Kitzbüheler Anzeiger

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Sei Le 22 KitzbühelerAnzeiger Samstag, 21. März 1964 besseres Futter steht heute den Rauhfut- terfressern zur Verfügung. Dies durch: Vorverlegung der Schnittzeiten. Einführung der Gerüsttrocknung, die insbesondere auf Betrieben mit günsti- geren Arbeitskräfteverhältnissen gut Eingang gefunden hat. Mit zirka 170 derzeit vorhandenen Heu- belüftungsanlagen können alljährlich 2 bis 3 Millionen kg Heu auf dem Stocke nachgetrocknet werden, wodurch sich bedeutende Nährstoffverluste vermeiden lassen. Stehen im Bezirk Kitzbühel heute zir- ka 16.000M3 Siloraum zur Verfügung. Es ist erfreulich, daß die Verbesserung der Wirtschaftsfuttergrundlage nicht eine Vermehrung des Viehstandes zur Folge hatte, sondern tatsächlich einer besseren Fütterung dient. Die Gegenüberstellung zweier Viehzählungsergebnisse beweist dies eindeutig: 1952 1963 Pferde 1.835 Stück 1.407 Stück Rinder 27.966 Stück 28.496 Stück schafe 5.742 Stück 3.369 Stück Ziegen 3.085 Stück 1.111 Stück Insgesamt rauhfutterfressende Groß- vieheinheiten: 1952 24.507 1963 24.164 Die besonderen Bemühungen der Kitz- büheler Bauern um eine Verbesserung der Futterproduktion und Fütterung, aber auch in züchterischer Hinsicht kommen wohl am besten durch nachstehende Zah- len zum Ausdruck: Milchmarktleistung 1952 93484.972 kg 1962 22,445.430 kg Dieser augenscheinliche Fortschritt ge- samtbezirklich gesehen, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß es in der Futterproduktion und Rinderhaltung auch noch vieles zu verbessern gäbe. Z. B. ha- ben am gesteigerten Handeisdüngerver- brauch durchaus noch nicht alle Betriebe Anteil, auch sehr niedrige Milch-Stall- durchschnitte sind noch viel zu häufig. Wenn auch vielfach die ungünstigen Ar- beitskräfteverhältnisse, Gebäudeschwierig- keiten, geringe Mechanisierungsmöglich- keit oder auch die Betriebsgröße in man- cher Hinsicht, etwa in der Düngung, ge- wisse Grenzen setzen, so gibt es bekannt- lich doch Maßnahmen, die eine Ertrags- steigerung mit arbeitswirtschaftlichen Vor- teilen verbinden. Insbesondere diese Ver- besserungen haben im Bezirk Kitzbühel größte Aktualität. So z. B.: Entwässerungen: Zirka die Hälfte der einmähd. Wiesen ist vernäßt. Das Jung- vieh muß deshalb auf vielen Betrieben noch solches „Sauerheu" fressen. Schlech- te Jugendentwicklung, Spätreife und un- günstige Auswirkungen auf die spätere Leistungsfähigkeit, besonders auch schlech- te Einsatzleistungen der Jungkühe, snd die häufig festzustellenden Folgen. Dazu ist auf solchen Flächen oft der Maschinen- einsatz sehr begrenzt oder überhaupt nicht möglich. Kultivierungen: Viele einmähd. Wiesen mit ungünstiger Geländegestaltung brin- gen nach der Kultivierung nicht nur mehr und besseres Futter, sondern werden dazu auch noch mit Maschinen bearbeit- bar. Silowirtschaft: 'Wenn auch die Silo- wirtschaft in den letzten Jahren, nicht zuletzt aus arbeitswirtschaftlichen Grün- den, einen bedeutenden Aufschwung nahm, sind hier noch weite Möglichkeiten of- fen. Nach dem derzeitigen Stande trifft es erst zirka 1,5 m3 Siloraum je Kuh außerhalb der Silosperrgebicte. Auf alle Großvieheinheiten dieser Gebiete gerech- net, würde sich ein noch ungünstigeres Bild ergeben. Wenn man weiters über- legt, daß erst ein Schnitt von zirka 800 ha Grönland einsiliert werden kann, so sieht man, welche futterbaulichen, füt- terungsmäßigen und arbeitswirtschaftli- chen Möglichkeiten hier noch zu finden sind. Heubelüftung: Sehr viele Betriebe hät- ten noch die Voraussetzungen für den Einbau einer Belüftungsanlage und könn- ten dadurch mit relativ geringen Inve- stitionskosten eine nicht unwesentliche Verbesserung der Futterqualität erzielen, aber auch gewisse arbeitswirtschaftliche Vorteile erreichen. Besonders in den Silo- sperrgebieten sollten die sich hier bie- tenden Möglichkeiten mehr genutzt wer- den. Die Weide: Bei dem in unserem Bezirk durchwegs späten Wachstumsbeginn im Frühjahr, dann aber sehr rascher Ent- wicklung der Futterbestände bis zum er- sten Schnitt, gehen immer wieder hei witterungsbedingten Stockungen in der Heuernte große Niihrstoffmengen durch Uberständigwerden des Futters verloren. Deshalb und auch aus Gründen der bes- seren Arbeitsverteilung sowie zur quali- tätsmäßigen Hebung der Futterbestände sollte die Vorweide allgemein von einer Notmaßnahme früherer Auffassung zu ei- ner vorgeplanten, regelmäßigen Einrich- tung werden. Ebenso können eine zeit- gemäße Almbewirtschaftung und die Mähweidewirtschaft nicht nur vom Stand- punkt der Futtergewinnung aus betrach- tet werden. Alle die genannten futterbaulichen Ver- besserungen bringen aber wohl nur dann den bestmöglichen Erfolg, wenn es g1ingt, durch entsprechende Züchtung die Lei- stungsanlagen der Rinder weiter zu heben. Die Ausweitung der Leistungsprüfung und der Herdebuchzucht ist deshalb auch im Bezirk Kitzbühei eine besondere Notwen- digkeit. Wohl stehen derzeit zirka 40 O/o aller Kühe in der Milchleistungsprüfung und somit erfolgte in den letzten Jahren eine ständige Steigerung, einem Vieh- zuhtverein gehört erst ein gtes Fünftel der Betriebe an. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß im Bezirk Kitzbühel zahlreiche Be- triebe seimen einen hohen Stand in der Futterproduktion und Rinderhaltung er- reicht haben. Deren Beispielswirkung ist eine wertvolle Hilfe für die landwirt- schaftliche Förderungsarbeit. Zur weite- ren Aufwärtsentwicklung trägt auch die wachsende Erkenntnis beschleunigend bei. daß jene Bauern in Zukunft entschieden leichter bestehen werden, die ihre wirt- schaftseigene Futtergrundlage und Vieh- haltung nach zeitgemäßen Grundsätzen ausrichten. Sportklause-Bar Tanz bei Zithermusik - Nachsaisonpreise - bis Ostern geöffnet Stimmungsmusik - