Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. August 1963 Kaiser, erstellt werden. Der Beitrag der Stadtgemeinde Kitzbühel stellt sich auf 10.000 Schilling. Die übrigen Kosten trägt die Bundesbahndirektion. Der Gemeinde- rat genehmigte einstimmig diese Ausga- benpost im Sinne der Ortsverschönerung. Diese neue Anlage wird den Bahn- reisenden, aber auch der städtischen Be- völkerung, vor allem den Bewohnern des Kiausnerfeldes zugute kommen. Stadtrat Christian Egger berichtete, daß der Erweiterungsbau für die Verstär- kung der Trinkwasseranlage in der Lang- au bereits fertiggestellt werden konnte. Nach Saisonende werden die neuen Gerä- te, und zwar ein 150-PS-Motor und die Pumpe mit einer Leistungskraft von 60 Liter pro Sekunde, eingebaut. Die Vor- arbeiten wurden von Betriebsleiter Hans Hechenberger erstellt. Im Sportreferat wies Gemeinderat Sepp Zwicknagl darauf hin, daß die beiden Sport-Großveranstaltungen der letzten Zeit, die Tiroler Meisterschaft im Rang gin durch den 1. Nordtiroler Trab- rennverein und die Tennis-Großver- anstaltungen ennis-Großver- anstaltungen des Tennisklub Kitzbühel, Anerkennung verdienen. Das „Prä-Ranggln" habe bei der Be- völkerung wie auch bei den Sommer- gästen viel Interesse hervorgerufen, vor allem auch, weil schon viele Jahre keine derartige Veranstaltung in Kitzbühel auf- gezogen wurde. Die Funktionäre des Trab- rennvereins haben in ideeller Weise ihre Freizeit zur Verfügung gestellt, um damit den Veranstaltungskalender zu bereichern. Zu den Tennis-Großveranstaltungen, die in der ganzen Welt ein positives Echo hervorgerufen haben, berichtete Zwick- nagi, daß auch hier im Dienste der Frem- denverkehrswirtschaft eine Veranstaltung aufgezogen wurde, um welche Kitzbühel viele Städte beneiden. Die Turnierleitung habe ein Höchstausmaß von Arbeit ge- leistet. Stadtrat Walter Hirns berger unter- richtete den Gemeinderat von der bevor- stehenden außerordentlichen Generalver- sammlung der Felbertauernstraße Aktien- gesellschaft am 28. August 1963 in Kitz- bühel. Landeshauptmann Walinöfer: Drei Millionen für das Kitzbüheler Krankenhaus Aus dem Rathaus: Bürgermeister Her- mann Reis c hatte letzten Freitag eine Besprechung beim Herrn Landeshaupt- mann Okonomierat Eduard Walln ö f er. Der Bürgermeister befand sich in Beglei- tung des ärztlichen Beraters für den Neu- bau des Krankenhauses Dozent Dr. Ber- g er. Der Herr Landeshauptmann zeigte sich den Kitzbüheler Gemeindeproblemen ge- genüber sehr interessiert und gab die Versicherung ab, vor allem in der Angele- Am Mittwoch, 28. August 1963 fand im Rathaus zu Kitzbühel eine außer- ordentliche Generalversammlung der Fel- bertauernstraße Aktiengesellschaft statt. Wir werden in unserer kommenden Aus- gabe über diese wichtige Versammlung ausführlich berichten. Wir nehmen aber das Ereignis der Ver- sammlung heute zum Anlaß, eines Kitz- büheler Politikers zu gedenken, welcher in den zwanziger Jahren im Tiroler Land- tag, zusammen mit seinen Osttiroler Kol- legen, der Landtagsabgeordneten Obwe- xer und Zösmayr, und zwar in der 13. Sitzung vom 24. Jänner 1924 leiden- schaftlich für den Bau der Felbertauern- straße eingetreten ist. Es ist dies der Landtagsabgeordnete Hans Filzer. Hans Filzers letzter Weg Am Samstag, 9. Dezember 1930 vor- mittags wurde er auf dem Friedhof Kitz- bühel der geweihten Erde übergeben. Sei- nen letzten Weg ist er nicht iehr ein- sam wie im Leben gegangen, sondern zahlreiche Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung Kitzbühels folgten sei- nem Sarge. Neben Bezirkshauptmann Oberregierungsrat Fuchs, den beiden Bür- germeistern Carl Planer und Georg Lau- eher, erwiesen noch viele andere promi- nente Persönlichkeiten Kitzbiihels dem bäuerlichen Forscher die letzte Ehre und am offenen Grabe sprach