Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 16. November 1963 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Höck, Oberndorf, wies auf das schlech- te Straßenstück zwischen Oberndorf und Kitzbühel hin. Kürzlich hatte er Gele- genheit, etwa 700 Kilometer durch d:e Steiermark und Kürten zu fahren, so ei- nen buckligen Weg aber wie in der „Point" habe er nirgends angetroffen. Ukonomierat Raß, St. Johann, wies darauf hin, daß die Anwendung des Grundverkehrsgese tzes viele Schwierigkei- ten mit sich bringt. Andererseits erfor- dert die Rücksichtnahme bei Grundver- käufen zur Erleichterung besonderer fi- nanzieller Belastungen, wie z. B. Hofüber- nahme, bei Stallbauten, bei \X7egbauten und auch bei der „Stallbereinigung", be- sondere Maßnahmen. Bei Verkäufen min- derwertiger landwirtschaftlicher Nutzflä- che soll kein allzu strenger Maßstab, an- gewendet werden. Neuerlich interessieren sich die Bundesforste beim Ankauf von bäuerlichen Hochalmen und Hochwäldern. Man weiß nicht, ob dies für den Bauern gut ist. Jöchl, Reith: Die Strohversorgung war in den letzten Monaten unzureichend. Waggonmangel, Einkäufe der Schweiz und das LUberhandnehmen von Anzünden von Stroh auf den Feldern sind die Ur- sachen. Einem Bauern bei Wels ist wäh- rend der Brotzeit sogar der Mähdrescher mitverbrannt, so eilig hatte er es mit dem Feuer. Der Bundesführung des Ti- roler Bauernbundes ist für ihr stetes Be- mühen um den Viehaljsatz besonders zu danken. An der Diskussion beteiligten sich noch die Obmänner von Brixen, Westendorf und Hochfilzen. Hier schloß Bezirksobmann Manzl die Diskussion und bat den Herrn Bundes- obmann und Landeshauptmann um sein Referat. Landeshauptmann Okonomierat Eduard Wailnöfer schickte voraus, daß die bis- herige Dbung, im Frühjahr und im Herbst Bezirkskonferenzen abzuhalten, beibehal- ten werden soll. Zu den Gäterwegbauten und Hofzufahrten berichtete der Herr Landeshauptmann zufriedenstellend. Wäh- rend im Jahre 1950 dafür nur eine Million Schilling aufgewendet werden konnten, erreichte die Hilfe in diesem Jahre 33 Millionen (Bundes- und Landesbeitrag). Tirol ist auf die Erschließung der Berg- bauernhöfe angewiesen, jedoch kann in wenigen Jahren nicht aufgeholt werden, was in hundert Jahren versäumt wurde. Auch Mm und Wald wird man in die Aktion einbauen. Es ist richtig, daß die Gemeinden zum. Ausbau der Landesstra- ßen einen Beitrag von 30 Prozent zah- len müssen. Der volle Beitrag wird je- doch nur von den finanzstarken Gemein- den gefordert. Ob es in allen anderen Bundesländern bessere Straßen gibt wie in Tirol, müsse dahingestellt werden; ei- ne einzigei Ausnahme bilde das Burgen- land, denn in der Ebene ist der Straßen- bau auch billiger. Der Kampf um eine Reorganisation des „Ku ometersdiilüssels", der den Gebirgsländern einen spürbaren Nachteil bringt, geht weiter. Tirol ist aber voller Hoffnung, daß im kommen- den Jahr die Autobahn Kufstein—Inns- bruck in Angriff genommen wird. Da- durch kommen 400 bis 500 Millionen Schilling ins Land. Die schlechtesten Stra- ßenstücke sollen eventuell durch Aufnah- me von Darlehen vorfinanziert werden. Man denkt dabei an das Zillertal, an Reutte, an das Straßenstück Reschen— Landeck und an die Brixentaler Bundes- straße! Der Bezirk Kitzbühel findet mit dem Bau der Felbertauernstraße Anschluß an eine Hauptverkehrsader. Auch den Bau- ern soll diese neue Straße zugute kom- men. Jungbauernobmann Fuchs dankte der Herr Landeshauptmann für seine er- folgreiche Jugendarbeit und schloß sein Referat mit den Worten: „Ich habe mich in wichtigen Fragen immer mit dem nun verewigten Landeshauptmann Dr. Tschiggfrey und mit Landtagspräsidenten Kommerzialrat Johann Obermoser bera- ten. Wir sind den aufrechten Weg gegan- gen und ich glaube, es gibt nur einen rechten Weg. Euch, liebe Bauernbundob- männer, danke ich für die Mitarbeit und lade Euch ein, an der von mir bei der „600-Jahr-Feier" in Innsbruck prokla- mierten Aktion des guten Willens mit- zuwirken. Landtagspräsident Kommerzialrat Jo- hann Obermoser konnte