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Samstag, 28. September 1963 Kitzb:h 1,r Anzeiger Seite 7 nach dem bisherigen Vorschreibungsinodus 1 Elimau, Wildschönau und Mittesill er- erzielten Geschäftsgewinn zu berücksich- vermieden werden konnten. Das Gesetz suchte der Obmann die anwesende Frem- tigen, verworfen worden. selbst gibt den Fremdenverkehrsverbänden denverkehrsprominenz um Stellungnahme. Christian Huber, Waidring: Es sind eine brauchbare Existenzgrundlage zur Obmann Felix Madi, St. Johann. Der Bestrebungen im Gange, da Kurien- Durchführung ihrer der Offentlichkeit Wunsch nach einem neuen Gesetz war wahlrecht (Gruppenwahlrecht) zu Fall zu dienenden Aufgaben. Freilich gäbe es auch zweifellos berechtigt. Die krassen Unter- bringen. Dies kann aber nicht im Inter- hier Vorschläge zur Verbesserung zu ma- schiede in der Gruppeneinteilung müssen esse der Fremdenverkehrsverbände sein. ehen, jedoch ist es vielleicht günstiger, aber behoben werden. In St. Johann konn- Weiters ist bekannt, daß das Landes- nicht mehr viel zu ändern, denn besser te festgestellt werden, daß sich die Höhe Fremdenverkehrsamt mehr Beiträge ein- wird es nicht leicht, eher schlechter. Un- der alten bzw. neuen Pflichtbeiträge un- hebt als refundiert werden, um einen bedingt ist zu trachten, daß das Grup- gefähr in der Mitte trifft. Von der Mitte neuen Fonds zu bilden. Wer übt über penwahirecht erhalten bleibt und daß nach oben steigen die Pflichtbeiträge um diesen Fonds die Kontrolle aus? Das Lan- die kleinen Fremdenverkehrsverbände ein Vielfaches an und nach unten fallen desverkehrsamt liefert der Tiroler Han- iiicht schlechter gestellt werden wie die sie ab. Es gibt Mitglieder, welche nach deiskammer nach Abschluß des ersten großen, denn diese benötigen in ihrem dem neuen Gesetz nur mehr 10 Schilling „Gesetzjahres" eine Liste der Pflichtmit- Streben nach oben verhältnismäßig mehr zahlen. glieder, welche mehr zahlen als bisher Mittel als die großen, denn sie müssen ja bisher Versäumtes nachholen. Jener. Geschäftsführer Baron Carl Menshen- und eine solche über Mitglieder, die we- Mann, welcher die ‚Branchen-Einteilung' gen: Vom Gesetzgeber wurden leider kei- niger zahlen. Die Fremdenverkehrsver- bände selbst erhalten aber keine, obwohl zum neuen Gesetz geschrieben hat, hat keinen Haupttreffer erzielt, er allein hat ne Erfahrungsgrundsätze angewendet, ob- wohl ihm seit nun mehr als 30 Jahren die sie für diese zur Erfüllung ihrer Aufgabe die größte Verwirrung erzielt.' erforderlichen Unterlagen zur Verfügung in der Wahrung der Rechte und Pflich- Werner wies weiters darauf hin, daß gestanden sind. Der Frerndenverkehrsver- ten der Mitglieder wertvoll wären. Das neue Gesetz hat aber doch zwangsweise die Gründung des Dachverbandes richtig band Kitzbühel hat nach Kenntnisnahme der neuen Vorschreibungen alle größeren mehr zufriedene Mitglieder geschaffen war. Er rief aber noch zu engerer Zusam- menarbeit auf. Es wäre vorteilhaft, ge- Verkehrsvereine des Landes angeschrieben, als unzufriedene. meinsame Werbereisen durchzuführen, Ge- damit gemeinsam an der Verbesserung Dkfm. Fritz Tscholl, Kitzbühel: Das bietsprojekte zu schaffen und auch Werbe- des Gesetzes bzw. der Verordnung gear- neue Gesetz ist nicht als schlecht zu be- filme. Es gelte auch vor allem, massiv die beitet werden kann. Besonders krasse Fälle zeichnen, aber die Einstufung ist vom Straßenwünsche voranzutreiben. Er er- sollen den zuständigen Fremdenverkehrs- Ubel, nicht nur im Sinne der bemängel- wähnte dabei den notwendigen Ausbau verbänden bekanntgegeben werden. ten Gruppeneinteilung, sondern auch in der Brixentaler Bundesstraße, der Bundes- Franz Klausner, St. Johann: Mit der der Erfindung der steuerbaren Umsatz- straße Oberndorf—Kitzbühel, der Piller- Änderung der Gruppeneinteilung allein ziffern. Bei der Erhebung der Umsatzzif• seer Straße und der Straße Going—Reith ist es nicht getan. Es muß auch das Ver- fern wurde in mehreren nachweisbarer. —Kitzbühel und Kössen—Erpfendorf. i hältnis zwischen Einwohnerzahl und Gast- 1 Fällen dem Gesetz selbst nicht entspro- Aber auch bei der Verbesserung der Ski- betten Berücksichtigung finden. Auch die ehen. Der Standpunkt, daß der Expor- abfahrten und bei der Einteilung des Ermittlung der steuerbaren Umsätze, nach teur nichts am Fremdenverkehr verdient, Bergrettungsdienstes ist Gemeinschafts- denen der Pflichtbeitrag bemessen wird, muß überlegt werden. Bei gutem Willen arbeit zu empfehlen. Nach den beiden ist mangelhaft gepflogen worden. Wäh- 1 müßten sich viele Mängel beheben lassen Vorschlägen auf Namensänderung des Ver- rend der Industrie die Exportumsätze und es muß vor allem die Gruppenein- eines (bisher Fremdenverkehrsverband nicht einbezogen werden, geschieht dies teilung ergänzt (die Installateure z. B. „Kitzbüheler Alpen") auf „Vereinigung wohl im Beherbergungsgewerhe, das eben- sind darin überhaupt nicht enthalten) und der Fremdenverkehrsverbände Kitzbühe- falls als echter Exporteur anzusehen ist. i berichtigt werden. 1er Alpen" bzw. auf Erweiterung des In- Leider ist der Kitzbüheler Vorschlag, nicht Obmann Hosp, Kössen: Die Mitglieder teressentengebietes auf die Nachbarorte nur die Umsatzhöhe, sondern auch den des Fremdenverkehrsverbandes Küssen ha- Wilhelm Eberhard Aufmerksamkeit und Beifall. In freier ungezwungener, aber mitrei- ßender Rede bedankte sich Eberhard für den überaus freundlichen Empfang. Er habe sich auf den Besuch in Hopfgarten gefreut und ließ sich das Kommen nicht nehmen, obwohl er am gleichen Tage in seiner Stadt der Feier der Einweihung eines neuen Schulgebäudes beiwohnen mußte. Eberhard wies in seiner Fest- ansprache darauf hin, daß die Hopfgart- ner schon dreimal in Gerlingen und die Gerlinger schon zweimal in Hopfgar- ten waren. Ihm selbst war es heute das erstemal gegönnt, ins vielgepriesene Bri- xental zu kommen. „Wir haben unsere Sympathie für Hopfgarten entdeckt, das können Sie schon aus der großen Zahl der „Schlachtenbummler" ersehen, wel- che sich der Musikkapelle angeschlossen haben. Es soll aber beileibe keine Inva- sion sein, sondern der Besuch st eine echte Liebhaberei, denn uns bedeutet das Land Tirol sehr viel und das nicht nur im Rahmen des Europa-Gedankens. \Vii fühlen uns mit den Tirolern verwandt. Diese Gefühle entspringen aber nicht ei- nem Modegedanken, sondern sind :n der gemeinsamen Liebe zur Musik begründet. Das brüderliche Musikspiel öffnet die Schleusen der Freundschaft und dies be- darf keines weiteren. Kommentars." Eber- hard schloß mit dem bezeichnenden Aus- spruch: „Unsere Liebe zu Tirol tJn4l seinen Ber- gen ist tiefer wie jene zu Preußen. Wo man lacht, da trägt das Leben Zinsen, böse Menschen lachen nie, sie grinsen!" Am Morgen des Sonntags, den Petrus verschwenderisch mit der spätsommerli- chen Sonnenpracht ausgestattet hatte, nach dem Kirchenbesuch, spielte im Fest- zelt die Jugendkapelle Gerlingen und am Nachmittag die Stadtkapelle Gerlingen. Vor allem in der Konzertmusik haben sich die Kapellen in die Herzen der Zu- hörer gespielt und ernten stürmischen Beifall. Dabei fand man noch Gelegen- heit, Erinnerungsgeschenke auszutauschen. Die Hopf gartner erhielten einen Geschenk- teller der Stadt Gerlingen und Landtags- abgeordneter Bürgermeister Leonhard M a nzl überreichte Bürgermeister Eber- hard die Chronik „600 Jahre Markt Hopfgarten". Am Sonntag Nachmittag gab es noch einen weiteren Musikgenuß: die bekannte Bundesmusikkapelle Kund!, unter Kapell- meister Rudi Jessacher, gab ebenfalls ein Konzert und anschließend spielten die Lustigen Inntaler unter dem neliebten Dirigenten und Komponisten Weiß b a- eher bis tief in die Nacht hinein. Wahrlich ein abwechslungsreiches Pro- gramm, an dem sich auch viele Besucher aus dem Inntal und aus Kitzbühel er- freuten. Im Zelt scharten sich die deut- schen Gäste um Toni Sauer senior, der um seine persönlichen Eindrücke als ak- tiver Musiker befragt wurde und nach seinem berühmten Sohn Tonei. Schennach, der Impresario, glänzte und lachte über die Erfolge und über die Freude der Besucher und spannte sein Lasso zu neuen Besuchen und Gegen- besuchen, auf daß Musik immer an erster Stelle kommt!
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