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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger revier schau vom Aufsichtsjäger Sepp Söllner, Aschau. Stumm schläft der Sanger (Der Nachwelt übergehen von Anton Waltl) Stumm schläft der Sänger, der zuvor Gekitzelt hat so manches Ohr. Warum so schweigsam auf einmal? Das war (loch früher nicht der Fall. Ja, Gott schloß ihm. die Augen zu, Er geht jetzt ein zur ewigen Hub. Es tat ihm immer herzlich leid, Ging; einer in die Ewigkeit Von seinen alten Freunden. Nie wieder fröhlich plauschen, Erinnerungen austauschen Von Zeiten, die sie einst vereinten. Nun ist er selber fortgegangen, „Hans Mors" hat ihn jetzt abgefangen. Er steht an des Jenseits Pforte, Drum hört jetzt seine letzten Worte: „Die Liebe war es, die mich trieb, Daß ich so manches Verslein schrieb. Es war mein Ziel, euch zu ergötzen, Und niemals jemand zu verletzen. Drum bitt ich Euch, vergeßt mich nicht, Dann ist umsonst nicht mein Gedicht. Samstag, 30. November 1963 Pinzgauer Rinderschau Sand im Taufers In dem rings von schneebedeckten Berggipfeln umrahmten Südtiroler Ort Sand im Taufers hielten am 9. November die Pinzgauer Züchter des Tauferer- bzw. Ahrntales eine gut besuchte Rinderschau ab. Aufgetrieben wurden aus 25 Betrieben 49 tadellos gepflegte und gefütterte Rin- der mit erstaunlich guten Leistungsnach- weisen. Nachdem die Tbc-Bekämpfung erst kürzlich abgeschlossen und mit einer Bangbekämpfung im Vorjahr begonnen wurde, war natürlich eine gewisse Un- ausgeglichenheit vorhanden, doch wurden wie das Prämiierungsergebnis zeigt, sehr gute Rinder vorgestellt. Von den 49 auf- geführten Tieren, die viel Adel, Tiefe und gute Becken zeigten, konnten nämlich 26 % in Klasse 1, 37,6 0/0 in II a, 26 0/o in 11 und nur 10 o/o in Klasse III prämiiert werden. Die „Siegerkuh" stellte Baron V. Sternbach vlg. Baumann aus Utten- :ieim mit seiner „Balbo 6606' - Tochter .‚Helma 9850", Kat.-Nr. 39, einer sehr tiefen und tonnigen Jungkuh, und die .‚Siegerkalbin" stellte Forer Josef vlg. Ba- cher in St. Jakob mit der 34 Monate al- ten „Gräfin Apollo" - Urenkelin „Klima 1753 a", einer sehr wüchsigen tief und breit gebauten Kalbin. Die Schau zeigte, daß die dortigen Pinzgauer Züchter mit Erfolg an der Ver- besserung ihrer Herden arbeiten. Kirchberg und Oberndorf, Familie Walti, Die Hubertusstrecke: diese stellten heu- Huberbauer, Rolf Starz, Salzburg, Pepi er bei: Hubertushirsch, Zehnender, erlegt Scherzer, Kitzbühel, und Georg Schie- im November 1963 im Revier Schwcndt sti, Kirchberg. Aber auch Meister Ro- von Bürgermeister Georg Guggenhich- zehnal war sehr entgegenkommend für 1er, Schwendt, und einen Hubertushirsch, sein Porträt-Relief aus statuarem Carrara- Achtender, erlegt im November im Jagd- marmor. - - - Weiters wirkten noch mit: Tischler- meister Kaspar Gründauer (Holzdachl), Pfarrer Alois Hoffmann (Einweihung), die Kitzbüheler Nationalsänger unter Toni P r a x mai r (Aufführung der Bauernmesse von Anette Thoma), die Musikkapelle A schau unter Kapellmeister Krim- bacher, Direktor Hans Hechenberger der Kitzbüheler Stadtwerke, Klaus WaltI und Josef Hoch f ii ze r (Jagdhornbläscr) und als unübertrefflicher Organisator und Initiator, wie bereits erwähnt, Max Wer- ner jun., mit Assistenz seines Bruders Toni Werner und Bürgermeisters Ing. Herbert Paufler (Enthüllung und Fest- ansprache). Nach der Einweihung wurde das Mar- terl der Gemeinde Kirchberg zur Betreu- ung und Obhut übergeben. Es ist nicht nur Ehrensache, sondern Pflicht, daß alljährlich eine Hubertus- feier abgehalten wird. Wie der Bauer seinen Erntedanksonntag hat, so wollen die Jäger auch ihrem Schöpfer den Jä- gerdank entgegenbringen, aus Dank für die schönen Tage am Weidwerk und aus Dank bei der Verhütung von Unfällen. Der Gedenktag für Pfarrer \Vaitl ist Mit- telpunkt. se gingen dann auf ihren Sohn, dem jet- zigen Goldschmiedmeister Josef Messner über. Ich malte dann einen kleinen Berg dazu, ergänzte die Krippe mit Furten und Schafen. Aber