Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 28. September 1963 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 organisatoren des Festes, folgenden Brief: hof ein. Kapellmeister Neumayr hielt vor „Werter Herr Kapellmeister! Wir sind dem Grab eine Gedenkansprache und leg- in der Hoffnung und wünschten es auch te einen Kranz nieder mit der Inschrift: von ganzem Herzen, daß Eure Heim- „Grüße aus der Heimat von Deinen Mu- Fahrt aufs beste vonstatten ging. Unsere sikkameraden". Hierauf intonierte die Gedanken waren ja den ganzen Tag mit Kapelle das Musikstück „Gebet vor der Eurem Bus und spät abends in Tirol, da Schlacht" und „ich hatt' einen Kame- wir ja die Gegend sehr gut kennen. Nur raden". schade, daß alles so schnell vorbeizieht, wir hätten ja noch dieses und jenes zu erzählen gehabt. Man soll aber nie ver- zweifeln, die Welt ist ja so klein! Dar- um hoffen wir auf ein freudiges Wieder- scheu. Die besten Grüße Euch allen, auch herzliche Grüße den beiden Fräulein." Einen nachhaltigen, ja unvergeßlichen Eindruck gewannen die Joch'berger Mii- siker auf dem Heimweg, als sie auf dem Heldenfriedhof in Karlsruhe das Grab ihres gefallenen Kapellmeisters Robert Mayr vulgo Scheriwertei besuchten. Es war bisher noch keinem Musikanten, auch den Brüdern des Gefallenen nicht, mög- lich gewesen, dort zu weilen. Die Kapelle rückte in Marschordnung in den Fried- Robert Mayr war seinerzeit der jüngste Kapellmeister unseres Bezirks. Mit 18 Jahren wurde ihm diese Stelle übertragen. Robert Mayr war Kapellmeister vom \Vun- ter 1923/24 bis zu seiner Einrückung zum Kriegsdienst 1940. Er war ein begabter Schüler seines Vaters, ein Autodidakt der mühelos in die Geheimnisse der Harmonie- lehre einzudringen vermochte. Am 4. Sep- tember 1944, beim großen Bombenangriff in Karlsruhe, erlitt Robert Mayr als An- gehöriger eines Luftnachrichtenrcgiments den Heldentod. Seinen Musikkameraden in Jochberg war es ein Herzensbedürfnis, endlich nach so vielen Jahren dem un- vergeßlichen Kapellmeister einen Kranz aufs Grab legen zu können. finale aufeinander. Leider war Küchen- meister erst knapp vor dem Spiel nach einer Nachtfahrt zurückgekommen und konnte den an diesem Tag etwas schwä- cher agierenden Dr. \Vallnöfer nicht rich- tig ergänzen, so daß die ansonsten sicher sehr spannende Partie mit einem verdien- en Sieg der Brüder Bodner endete, die dann allerdings im Endspiel gegen Höck/ HölzE glatt unterlagen. Neben Küchen- ineister/Walinöfer wurden noch Böck/Za- vratsky 3. Das Mixedfinale erreichten Frl. Gei- ger/Höck und Frau Edda und Sigi Bodner. Die in harmonis,chein Rahmen verlau- fene Siegerehrung, im Gasthof Tiroler- hof vorgenommen von Präsident Zwer- ger, war ein würdiger Abschluß einer schönen Meisterschaft und noch lange blieben die Clubmitglieder beisammen. Den äußeren Rahmen bei der Siegerehrung gaben die „Lustigen Kitzbüheler", eine schöne Veranstaltung fand somit einen würdigen Abschluß. Tennis-Stadtmeisterschaften von Kitzbiihel ein voller Erfolg Ein voller Erfolg in allen Belangen wurden die vom Tennis Club Kitzbühei während der letzten zwei Wochen durch- geführten Kitzbüheler Stadtmeisterschaf- ten 1963. Das größte Teilnehmerfeld seit Jahren, ansprechende Leistungen und beim Ball des Tennis Club ein richtiger Familienabend, an dem eine große Zahl von Mitgliedern und Gästen teilnahmen, waren der Rahmen einer harmonisch ver- laufenen Meisterschaft. Die auf Anregung von Turnierleiter Küchenmeister letzte Saison erstmalig erfolgte Austragung des Herreneinzels, wo in 8 Gruppen je 4-5 Spieler „jeder ge- gen jeden" spielen und somit auch die schwächeren Spieler die Chance haben, sowohl gegen einen A-Spieler anzutreten, als auch nicht gleich in der ersten Runde aussteigen, macht die Meisterschaft we- sentlich interessanter als bisher. Auch fehlten nicht die Uberraschungen, die Turniere erst richtig pikant machen. So konnte in der Gruppe 3 Raimund Wur- zenrainer und in Gruppe 5 Siegfried Bod- ner nicht siegen. Sie kamen so in die Gruppe B, wo die Zwcitplazierten der acht Gruppen den B-Sieger ermittelten, während die Gruppensieger in der Klasse A nach ko.