Kitzbüheler Anzeiger

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Pb b Erscheinungsar! und Verlagspostamt Kitzbühel 6amtag, 21. 11iir3 1964 zreie 1.20 6ct)itlin0, 3ohre6beugt1qehül)r 50.— t3 15. 3afrilcing, flr. 12 a. 21., 3cneft so., 22. 13altilicnntctg Yflo.. 23. Otto 3i., 24 tuhrit! 1lt ‚ 25 Maliti 23erf. Do., 26. rürbonncretoq er., 27 Antfreitag Hermann Gaisbichler zum Kommerzialret ernannt Der Herr Bundespräsident hai. mit Ent- schließung vom 1. März 196 den Be- zirksobmann der Tiroler Handel skamnie r und langjährigen Wirtschaftspolitiker des Bundes, des Landes, des Bezirkes und seiner eigenen Gemeinde Hochfilzn Her- mann Gaisbichler dcii Titel Kominer- zialrat verliehen. Aus diesem Anlaß fand am 17. März 1964 im großen Festsaal der Tiroler Handelskammer eine Feier statt, bei welcher Gaisbichler Mittelpunkt besonderer Ehrungen war. Die Bezirks- stadt Kitzbühel veranstaltet am 20. März in Harischs Hotel Goldener Greif eine ebensolche Feier, über deren Ablauf wir in unserer nächsten Ausgabe berichten. K ommerzialra t Hermann Gaisbichler, der zu den aktivsten wirtschaftlichen Per- sönlichkeiten er- sönlichkeiten unseres Bezirks zählt, voll- endet am 22. Mai d. J. sein 65. Lebens- jahr. Er ist ein bekannter Wirtschafts- politiker, der dank seiner dynamischen Arbeitsleistung und seines rastlosen Ein- satzes nicht nur ein blühendes Unterneh- inen der Sand- und Schottergewinnung und der Zementwarenerzeugung in Hoch- filzen aufgebaut hat, sondern auch im selbstlosen öffentlichen \\ irken zum Wohle unserer Heimat überaus verdienst- voll beigetragen hat. Den ersten Weltkrieg machte Gaisbich- ler im Infanterieregiment 59 mit und erlebte am südlichen Kriegsschauplatz den Zusammenbruch der Monarchie. Im zweiten Weltkrieg diente er in der 2. Gebirgsdivision und machte den Polen- feldzug mit; gegen Ende des Krieges den- te er noch in einer Volksgrenalierdivision. Den öffentlichen Aufgaben widmete er sich ebenfalls schon in jungen Jahren. In seiner Heimatgemeinde Hochfilzen ist er seit 1928 ununterbrochen - mit Aus- nahme der NS-Zeit - in allen Funk- tionen, als Gemeinderat, als Vizebürger- meister und durch vier Perioden als Bürgermeister tätig. Als Bürgermeister sorgte er besonders für die Vollelektrifi- zierung, für die Wasserversorgung, für den Straßenbau und für den Bau des Güterweges in die Faistenau. Er unter- stützte maßgeblich den Umbau der Pfarr- kirche und vertrat mit Erfolg die Ge- meindeinteressen ])ei der Schaffung des Hlociiifiizner Werkes der Osterreichisch- Amerikanischen Magnesit Aktiengesell- schaft. ihm :st es vor allem auch zu 'er- dankn, daß die Werksanlagen auf Ti- roler Boden errichtet wurden. B2sojider2 Verdienste erwarb sich Korn- merzi alra t aisbi chier in den schwierigen Nachkriegsjahren, als Hochfilzen Grenz- ort und Demarkationspunkt war. m Jahr 1957 wurde Kommerzialrat Gaisbichler in den Tiroler Landtag Ije- :ufen. In dieser hohen Funktion trat er insbesondere für den Straßenbau ein, ja es ist bekannt, daß Gaisbichler sich über- iaupt zum Zwecke der Forcierung des Straßenbaues es der höheren Wirtschafts- politik wicmetc. Gaisbichler ist bekannt als Verfechter und Pionier der Felbei- tauernstraße, schon aus seiner Hagebund- Zeit, zusammen mit Altnationalrat Max Werner. im Jahre 196() hielt er vor dem hohen Landtag ein ausführliches Referat üher die damalige ganz unzureichende Straßenbaupolitik. Da dieses Problem auch heute überaus aktuell ist, bringen wir aus seiner damaligen Landtagsrede einige Sät- ze wieder: „Das Straßenbudget des Landes Tirol ist mit 21 Millionen Schilling auch für das Jahr 1960 wieder äußerst dürftig, vor allem für den Bezirk Kitzbühel. dessen Bedeutung im Fremdenverkehr in dieser Hinsicht keine Rechnung ge- tragen wird. Den 21 Millionen Schilling, welche im ganzen Land für Landes- straßen ausgeworfen wurden, steht die Summe von 29 Millionen Schl- ling gegenüber, welche im ver- gangenen Winter von einem ein- zigen Geldinstitut der Stadt K1TZBUHEL an l)evisen ein- gewechselt wurden. Ich erinnere weiters den hohen Land- tag daran, daß dieser im Jahre 1958 den Osttirolern bezüglich der Felher- taue rns traße weitgehende Zusiche- rungen gemacht hat. Leider müssen die Osttiroler wie auch die Bevölkerung des Bezirks Kitzbühel feststellen, daß diese Zusage bisher in keiner Weise eingehal- ten wurde. Weiters hat im Bezirk Kitz- bühel der Ausspruch des Landesbau- referenten: ‚Die Oberinntaler Salzstraße wäre genau so wichtig wie die Brixen- t a 1er str aß e', großes Befremden her- vorgerufen." Im Straßenbau ist es inzwischen be- deutend besser geworden. Die Felber- tauernstraße ist im Bau, die Umfahrungs- straße Kitzbühel und nun auch die Bri- xentaler Bundesstraße, um nur die wich- tigsten zu nennen. Nach seinem Ausschei- den aus dem Tiroler Landtag wurde Gais- bichler in den Bundesrat berufen. Auch in dieser Funktion konnte Kommerzialrat Gaisbichler seine Kunst der erfolgreichen Intervention, vor allem zugunsten des „Kleinen Mannes", beweisen. Gaisbichler war der erste Bundesrat, der aus un- serem Bezirk hervorgegangen ist. in der gewerblichen Wirtschaft Tirols ist Kommerzialrat Gaisbiehler auch schon seit Jahrzehnten mit Erfolg tätig, vor al- lem als Bezirksobmann der Tiroler Han-
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