Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 23. November 1963 Auf der Schwendter Straße, welche durchgehend bis zum Gasthof „Lamperer" in St. Johann asphaltiert wird. Für das Reststück von Larnpererii bis St. Johann ist bereits ein Projekt ausgearbeitet. Auf der Reither Straße (von Going nach Kitzbühel), jedoch nicht wie bisher vorgesehen im Gemeindegebiet von Reith, sondern von der Abzweigung vom Stangl- wirt bis zum Gasthof Rainachen.. Die im vergangenen Jahr durchgeführte Ver- legung der Reither Straße vorn Bodner- bühel zum Flußbett der Reither Ache wurde nun auch wasserrechtlich geneh migt. Auf der Spertentaler Straße, und zwar erfolgt hier die Staubfreimachung bis Ascha u, auf der Windauer Straße, und zwar das Teilstück von der Brixentaler Bun- desstraße bis Westendorf, und auf der Kelchsauer Straße, soweit die Uferpflasterung der Ache den Straßen- bau ermöglicht. Das erste Stück ist hier gut gelungen. Zum Wasserbau berichtete der Refe- rent, daß nun die Voraussetzungen für die Verlegung des Dorfbaches von Obern- dorf geschaffen werden konnten. Die Ar- beiten werden heuer noch in Angriff ge- nommen. Für den weiteren Ausbau des Uferschutzes der Großache bei St. Jo- hann stehen 900.000 Schilling zur Ver- fügung. Die Fortsetzung der Uferpflaste- rang bei der Reither Ache (drei Millionen) und bei der Kelchsauer Ache (zwei Mil- lionen) ist geplant, jedoch ist noch keim. Genehmigung eingetroffen. Auf die Anfrage des Bezirkshaupt- manns, wann endlich mit dem Ausbau der Bundesstraße zwischen Oberndorf und Kitzbühel begonnen wird, antwortete der Referent, daß das bezügliche Projekt fix und fertig vorliege. Es kann erwartet werden, daß nach Fertigstellung der Kitz- büheler Umfahrungsstraße für diese Teil- strecke Geldmittel freigemacht werden können. Es sind jedoch Bestrebungen mi Gange, die Paß-Thurn-Bundesstraße zu sanieren. Die vor einigen Jahren errich- teten Industriegeleise bei Oberndorf sind auf keinem Fall ein Hindernis, daß diese Straße ausgebaut werden kann. Bürgermeister Reisch Kitzbühel, äu- ßerte den Wunsch das Stück der Um- fahrungsstraße von der Kapserbrücke bis zur Hornwegbrücke so bald als möglich für den Verkehr freizugeben, weil dann shon jetzt die Stadtdurchfahrt entlastet werden könnte. Bürgermeister Simair, St. Ulrich, gab die Anregung, die Gemeindestraße von St. Ulrich bis Hochfilzen zur Landes- straße zu erheben. Auch Bürgermeister Bergmann, Hochfilzen, äußerte diesen Wunsch und wies gleichzeitig auf weitere dringende Straßenwünsche der Pillersee- gemeinden hin. Landtagspräsident Kommerzialrat Jo- hann Obermoser gab zu bedenken, daß auf keinem Fall erwartet werden darf, wenn eine Gemeindestraße zu einer Lan. desstraße oder Bundesstraße erhoben wird, schon im nächsten Jahr mit einem Ausbau begonnen wird. Die Straßenwünsche der Bürgermeister der Pillerseegemeinden könnten jedoch vorerst auf einem anderen Wege erfüllt werden. Es ist zu trachten, die Straße vom Gasthof Dandler (Fie- berbrunn) über die Eiserne Hand nach Faistenau und Hochfilzen auszubauen. Diesbezügliche Verhandlungen mit den Interessenten (dazu gehören außer dem Land Tirol die Bundesforste, die Oster- reichisch-Amerikanische Magnesit A. G. in H(>chfilzen, die Gemeinden und die Alminteressenten) sind vordringlich ab- zuführen. Zu erwägen ist derzeit auch ein Einbahnverkehr. In den Kreis dieser In- teressentengemeinscheft wäre auch das Warminger Straßenstück (Hochfilzen—St. Ulrich) einzubeziehen. Das Straßenprojekt „Röhrerbichl von Oberndorf nach Reith bzw. Going st be- reits im C-Verzeichnis enthalten. Auch hier wäre eine in teressentengerneinschaft erwünscht. Für den Ausbau der Bundesstraße Oberndorf—Kitzbühel wird die Entschei- dung nach Fertigstellung der Kitzbüheler Umfabrungsstraße fallen. Ob beide Pro- jekte zu gleicher Zeit durchgeführt wer- den können (Oberndorf und Sanierung der Paß-Thurn-Bundesstraße) ist wirk- lich fraglich. Nach dem vorliegenden Projekt kostet die Brixentaler Bundesstraße 100 Mil- lionen Schilling. Da das Land Tirol für den Ausbau der Bundesstraßen nur 156 Millionen zugeteilt erhält, ist