-System den Stadtmeister er- mittelten. Die Dritten jeder Gruppe spiel- ten in der Klasse C. In der A-Gruppe hatten sieh Harald Höck, Hans Hölzl, Pepi Bodner, Dieter Küchenmeister, Ing. Haslauer, Rudi Erler und Dieter Zavrat- sky qualifiziert. Einsame Klasse war Ha- rald Höck, der in keinem Spiel mehr als 4 Garnes abgab. Dahinter stehen 6-8 Spieler, die untereinander jeder gegen jeden Siegen kann. Das zeigte dann auch die Endrunde, wo überraschend Pepi Bod- ner ins Finale kam, als er Küchenmeister und Huber besiegen konnte. Huber hatte zuerst den als Nr. 2 gesetzten Hans Hölzl ausgeschieden; Höck war über Haslauer und Erler ins Finale gekommen. Alter und neuer Stadtmeister wurde somit wie- der Harald Höck, die Rangliste hinter ihm sieht nun Pepi Bodner, \Vasti Hu- her, Rudi Erler, Haus Hölzl, Dieter Kü- chenmeister, Ing. Haslauer und Dieter Zavratsky. Die Gruppe B „gewann" durch w. o. Raimund Wurzenrainer, da Kurt Böck aus gesundheitlichen Gründen nicht an- treten konnte. Die Dritten in der Gruppe B wurden Sigi Bodner und Stockklausner, die nun in der Rangliste dieser Folge die Plätze 9-12 einnehmen. C-Sieger wurde Platzmeister Fabi im Endspiel über Wal- ter Eisenmann. Einmal mehr konnte Edda Bodner, die Schwester des durch einen tragischen Bergunfall allzu früh von uns gegangenen Manfred Bergler, das Dameneinzel gewin- nen. Im Endspiel siegte sie über die Ju- gendspielerin Ghristl Neubauer. Die 3. Plätze belegten Frl. Hölzl und Frau Luddy. Das Jugendeinzel wurde eine Beute von Wasti Fluber, auf Platz 2 folgte Walter Eisenmann, auf 3. Rudi Derseh. Leider zeigte sich wieder einmal ein Jugendlicher noch nicht so, wie man es von einem Sportler erwarten kann, denn Ernst Egger gab im Finale überraschend und unmoti- viert wo. Keine schöne Haltung. Im Her- rendoppel siegten Harald Höck und Hans Hölzl. Dieser Sieg stand nie außer Frage, waren sie doch einwandfrei von Beginn das stärkste Doppel und nur die Frage interessant, wer zweiter würde. Die letzt- jährigen Finalisten Küchenmeister/Dr. \Vallnöfer waren auf 3., die Gebrüder Bodner auf 2. gesetzt. Sie rechtfertigten auch ihre Setzung und trafen im Serni- Tennisspieler als Fußballer! Nach Beendigung der Stadtmeister- schaften versuchten sich Kitzbühels Ten- nisspieler am grünen Rasen und trugen am Sonntag Nachmittag ein Spiel „Ver- heiratete gegen Ledige" aus. Interessanter- weise ging das Spiel Unentschieden 2:2 aus, was jeder nach seiner eigenen Mei- nung als Vorteil auslegte. Die Ledigen gingen zwar mit 2:0 in Führung, jedoch glichen die Verheirate- ten verdienterweise aus. Auf beiden Sei- ten wirkten einige Spieler mit, die früher im Fußballclub gespielt hatten bzw. noch heute spielen. Spielmacher der Verheira- teten waren die drei ehemaligen Fuß- baller Staudinger, Stockklauser und Küchl, bei den Ledigen war Remus Paur nicht zu halten. Die zahlreichen Zuschauer sahen ein verbissen geführtes Spiel und es wird be- hauptet, daß auf der Tribüne das Spiel mit dem Meisterschaftsspiel Rapid gegen Adrnira verglichen wurde und es soll nicht zum Nachteil der Tennisspieler ausgefal- len sein. Die „energisch" verheirateten Tennisspieler wurden jedenfalls ebenso wenig ausgepfiffen wie die „rapid" stür- menden Ledigen. Am Ende des Spiels wurden drei Bier- kisten vereint entleert. Das Retourspiel (oder Entscheidungs- spiel?) wird heute, Samstag, 28. Septem- ber mit Anstoß um 16 Uhr ausgetragen. Beide Teams werden wieder in „stärkster" Aufstellung antreten, so daß mit einem spannenden Kampf gerechnet werden muß. Das Gerücht, die Staatsligaspiele in Wien seien aus diesem Grund auf Sonntag ver- schoben worden, entbehrt jedoch jeglicher Richtigkeit. Richtig soll jedoch sein, daß diesmal auch der Präsident des Tennis Club anwesend ist. FaAr.
< Page 2 | Page 4 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen