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Samstag, 31. August 1963 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 müdlich ging es von Haus zu Haus, uni in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit so viel wie möglich sehen zu kön- nen. Sehr kritisch wurde debattiert, denn unser Gebiet ist im Blumenschmuck sehr aufgeschlossen, ja gegenüber anderen Ge- bieten fast verwöhnt. In Ubersee wurde die Kitzbüheler De- legation vom dortigen Obmann des Gar- tenbauvereins Sebastian S eh w a i ge r emp- fangen, welcher auch die Grüße des Bür- germeisters Georg Gschwendtner über- brachte. EJbersee ist ciii Dorf mit aus- gedehnten Siedlungen, das sich dem Som- merfremdenverkehr verschrieben hat. Die Entfernung von einem Ende zum anderen beträgt über acht Kilometer. Der Bürger- meister gilt als sehr blumenfreundlich und hat schon vor Jahren den Blumen- schmuckwet tbewerb eingeführt, an dem sich die gesamte Bevölkerung beteiligt. Die Blumenpracht war sehr eindrucks- voll, vor allem der Balkon- und Fenster- schmuck. In dieser Variante des Blumen- schmucks weist Ubersee eine Breiten- arbeit auf, welche einmalig ist. Ein 1-laus steht mit dem anderen im Wettbewerb und immer wieder frappieren neue Ideen, neue Arrangements und Farbenzusammen- stellungen. Die Blumenarten, welche hauptsächlich vertreten sind, sind zum überwiegenden Teil die gleichen wie in Kitzbühel. Ganze Siedlungen glänzen im Blumenschmuck, so daß Spitzenleistungen gar nicht so in Erscheinung treten. Im Wettbewerb stehen das Landhaus des Fa- brikanten mit dem Arbeiterhaus, die Pen- sion mit dem Gasthaus. Die prächtigen Villen und Landhäuser wie in Kitzbühel fehlen; weiters fehlen auch die großen Bauernhäuser unserer Gegend, so daß es schwer gefallen wäre, einen „Landesmei- ster" zu finden, wie z. B. in Kitzbühel Wir berichten unseren vielen Pferde- freunden des Bezirks, daß am Montag, 5. August 1963 die 73. ordentliche Ge- neralversammlung des Salzburger Traber- zucht- und Rennvereins stattgefunden hat. Das Hauptthema der Diskussion war die Errichtung der neuen Rennbahn. Präsi- dent Dr. Hermann Waldbauer, der auch die Tiroler und Vorarlberger Trabrenn- vereine bei der Wiener Zentrale vertritt, berichtete hierüber, daß der Verein bereits über ein Areal von 80.000 Quadratmeter verfüge; für die restliche Fläche im Aus- maß von über 30.000 Quadratmeter liege bereits eine mündliche Zusage des Bun- des vor, der dieses Grundstück zu einem relativ günstigen Preis abgeben würde. Die neue Anlage soll nicht allein dem Pferdesport, sondern auch anderen Sport- zweigen zugute kommen. Präsident Wald- bauer erklärte jedoch, daß er sich auf keine Halbheiten einlassen könne. Staat, Land und Stadt Salzburg ste- hen der neuen Rennbahn durchaus sym- pathisch gegenüber; dies sei jedoch einst- weilen erst eine ideelle Unterstützung. Es das Haus „Gebetsroither oder das Bau- ernhaus „Zimmerau' in Reith; einen Blu- menschmuck in diesem Ausmaß gibt es in Ebersee nicht. Die Teilnehmer an der Besichtigungs- fahrt aus Kitzbühel haben viele wertvolle Anregungen mit nach Hause nehmen kön- nen und danken dem Obst- und Garten- bauverein Kitzbühel für die Müheleistung. Ein Gegenbesuch aus Ubersee ist für die nächsten Wochen geplant. Turnverein Kitzbühel: ! Zistel-Bergturnfest 1963 Der traditionelle Salzburger Turnverein veranstaltet auch heuer wieder das „Zi- s tel-Bergturnfest" und zwar am Samstag, 15. September 1963. Der TV Kitzbühel nimmt selbstverständlich wie alle Jahre so auch heuer an den Wettkämpfen auf der Zistelaim am Gaisberg bei Salzburg teil. Die Teilnehmer an der Fahrt wollen sich baldmöglichst beim Turnwart Gcrt Demmer (Finanzamt) bzw. bei Hubert Weidner (Handelskammer) anmelden. (Nenngeld: Erwachsene 12 5, Jugendliche 6 S). Fahrtkostenbeitrag 40 S für Er- wachsene, Jugendliche 20 S. Fahrtkosten und Nenngeld sind bei der Anmeldung zu erlegen. Anmeldungsschluß ist für