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Samstag, 2. März 1963 Kitzbüheier Anzeiger Seite 9 gata auf der Grundlage des tiefen Ver- ständnisses und der Freundschaft ge- geneinander für ihren ku1turllen und sportlichen Austausch sorgen und da- mit zu den freundschaftlichen Bezie- hungen zwischen Osterreich und Japan und daraufhin auch zu dem Frieden der ganzen Welt beitragen. Zu. diesem Zweck erklärt die Stadt Yarnagata auf Ratsbeschluß, daß sie heute mit der Stadt Kitzbühel den Bund der Schwe- sterstadt schließt." Der nächste japanische Gast trifft am Montag, 4. März 1963 in Kitzbühel ein. Es ist dies der Kurdirektor von Yama- gata-Zao Herr Kinzo Okazaki. ortiagfa3ungen 1963 Die Forsttagsatzungen für die im Be- reich der Forstverwaltung Kitzbühel dei ös terr. Bundesforste eingeforsteten S er- vitutsberechtigten finden an folgenden Tagen statt: Für die Gemeinde Going am Montag, 4. März 9-12 Uhr beim Stanglwirt; Der 15. Futterhautag des Bezirks Kitzbühel, welcher am 16. Februar in St. Johann i. T., Gasthaus „Bären", abgehal- ten wurde, stand im Zeichen des Abschie- des vom Lehrhof Lacknerhof. Bezirksobmann LA. Manzl konnte zu dem Anlaß Herrn Landtagspräsidanten Komm.-Rat Obermoser, Altbezirksobmann Ok-Rat Raß, die Referenten des Tages und zahlreiche alte und junge Freunde des Lacknerhofes begrüßen. Als erster Referent sprach Pflanzen- baudirektor Dr. Liebscher über das The- ma „Die Entwicklung der Futterwirt- schaft im Bezirk Kitzbühel" und trat einleitend die Feststellung, daß zwei Drittel der Viehhaltungskosten auf die Fütterung entfallen. Daraus sei schon die große Bedeutung der Futterwirtschaft er- sichtlich. Im Bezirk Kitzbühel nehmen die Futterflächen ca. 96 0/ø der landwirt- schaftlichen Nutzfläche ein. Es war nach dem Kriege eine Hauptaufgabe, die Er- tragsfähigkeit dieser Flächen zu steigern und für eine Verbesserung der Futter- werbung zu sorgen. Dr. Liebscher zog einen Vergleich zwi- schen früher und heute und konnte dabei auf eine gewaltige Aufwärtsentwicklung verweisen. Einige Zahlen veranschauli- chen dies: Handeisdüngeraufwand 1952/53 834 to. Handeisdüngeraufwand 1961/62 3703 to. Heubelüftungsanlagen seit 1954 170 St. Siloraum erbaut seit 1945 10.000 m3 Die ständig verbesserte Qualität der Silagen zeigte sich auch wieder bei den im Rahmen dieses Futterbautages am Lacknerhof ausgestellten Gärfutterproben. Ca. 70 o/o konnten in Klasse 1 eingestuft für die Gemeinden St. Johann, Obern- dorf und Kirchdorf am Montag, 4. März 14-17Uhr St.Johann, Gh.Maut; für die Gemeinden Jochberg, Auraci und Mittersill am Dienstag, 5. März 9-13 Uhr in Jochberg, Gasthof Post; für die Gemeinden Kitzbühel u. Rcith am Donnerstag, 7. März 1963 biei der Forstverw. Kitzbühel, Hinterstadt 34, von 9-12 Uhr. Den Berechtigten bleibt es freigestellt, die Anmeldung selbst vorzunehmen oder einen bevollmächtigten Vertreter zu ent- senden. Das Holz- und S treuempfangs- büchel ist mitzubringen. Die berechtigten Parteien werden auf- merksam gemacht, daß verspätete An- meldungen nur in Ausnahmefällen Be- rücksichtigung finden und hiefür ein Nachmeldegebühr von 30 Schilling zu bezahlen ist. Dazu ist ein Gesuch bei der Forstverwaltung Ki tzbüheI einzubringen. In diesem Fall sind für die nachträg- liche Auszeige die normalen Geb.