G. bezahlt; für das neue Projekt sind jedoch auch Beiträge der Hausbesitzer am Hahnen- kamm in Betracht zu ziehen. Wie uns der Bürgermeister mitteilt, wurden in vertraulicher Sitzung die Be- dingungen festgelegt, die die Grundlage für die Bestellung des Chefarztes für das neue Krankenhaus darstellen. Kitzbühel Krankenhausneubau Eine Viertelmillion Bausteine bereits gezeichnet Von der Stadtgemeinde Kitzbühel wur- den für die „Bausteineaktion" zu Gun- sten des Neubaues eines Krankenhauses bei den beiden heimischen Geldinstituten, der Sparkasse der Stadt Kitzbühel und der Raiffeisen-Bezirkskasse Kitzbühel, Konten eingerichtet. Diese lauten: Sparkasse der Stadt Kitzbühel, Konto- Nr. 2000 Raiffeisen-Bezirkskasse Kitzbühel, Kon- to-Nr. 37.000 Bei diesen Geldinstituten wurden be- reits Spenden in der Höhe einer Viertel Million Schilling eingezahlt. Die Namen dieser edlen Spender sind: Sparkasse der Stadt Kitzbühel „Jubiläumsspende" 100.000 Josef Hummer, Pensionsinhaber 2.000 Reisch-Kinder und Wolfi Obernauer: Erlös aus dem kürzlich veranstalteten „Kinder-Jahrmarkt" 200 Karl und Maria Jörg, Kaufhaus 5.000 Ungenannt 100.000 bisherige Gesamtsumme 207.200 Der „Kitzbüheler Anzeiger" als Hei- matzeitung unseres Bezirks veröffentlicht nun jede Woche die Namen der Spender von bereits eingezahlten Beträgen. Der Anfang dieser Bausteineaktion ist als überaus befriedigend zu bezeichnen. Eine Reihe von edlen Personen, viele Vereine und auch Personalgemeinschaften von Ge- schäftsbetrieben haben bereits Zusagen gegeben, welche nun, da der Neubau des Krankenhauses beschlossen ist, in die Tat umgesetzt werden können. Auch der klein- ste Betrag ist erwünscht, denn in dieser Krankenhausaktion soll kein Kitzbühelei Familienname fehlen; auch kein Name von Freunden unserer schönen Stadt. In diesen Tagen ist der Redaktion ein Schreiben zugekommen, das wir nun ger- ne veröffentlichen. Herr Riesterer er- wähnte darin auch, daß eine ganze An- zahl seiner Bekannten bereits in Kitz- hübel waren und begeisterte Freunde Kitz- bühels geworden sind. Der Brief hat fol- genden Inhalt: „An die Redaktion des ‚Kitzbüheler An- Zeiger'! Gelegentlich eines Erholungsaufenthal- tes in Seefeld führte mich ein Ausflug nach Kitzbühel und wenige Stunden Ver- weilens daselbst genügten, um mich und meine Frau für einen Erholungsaufent- halt in Kitzbühel im darauffolgenden Frühjahr 1963 zu gewinnen. Dieser Auf- enthalt, er war in der zweiten Maihälfte bis nach Pfingsten, überzeugte uns bald, daß Kitzbühel in vieler Hinsicht Schönes und Angenehmes zu bieten hat. Die gün- stige Höhenlage, die allen Ansprüchen gerecht werdende Gastronomie, die sich einst hinter bewehrten Mauern geborgen fühlende Altstadt, wo dem Besucher noch keine Glaspaläste entgegenstarren, son- dern ihn alte Tore und Giebelfronten in Baustilen einer beschaulicheren Zeit er- freuen und zum Bleiben einladen, aber auch die neuen Häuser und Villen der äußeren Ortsteile, die dem traditionellen landesüblichen Tiroler Baustil angepaßt sind, all das schafft eine Atmosphäre, in welcher man sich wohlfühlt. Nur schade drum, daß nicht zu allen Wohnungen der Ortsteile dem Verkehr genügende Ortsstraßen führen. Ich hab eine Straße angetroffen, die so schmal ist, daß die Begegnung mit einem PKW auch für den Fußgänger gefährdend ist, da zu beiden Seiten Böschungen sind, die ein Ausweichen sehr behindern. Doch der größte Reichtum ist für Kitz- bühel ja seine Landschaft mit ihren viel- gestaltigen Bergen und Hängen, die auch im Winter zum Teil mit Seilbahnen r- reichbar sind, und diesem Platz alle Vor- aussetzungen verleihen, unter den Winter- sportplätzen der Welt den ersten Rang einzunehmen. Doch auch hier dauert der Ele freundlicher Brief einer Sommergastes Kitzbühel im Blickpunkt der kiommer»Reisenden
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