Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. November 1963 Sängertreffen 1 Nachfolgers, des Wasti Fanden. Die beim Bayern haben eine eigene „Sänger- und am 9.110. November 1963 Musikantenzeitung" und regelmäßige Der Zustrom aus nah und fern zum Herbst-Sängertreffen beim Stanglwirt hat neuerlich gezeigt, daß in unseren Tälern und Dörfern die Liebe und Freude am echten Volkslied noch weiterlebt. Ein- einhalb Stunden vor Beginn der Samstags- aufführung war der große Parkplatz vor dem Stangiwirt schon besetzt und sämt- liche Karten ausverkauft, sodaß viele Be- sucher wieder heimfahren mußten. Diese Sängertreffen, von den Stangl- wirtsleuten seinerzeit aus reiner Freude am Volkslied ohne jede öffentliche För- derung oder Subvention ins Leben ge- rufen, sind heute in allen Nachbarlän- dern bekannt. So konnte der bei den Zu- hörern, Sängern und Musikanten gleich beliebte Ansager Josef Landmann bei Be- ginn feststellen, daß zum 31. Sänger- treffen so viele Teilnehmer wie noch nie zuvor gekommen waren. In der ihm ei- genen, von echtem Volkswitz erfüllten Art stellte er die einzelnen Gruppen dem Publikum vor. Seine humoristischen Bei- träge so zwischen hinein waren wohl auch mit schuld, daß kaum ein Zuhöhrer es gewahr wurde, wie die Zeit verging und er über vier Stunden, bis „stark" über Mitternacht Volkslieder und Volksmusik hörte. Wohin man im Saal blickte, sah man nur begeisterte Gesichter! Dabei war es im wahrlich überfüllten Saal oft so still ‚daß man eine Stecknadel fallen ge- hört hätte, so z. B. bei den Jodlerweisen der Brüder Rehm oder der feinen „Stu- ben Musi" der Schönauer Musikanten. Bei den insgesamt 65 Programmnum- mern sind bei der Samstagsaufführung folgende Gruppen aufgetreten: Parten- kirchner Musikanten, Partenkirchner Buam, Lenggrießer Dreigesang, Saalfeld- ner Volkslieder-Quartett, Reit-im-Wink- ler-Buam, Zeller Trio, Waakirchner- Buam, Alpacher Buam, Feldwieser Vier- gesang, Uderer Sänger, Rehm-Buam, Na- ringer Trio, Stanglwirtstrio, Arzbacher Dreigsang, Schönauer Musikanten, Mark- terer Sänger. Was hat uns das Sängertreffen beim Stanglwirt zu sagen? Die Freude an Volkslied irnd Volks- musik ist in unserem Volk nach wie vor erhalten, trotz Rundfunk, Musik- box usw. Das Stanglwirtssänge:rtreffen hat unzweifelhaft mitgeholfen, daß das Interesse für das Volkslied bei uns wieder. zunimmt. Beim Stanglwirt wird nur echtes Volks- lied dargeboten - für den Ansager keine leichte Aufgabel und durch die bewußte Vermeidung alles Scihnul- zenhaften und sentimental Heimatlied- mäßigen wichtige Kulturarbeit gelei- stet. Man vergleiche h:iezu so manche Volksliedsendung im Radio Tirol mit den Schnulzen vom „Alpenglühn", dem „ewigen Gletschereis", den „schim- mernden Bergseen" usw.!! Die Tatsachen, daß die bayrischen Gruppen bei den Sängertreffen stark dominieren, muß uns Tiroler, insbe- sondere des immer als sangesfreudig bezeichneten Unterlandes, sehr zu den- ken geben. Lassen wir Tiroler nicht ein wichtiges Kulturerbe beinahe ver- sinken? Es mußte oft festgestellt wer- den, daß wir von bayrischen Sängarn heute Lieder hören, die bei uns schon ganz oder fast vergessen sind, aber hier in Tirol nachweislich ihren Ur- sprung hatten. Wenn man bei uns von öffentlich maß- geblicher Seite darauf hinweist, daß wir, ich weiß nicht, über 100 Ge- sangvereine im Land haben, so ist das keine Gewähr, daß unser heimisches Volkslied erhalten bleibt. Gesangver- eine haben eine andere Aufgabe! Das Volkslied braucht kleine Gruppen, letz- ten Endes das Singen in der Familie. Genau desseibe gilt von unseren Mu- sikgruppen. Die Pflege kleinerer Spiel- gemeinschaften ist ein dringendes Ge- bot der Stunde. Wenn in Bayern heute Volkslied und Volksmusik gut gepflegt werden, so kommt das nicht von ungefähr, son- dern ist die Frucht der nimmermüden Arbeit eines Kiem Pauli und seines „Sing- und piewocIien, insbesondere für die nachwachsende Jugend. Aber auch bei uns sind aufbauende Kräfte am Werk. Das Landesjugend- referat, das Bischöfliche Jugendamt so- wie das Fortbildungsreferat der Lan- deslandwi rtschaftskammer laden zwei- mal im Jahr zu den Sing- und Brauch- tumstagen ein. Der nächste Singtag findet am kommenden Sonntag, 17. November 1963 in der Hanishaltungs- ch.ule W eit au bei St. Johann statt. Peter Brandstätter BM. DDr. Lugger grüßt Kitzbühel Anläßlich einer unter dem Vorsitz von Obmann Direktor Peter Brandstätter abgehaltenen Ausschußsitzung des Arbei- :er-, Angestellten- und Beamtenbundes, ibe:rbrachte Landessekretär Otto Schwarz :lie besonderen Grüße des Landesobmanns Bürgermeister DDr. Alois Lugger, der sich derzeit in der Eigenschaft als Vize- präsident des Rates der Gemeinden Euro- pas] zu Kurzbesuchen in mehreren Staa- ten befindet und über Einladung der ame rikanischen Regierung zur Eröffnung ei- ner großen Sportrnesse in die USA be- gibt. BM. DDr. Lugger unterstützt auch nachhaltig das Kitzbüheler Bestreben, nach Abschluß der Spiele nach Kitzbühel eine olympische Eisbahn zu geben. Noch knapp vor seinem Abflug betonte Landes- obmann DDr. Lugger seinen Wunsch, in Kitzbühel zu sprechen, hat aber an- gesichts der vielfachen Verpflichtungen um ein wenig Geduld. Obmann Brandstätter dankte dem Lan- desobmann für seinen sofortigen Einsatz zugunsten des Fernsehpr oj ekts am Horn und übermittelte durch Landes- sekretär Schwarz die Wünsche für „gut Wetter" und erfolgreiches Gelingen an den „olympischen Bürgermeister". Leimer Möbel eine Freude fso ürs Leben! Besuchen Sie unsere große Möbel-Ausstellung. 40 eingerichtete Kojen. Sie werden erstaunt sein über Auswahl, Qualität und Preiswürdigkeit. St.Johann in Tirol Salzburger Straße neben Mobil-Tankstelle
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