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Samstag, 5. Oktober 1963 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 sogar in Kitzbühel, der Stadt, die sowas nie gesehen hat. Drei Mann hoch, so ziehen sie fort, und in zwei Tagen sind sie dort. Sie sind dort glücklich angekommen, und wurden freundlich aufgenommen, denn Kitzbühel ist ein Begriff, den kennt man heut auf jedem R:ff. Vier Tage gehn sie unverzagt In alle Wälder auf die Jagd. Jedoch die Beute - frag mich nicht - die fiel sehr wenig ins Gewicht. Ein Eichstier war die ganze Strecke, den brachten sie doch um die Ecke. Das Wintersteller Schützenbataillon nahm am Sonntag, 29. September 1963 zusammen mit den Bundesmusikkapellen Hopfgarten und St. Johann am Vor- beimarsch vor den Ehrengästen teil. Der Vorbeimarseh erfolgte, wie bereits be- richtet, aus Anlaß der Hauptfeier „600 Jahre Tirol bei Osterreich". Nach dem Vorbeimarsch wurde noch ein Zug durch die Straßen der Landeshauptstadt mit- gemacht. Unser „Schützenbataillon" war in folgender Gliederung in Innsbruck: Bundesmusikkapelle Hopfgarten, unter Kapellmeister Hans W u r z e n rainer. Bataillonskommando, unter Schützen- major chützen- major Adolf Nagiller. Fahnenzug. Kompanie, bestehend aus den Schüt- zenkompanien Hopfgarten, Westen- dorf und Jochb-erg, unter dem Kom- mando des Schützenhauptmanns Simo- ni n i (Hopfgarten). Kompanie, bestehend aus den Schüt- zenkompanien Kitzbühel und Brixen, unter dem Kommando des Schützen- oberleutnants Sch a mi g g, Kitzbühel. Bundesmusikkapelle St. Johann, unter Bez.-Verbandskapellmeister Hans Zobel. Kompanie, bestehend aus den Schüt- zenkompanien St. Johann, Fieber- brunn und Going, unter dem Komman- do von Schützenhauptmann Ing. Vi gi. St. Johann. Kompanie, bestehend aus den Schüt- zenkompanien Kirchdorf, Kössen und Waidring, unter dem Kommando von Schützenhauptmann 5 ötz, Kössen. Die Fahrt nach Innsbruck wurde in Omnibussen und in Privatwägen unter- nommen. Die Schützen hatten in Inns- bruck Gelegenheit, im innerem! Kloster- kasernhof eine Feldmesse zu besuchen. Von der imposanten Feier vor der Hof- burg und den Ansprachen durch den Herrn Bundespräsidenten, 'den Herrn Bundeskanzler und den Herrn Landes- hauptmann bekamen die Schützen nichts zu sehen und zu hören, da sie weit ab vom Festplatz aufgestellt wurden und die dortige Lautsprecheranlage mangelhaft war. Doch war er klein und unansehnlich, und mehr fast einem Gaisbock ähnlich. Herr Egger schoß noch eine Kuh, dann gaben sie endgültig Ruh. - Am Abend dann, nach \Veidmannsbrauch, da wollen sie sich stärken auch mit Bier, und Schnaps, und Wein, und wollen richtig lustig sein. Allein, das kennt man nicht im Norden, da sind sie heimatreif geworden. Doch heut, am Sankt-Huber tustag, da trinkt ein jeder, was er mag. - Doch hätten wir auch gern gesehn vom Norden ihre Jagdtrophäeti. Ein Lichtblick war eine Notiz in der Tiroler Tageszeitung vom Montag, wel- che lautete: „Nach einer größeren Marschlücke rückten die Schützenkompanien an. Woher sie auch kamen, in welchen Farben ihre Trachten leuchteten, wel- che Waffen sie immer trugen: Das sind und bleiben doch die Besten un- seres Tiroler Volkes, diese prachtvollen Schützen aus allen Talschaften, die allen modischen Zeitkrankheiten zum Trotz an den Eigentümlichkeiten des Bodens, von dem sie stammen, unbe- irrbar festhalten. Diesen „Eigensinn", der eine Art Notwehr gegen die ver- rückte Gleichmacherei unserer wohl- standstrunkenen Zeit ist, darf man un- eingeschränkt loben 1" Die Kitzbüheler Schützen besuchten nach dem Fest Frau Hiebi im Flug- platzrestaurant, wo sie sieh sehr wohl fühlten. Eine starke Abordnung besuchte Ehren- hauptmann Viktor Höck im Landes- krankenhaus, der sich darüber sehr freu- te. Vater Höck befindet sich auf dem Wege der Besserung. Herzliche Gene- sungswünsche! 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