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Seite 4 reicherung der Kitzbüheler Kunstdenk- mäler zu werten. Gemeinderat Andreas Obernauer sprach sich dahingehend aus, daß als Standplatz eine vorder- stadtseitige Nische der Katharinen- kirche, in welcher früher die Kaiserbiistc stand, zu empfehlen wäre. Von anderer Seite wurde wieder der Schulplatz, also die ehemalige Grabenanlage, als schöner Platz angegeben. Dieser Platz sollte dann auch den Namen des Bischofs führen. Er ist vor allem schon deshalb so gut ge- eignet, weil nun in Verbindung mit dem Grundtausch zwischen Stadtgemeinde und Hermann Thurnher das ehemalige Zim- meter-Gart! in den Platzkörper eingebaut werden kann. Gustinus Ambrosi, der im Vorjahr sein 70. Lebensjahr vollendete, hat heuer für den Tonmeister Franz Schubert in Wien eine Büste geschaffen. Die Ent- hüllungsfeier fand am 19. Oktober statt. Die Büste steht im Garten des Geburts- hauses von Schubert auf dem Alsergrund und wurde von dem deutschen Verleger Ehrensenator Dr. Franz Burda, einem begeisterten Schubertfreunde und Ehren- mitglied des Schubertbundes, gestiftet. Die Bronzebüste zeigt Schuberts mäch- tiges Haupt ohne Brille und ruht auf ei- nem Granitsockel, der die Jahreszahlen des Geburts- und Sterbejahres trägt. Der Gesichtsausdruck zeigt Weltaufgeschlos- senheit, Güte und jenen leidumhüllten Frohsinn, der die Lieder Franz Schuberts charakterisiert. Als die Hülle fiel, dank- ten die 300 geladenen Personen, darunter befanden sich 200 Ausländer, mit großem Beifall dem wegen eines Beinbruchs ab- wesenden Ambrosi als auch dem Stifter des Monuments. Die Festgäste hatten auch Gelegenheit, bei der Enthüllungsfeier einer von Pro- Salzburg in Arbeit zu nehmen. Material dafür besaß er genügend und was noch fehlte, ergänzte er durch weiteres Quellen- studium, vor allem in den Pfarrarchiven. Matthias Mayer veröffentlichte 1936 das 1. Heft des „Tiroler Anteiles der Erzdiözese Salzburg im Selbstverlag. Es fand begeisterte Aufnahme und allseits freundliche Kritik bei Wissenschaftlern und Heimatforschern und man wünschte sich, daß möglichst bald alle Hefte er- scheinen. Diesen Willen hatte Mayer auch. Er wollte alljährlich zwei Hefte heraus- bringen, so daß das 16 Hefte umfassende Werk in acht Jahren hätte vollendet sein können. Dabei sollte jedes Heft 80 bis 120 Seiten umfassen. Doch die Größe des Werkes und die vielen unvorhergesehenen Hindernisse und Schwierigkeiten machten es unmöglich, das Wollen in die Tat umzusetzen. So sind bis heute erst vier Hefte, besser gesagt, Bände erschienen, wobei aber der 8. und 10. Band als Doppelbände her- auskamen. Je mehr sich nämlich Mayer in das großangelegte Werk vertiefte, um- so größer wurde das Material, umso rei- cher wurde sein Wissen. Er steht auf dem Standpunkt, daß er in diese Beschreibung Kitzbüheler Anzeiger fessor G us tinus Ambrosi verfaßten Rede über Franz Schubert ZU lauschen. Wie die Wiener Zeitung vom 20. Oktober 1963 berichtete, war dies eine hochinteressante Viertelstunde, in der die Gedanken eine großen Bildhauers über einen großen Komponisten zu hören waren. Das Jahr ist ein Jubiläumsjahr unseres verstorbenen Bischofs. Er wäre am 1. Jän- ner 1964 90 Jahre alt geworden. Seine Heimatstadt hat die dankbare Verpflich- tung, dieses Jahr mit einem Filzerdenk- mal zu schmücken. Wie wir sehen, sind Anfänge schon gemacht, so daß zu hof- fen ist, wenn weite Kresie sich dieser Angelegenheit annehmen, diese auch er- wirklicht werden kann. Vorbildliche Jungbauern. arbeit im Bezirk (Fortsetzung und Schluß) Präsident Obermoser, der in seiner Eigenschaft als Obmannstellvertreter des Tiroler Bauernbundes sprach, nannte die Wahlergebnisse in den Gemeinden fast revolutionär, wurden doch 14 neue Ob- männer gewählt. Fast überall wurden die bisherigen Obmänner in den Ausschuß wiedergewählt. Präsident Obermoser dank- 1 te für die Wahlarbeit und wünschte vor allem auch für die begonnene Mädchen- arbeit viel Glück. Bezirksobmann Fuchs gab dann die Be- stellung mehrerer Ausschüsse bekannt. Dem