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Samstag, 9. November 1963 Kitzbüheler Anzeiger Seite Hundert Jahre „Skib 0 * iirgermeister" Franz Reisch Zum Andenken an den Begründer des Skisports und Pionier des Fremdenverkehrs in Kitzbüh& 4. Fortsetzung und Schluß Herrenrodeln (Rodelbahn 6 km, Höhenunterschied - Gschößwies Einsiedelei-Schattberggasse): Josef Paur, St. Ulrich, Gröde Christian Mitterer, Kitzbühel Brunner, Kitzbühel Josef Ritzer, Kitzbühel Josef Filzer, Kitzbühel Dr. \Vopfiier, Innsbruck Meisterschaft von Tirol im alpineh Dauerlauf (12 km, 624 m Steigung: vom 1-unter- biiiufeld - Pulverturm - Seidlalpe - Hausbcrg - Hinterbräufcld): Josef Waliner Semmering 0357,3 Reinhard Spielmann, Ehrwald 1,03,0 Oberleutnant Bilgeri, Kitzb. 1,05,0 Rudolf Bally, München 1509,0 Josef Ritzer, Kitzbühel 420,0 Alois Abendstein, Kitzbühel 1 521,0 Siniiwell-Skiwettlauf (3 km, 260 m Steigung: Hinterbräufeld - Gansiern Sinnwell - Hinterbriiafeld): 1. Sebastian Monitzcr, Kitzbühel 24340 2. Franz Mühlbacher, Kitzbühel 26,13 3. Oberjäger Nenning, Salburg 28,23 6. Martin Ritzer, Kitzbühel 33,45 Ski-Sprunglauf (Sprungwallhöhe 1.50 m, Anlauf 20 Grad, Ablauf 28 Grad) Josef Waliner, Semmering 12.50 m Franz Mühlbacher, Kitzbühel 15.60 m Den Abschluß bildete die Preisvertei- lung im „Hotel Kitzbühel" und ein Festkonzert der Militärkapelle des Tiro- ler Kaiserjägerregiments Innsbruck un- ter Kapellmeister M ühlbe r g er. (Va- ter Kraus befand sich in den Reihen der Militärmusiker.). Bei dieser Preis- verteilung wurde auch beschlossen, die Meisterschaft der österreichischen Al- penländer durchzuführen 1" Am 4. November 1905 wurde im Augii- stinerbräu in München der Usterreichi- sehe Skiverband gegründet und bei der am gleichen Tage abgehaltenen 1. Vertre- terversammlung Guido flotter, der als Fliegeroffizier 1917 an der Tiroler Süd- front den Heldentod fand, zum Vorsit- zenden und Franz Reisch zum Beirat ge- wählt. Laut „Ski-Chronik 1908/09 sind dem OSV folgende Vereine als „Grün- dungsmitglieder" beigetreten: Verband steirischer Skiläufer, Graz Verein Vorarlberger Skiläufer, Bregenz Skiklub „Arlberg", St. Anton Wintersportverein Kitzbühel Verein deutscher Skiläufer Wintersportverein „Aupatal", Johan- nisbad Skiabteilung des Reicheriberger Sport- Club Seh'neeschuhläuferverein „Rübezahl", Renn:erbaucien Ski-Club in \Vurzelsdorf Deutscher Schneeschuhläufer- Rodelverein in Eisenstein Sportverein in Judenburg. uf dieser 1. Vertreterversammlung rde auch beschlossen, den Kunstlauf, sprechend dem norwegischen 5 1 a 10 m- hren einzuführen und die Geldpreise uschaffen. 1. Hauptverbands-Wettlauf in Kitzbüliel Die 1. Vertreterversammlung des Oster- reichischen Skiverbandes in München be- schloß die Abhaltung des 1. Hauptver- bands-Wettlaufes. Ursprünglich wurde der Verband steirischer Skiläufer in Graz mit der Durchführung dieses Wettlaufes be- auftragt, wozu sich derselbe auch bereit- erklärte. Am 21. November 1906 teilte der Ver- band steirischer Skiläufer in Graz dem Hauptvorstand mit (siehe Ski-Chronik 1908/09, Seite 351), daß er nicht in der Lage sei, die Meisterschaft al)- zuhalten! Darauf wurde dein Wintersportverein k i tzbühiel, welcher sich ebenfalls beworben hatte, die Veranstaltung übertragen. In K i (zl)iihel hatte der Wintersport- verein in seiner Generalversammlung vom 8. November 1906 beschlossen gehabt, zu- sammen mit dem 1. Nordtiroler Trabrenn- verein am 12. und 13. Jänner 1907 ein großes Wintersportfest zu veranstalten. Dieses Fest mußte zugunsten des 1. Mei- stersehaftslaufes von