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Samstag, 30. November 1963 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Noch vor dem lustig-unterhaltenden Teil sprach Bürgermeister Jöchl zu den Kitz- büheler Schützen und dankte ihnen für ihren Besuch in Reith, welcher die Ver- bundenheit der beiden Orte in besonderer Weise zu demonstrieren vermochte. Jöchl hat mit seinen Worten den Schützen wie auch den anwesenden Frauen Freude be- reitet, so daß sich alle im schönen Reith wohlfühlen konnten. Wir machen noch auf die heute beim Neuwirt in Kitzbühel stattfindende Gene- ralversammlung dringend aufmerksam! Obernborf - Cäcilienkonzert. Am vergangenen Samstag fand beim Neuwirt die Cäcilien- feier der Bundesmusikkapelle Oberndorf statt. Kapellmeister Alois Jakob konnte dabei Pfarrer Karl Födinger, Bürger- meister Franz Höck, den als Gast in Oberndorf weilenden Stadtkapellmeister Marten von Friedberg in Bayern und den besonders allen Kaiserjägern bekann- ten Helden von Col di Lana und ehemali- gen Flügeladjutanten des Erzherzogs Eu- gen Graf Thun von Hohenstein mit Sohn und Gefolge begrüßen. Erstmalig spielten heuer zum Cäcilienkonzert die Jungmusik mit der Altmusik zusammen und konnten ein bewunderungsw ürdi ges Konzertprogramm vortragen. Dem belieb- ten Ansager Fritz B ö ck gelang es durch humorvolle Gespräche die Stimmung zu erhöhen. Obmann Hans Klingler über- reichte zusammen mit dem Senior dei Musikkapelle Josef Hochfilzer an fol- gende Musiker Ehrenurkunden mit Me- daillen: An Kapellmeister und Bezirks- obmann Alois Jakob für 40jährige aktive Musikertätigkeit und an Josef Kals für 40jährige Zugehörigkeit zur Musikkapelle Oberndorf und an Klaus Walti für 25- jährige Zugehörigkeit. Die Cäcilienfeiei' klang mit frohen Tänzen aus, zu denen die Tanzmusik der Kapelle aufspielte. irberq - Pater Leppich persönlich zu hören ist uns allen kaum einmal möglich. Aber ein von ihm besprochenes Tonband kön- nen Sie am Sonntag, 1. Dezember 1963 um 10 Uhr im Pfarrsaal hören. Dazu sind alle Männer und Burschen zwischen 18 und 60 Jahren sehr herzlich eingela- den. Dieser vielumstrittene Mann nimmt sich kein Blatt vor den Mund, er ha auch uns sehr viel zu sagen. Kommen Sie, hören Sie! Generalversammlung des Skiklubs Heute, Samstag, 30. November 1963, findet im Gasthof Badhaus die 37. Jah- reshauptversammlung des Skiklub Kirch- berg statt. Beginn 20 Uhr. Der Klub begeht im kommenden Win- ter sein 55. Gründungsjahr und ist dem- nach vier Jahre älter als der Tiroler Ski- verband, zu dessen Gründungsmitgliedern der Wintersportverein Kirchberg zählt. Die Gründung erfolgte zu Weihnachten 1.909 beim „Pechl". Bei der Gründung zählte der Klub nach den offiziellen Mit- teilungen des IV. Jahrganges des „Jahr- buch des Wintersportes 1913" 47 Mit- glieder; erster Vorstand war Franz Had; erster Schriftführer Hans Daxer; ur- sprünglich führte der Verein, gleich wie Kitzbühel, den Namen „Wintersportver- ein". Der heutigen Generalversammlung kommt daher besondere Bedeutung zu. Tagesordnung: Begrüßung Tätigkeitsbericht des Obmannes Kassabericht Bericht der Kontrolle und Entlastung Am Morgen des 12. November 1963, kurz vor Beginn der Frühmesse, ist Herr Stadtpfarrer Johann Niederstraßer von Nonntal im Alter von 73 Jahren in die Ewigkeit heimgegangen. Ein se hweres Herzleiden hatte ihn in den letzten Tagen an das Zimmer gefesselt, doch konnte er noch am 13. Oktober inmitten der Pfarrgemeinde sein goldenes Priesterjubi- läum feiern, ja dazu selbst die Ansprache halten. Johann Niederstraßer wurde 1890 in Kitzbühel geboren, er entstammte einer Bauernfamilie und war das älteste von 16 Kindern. Nach den Studien im Borro- mäum und an der Theologischen Fakul- tät in Salzburg empfing er am 