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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. Oktober 1963 na Scherer (Obertilliach, nach Obern- dorf), Maria Schönherr (Natters, nach St. Ulrich), Elisabeth Stand aus der be- kannten Künstlerfamilie in Mils (nach Reith), Harald Rupert (Kitzbühel, nach Kitzbühel), Gerhard Pol! a k (Kirchdorf. nach Kössen), Andreas Wimmer (Pfaf- fenschweiidt, nach St. Johann), Gertraud Pichler (Saa!felden, nach Aurach), Ma- ria Frischmann (Bach im Lechtal, nach Brixen). Die Zahl der Schulanfänger ist in dcii meisten Gemeinden des Bezirks sehr hoch und gegenüber dem Vorjahr (150 über der durchschnittlichen Zahl) wieder um 50 Schüler angewachsen. Ab dem Schul- jahr 1966/67 läuft die neunjährige Pflicht- schulzeit. Dies wird den Gemeinden be- deutende Verpflichtungen bei der Schaf- fung von Schulraum auferlegen. Haus- wirtschaft und Knabenhandarbeit für die Oberstufen sind voll angelaufen und ver- langen Arbeitsräume. Der Sprachhei].- unterricht an einigen Schulen wird fort- gesetzt, dafür steht Lehrer Walter Swo- boda zur Verfügung. Um die Errichtung neuer Klassen und die mit größten Schwierigkeiten verbun- dene rechtzeitige Besetzung aller Lehr- stellen an den Pflichtschulen des Bezirks hat sich Bezirksschulinspektor Walter Bod,ner wiederum im Interesse der bes- seren Ausbildung unserer Jugend beson- ders verdient gemacht. Daneben widmete er der Fortbildung der Lehrerschaft in Sommerkursen, dem Versuchs- und Son- derschulwesen und dem Ausbau les Haus- wirtschafts- und Knabenhandarbejtsunter- richts größte Beachtung, wobei auch hier erfreuliche Erfolge erreicht werden konn- ten. Die Kitzbülicier Volksschulen im Schit!- jahr 1963/64 Durch ein bedauerliches technisches Mißgeschick entfiel in der Zusammenstel- lung der Lehrkräfte der Mädchenvolks- schule Kitzbühel die Nennung von Fräu- lein Elisabeth Erharter. Die erfolgreiche Lehrerin führt in diesem Schuljahr die \bschIußk]asse Mädchen. „Frieden" plant KcpeHenbw Die gemeinnützige Bau- und Sied- lungsgenossenschaft „Frieden", die im Bezirk Kitzbühel bisher 108 Wohnungen geschaffen hat, wird bis zum nächsten Frühjahr in Kitzbühel einen Wohnblock mit 20 Wohnungen und drei Doppel- Siedlungshäuser fertigstellen. Damit ist das Programm der Genossenschaft im Be- reich der Siedlung in Kitzbühel prak- tisch beendet. In Anwesenheit von Vor- standsmitgnlied Landesobmann Ing. Al- bert Andergassen fanden zwei Sitzun- gen statt, in denen die Abrechnung von Vorhaben vorgelegt werden konnte. Die Genossenschaftsmitglieder erhielten ge- naue Abrechnung und konnten Auskünfte bei den anwesenden leitenden Beamten der Genossenschaft und Einsichtsnahmen in jede Rechnung vornehmen. Die Ausgestaltung der Außenanlagen der Siedlung ist der gemeinsame Wunsch der Landesgruppe und der Siedler. Für das am Siedlungsanfang gelegene Vor- haben wurde ein Arbeitsausschuß mit den Herren Dc mm er, Hasenh ü ttl, Tschallener und Fiechtl gebildet. Für die Gestaltung der Außenanlagen stehen außer finanziellen Mitteln vor allem der Einsatzwille und die Liebe zur Verschönerung bereit. Statt eines zentralen Kinderspielplatzes sollen zwei kleinere Plätze neben dem ersten Block zunächst den Blöcken am Siedlungsende erstellt werden. Der Bau wird noch heuer in Angriff genommen. Die Frage eines Kapellenbaues ist seit Beginn der Bauarbeiten in Kitzbühel aktuell. Landesobmann Ing. Andergassen, der auch den Bau einer Kapelle im „Olympischen Kampfgebiet" in der Axamer Lizum vorangetrieben hat, er- klärte dazu, daß über die Größe der Kapelle dann entschieden wird, wenn das Ausmaß der weiteren Verbauung nächst der Siedlung „Frieden" feststeht. Im günstigsten Fall ist die Erstellung in einer Größe vorgesehen, daß dort an Sonntagen ein Gottesdienst gefeiert wer- den kann. Als Bauplatz für die Kapelle ist ein Platz am Eingang in die Sied- lung, somit auch in unmittelbarer Nähe der Bundesstraße, vorgesehen. Eilig Im X EI EIN Im I all! EIN I EI iIIllglilolllc11111511151911lgIg; 0 IN im 1 Nil m Im im X Ei§ Im! m im; EilAil Im ~ 0 1 1 HAI 1 ~ IIA1 I mit im im 31111110 *§All Im Imlilu!zll 0 19 1 Im Im 11111 Flöten und Gitarren in der Musikgeschichte Von Raimund Federspieler, Dozent für prakt. Flötenologli, Klauseii Mitgeteilt von Direktor Peter Brandstätter In Zusammenarbeit mit dem Landes- jugendreferat der Tiroler Landesregierung veranstaltete das Südtiroler Kulturinstitut auch heuer wieder in den Sommerferien eine Hausmusikwoche auf der Fürsten- burg in Burgeis im oberen, Vinntsch.gau, die auch von Lehrpersonen unseres Bezirks besucht war. Den Unterricht in Blockflöte leitete Volksschullehrer Raimund Federspieler aus Klausen, für Gitarre stellten sich wie- der der vom 'Rundfunk her bekannte Oberösterreicher Sepp Karl zur Verf ü- gung. Professor Johanna Blum erarbei- tete mit den Teilnehmern verschiedene vierstimmige Sätze aus alter und neuer Zeit. Am Schlußabend trug Blockflötenlehrer Federspieler als humorvollen Beitrag fol- gendes von ihm verfaßte Gedicht über die Entstehung der Blockflöte und Gitarre vor, das auch den zahlreichen Flötisten und Gitarristen unserer Musikschule und unsere Hausmusiker interessieren dürfte. in seiner überaus großen Liebe zu den Flötisten geht Federspieler mit'den Gi- tarristen wahrlich nicht besonders scho- nungsvoll um. Aber eben wegen dieser „Liebe zum eigenen Kind" werden ihm dies die Gitarristen sicher verzeihen. Flöten und Gitarren in der IusikgeschIcbte Als Gott die Welt erschuf, den Menschen fehlte der gute Ruf; sie lebten in Höhlen, finster und eckig, Kleider fehlten oder waren speckig. Kurz: Es stand schlecht um ihre Manieren, Gottes Ebenbild war dran, ' ich zu blamie- Es fehlte ihm das musische Element, [ren. das auf der „Fürstenburg" jeder kennt (gemeint ist ein richtiges Musikinstrument). Luren und Zinken klangen zu grob, statt zu üben, er sie beiseite schob. Gott kratzte sich am Ohr, eine schwierige Aufgabe stand ihm bevor. 0, hätte er damals nur erkannt, er hätte seine Idee verdammt. Doch er schien die Gefahr nicht zu sehen, heut können wir dies kaum mehr verstehen. Nun, er schuf der Instrumente zwei, die Enge] halfen ihm dabei. Aus dem herrlichen Holz der Himmels- (hier in Burgeis wird man kaum [linden eine finden) drehte er die erste Blockflöte süß, das größte Meisterwerk im Paradies. Er selber bohrte die Löcher recht fein, niemand pfuschte ihm drein. Endlich lag sie fertig da. Die Engel riefen entzückt: „Aaaal" Der Herr schmunzelte über das ganze die große Arbeit war verricht', [Gesicht, das Werk war gelungen und die Engelein sungen zum Lobe das H os an n a mit einer Stimme wie die Johanna. (Prof. J. Blum!) Sie tanzten alle um ihn herum, tschinderassa, rumpedipum. Man trank, sang dreistimmige Lieder und bewunderte die Blockflöte immer wie- Auf einmal sagte der Herr: „Seid [der. Ich euch etwas sagen will!" [alle still! Er setzte die Flöte an den göttlichen Mund und die herrlichsten Töne gaben nun kund, daß hier einmaliges erklang. Den Engelein das Herz im Leibe sang. Und der Herr sprach: „Ihr wißt, die Flöt' kann ich euch nicht sonst würden mich die Menschen [lassen, Ich muß sie ihnen einfach geben, [hassen sonst können sie nicht mehr leben. Auf der Fürstenburg soll sie erklingen, nur Freude soll sie bringen." Und so geschah es. Gott ließ sie fallen, sie fiel schnell, bald war so ein Mensch zur Stell, sah das Ding im Dreck da liegen, Neugier tat über Vorsicht Siegen, er hob sie auf, blies hinein, acht... konnte es noch schöner sein? Sein Ohr war beglückt, sein Herz entzückt, er übte fleißig, wie das so üblich ist
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