Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 31. August 1963 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Glocke in Innsbruck nicht annahm, ob- wohl der Meister versicherte, daß ihr Klang trotzdem seine bisher beste Lei- stung darstellte. Gekränkt und verärgert überließ er die Glocke 1847 den Kitz- bilhelern zu einem günstigen Preis. Sie ist 6374 kg schwer. Der größte Durch- messer beträgt 2,15 Meter. Der Wiener Glockenexperte Hofrat Dr. Goller beur- teilte sie mit dem höchsten Klangwert, der nicht seinesgleichen hat. Der ver- storbene Stadtpfarrer Joseph Schmid schrieb einmal: „Unsere Große hat et- was in sich wie eine Seele, wie ein Herz: sie jubelt zur Freude, sie tröstet zur Der Gemeinderat unter dem Vorsitz von Bürgermeister Hermann Reisch geneh- migte in seiner Sitzung vom 22. August 1963 den zweiten Kaufvertrag über die Erwerbung eines Teiles des Aschbach- feldes. Nun stehen der Stadtgemeinde au- ßer dem zum Altersheim gehörigen Grund- stück für den Bau des neuen Kranken- hauses 5085 Quadratmeter zur Verfü- gung; 3786 aus dem ersten und 1299 m2 aus dem zweiten Kaufvertrag zum Preis von 520 Schilling pro Quadratmeter. Genehmigt wurde weiters der Kauf- vertrag mit Frau Wilhelm, Baumeisters- witwe, über die Erwerbung des Grund- stückes an der Umfahrungsstraße, beim Fußballplatz, im Ausmaß von zirka 1200 Quadratmeter. Dieses Grundstück ist als Parkplatz vorgesehen. Der Kaufpreis be- trägt einschließlich dem \Verkstätten- gebäude 320 Schilling pro Quadratmeter. Der Bürgermeister berichtete weiters, daß am 29. August 1963 eine Begehung des Lebenberges stattfindet und lud den gesamten Gemeinderat zur Teilnahme ein. Es handelt sich dabei um die Verbauung des Lebenberges bzw. um die Errichtung eines Appartement-Hotels mit einem Ko- stenaufwand von 80 Millionen Schilling. Zum Krankenhausprojekt berichtete der Bürgermeister, daß er in dieser Angele- genheit am 23. August Gelegenheit habe, die Wünsche der Stadtgemeinde dem Lan- deshauptmann Ok.-Rat Eduard Wahn- öfer vorzutragen. Am Montag, 26. Au- gust 1963 fand in Kitzbühel eine Bespre- chung mit Dozent Dr. Berger und Ar- chitekt Dipl.-Ing. Herdey statt. Bespro- chen wurden vor allem die Situierung des Massageraumes und der Einbau einer Ka- pelle, da sich der Plan, die Kapelle des Altersheimes zur Verfügung zu stellen,, als nicht günstig erwies, denn auch den gehunfähigen Kranken soll jederzeit der Besuch der Kapelle ermöglicht werden, was aber nur dann geschehen kann, wenn im eigenen Haus eine solche errichtet wird. Bei nächster Gelegenheit wird der gesamte Bauausschuß zur Sitzung zugezo- gen werden. Trauer, sie wehrt gegen Zünder und Ha- gel, sie ruft zum heiligen Opfer, zur Bu- ße und zum Herrenmahl. lind wenn das Pfarrvolk in Prozession geht, da schmückt sie ihren Klangkörper wie eine apokalyp- tische Braut!" Das Telegramm, das Max Werner sei- nerzeit von Göring in dieser Glockensache erhielt, ist heute noch in seinem Besitz. Ani Sonntag, 1. September 1963 beglei- ten ihn die Glückwünsche der Offentlich- keit von Stadt und Land für sein ferne- res Leben und Wirken in Gesundheit und Wohlergehen und zum 'Wohle seiner Hei- matstadt. Das schmiedeiserne Kreuz für das Grab des verstorbenen Pfarrers und Ehrenbürgers der Stadt Kitzbühel Joseph Schmid, das am Sonntag, 28. Juli 1963 von Stadtpfarrer Dr. Joseph Kreuzer eingeweiht wurde, fand die ungeteilte Be- wunderung des Gemeinderates. Das Kreuz ist ein Werk des Kunstschmiedes Franz U ‚lt er r a in er, Brixen (früher Kitzbühel). Es ist größer und schöner ausgefallen, als nach der ursprünglichen, bereits vom Ge- meinderat genehmigten Vorlage. Kirchen- referent Gemeinderat Josef Oberhauser wies bei dieser Gelegenheit auch darauf hin, daß der Gemeinderat bereits die Er- richtung einer Gedenkstätte für den ver- storbenen Sohn und E hrenbürger von Kitz- bühel Weihbischof Dr. Johannes Filzer angeregt hat. Diese Aufgabe steht noch aus 1 Dem Tennisklub genehmigte der Ge- meinderat einstimmig die Subventionie- rung der aufgelaufenen Vergnügungssteuer der heurigen Tennis-Großveranstaltungen. Der Bürgermeister berichtete sodann ausführlich über das „Fcrnsehprojekt Kitz- büheler Horn". Nach den günstigen Er- klärungen des Herrn Generaldirektors Dipl.