13. Juli 1913 die hl. Priesterweihe. Seine Koope- ratorenposten waren: Unken, Leogang, Itzling und Häring. Fürsterzbischof Ignatius Rieder berief den jungen eifrigen Priester als Präses der Marianischen Studentenkongregation in die Bischofsstadt. Mit ganzer Hingabe widmete sich Präses Niederstraßer der Betreuung der Studenten und brachte die Kongregation zu einer unvergleichlichen Blüte.' Keiner der damaligen Sodalen kann diese Zeiten vergessen. Noch nach Jahr- zehnten kamen die Altsodalen zu ihrem Präses, nachdem sie in reiferen Jahren schätzen gelernt haben, was ihnen diese Gemeinschaft fürs Leben mitgegeben hat- te. Die Hauptsache waren nicht die viel- beachteten Theateraufführungen mit ei- genem Orchester, die Ausstellungen, Fe- rienlager, Radtouren und die Wettspiele. Der Präses wußte mit jedem einzelnen Kontakt zu halten und ihn als wahrer Seelsorger zu betreuen. Einen Gradmesser dieses Wirkens können wir darin sehen, daß damals aus den weltlichen Mittel- schulen nicht wenige Priesterberufe her- vorgegangen sind. Dieser fruchtbaren Wirksamkeit wurde durch den Nationalsozialismus ein jähes Ende bereitet. Die zweite Hälfte der 50 Priesterjahre gehörten der Pfarrseelsorge. Am 2. Fastensonntag 1939 wurde Jo- hann Niederstraßer als Stadtpfarrer von Bestellung des Wahlkomitees Neuwahl Vorschau Allfälliges. Anschließend wird der Ton-Farbfilm „Weltmeisterschaft Chamonix" vorgeführt. Alle Freunde, Gönner und Mitglieder des Clubs werden gebeten, recht zahlreich und pünktlich zu erscheinen. 2.9etenborf - Sprechtag in Pensionsangelegenheiten in Westendorf und Hopfgarten. Die Pen- si onsversicherungsanstalt der Arbeiter, Außenstelle Tirol, veranstaltet am 11. De- Nonntal eingesetzt. Von dieser Zeit an führte ihm seine jüngste Schwester Not- burga seine Hauswirtschaft. Der Auf- schwung, den die Pfarre Nonntal in den folgenden schweren Jahren - Krieg und Nachkriegszeit - erlebte, steht ohne Bei- spiel da. 'Waren früher am Sonntag 30 bis 40 Kirchenbesucher zu zählen, so wurden es bald 1,000 und mehr, die den Gottesdienst mitfeierten. Alles wurde auf- geboten zum Schmuck des Gotteshauses, zur schönen und feierlichen Gestaltung des Gottesdienstes, zur lebendigen Mit- feier der heiligen Messe, zum öfteren Empfang der Sakramente. Beichtgelegen- heit gab es immer, da war nichts von Ermüdung zu spüren. Meßkleider konnten nicht schön und zahlreich genug sein. Alles für die Kirche - dabei konnte auf die einfachsten Erfordernisse des Haus- haltes vergessen werden. Aber es bewährt sich das Wort der Bibel: Das übrige wird euch dazugegeben werden. Im Vordergrund dieses Priesterlebens stehen nicht die äußeren Leistungen: Kir- chenrenovierung, Glocken, elektrische Uhr, neue Kirchenbänke mit Beheizung. Alles sollte nur dem Ziel dienen: Verinnerli- chung, echtes religiöses Leben.. Höhepunkte dieses Priesterlebens wa- ren nicht die äußeren Ehrungen wie die Ernennung zum Geistlichen Rat, zum Konsistorialrat und durch die weltliche Behörde zum Bürger der Stadt Salzburg, sondern das priesterliche Wirken, die Sa- kramentspendung und die Verkündigung des Gotteswortes. Niemand konnte sich der Wahrheit entziehen, daß seine Tätig- keit i n echter Frömmigkeit wurzelte, in lauterer, selbstloser Gottes- und Menschen- liebe. Der letzte Abschnitt der Kirchen- renovierung, die Erneuerung des Taber- nakels, kann erst jetzt nach dem Tod des Pfarrers durchgeführt werden, aber noch als Frucht seiner Wirksamkeit. Mag dies ein Symbol sein: daß dieses Priester- leben noch über den Tod hinaus viel Gu- tes stiftet, durch Vorbild und Beispiel, durch die Fürsprache in der Ewigkeit bei Gott. (,‚Rupertibote", 24. Nov. 1963) Pfarrer Johann Niederstrasser t
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