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Saite 8 1itzbÜhek? Anzeie iistg. 2. UMTZ,{ Freundschaftsbund mit Yarnag*ta offiziell besiege] t Auch In Varnagata rief die Menge: „Ski Beil"- (Banzei!) Schlußhericht Ulber 5000 Menschen, Gäste und Ein- heimische, waren gekommen. um am Abend des 17. Februar 1963 die Feier- lichkeiten anläßlich der Schließung d:s Freundschaftsbundes mit der japanischen Stadt Yamagata mitzuerleben. Die Kitz- hüheler Innenstadt als Schauplatz der Festlichkeiten stellte den einigartigen Rahmen für dieses Fest dar. Kein Saal und keine Halle hätten ein schöneres Bild abgeben können, als die fahneugesehni iick- te und beleuchtete Vorderstadt. Programmgemäß ging die Feier vor sich. Um 20.30 Uhr marschierten di Formationen ein. Voran die Mitglieder der weltberühmten Kitzbüheier Skischuic mit Fackeln, gefolgt vorn Präsidium der Skijugemid des KSC mit Skiern. Die Mitglieder der Skischule, die noch bei keiner Feier in so großer Zahl erschi.- nen waren, umsäumten mit ihren Facklu den Festplatz, als die Stadtmusik unter Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger ein- marschierte. Der Stadtrnusik folgten die stramme Schützenkompanie unter Schüt- zenoberleutnant Hermann Schar u i g g, die Jungschützen und die Schützengilde. Es folgten die Kai.serjäger und die Heim- kehrer mit Fahnen, die Schwergewichis- eisschiitzen aus Kitzbühel und Hei th mit der bei der Bezirksmeisterschaft erw3r- beiien Fahne, der Männergesaiig ereiii der Kolpingchor, der Fußballklub, die Freiwillige Feuerwehr mit Fahne. de Turnverein und der Meisterverein mit ihren Fahnen und die Aipenvereinsjugend ais sehr schöner und rlisziplinierter \h- schluß des Zuges. Nach der Meldung des Schützenktirn- mandanten an Seine Exzellenz den Herrn kaiserlich japanischen Botschafter Dr. Fujio Uchida schritt dieser mit Bürger- meister Reisch die Fronten der Farma- mionen ab. Mit besunderer Genugtuung wurde von den Festbesuchern bemerkt, daß der hohe Gast vor jeder österreichi- schen Fahne eine Verbeugung machte Nach diesem feierlichen Beginn des Fe- stes hielt Bürgermeister Reisch die Be- grüßungsansprache. Dieser entnehmen wir: „Hochverehrte Festteilnehmer Zm gleichen Zeitpunkt wird in einer Ent- fernung von etwa 15.000 Kilometer in der japanischen Stadt Yaniagata-Zao der Freundschaftsbund mit Kitzbühel abgeschle ssen .Wir sind heute zusammen - gekommen, tim das gleiche Freund- schaftsijündnis feierlich zu besiegeln. ich grüße im Namen der Stadt Kitz- bühel mit besonderer Freude Seine Ex- zellenz den kaiserli-ch japanischen Bot- schafter Dr. Fujio Uchida und dessen Gattin Ihre Exzellenz Madame Uchida sowie die Damen und Herren der kai- serlich japanischen Botschaft. Weiters gilt mein Gruß dem Leiter der Ku!- turabteilung im Außenministerium, den 0. 0. Botschafter und bev. Minister Dr. Franz Helmut Leitner. welcher den Wunsch der Bevölkerung von Yama- gata, mit der Skistadt Kitzbühel ein Bündnis abzuschließen, nach Ki tzbuhel gebracht hat. Vor einigen Jahren wur- den in Varnagata die beiden berüthmnten Söhne Kitibühels Toni SaUer und Ernst Flinterseer begeistert empfan- gen. Damals entstand der Wunsch, mit der Heimat dieser Männer ein Freund- schaftsbündnis abzuschließen. Weiters begrüße ich den Vertreter der Bezirks- haiiptmannschaft Oerreg.-Rat Dr.Adai- bert Spinn, die Landtagsabgeordneten Dr. Otto Wendung und Christian 1-Tor n g ac her und das Präsidium des Kitzbüheler Skiklubs. Der KSC hat in Verbindung mit dem Abschluß des heutigen Freundscha:ftsbündnisses be- sondere Bedeutung erlangt. Ich begrü- ße weiters den Bezirksobmann der Ti- roler Handelskammer Hermann Gais- bichler mmd den Obmann des Ver- kehrsvereins Kitzbühel Alt nationalrat Max Werner und nicht zuletzt die Vertreter der Presse, des Rundfunks, des Feriisclieis und dci- Wochenschau, welche dazu berufen sind, üb-er das heutige Fest ihre Stimme in die Welt hinauszutragen: und diese Stimme wird bis zu unserer jungen Schwesterstadi amagata dringen, damit auch die dortige Bevölkerung erfahren kann, wie Kitzbühel, die Verschwisternngs- zeremonie beging. Der Präsident des Tiroler Gemeinde- erbandes Komnnierzialrat Franz K r ölt sandte folgendes Telegramm: ‚Tirols (;enieiiidemi grüßen und begiückwiin- sehen Kitzbühel, zum Freundschafts- bund mi t. t aniagata und wünschen viel Schönes daraus: Toni Sailer: ‚.