ühr.n zu. erlegen. werden. Die in früheren Jahren häufigen minderen Quaiitätsstufen IV und V fehl- ten hier gänzlich und sind auch auf den Silobetrieben immer seltener anzutreffen Die bessere Düngung und Nutzung der Futterflächen sowie die verlustärmere Futterwerbung ermöglichten eine wesent- liche Verbesserung der Fütterung, was auch darin zum Ausdruck kommt, daß die Milcherzeugung während der letzten sieben Jahre mehr als verdoppelt werdet konnte. Dazu können heute im. Bezirk Kitzbühel ca. 1000 Kühe mehr gehalten werden als früher. Der Vortragende konnte mit Recht dar- auf verweisen, daß am Beginn dieser erfreulichen Aufwärtsentwicklung di Einrichtung des Lacknerhofes stand, der in den vergangenen 15 Jahren für die Landwirtschaftsförderung im Bezirk Kitz- bühel zu einer wertvollen Hilfe wurde. Der nachfolgende Vortrag von Wirt- schaftsleiter Ing. Ritzer „15 Jahre Lack- nerhof" zeigte sehr anschaulich, daß der Lacknerhof nicht nur der Landwirtschaft des Bezirkes Kitzbühel bestens diente, sondern darüber hinaus auf ganz Oster- reich und viele ausländische Staaten aus- strahlte. Die vom Referenten zusammen- gestellten Graphiken über die Tätigkeit des Lehrhofes als fachliche Bildungs- stätte und viel besuchtes Exkursionsziej zeigten dies deutlich: 32 Fachkurse 409 Teilnehmer 70 Viehhaltungs- und Melkkurse (iWoche bis 3 Monate) 11,0,5 Teilnehmer 50 Prüfungen und Wett- bewerbe 719 Teilnehmer 123 eintägige Fach- tagungen 14.340 Teiln.hmer 840 Exkursionen - Inland 36.000 Teilnehmer 201 Exkursionen - Ausland 7.476 Teilnehmer Gesamtbesucher des Lacknerhofes 60.049 Teilnehmei Die zahlreichen Einzelbesucher sind in obigen Zahlen nicht enthalten. Ergänzt wurden die sehr interessanten Ausführungen durch eine Reihe von Lichtbildern, die ebenfalls die Entwick- lung des Lacknerhofes, besonders zum vorbildlichen Grünlandbetrieb, deutlich untermauerten. Landtagspräsident Obermoser gab schließlich einen Rückblick auf die Ent- stehung und Entwicklung des Lehihofes. Präsident Oberonoser hob hervor, daß der Lacknerhof im großen und ganzen die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllte und schließlich im In- und Ausland volle Anerkennung fand. Daß sich der Hof so positiv entwickelte, sei das Hauptver- dienst von Pflanzenbaudirektor Dr. Lieb- seher, den Präsident Obermoser als den Motor des Betriebes bezeichnete. Eben- falls großer Dank komme aber auch den beiden Wirtschaftsleitern Ing. Connert und Ing. Ritzer zu. „Jedenfalls hat", fuhr Präsident Obermoser fort, „der Lackner- hof den Aufwand der investierten öffent- lichen Mitteln reichlich gelohnt, beson- ders der mittelbare Nutzen für den Be- zirk und das Land ist kaum hoch genug einzuschätzen." „In der Geschichte der landwirtschaft- lichen Entwicklung des Bezirks Kitzbü- hel und dem Land Tirol nimmt der Lacknerhof jedenfalls eine besondere Stellung ein." Präsident Obermoser verwies abschile- ßend darauf, daß die Erfolge des Lack- nerhofes den Bezirk geradezu verpflich- ten, auf die baldmögliche Fertigstellung einer ähnlichen Ausbildungsstätte im neu- en Lehrhof „Weitau" zu drängen. Dabei müssen dort vor allem auch die Melker- schule und ein entsprechender Vortrags- raum zur Fortführung der bewährten Ta- geskurse raschest untergebracht werden. Bezirksobmann Manzl dankte den Re- ferenten und sprach im Namen der Bau- ern des Bezirkes Kitzbühel allen jenen den besonderen Dank ans, die am Zu- standekommen des Lacknerhofes Antefi hatten. Voraus erwähnte er dabei die Ver- dienste von Präsidenten LA. Obermoser, Altobmann Ok-Rat Raß und Pflaizen- baudirektor Dr. Liebscher. Er schloß mit einem besonderen Appel an die Bauern- schaft des Bezirks, für den Besuch der bäuerlichen Ausbildungsstätten, insbeson- dere auch der Haushaltungsschule Weitau. bestens zu sorgen. J. W. Futterbeutag des Bezirkes Kitzbühel 15 Jahre Lacknerhof
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