Abgeordneter Abram, Innsbruck, im Namen der sozial- demokratischen Partei Dank- und Ab- schiedsworte. über den Lebenslauf Hans Filzers las- sen wir aber keinen Geringeren wie den Dichter Alfons Petzold sprechen, der mit dem verstorbenen in enger Verbindung stand. „Hans Filzer ist vom Stamme Konrad Deublers, des Bauernphilosophen und Freundes Ludwig Feuerbachs. Nur ist sein Wesen instruktiver und unmetaphysischer als des berühmten Goiserer Bekenners der materialistischen Weltanschauung. Auf sei- nem kleinen Berggütl oberhalb der alten Bergwerksstadt Kitzbühel sitzt er des Abends beim warmen Licht der Petro- leumlampe und schreibt seit vielen Jah- ren historische Anekdoten, geologische Abhandlungen und volkswirtschaftliche Artikel in ruhiggemächuicher Gelehrten- weise nieder, dringt von seiner Boden- kammer aus in hellen Sternennächten mit einem schönen alten Fernrohr in das hohe Geheimnis der Gestirne ein, während er am Tage seine Gesteinsammlung sichtet, auf einem uralten Bauernhof der Um- gebung den Zeichen der Vorzeit nach- forscht und zwischen den Melkstunden vergilbte Chroniken und moderne Bücher liest. In diesem kleinen Bergbauern lebt die opferfreudige Hingabe eines großen For- schers an die herzlose Wissenschaft. Ohne sehr wohlhabend zu sein, kauft er sich fachwissenschaftliche Bücher, die Hunder- te von Kronen kosten und liest sie fünf- mal mit verbissenem Eifer durch, um endlich hinter ihren verborgenen Sinn zu kommen. Und er hat erreicht, was vielen berufenen Wissenschaftlern nicht gegönnt ist: anerkannt und ernst genommen zu werden. Seine Studien über die Gestein- kunde seines Heimattales werden von Fachleuten sehr geschätzt und die Ab- handlungen zur Geschichte des mittel- alterlichen Bergbau- und Knappschafts- wesens in Nordtirol, die er in österrei- chischen und reichsdeutschen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlicht, sind wichtige Behelfe für die Historiker die- ser uralten bajuwarischen Kulturgegend. In den kleinen, tiefliegenden Augen dieses 62 Jahre alten Bauerngelehrten, die stahlblau, klug und kühl die Dinge der Welt von allen Seiten betrachten', liegt dennoch eine heimliche Schwärme- rei für die ewigen Wunder. Solche Augen müssen die Wiedertäufer gehabt haben, deren Häupter einst zu Schwaz, Ratten- berg und Kitzbühel, vom Rumpfe mit dem scharfen Schwert getrennt, in den Sand der alten Richtstätte kollerten, de- ren örtlichen Umfang ihr Nachfahre mit Hilfe alter Chroniken, des Scharreisens und des scharfen zeichenlesenden Auges nachweist. Und eine unglaubliche Energie wirkt in diesem kleinen Mann mit dem scharf- Sonntagsdienst der Xrzte im Bezirk Sonntag, 1. September 1963 Kitzbiihel: Dr. Helmut Seng, Tel. 2690 Kirchberg-Brixen: Dr. Willi Müller, Tel. (0 53 57) 223 Hopfgarten: Dr. Ernst Knoflach, Tel. 223 St. Johann-Fieberbrunn-Waidring-Kirch- dorf: Dr. Islitzer, Fieberbrunn, Tel. (05354) 253 genheit des Neubaues des Krankenhauses Schilling erwarten. Der Herr Landes- zu dem Versprechen, das der verstorbe- hauptmann versicherte, daß er sich be- ne Landeshauptmann Dr. Tschiggfrey ge- mühen werde, schon im kommenden Lan- geben hatte, 20 Prozent der Baukosten deshaushalt einen Betrag von anderthalb beizutragen, zu stehen. Nachdem von Bür- Millionen unterzubringen. Er werde sich germeister Reisch diese Baukosten mit auch bei seiner nächsten Umgebung da- 15 Millionen Schilling angegeben wur- für einsetzen, daß dieses Kitzbüheler den, kann Kitzbühel insgesamt vom Land Krankenhausprojekt bevorzugt behandelt Tirol einen Betrag von drei Millionen und auch unterstützt wird. Außerordentliche Generalversammlung der Felbertauernstraße-Aktiengesellschaft in Kitzbilhel Hans Flizer - ein Fürsprecher für die Feibersauernstraße
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