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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. November 1963 kenhauses St. Johann Dr. Walter Auge- rer wird ein Sondervertrag abgeschlos- sen." Unter Bürgermeister Georg Oberleit- ner, berleit- ner, der inzwischen wieder den Vorsitz übernommen hatte, wurde Bgm.-Stv. An- dreas Maria—eher als Mitglied des Ver- waltungsausschusses des Bezirkskranken- hauses bestellt. Die Abstimmung über den Beschluß erfolgte mittels Stimmzettels. Uber die Errichtung von Spazierwegen entlang des Achendammes berichtete Bgm.-Stv. Stefan Dag. Demnach ist die Dammerhöhung als verstärkten Hochwas - serschutz voll im Gange. Auf diesem Damm will der Fremdenverkehrsverband St. Johann einen drei Meter breiten staubfreien Gehweg errichten. Gleichzei- tig werden vom Bautrupp schon die Fun- damente für einen neuen Steg (Neubau- weg—Bärenstätten) errichtet. Auf Ansuchen der Gemeinde Kirchdorf wird die private Müllabfuhr nur mehr gestattet, wenn die Miillabffthrer im Be- sitz einer von der Marktgemeinde St. Johann ausgestellten Sondergenehmigung sind. Damit sollen bisher vorgekommene Unzukömmlichkeiten abgestellt werden. Zum Tiroler Veranstaltungsgesetz wird folgenden Gastgewerbebetrieben die Aus- nahmegenehmigung vom Tanzverbot n der Fastenzeit erteilt: Caf6 Rainer, Caf Klausner, Caf6 Post und Hotel Astoria. Auf Vorschlag von Gemenderat Max Klausner und Johann Maikl genehmigt der Gemeinderat den Ankauf von 80 Jungbürgerbüchern. Dieses Buch wurde von Bürgermeister Oberleitner als sehr wertvoll für die staatsbürgerliche Erzie- hung junger Gemeindebürger bezeichnet. Bürgermeister Oberleitner berichtete weiters, daß der Fremdenverkehrsverband die Zahlung des Anteilbetrages von 4000 Schilling für die Errichtung des Relais- senders am Kitzbüheler Horn abgelehnt habe. Der Gemeinderat beschloß daher, auch diesen Betrag zu übernehmen, um eine weitere Sammlung vermeiden zu können. Über die Errichtung einer vollautoma- tischen Turmuhranlage konnte vorerst keine Einigung erzielt werden, da die Aufbringung der Kosten von 80.000 Schil- ling nicht gesichert ist. Der Gemeinderat besMoß in seiner letzten Sitzung, 20.000 Schilling beizusteuern, falls auch der Fremdenverkehrsverband einen entspre- chenden Betrag übernimmt. Molkerei und Raiffeisenkasse hatten sich ebenfalls be- reiterklärt, Anteile zu zeichnen. Da der Fremdenverkehrsverband sich zu einer größeren Zahlung nicht entschließen konnte, soll auf Antrag des Gemeiiule- rates Michael R i t s eh versucht werden, die bestehende Turmuhranlage zu repa- rieren. Der Gemeinderat genehmigte sodann für die Hauptschule den Ankauf von vier Schwedenbänken und eines Sprungtisches zur Ausstattung des Turnsaales. Für die Erhaltung des Sportplatzes wurde der Ankauf eines Rasenmähers (11.000 Schil- ling) beschlossen. Um in der Parkplatzfrage weiterzukom- men, wurde ein Unterausschuß gebildet, welcher beauftragt ist, mit Metzgermei- ster Johann Nothegger eine vertragliche Vereinbarung zu treffen. Diesem Aus- schuß gehören Bürgermeister Oberleitner und die Gemeinderäte Paul Stöckl und Michael Ritsch an. Nach dem Bericht des Bürgermeisters stehen der weiteren Bildung von Weg- gemeinschaften aus den Kreisen der Be- troffenen Hindernisse entgegen. Diese sind so groß, daß es in einigen Fällen abgelehnt werden muß, die Bildung von hnteresseritschaften durch Initiative der Gemeinde durchzuführen. Falls sich nicht der überwiegende Teil der Anrainer ein- verstanden erklärt, die anteilmäßigen Ko- sten zu tragen, wird keine Interessent- schaft gegründet. Dafür erklärte sich aber der Gemeinderat einstimmig bereit, dem Bauern Josef Hausbacher, Saub übel, für den Saubühelweg 12.000 und dem \Vast- lerbauerii Baithasar Perterer für die Weg- Die ersten Jahre nach dem Aufstieg aus dem Trümmerreich des zweiten Weltkrie- ges brachten für die Gemeinden einen ungeheuren Nachholbedarf an dringend- sten Investitionen. Mit besonderem Eifer gingen die Gemeindeväter an Schulhaus- bauten. Die 20 Gemeinden des Bezirks Kitzbühel haben in den ersten 15 Jahr m nach