Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 21. September 1963 Kitzbih1r Anzeiger Seite 7 en,stellten sich derAktion zur Verfügung. Das Ärzteteam der Universitätsklinik Innsbruck war über den grüßen Erfolg sehr beeindruckt. Besonders aus den flei- hen derFreiwilligen Feuerwehrund Berg- bahn AG waren viele Biutpender er- schienen. Mit dem „Goldenen Blutspenderabzei- ehen" wurden ausgezeichnet: Josef Ober- hauser, Jochberg und Blasius Salven- iiiosei, Kitzbühel. Oberhauser hat bereits zwölfmal und Salveiimoser zehnmal Blut gespendet. Die „Silberne" erhielten für fünf Spenden: Waltraut Berger, Konrad Wieser und Ernst Gamper. tberseer Blumenirauen In Kitzbühel Am Sonntag, 15.September 1963 waren an die hundert Blumenfrauen aus übersec- Feldwiese am Chiemsee zu Besuch in Kitzbühel. In drei großen Reiseomni- bussen waren sie unter Führung des Bür- germeisters Georg Gs chw e iid ne r und des Fachbearbeiters zum Gegenbesuch ge- kommen. Hatte unsere Fahrt nach dem Blumen- dorf tJbersee den Charakter einer Lehr- fahrt, so war die Fahrt der Eber- seerinnen ein Ausflug, den die Gemeinde für ihre Preisträgerinnen im Blumen- schmuckwettbewerb arrangiert und fi- nanziert hatte. Die organisatorischen /or arbeiten für den Besuch hat Herr Direk- tor Peter Brandst ätter, Kassier des Obst- und Gartenbauvereins, geleistet. Nach dem Mittagessen im Hotel „Tie- fenbrunner" war ein kurzer Rundgang durch die Stadt. Leider entging es den Augen der kritischen Beobachterinnen nicht, daß sich das „Stadl" recht dürftig im Blumenschmuck an den Fenstern und Erkern zeigte und wir hoffen, daß man- ches auf Kosten der späten Jahreszeit zu buchen war. Um 2 Uhr nachmittags fuhren die Besucherinnen aufs Kitzbüheler Horn. Für viele war es die erste Berg- fahrt überhaupt und daher wirklich ein Erlebnis, nicht zuletzt auch ob des herr- lichen Spätsommertages. Als Vertreter der Stadtgemeinde war Gemeinderat Jo- sef Oberhauser anwesend und vom Obst- und Gartenbauverein Obmann Toni Laucher und Direktor Brand- stätter. Die Aussicht vom Horn beein- druckte unsere Gäste zu tiefst. Nach einer Jause im Gipfelhaus fuhren die Gäste zurück zur Mittelstation, um von dort aus noch den berühmten „Venediger- blick" zu sehen. Kitzbühel glänzte im Licht der untergehenden Sonne. Vom Parkplatz bei der Talstation ging es dann hinaus zum Haus Gebets r oi t her, dem Blumenhaus von Kitzbühel. Da staunten selbst die Blumenfrauen aas dem baye- rischen Blumendorf über die Pracht und die Fülle an Geranien, Begonien, Fuch- sien usw. Die Besichtigung der Garten- anlagen des Grandhotels bildeten den Abschluß und befriedigt von diesem Be- such in Kitzbühel traten unsere Gäste kurz nach 18 Uhr die Heimfahrt an. Wäre es nicht schön, wenn der Besuch aus Ubersee für manche Kitzbüheler neuen Ansporn und Anreiz hüte, im kommenden Jahr dem Blumenschmuck an unseren Häusern noch mehr Augenmerk und Liebe zuzuwenden? Li. Blnmenschmueklehrfahrt der Landessiegerinnen In Tirol Der Herr Landeshauptmann übergab die Ehrenpreise Am Sonntag, 15. September 1963 ver- amistaltete (ha Landeslandwirtschafts- kammer für die Siegerinnen des Blumen- schmuckwettbewerhes 1962 eine Fahrt durch Tirol. Die Reise nahm am frühen Morgen von Landeck ihren Ausgang. Nach einem ge- meinsamen Messebesuch in Terfens be- gann die Fahrt in Richtung Unterland. Immer wieder kamen Ortschaften mit schönem Blumenschmuck oder fielen ein- zelne Häuser durch besonders geschmack- vollen Balkonschrnuck auf. Das Mittagessen wurde im Eichenheiin in Kitzbühel eingenommen. Hier fand die Fahrt auch ihren Höhepunkt durch die Verteilung der Preise an die Landes- siegerinnen. Dabei war es für die Preis- trägerinnen eine besondere Auszeichnung und Freude, daß Herr Landeshauptmann Eduard Wal lnöfer die Verteilung der Preise vornahm. Er betonte in seiner Rede, daß Freundlichkeit und Aufgeschlossen- heit