beim großen Brand 1959 der Häuser Werner/Straßhofer/Meß- ner ging diese Krippe in Flammen auf. Franz Christoph Erler schnitzte, als er beim Bildhauer Bichler in Kufstein in der Lehre war, ein großes Kruzifix und wollte dieses auf einem Rodelschlitten selbst nach Salzburg bringen. In Lofer war aber kein Schnee mehr auf der Stra- ße und so mußte er das Kruzifix auf der Schulter nach Salzburg tragen. Mehrere Krippen schnitzte auch Heinrich Zauner (t 1947). Eine ist noch im Besitze der Geschwister Lisi und Kurt Hartmann. Schuldirektor Much Wieser war nicht nur ein begeisterter Bergsteiger, sondern auch ein großer Krippenfreund. Er kaufte alle Jahre etliche Krippen und nur solche im heimischen Stil. Wollte man diese Krippen alle beschreiben, wür- den ein paar Zeitungsseiten kaum aus- reichen. Eine sehr wertvolle Krippe befindet sich im Besitz des Dr. Ekkehard Kofler, Grandhotel. Die Figuren sind über hun- dert Jahre alt und stammen von Benedikt Propst, Sterzing. Dieser machte für den damaligen Fürstbischof Karl Franz Graf Lodron, Laterano in Brixen, eine Krippe mit 6000 Figuren in der Größe bis zu 6 cm. Die Krippe ist im Diözesanmuseum heute noch zu sehen. Nach dem Tode des Fürstbischofs zog Probst mit seinen zwei Töchtern nach Innsbruck. Die Töchter haben auch geschnitzt und gemalt. Am Christkindlmarkt in Innsbruck hatte er immer einen Verkaufsstand. In Innsbruck findet man heute noch solche Propst- krippen. ' Wir machten zu diesen Figuren eine Kastenkrippe für ungefähr 120 Figuren in der Größe von 2,5 bis 5 cm. Maler- meister Hans Huter malte den Hinter- grund zu dieser Krippe; rückwärts und auf den Seiten geschlossen und nur vorne offen. Auf der rechten Seite malte Huter Bethlehem (nach einer Originalaufnahme), links nach einem eigenen Entwurf den Oiberg und die Rückseite mit der Kreu- zigung. Der Berg ist nicht breiter wie 80 Zentimeter. Da mußte alles Platz ha- ben: der Stall mit der Geburt, nebenan (las Stadttor, vor dem Stadttor ist der Kindermord dargestellt, auf der linken Seite etwas oberhalb des Stalles ist die (Jlberggruppe, gleich daneben hängt Judas an einem Baum und ein kleiner roter Teufel mit einer Gabel und den Klauen fein ausgearbeitet. Diese Figur ist nur 2,5 cm hoch. Dann ist der Kreuzweg den Berg hinauf und ganz oben die Kreu- zigung. Es blieben noch für drei Dar- stellungen Figuren über. Zu diesen machte ich einen zweiten kleinen Berg. Links machte ich das Häuschen von Nazareth, das Jesukind kehrt Hobelspäne zusam- mcii, Maria sitzt am Spinnrad und Josef arbeitet auf der Hobelbank. Dieses Spinn- iad und die Hobelbank hatte Propst ganz fabelhaft gemacht. Rechts machte ich den Stall für die Geburtsdarstellung. Ganz cben hinauf baute ich einen kleinen Tem- pel. Hier ist die Beschneidung zu sehen. Eine heimische Krippe vermachte der camalige Zahnarzt Josef Feiler dem Heimatmuseum. Eine Tiroler Krippe ist im Besitz des Gend.-Bez.-Insp. Josef Gstrein, aber es ist leider kein Berg mehr da. Eine sehr schöne Krippe besitzt auch Josef Kappler, Hinterstadt. Wuch- tIge Figuren von Bildhauer Paumgartner, Schwaz. Sebastian Seissl, Sonnenhofweg, hat eine Krippe von Otto Maroder, Mayr- hofen, nach Bachlechner. Josef Pichler, Hammerschmiedstraße, hat eine sehr se- henswerte Krippe, Figuren von Wieser aus Mils, Hintergrund von Hans Huter; der Berg ist von mir. Anton Hatzl, Villa Zurna, hat eine heimische Krippe; die Figuren von Stolziechner, der Hinter- grund, das Kaisergebirge darstellend, ist ebenfalls von Huter. In manchem Haus sieht auch eine Krippe von Sepp Tschurtschenthaler geschnitzt. Es gäbe noch manch andere erwähnens- werte Krippe. Es ist sehr lobenswert, daß alle Jahre in der Schule Krippen gebaut werden. Die kleinen Künstler sind mit ei- nem Feuereifer bei der Sache und die Lehr- personen werden es oft nicht leicht haben. Wer selbst im Besitz einer Weihnachts- krippe ist, der sagt sich, es wäre gar nicht Weihnachten, wenn man keine Krippe hätte.
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