Wettkämpfer am 6. September 1963! Freunde des Turnens und des Turn- vereins sind herzlichst eingeladen, an der Fahrt mitzumachen, da gerade das Berg- turnfest in Salburg für jeden Teilneh- mer, ganz gleich ob Wettkämpfer oder Zuschauer, ein unvergeßliches Erlebnis ist. handelt sich, wie auf der General- versammlung neuerlich von den leitenden Persönlichkeiten des Vereins betont wur- de, nicht um ein imaginäres Projekt, son- dern um eine durchaus realisierbare Sache. Von der Generalversammlung wurde die bisherige bewährte Vereinsleitung mit Präsident Hermann Waldbauer an der Spitze und den Vizepräsidenten Kommer- zialrat Leopold Schraml und Direktor Humer einstimmig wiedergewählt. Ein eindrucksvoller Beweis für das Vertrauen, das die Mitglieder der Vereinsleitung ent- gegenbringen und zugleich eine Bestäti- gung der bisherigen Strategie. Bei dieser Versammlung wurde weiters Herrn Direktor Humer die Goldene und Herrn Sekretär Erhard Holocher die Silberne Ehrennadel des Vereins für Verdienste um den Trabersport unter dem Beifall der Versammlungsteilnehmer über- reicht. Im Mittelpunkt besonderer Ehrun- gen standen Präsident Direktor Hermann Waldbauer, der sein 66. Wiegenfest, und der bekannte Traberbesitzer Martin Gmachl, der sein 70. Wiegenfest feierte. - Kamera-Klub. Die Photoferien ge- hen wieder zu Ende. Wir erinnern an die Wettbewerbsthemen „Linie" und „Was- ser". Mitte September setzt Herr Hubert Kaaserer die Vorträge über „Optik" fort. Näheres im nächsten „Kitzbüheler Anzei- ger". Prospekte über den Farbdia-Wett- bewerb um das „Goldene Dachl" liegen in allen heimischen Photogeschäften auf. Die Wettkämpfe finden bei jeder Witte- rung statt! Turnplatz in der Langau: Dank der fleißigen Mitarbeit einiger Turner konnte an den letzten Samstagen auf unserem Turnplatz in der Langau ein großer Fortschritt erzielt werden. Die Weitsprunganlage ist in neuem Glanz er- standen. Das nächste Ziel ist die Fertig- stellung der 100-m-Laufbahn. Hiezu hat uns die Stadtgemeinde in dankenswerter Weise großzügigst unterstützt, indem sie den Antransport der Beschotterung durch- geführt hat. Es liegt null an uns, in ver- stärktem Maße die freiwillige Arbeit wie- der aufzunehmen und eine wettkampf- fähige Laufbahn zu erstellen. Es ergeht daher an alle Turner neuer- lich der Aufruf, am Samstag, 31. August ab 14 Uhr recht zahlreich zu erscheinen, damit wir die Anlage recht bald in Be- triel) nehmen können. Gut Heil! Dininantene Hochzeit in Kitzbühel Das Ehepaar Lambert und Franziska Herz feierte am Sonntag, 25. August 1963 mi Kreis der Familie das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Vier Kinder, neun Enkelkinder und ein Urenkel waren die ersten Gratulanten. Die Jubelbraut ist nun 86 Jahre alt und der Jubelbräuti- gam 85. Mit Lambert Herz lebt in Kitz- bühel wohl einer der ältesten Automobi- listen Osterreichs. Mit 18 Jahren, also vor nun 67 Jahren, erlernte Lambert Herz in Wien das Autofahren, zu einer Zeit, wo es auch in der Bundeshauptstadt nur einige Autos gab und man in Kitzbühel überhaupt noch kein Auto gesehen hatte. In den ersten zwei Jahren war noch kein Führerschein erforderlich und erst 1898 mußte sich der Jubilar einer Prüfung unterziehen. Er erhielt den Führerschein Nummer 37, der heute in seiner Ausfüh- rung ein originelles Zeitdokument dar- stellt. In diesem Führerschein ist u. a. folgende, heute wohl nicht mehr zeit- gemäße Bestimmung enthalten: „Der Lenker des 'Wagens hat auf die ihm entgegenkommenden Reit- und Wagenpferde zu achten, und, wenn er ein Stutzigwerden derselben wahrnimmt, mit der Fahrt so lange einzuhalten, bis jede Gefahr beseitigt ist." Die damaligen „Verkehrsverhältnisse" in unserer Bergstadt Kitzbühel charak- terisiert in gleichem Maße ein aufschluß- reicher Gemeinderatsbeschluß des Ge- Der Salzburger Tcibrennverein kämpft um die neue Rennbahn
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