Österreich abgesagt werden. Kitzbühel war sich der großen Ehre, nicht nur die ersten Tiroler, son- dern auch die ersten Österreichischen Ski- meisterschaften durchführen zu können, bewußt. Da gab es wieder Arbeit für Franz Reisch und seine getreuen Helfer. Die Ski-Organisationskraft, welche schon damals in Kitzbühel herrschte, hatte in Österreich kein Gegenstück. Stolz konnte der „Kitzbüheler Bezirks- bote" vorn 13. Jänner 1907 u. a. berichten: „Die Felder und Berges-hänge waren mit meterhohem Schnee bedeckt. Schon am Samstag und insbesondere am Sonn- tag entboten von dcii Häusern herab- wehende Fahnen den ankommenden Festgästen einen freundlichen Willkom- mensgruß. Auf dem Flinterbräufelde und am Schattberg konzertierte die Kitzbüheler Stadtmusik. Am Sonntag abend fand ein sportlicher Fackelreigen der Kitzbüheler Skiläufer statt, welcher ein prächtiges Bild bot und am Abend begrüßte Bürgermeister Franz Reisch die Gäste iit einem kräftigen Ski Heil 1 Darunter waren L ei f - B er g, Viktor Sohm, Hofrat Drahtschmidt, Dr. Karl Gruber, Dr. Weitzer, Haupt- mann von Eccher, das in Sportskreisen rühmlich bekannte Brüderpaar Biehler und der Kaukasusforscher Willy Rick- mer-Rickmers." Die Ergebnisse: Meisterschaftslauf; Start Ehrenbach- kapelle (1301 m) - Hahnenkamm (1655 in) Seidlalin (1206 m) - Ziel Hinter- bräufeld (10 km). Rudolf Biehler, Freiburg 4630030 Fritz Miller, Innsbruck 477 342,8 Bruno Biehler, München 4991138 Sprunglauf Rudolf Biehler 1825 Bruno Biehler 1930 . Fritz Miller 16,0 Juniorensprunglauf Fritz Miller 11.0 Otto Rasim, Innsbruck 1295 G. J. Luther, Luzern 1250 Der „Meisterschaftslauf" am Samstag hatte unter einem furchtbaren Schnee- sturm zu leiden. Die Schneeverwehungeii brachten es mit sieh, daß alle Läufer die Spur verloren und zwei Stunden später als vorausberechnet im Ziel eintrafen. Die- ser Lauf wurde daher am Montag wieder- holt. Am Sonntag, beim Sprunglauf uni de Meisterschaft von Österreich, wurden au- ßer Konkurrenz verschiedene Kunstsprün- ge vorgeführt, welche damals großes Auf- sehen erregten und in allen Skizeitungen Europas veröffentlicht wurden. So z. B. der 171/2-Meter-Sprung des Norwegers Leif-Berg auf einem Ski, die Doppel- Sprünge von Dr. Karl Gruber und Leif- Berg und den Brüdern Rudolf und Bruno Bichier und die Dreisprünge von Viktor Sohm, Leif-Berg und Dr. Gruber. Außer Konkurrenz sprangen Leif-Berg 26 und Viktor Sohm 23 Meter. Die Meisterschaftsläufer wurden mit künstlerischen Ehrenspenden ausgezeich- net. Die Ehrenurkunden stammten von Kunstmaler Gustav Jahn, Wien (Text- schrift Kunstmaler Robert Swoboda) und die Ehrenzeichen von akad. Bildhauer Karl Philipp, ebenfalls Wien. In der „Ski-Chronik" 1908, dem Jahr- buch des, mitteleuropäischen Skiverbandes, in welchem auch die „Geschichte des Österreichischen Skiverbandes", zusam- mengestellt von R. Gompeirz und A. Tschon, abgedruckt war, hieß es ehrend: Dem Wintersportverein Kitzbühel ge- bührt für die erfolgreiche Durchfüh- rung des Ersten Ilauptverbandswett- lautes der beste Dank." In den Jahren 1910 und 1911 veranstal- tete der Wintersportverein Kitzbühel die ersten Mannschaftswettläufe von Tirol. Diese waren so beliebt, daß die besten Skiläufer von Deutschland und Österreich daran teilnahmen. 1910 erregte Komtesse Paula Lamberg mit ihrem 24-Meter- Sprung berechtigtes Aufsehen. Mit dieser skisportlichen Leistung ging sie als „schwebende Gräfin" in die Geschichte des Skisports ein. 400 in e über ii 6.20 7,04 wu 7:19 en 7,22 fa 7 ,30 ab: 7,36 1 und
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