politisch-finanziellen Ausschuß gehören außer den Ausschußmitgliedern der en- geren Führung an: Direktor Ing. Partl, Ing. Hopfensberger und Lehrer Wir- tenberger. Dem Fachausschuß gehören 11 die 'Wirtschaftsberater Ing. \\/örgötter alles hineinnehmen muß, was er findet und was er weiß. Denn nach ihm wird nicht sobald jemand an dasselbe Gebiet herantreten. Die Beschreibung muß ein möglichst vollständiges und umfassendes Handbuch und Nachschlagwerk sein. May- er war daher gezwungen, seine Beschrei- bung zu teilen: in einen kirchen- und kunstgeschichtlichen Teil und einen hei- matkundlichen Teil. Matthias Mayer wuchs in dieser her- vorragenden Beschreibung weit über den Rahmen eines Lokalhistorikers hinaus. Er zählt heute zu den bedeutenden Landes- und Diözesanhistorikern. Denn in seinem großen Werk wirft er Fragen auf, die in die allgemeine Geschichte unseres Lan- des und Volkes hineingreifen. So manche bisher gültige Vorstellung warf er um, so manche ungeklärte Frage wurde durch ihn zu klären versucht. Dies gilt vor al- lem für die Siedlungs- und Kirchen- geschichte. Daß Mayer nicht von Anfang an als Historiker ausgebildet wurde, ver- mindert nicht den Wert seiner Arbeiten, sondern erhöht ihn nur. Die Wissenschaft ehrte daher Matthias Mayer durch die Verleihung der Ehren- mitgliedschaft der Universität Innsbruck Samstag, 7. Dezember 1963 und Ebner an; als Hauptmitarbeiter für kulturelle Fragen wurde Direktor Brand- stätter nominiert. Die Bestellung erfolg- te einstimmig. Landesbäurin Hechenberger gab der Freude über die Einigkeit in der Jung- bauernschaft Ausdruck und dankte für die geleistete Arbeit. Als Mutter wisse sie die Kinder hei der Jungbauerngruppe in besten Händen. Besonders herzliche Dankesworte fand die Landesbäurin für die Arbeit von Fräulein Putz und Direk- tor Brandstätter. Direktor Ing. Partl berichtete über die Aufbauarbeit des landwirtschaftlichen Zentrums Weitau und versicherte die idealistische junge Bauernschaft der vol- len Unterstützung. Andrerseits bat Be- zirksobmann Fuchs den Direktor der Schule Rotholz, NR. Direktor Dr. Leitner, den agilen Direktor der Weitau aus seiner Lehrverpflichtung an der Rotholzer Schu- le zu lösen, um seine Kraft voll dem Be- zirk zur Verfügung stellen zu können. Diesem Wunsch kann angesichts der be- deutenden Arbeit Direktor Partls leider noch nicht Folge gegeben werden. Landessekretär Ing. Tilly nannte das Ver- halten der Jungbauern - insgesamt wa- ren in Tirol 6000 Teilnehmer an den Wahlen - tapfer und mutig. Er legte den Bericht für die zukünftige Arbeit, den Geschäftsführer Staffner für den Bezirk durch wertvolle Hinweise er- gänzte. Bezirksobmann LA. BM. Manzl be- grüßte die aufopfernde Arbeit der Funk- tionäre und die Bestellung von Ausschüs- sen. Im besonderen dankte er Präsident Obermoser und seinem Vorgänger, Dko- nomierat Haß, für die im Interesse auch dieser Jugend geleisteten Arbeit. Uko- nomierat Haß freute sich über die macht- am 6. Juni 1954 und dankt dem un- ermüdlichen Forscher durch die Widmung der Festschrift. Das Land Tirol ehrte und dankte dem großen Förderer der Heimatliebe durch die Dberreichung einer Ehrenurkunde und einer Ehrengabe. Im ersten lieft seines Werkes stehen vor der Einleitung die inhaitsschweren Worte: Wehe den Völ- kern, die ihre Vergangenheit ver- gessen und nicht kannten, sie sind keiner Zukunft wert! Nicht nur Hand- buch soll nach Wunsch Mayers seine Be- schreibung sein, sondern ein Werk, das den Menschen die Heimat näher bringt, das im Volke die Liebe zur Heimat ver- tief t und die Treue zur Heimat und zum Väterglauben stärkt. Seine Heimatgemeinde und die G- meinde Going, in der Mayer nun schon 25 Jahre lang als Seelsorger wirkt, stat- teten dem unermüdlichen Diener an der Heimat ihren Dank durch Verleihung der Ehrenbürgerschaft ab. Möge es Matthias Mayer vergönnt sein, wir wünschen dies aus ganzem Herzen, noch viele Jahre für die Wissenschaft und für die Heimat zu arbeiten. „Ad multos annos."
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