schon immer ein besonderer Wesens- zug des Tirolers waren. Nicht zuletzt des- halb kommen so viele Fremde in unser Land. Mit ein besonderer Anziehungs- punkt ist aber auch die Schönheit un- seres Landes, die noch durch die schönen Häuser im Blumenschmuck betont wird. Herr Landeshauptmann Walinöfer dankte den Preisträgerinnen für ihre Arbeit und sprach die Bitte aus, auch weiterhin den Blumenschmuck am Haus zu hegen und zu pflegen. Auch die übrigen Festredner - Herr Kammeramtsdi rektor Dr. Lechner, Herr Kammersekretär Rot t er, Landesbäuerin Frau Hechenberger und Herr Kammer- obmann Manzl - wiesen auf die Be- deutung und den Wert eines schönen Blumenschmuckes hin. Den Preisträgerinnen wurde je eine Blumenschale und ein Gartenbaubuch als Geschenk überreicht. Die Siegerin des Bezirkes Kitzbühel des Blumenschmuckjahres 1962 ist Frau Grete Bachler aus Jochberg. Für die musikalische Umrahmung sorgte die unermüdliche Jochberger Tanzmusik „Pletzer". Erst am späten Nachmittag wurde zur Weiterfahrt aufgebrochen. Eber St. Jo- hann und Söll führte die Reise zurück nach Innsbruck. Ein schöner und doch auch lehrreicher Sonntag hatte sein Ende gefunden. P Aufruf zur 2. Schlucklmpfnngs- aktion gegen Kinderlähmung im Winter 1903/64 Eber Wunsch des Amtsarztes der Be- zirkshauptmannschaft Kitzbühel wird nachfolgend ein Auszug aus einer Ver- öffentlichung von Herrn Ministerialrat DDr. F. Friza, die in der Septembernum- mer der österreichischen Ärztezeitung'er- schienen ist, zur Aufklärung der Bevöl- kerung und zum Zwecke der letztmali- gen Werbung zur Teilnahme an der heu- rigen Impfaktion bekanntgegeben: „Der Erfolg der ersten oralen Schluck- impfungsaktion hat sich im fast völligen Verschwinden der Poliomyelitis in Oster- reich gezeigt. Gegenüber 292 Erkrankten mit 27 Sterbefällen noch im Jahre 1961 waren 1962 nach der ersten oralen Impf- aktion nach genauer wissenschaftlicher Analyse nur mehr acht Erkrankungsfälle an Poliomyelitis in Osterreich aufgetre- ten. Unter den ungeimpften Personen traten in den letzten zwei Jahren in Osterreich wiederum 19 Erkrankungs- fälle an Poliomyelitis auf. Für das völlige Verschwinden der Po- liomyelitis wäre daher die Ausfüllung der bei der ersten Impfaktion verbliebenen Lücke von Ungeimpften (zirka 30 0/0 der 0- bis 21jahrigen Personen) notwendig, wobei aber darauf hingewiesen wird, daß in der ersten Impfaktion im Winter 1961/62 95 o„lo der Schulkinder erfaßt wurden. Daraus ergibt sich eine empfind- liebe Lücke bei den Kleinkindern und vorschulpflichtigen Kindern, deren Imp- fung nun im heurigen Winter am vor- dringlichsten sein wird. Es ist unbedingt notwendig, für die zweite, Mitte November 1963 anlaufende Schutzimpfung, bei der in drei Phasen zuerst gegen den Typ 1, dann anfangs Februar gegen den Typ 1 und III und anfangs April gegen den Typ 1, II und III geimpft werden wird, Schätzungs- werte über die Zahl der Nachzügler zu bekommen. Auf jeden Fall wird für alle seit Herbst 1961 neu durch Geburt hinzu- gekommenen Kleinkinder der Impfstoff kostenlos bereitgestellt sein. Von den Nachzüglern der ersten Schluckimpfungs- aktion 1961/62 ist jedoch nicht bekannt, wieviele nun wirklich sich an der zweiten Impfaktion 1963/64 beteiligen werden. Diese Gruppe der Bevölkerung kann der- zeit nur ungefähr geschätzt werden. Da es sich aber um Staatsgelder, also um Steuergelder handelt, so sind unbedngt Anhaltspunkte nötig, damit nicht der teure, nicht dauernd haltbare Impfstoff blindlings bestellt wird, ohne daß er dann auch wirklich verbraucht wird. Daher sol- len sich jetzt schon alle, die diesmal teil- nehmen wollen, bei den zuständigen Ge- meindeämtern mit letztmaliger Verlän- gerungsfrist zur Anmeldung bis zum 24. September 1963 melden, damit ein Eber- blick für die Bestellung der notwendigen Impfstoffmengen gewonnen werden kann.
< Page 6 | Page 8 >
< Page 6 | Page 8 >