mit einer längeren Bauzeit zu rechnen. Nun ist aber seitens des Landes in Erwägung gezogen worden, in einem Drei-Jahres-Plan Stra- ßenbaudarlehen aufzunehmen. Wenn dies gelingt, dann könnte die Brixentaler Stra- ße besser dotiert werden. Die Verhand- lungen mit dem Finanzministerium und dem Handelsministerium sind im Gange. Während der Einweihung der Europa- brücke konnten die Tiroler Straßenwün- sche ausführlich mit Sektionschef Dr. Sei dl (Ehrenbürger von Waidring) be- sprochen werden. Für die Eibergstraße wurden heuer noch 500.000 Schilling zur Verfügung ge- stellt. Diese Straße ist teilweise schlech- ter als alle anderen Bundesstraßen im Be- zirk Kitzbühel, mit Ausnahme des Stückes zwischen Erpfendorf und Küssen. In die- sem Gebiet hat jedoch die Schwendter Straße eher Aussicht zur Bundesstraße erhoben und ausgebaut zu werden, schon im Zusaminenftiang mit der jetzt von bay- rischer Seite in Bau befindlichen Kloben- steiner Straße. Hochinteressant waren die Ausführun- gen des Herrn Landtagspräsidenten auch hinsichtlich der Felbertauernstraße. Der Bauauschuß habe dem Aufsichtsrat den Vorschlag eingebracht, den Vollaus- bau zu beschließen. Hiezu ist der Ein- satz von Fremdkapital erforderlich. Bis zum Frühjahr ist ein Betrag von 80 Mil- lionen und im Sommer 1964 ein solcher von 50 Millionen aufzubringen. Der ge- samte Vollausbau des Tunnels erfordert 330 Millionen Schilling. Er wird als neu- ester Straßentunnel dann auch der mo- dernste Europas sein. Man ist ernsthaft bestrebt, die Kapitalien im Inland auf- zubringen und zwar im Wege der Bildung eines freiwilligen Syndikates. Den Anfang hat die Tiroler Landeshypothekenanstalt bereits gemacht, indem diese 50 Millionen Schilling bereits zugesagt hat. Die beid- seitigen Auffahrtsrampen in je 17 Kilo- me1e Länge von Matrei in Osttrol irnd von Mittersill (gleichzeitig mit der Um- fahrungsstraße Mittersill) werden im Voll- ausbau weitere 200 Millionen kosten. Den anwesenden Bürgermeistern ver- sicherte der Herr Landtagspräsident, daß nach Einlösung der Zeichnungsscheine von den Gemeinden keine weiteren Beiträge verlangt werden. Die Felbertaurnstraße muß aber im Bau flüssig weitergeführ werden, damit so bald als möglich durch Mauteinnahmen Refundierungen erfolgen können. Bedauerlich ist immer noch die Haltung des Landes Salzburg. Dieses Lana zeichnet keine Aktien; es ist lediglich ein verlorener Baukostenzuschuß von fünf Millionen zu erwarten. Bürgermeister K apel 1er, Fieberbrunn, drückte seine Befriedigung aus, daß den Straßenwünschen ein so hohes Gewicht beigemessen wird. In Fieberbrunn ist je- doch das Straßenproblem Nr. 1 die Orts- durchfahrt vom Bahnhof bis zur Kirche. Bürgermeister Jöchl, Reith, nahm mit Bedauern zur Kenntnis, daß im nächsten Jahr in punkto Straßenbau in Reith nichts geschehen soll. Er sprach den eindring- lichen Wunsch aus, daß wenigstens eine Staubfreimachung der Straße von der Hausermühle bis zur Schluchtstrecke ge- sehen müsse, um die unerträgliche Staub- plage zu beheben. Landesrat Troppmair sprach den Bür- germeistern seine Anerkennung aus über die klaglose und vorbildliche Lösung des Problems des Bezirkskrankenhauses in St. Johann. Die Marktgemeinde St. Jo- hann hat der nun gebildeten Verwaltungs- gemeinschaft, der alle Gemeinden des Be- zirks beigetreten sind, ihr mit großen Opfern errichtetes und geführtes Kran- kenhaus „taxfrei" übergeben und di Ver- waltungsgemeinschaft hat die moralische und soziale Pflicht erkannt, dieses Ge- schenk anzunehmen. Troppmair appellierte aber auch an die Bürgermeister, im heurigen Jubiläumsjahr „600 Jahre Tirol bei Osterreich" die Be- zirksbegabtenförderung von bisher eic Schilling pro Einwohner auf zwei zu er- Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 24. November 1963 Kitzbühel: Sprengelarzt Dr. Hubert Spiel- berger, Malinggasse 10, Tel. 2410 Kirchberg-Brixen: Dr. Josef Fischer, Tel. (0 53 57) 217 Hopfgarten: Dr. Emil Schneider, Tel. 217 St. Johann-Fieberbrunn-Waidring-Kirch dorf: Dr. Gleirscher, Waidring, Tel. (05353) 216
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