dem Krieg zusammen 25 Millionen für Schulbauten investiert. Dabei wurden Neu- und Erweiterungsbauten von 14 Volksschulen um 9,1 Millionen Schilling und von drei Hauptschulen von 11,8 Mil- lionen Schilling ausgeführt und 16 Volks- schulen um 1,6 Millionen Schilling sowie eine Hauptschule um 154.000 Schilling umgebaut oder renoviert. Das sind zu- sammen 34 Bauvorhaben mit zusammen (die sonstigen Investitionen für Schulen eingerechnet) 24,599.300 Schilling. Die- ser Aufwand stand nichts hinter dem Durchschnitt im Lande zurück, betrug er doch bei 168 156.700 Schilling, rund ein Siebentel der gesamten Investitionen. Als die Schulhäuser gebaut wurden, hoffte man, für längere Zeit ausgesorgt zu haben. Zwei wesentliche Merkmale der Entwicklung konnten nicht vorausgesehen werden: Die steigenden Schülerzahlen, die zu Klassenteilungen zwingen, und der Ab - schluß b- schluß des Schulgesetzwerkes, das unser Schulwesen auf einen Spitzenrang in Eu- ropa setzt und durch die Einführung oder den Ausbau von Unterrichtsgegenständen und Stunden mehr Räume und Neben- räume erforderlich macht. Auch das neunte Schuljahr, der polytechnische Lehr- gang, wird an manchen Gemeinden wei- teren Platz beanspruchen. Das alles legt den Gemeinden neue Verpflichtungen auf, die sich mit Zeiterfordernissen beschäf- tigen und unbedingte Notwendigkeiten im gemeinschaft „Heißenweg" 15.000 Schil- ‚ing zu genehmigen. Biirgerleitner Oberleitner berichtet, daß in der Angelegenheit „Altersheim" eine Vorsprache beim Handelsministerium in Wien notwendig ist. Gemeinderat Stöckl erklärte sich bereit, um die lange Bahn- fahrt auszuschließen, die Gemeindevertre- tung gratis mit seinem Flugzeug nach Wien und zurück zu fliegen. An diesem Interventionsflug, sicherlich dem ersten einer Tiroler Gemeindevertretung, nah- men Bürgermeister Oberleitner, Vizebür- germeister Mariacher und Gemeinderat Stöckl teil. Bgm.-Stv. Stefan Dag legte dem Ge- meinderat einen Plan zur Erweiterung des Volksschulgebäudes vor. In diesem Plan ist die Neuerstellung von drei Klas- senzimmern und die Errichtung eines Turnzimmers vorgesehen. Der Plan sieht den Einbau des Feuerwehrzeughauses und auch den Einbau des Musikpavillons vor. Dag ersuchte den Gemeinderat, sich bis zur nächsten Sitzung über diesen Plan die richtigen Gedanken zu machen. Interesse unserer Jugend und ihrer Be- währung in einer gesamteuropäischen Zu- kunft darstellen . Im Bezirk Kitzbühel wurden in den Jahren 1962 und 1963 insgesamt 16 neue Klassen errichtet. Für dcii Hauswirtschaftsunterricht fehlen Schulküchen, für den Handfertigkeits- unterricht die Werkräume. Es muß be- helfsmäßig unterrichtet werden. Proviso- rien gehen auf Kosten der Ausbildung. Diese Ergebnisse zeitigte eine Unter- suchung der Bezirksjugendführung der Osterreichischen Jugendbewegung zur Schulraumfrage. Die Schlußfolgerung dar- aus wurde ein Appell des Bezirksausschus- ses an die Gemeinden, rechtzeitig Mittel für die notwendigen Bauten bereitzustellen. Eine bedeutende und wie sich an- gesichts des Gesundheitszustandes der Landbevölkerung immer wieder zeigt, äu- ßerst notwendige und besonders von den Ärzten geforderte Neuerung im Schul- gesetz stellen die erhöhten Stundenzahlen für Leibesübungen dar. Von den 5630 Pflichtschülern des Bezirks, die in 183 Klassen unterrichtet werden, kann nur ein Sechstel auch bei Schlechtwetter Turn- unterricht haben. Dazu stehen nur ein Turnsaal in Kitzbühel und Gymnastik- räume in Pfaffenschwend't und \Vaidring zur Verfügung. Auch hier also muß zu Provisorien Zuflucht genommen werden, wenn nicht das Skifahren oder das som- merliche Spielen im Freien möglich ist. Worüber jammern die Sportverbände, die Arbeitgeber und insbesondere die Ärzte immer mehr als über die Gefahren der einseitigen körperlichen Erziehung und Auslastung. Der einfache Entschluß hieße: Weg mit den Turnstunden! Eine größere Kurz- schlußhandlung gibt es nicht. Unsere Le- Unsere Schulen haben zu wenig Räume und Sportstätten Eine Untersuchung der ØJB zur Schulraumfrage
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