\ieinemi herzlichen Glückwunsch zum Freundschaftsbund. Ich kenne Vamagala und viele \i ama- gaiadtschiii und freue mich über das Ründnis: l)er Ilürgermeister schloß die \ibprrl- eile mii dem Dank- an die Stadtmusik und sämtliche Vereine, denn nur durch die. zahlreiche Mitwirkung konnte für diese Feier ciii so schöner Rahmen e- geben werden. Hierauf erfolgte das His- sen der japanischen und der österrei- chischen Nationalfahnen, unter Tntonie- rung beider Nationalhymnen. Exzellenz l)r, Fujia Uchida: ',Flach- erehrter lTerr Biirgermneis•ter. meine J)a- he- omen und Herren Es ist für mich eine Ehre. als Vertreter Japans und mi Auftrag des Bürgermeisters von Ya- magata Denno Okubo, diesem feierlichen Bündnis beiwohnen zu dürren. Ich dan- ke Ihnen für die Einladung. Wir hätten in Osterreich keine geeignetere Schwe- sterstadt für Yamagata finden können wie Kitzbühel. Beide Städte besitzen eine schöne Landschaft und beide Orte sind als Skiorte prädestiniert. Yamagata ist stolz darauf, gerade mit Kitzbühel, das in ganz Europa und auch im Fernen Osten bekannt ist, die Partnerstadt ge- funden zu haben. Yamagata aber :st auch Kitzbühel ebenbürtig. Diese Stadt besitzt ebenfalls historische Bedeutung, die Stadt war durch Jahrhunderte Sitz von Für- stenhäusern und ist reich an Kultur. Ein Kind Kitzbühels, Toni Sauer, hat den ersten Anlaß zur Verschwisterung ge- geben, welche insbesondere auf den da- maligen österreichischen Botschafter Dr. Leittier zurückzuführen ist. Di. Leilner ist heute unter uns. [eh wünsche. daß viele (isterreicher, besonders Kitzbüheler. in Zukunft Japamt kennen lernen. I)ie Partnerschaft ist dazu berufen zum Aus- tausch kultureller und wirtschaftlicher Güter und trägt zur Völkerverständigung hei." Hierauf verlas dem- erste Botschafts- sekretär Dr. Murata die Grußbotschaft des Bürgermeisters von Yamagata Denzo Okubo in japanisch und Professr l)i. Sugana in deutsch. (Die Ubersetzung brachten wir bereits in unserer vorigen Ausgabe. Ebenfalls die Festansprache des Ministers Dr. Leitner). Nach dein Schlußwort des Biii-gerrnei- sters, in welchem er noch Herrn General- konsul Furt.h und dem Kulturreferenten Gemeinderat Hans Brett au-er für die Organisation des Festes den Dank aus- sprach und sich besonders bei der Stadt- musik und den Formationen und Verei- nen für die Mitwirkung bedankte, klang das Fest in der \orderstadt Kitzbühel mit der lntonieru;ng der Tiroler Landes- ii\nlne durch die Smadmnuisik aus. Ein iiherrniiclitiges Ski Heil beendete die Feier. \'Vie wir unter dein Datum vom 18. Februar 1963 von der österreichischen Botschaft in Tokio erfahren konnteim. klang auch das dortige Fest mit einem dreifachen Banzei (Ski Heil) aus. Im Grandhotel fand anschließend das Festdiner statt. Es entwickelte sich ein zwangloses gemütliches Beisammensein. Großartig wirkte das Auftragen der ..Bombe iJlnmine Grand Hotel'-. Dazu wurde die Beleuchtung abgeschaltet umt die ‚.Garde' des Hotels zog mit den in herrlichen Farben leuchtenden, Bombeii ein. Ein exzellentes Merkmal kultivier- ter Gästebetrenung. Im Grandhotel traten zweimal die Kitzbüheler Nationalsänger unter der Leitung von Toni Praxrnair auf. ihre Darbietungen wurden mit stür- mischem Applaus belohnt. Pünktlich um Mitternacht verließen die Exzellenzen die Gesellschaft: dies war das Signal für dcii allgemeinen Aufbruch der Gäste. Im offiziellen japanischen. Festpro- gramm, in dem eine kurze Information über Kitzbühel und die Botschaft des Bürgermeisters von Yamagata enthalten war, war weiters eine offizielle Erklärung der Stadt Yamagata enthalten, Diese lau- tete: „Die Stadt Yamagata wünscht, daß die beiden Städte Kitzbühel und Yama-
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