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Seite 6 - Kitzbülieler Anzeiger Samstag, 23. November 1963 Am Sonntag, 17. November 1963 fand im Grenzdorf Küssen durch den erz- bischöflichen Kanzler Prälat Achorner die feierliche Einweihung der neuen Auf- bahrungshall.e und des neuen Gemendc- friedhofs statt. An der Einweihung nah- men der Gemeinderat mit Bürgermeister Stefan Reitstätter und sämtliche Ver- eine teil. Zum festlichen Gottesdienst, ze- lebriert von Prälat Achorner, führte der Kirchenchor unter Chorregent Organist und Kapellmeister Alois Fahringer die Harmoniemesse von Johann Obersteiner auf. In der Kirche waren die ersten Bän- ke für die Formationen bestimmt. Es wa- ren dies die Schützenkompanie unter Schützenhauptmann Franz S ö t z, der Heim- kehrer- und Veteranenverein unter Kom- mandant Alfred Leitner, der Männer- gesangverein unter dem Dirigenten Schul- direktor Guggenb ichler und Obmann Lehrer Hermann Brunner, die freiwil- lige Feuerwehr Kössen unter Kommandant Franz Müller und die freiwillige Feuer- wehr Bichlach unter Kommandant Josef Gründler. Der Einzug in die Kirche glich einem Festzug, denn auch die Be- völkerung schloß sich zahlreich an. Bei der Einweihung durch Prälat Achorner spielte die Musikkapelle Kössen das Ave verum von Mozart, der Kirchenchor (bei- de unter der Leitung von Kapellmeister Alois Fahringer) trug die sakralen Ge- sänge „Asperges mc" und „Miserere mei deuas" vor und der Männergesangverein (Schuldirektor Guggenbichler) „Zu Dir o Herr" aus dem Psalm 129 von Pichler. Mensch andächtig werden und sein Ge- müt höher stimmen." Dieser Ausspruch „aus dem Volke" stellt dem Künstler das beste Zeugnis aus. Mit Bedauern er- wähnte der Bürgermeister, daß Bezirks- hauptmann Hofrat Dr. Haus v. Trenti- \Veg anbahnt, damit Küssen zu einer Hauptschule kommt. Für dieses Projekt, das das größte sein wird, erbat sich der Bürgermeister die Mitarbeit und Mithilfe der Bewohner. Es folgten kurze Ansprachen von Hoch- würden Prälat Achorner, von Pfarrer Schneider und dem Künstler akad. Ma- ler Hochschwarzer. Prälat Achorner überbrachte die Grüße Schso so önste Leichenhalle Tirols in Kössen Nach „Menardi-Plänen" erbaut - mit Glasfenstern Fred Hochschwarzers geschmückt In der „Post", wo zu Ehren des Tages eine weltliche Zusammenkunft stattfand, begrüßte Bürgermeister Reitstätter den erzbischöflichen Kanzler Prälat Achor- Die neue Leichenhalle der Gemeinde Kössen, nach den Plänen von Dipl.-Ing. Sepp Menardi, ner und Pfarrer Geistl. Rat Simon 1 Innsbruck. Auf der rechten Seite die „Auferweckung des Lazarus" von Fred Hochschwarzer. Schneider besonders herzlich. Vom Photo: Chalus/Kössen/Tirol tlerrn Lan1tagspras1Uentefl ioimmerziai- rat Johann Ob.ermoser verlas er fol- gendes Schreiben: „Ich danke besonders freundlich für die mir übermittelte Einladung. Bitte aber mich entschuldigen zu wollen, da ich am gleichen Tage an der Eröffnung und Einweihung der Europabrücke teil 1. - zunehmen habe. Dem Bürgermeister und der Pfarrgemeinde Küssen gratuliere ich zu dem sehr gelungenen Werk." In der Festansprache widmete Bürger- meister Reitstätter Dipl.-Ing. Sepp Me- nardi des Bundesdenkmalamtes in Inns- bruck für die gelieferten Pläne Wortc des Dankes und der Anerkennung; ebenfalls dem akad. Maler Fred Hochschwarzer (Schwaz) für den künstlerischen Schmuck. Hochschwarzer hat die Gemeinde von ei- ner großen Sorge befreit. Diese hoch- wertige „moderne" Kunst hat bereits bei der Bevölkerung großen Anklang gefun- den. Ein Arbeiter habe ihm hei der Be- sichtigung der Glasfenster wörtlich er- klärt: „Vor diesen Bildern muß jeder naglia ebenfalls an der Teilnahme hei der Einweihung verhindert war (Europa- brücke). Es wäre ihm ein Bedürfnis ge- wesen, ihm für die Unterstützung zur Erlangung einer Bedarfszuweisung 1.50.000 Schilling) persönlich und öffent- lich den Dank auszusprechen. Der Bür- germeister bedankte sich auch bei sei- nen Gemeinderäten, welche ihm in Ge- meindesachen stets unterstützten, allen am Bau beteiligten Firmen und der Be- völkerung für die Leistung der Hand- dienste. So ist mit der Hilfe aller ein Werk entstanden, das über Generationen hinaus der Gemeinschaft dienen wird. Große Projekte konnte die Gemeinde Kössen in den letzten Jahren verwirk- lichen. Die Trinkwasserversorgung, dcii Bau des Feuerwehr- und Rettungsheimes, die Stromversorgung, die Straßenbeleuch- tung, die Sanierung der 60 Gemeinde- brücken und den teilweisen. Ausbau der 70 Kilometer Gemeindewege. Zur Schul- frage übergehend sagte der Bürgermeister, daß sich auch in dieser Beziehung ein und den Dank des hochwürdigsten Cel- sissimus. Die Kirche schaut mit Freude auf das neue Werk in Kössen, um das diese Gemeinde viele Orte in der Diözese beneiden werden. Nach jeder Richtung hin wurde vorbildlich gebaut, Dipl.-Ing. Menardi zeigte sich als kluger Berater und Fred Hochschwarzer als bedeutender Künstler. Seine Werke in der Glasmalerei und im Freskobild sind die moderne Kunst, die man sich gefallen lassen kann und die daher auch wirklich gefallen. Geistl. Rat Pfarrer Simon Schneider dankte ebenfalls dem Bürgermeister und dem Gemeinderat für das Gelingen des Werkes und den Vereinen und Körper- schaften für die Teilnahme an der Ein- weihung. Die Auftraggebuug wurde von der Gemeinde aus gut überlegt und erst nach verschiedenen Besichtigungsreisen wurde das Beste auserwählt. So kam Küs- sen zur schönsten Aufbahrungshalle des Landes. Der akad. Maler Fred Hochschwar- zer hat drei bedeutende Kunstwerke ge-
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