-Ing. Wilhelm Füchsl bei der letz- ten Sitzung des Kulturausschusses ist zu entnehmen, daß mit dieser Sache Ernst gemacht wird. Auch der Besitzer des Grundstücks am Horn Hotelier Walter Reisch hat bei dieser Sitzung erklärt, daß er unter den gleichen Bedingungen zu dem vor zwei Jahren von der Osterrei- chischen Rundfunkgesellschaft vorgeleg- ten Vertrag über den Verkauf des erfor- derlichen Grundstücks und der tjberlas- sung aller mit der Errichtung und dem Betrieb eines derartigen Senders verbun- denen Rechte steht. Nun ist nur noch ein Betrag von 100.000 Schilling auf- zubringen. Nachdem bereits St. Johann (Marktgemeinde und Fremdenverkehrs- verband) erfreulicherweise einen Betrag von 30.000 Schilling garantiert hatte und der Fremdenverkehrsverband Kitzbühel 20.000 Schilling, wäre im Sinne einer schnellen Erledigung von der Stadt- gemeinde Kitzbühel ein Betrag von 30.000 Schilling aufzubringen. Der Rest müsse von den kleineren Gemeinden herein- gebracht werden und es liegen bereits mehrere Zusagen vor. In der folgenden Debatte sprachen Vizebürgermeister Peter Siebe r er, Vize- bürgermeister Hans \V in dc ri, Stadtrat Härting und die Gemeinderäte Josef Ober hauser und Sepp Zwicknagl. Alle setzten sich für das Projekt ein und auch dafür, daß die Stadtgemeinde Kitzbühel dcii vorgeschlagenen Beitrag von 30.000 Schilling bezahle. Mit diesem Beschluß und dcii vor- ausgehenden wichtigen Interventionen und Besprechungen konnten einem Pro- jekt die Wege geebnet werden, das dem ganzen Bezirk zugute kommen wird und darüber hinaus noch dem Nach- barland Salzburg. Erfreulich dabei ist, daß Mandatare der drei Großparteien des Gemeinderates sachlich mitgearbei- tet haben und gemeinsam für einen Er- folg des angestrebten Zieles eingetre- ten sind. Die Fernseliteilnehmer aus Stadt und Land werden dies zu wür- digen wissen. im Straßenreferat berichtete Vizebür- germeister Peter Sicherer, daß die Staubfreimachung des Platzes vor der Volksschule vom Straßenbautrupp der Stadtgemeinde fertiggestellt werden konn- te. Auch die „Blumeninsel" konnte er- richtet werden. Die Parkplatzfrage muß noch mit den Direktoren der Schulen geklärt werden. Im nächsten Jahr ist be- absichtigt, auch den Platz vor der Haupt- schule staubfrei zu machen. Nun konnte auch der Pfarrerbiihel in Angriff genommen werden. Dieser erhält einen Rauhbelag und zu beiden Seiten eine neue Befestigung. Der Friedhofs- eingang erhält eine schmiedeeiserne Türe. Bei der Kanalisierung in der Maling- gasse wurde die Begrenzungsmauer beim Haus „Prantl" beschädigt. Durch Ver- handlungen mit Herrn Major a. D. Prantl und dem Besitznachfolger Herrn Willi Kruetschnigg konnte erreicht werden, daß bei Neuaufstellung dieser Mauer, welche von der Stadtgemeinde durchgeführt wer- den muß, ein Grundstreifen abgetreten wird. Dadurch kann das bisher gefürch- tete „Prantleck" entschärft werden. Herrn Kruetschnigg wird dafür das kleine Drei- eck in der Hinterstadt, vor seiner Ski- werkstätte, im Tauschwege abgetreten. Die Neuanlage der Kanalisierung in der Malinggasse wird bis zu den Häusern Hölzl, Kühr und Lämmerer fortgesetzt. Beim Hauptbahnhof soll in Gemein- schaftsarbeit zwischen Bundesbahndirek- tion und Stadtgemeinde ein neuer Park entstehen. Die Bundesbahn stellt den Grund (auf welchem vor einigen Jahren ein Hotel geplant war) zur Verfügung. Es soll eine Grünanlage mit Bäumen und Bänken, mit der Fernsicht zum Wilden Wege für den Fernsehgroßsender am Kitzbüheler Horn geebnet Neuer Park am Bahnhof - Neuer Parkplatz - Hotel am Lebenberg Anerkennung für Tennisklub und Trabrennverein Bericht von der 20. ordentlichen Gemeinderatssitzung In Kitzbühel
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