Obmann Gro- der bekanntgeben, daß für den weiteren Ausbau der Kelchsauer Straße für 1964 ein Betrag von 400.000 Schilling bewil- ligt wurde. In der weiteren Folge seines Referates gab er noch wertvolle Aufklä- rungen über die gestellten Diskussions- fragen, insbesondere über den Bau der Felbertauernstraße, über die Fortsetzung der Güterwegbauten bzw. Hofzufahrten,, die Alm- und Waldwege und über die Behandlung des Kapitels „Skiabfahrten". Bei der Verwirklichung von Hofzufahr- ten soll eine eventuelle Enteignung wohl überlegt werden. Das neue Fremdenver- kehrsgesetz kennt in Sachen Skiabfahrten eine Benützungsbewilligung im Zwangs- wege, jedoch nur bei entsprechender Ent- schädigung. Die Bauernbundführung ist bestrebt, daß die Eigenleistung des Bau- ern bei Neulandgewinnung angerechnet Als erste Gemeinde des Bezirks Kitz- bühel, entschloß sich Oberndorf, im Ge- denkjahr 1963 eine Jungbürgerfeier ab- zuhalten, um den Eintritt der in die vol- len staatsbürgerlichen Rechte und Pflich- ten Tretenden in einem dörflichen Feste zu feiern. Bürgermeister Franz FIöck hat- te mit Gemeindesekretär Franz Krepper und den Gemeinderäten auch für die reihungslose Durchführung Sorge ge- tragen und als Höhepunkt der Veranstal- tung den bekannten Vortrag von Dr. Wer- ner Kunzenmann „In deinem Lager ist Osterreich" eingebaut. In der Begrüßung wird und daß bezüglich Bergbauernkata- ster in Härtefällen ein Ausgleich geschaf- fen wird. Das Grundverkehrsgesetz ist be- sonders kritisch bei Veräußerung von ge- schlossenen Höfen an Nichtbauern anzu- wenden. Wenn aber ein Bauer aus Not- gründen ein „Baupiatzl" verkaufen muß, dann muß ihm ein Weg geöffnet werden. Auch in der heutigen Zeit gibt es immer wieder offene Fragen und Probleme Trotzdem kann behauptet werden, daß dem Bauernbund in den letzten Jahren viele Erfolge beschieden waren und daß es ihm darüber hinaus auch gelungen ist, schlechte Dinge abzuwehren. Der Bauern- stand darf sieh daher nicht aufspalten lassen. Bauernbunddirektor Dr. Brugger re- ferierte zuerst über den neuen Einhe- bungsmodus der Mitgliedsbeiträge und ap- pellierte dann an die Obmänner, dem Bundesobmann die Arbeit zu erleichtern, der nun seine Hauptzeit den Regierungs- geschäften widmen muß. Das Jahr 1964 ist ein Jubiläumsjahr des Tiroler Bauern- bundes. In diesem Jahr wird die 60. Wie- derkehr der Gründung gefeiert. Gerade im lebensfreuigen Bezirk Kitzbühel soll diese Feier zur Geltung kommen und es bleibt jedem Ort vorbehalten, in wel- chen Rahmen er diese Feier setzen will. Die Jungbauernwahien im Bezirk Kitz- bühel haben ein erfreuliches Ergebnis ge- bracht. 1-Tier ist die Proklamation des Bundesobmanns zur „Aktion des guten Willens" bereits auf fruchtbaren Boden gefallen. Viele neue Obmänner haben sieh ohne betteln an die Spitze gestellt und viele bisherige Obmänner stehen diesen als „Stellvertreter" zur Seite. Wahrlich ein Zeichen echter Bauerngesinnung. „Widmet Euch auch den Jungbürgcr- f eiern !" Die Tagung, die drei Stunden währte, schloß Bezirksobmann Manzl mit dem Dank an die Referenten und alle Erschie- nenen. Insbesondere hob Manzl die Ver- dienste und Leistungen des Bundesob- manns und Landeshauptmanns Ukonomie- rat Eduard Wailnöfer und des Bundes- obmannstellvertreters Landtagspräsident Kommerzialrat Johann Obermoser hervor. Sie haben in allen wichtigen Belangen die Bauernschaft unseres Bezirks zur Zu- friedenheit vertreten und gefördert. der beim Neuwirt zahlreich versammelten Dorfbewohner stellte der Bürgermeister die Jungbürgerinnen und Jungbürger an die Spitze der Ehrengäste, zu denen sich 1-1. H. Karl Födinger, die Ehrenbürger Altbürgermeister Hauser und Land- mann und Direktor Burger mit den Lehrerinnen, insbesondere Frau Schulrat Moritz, die allen Geehrten einst Lehre- rin war, gesellten. Die Musikkapelle unter Kapellmeister Alois Jakob brachte bin- nen kurzem volle Festesstimmung in den Saal. In einer einprägsamen und klaren Aus- Jungbürgerfeiern in Oberndorf
< Page 2 | Page 4 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen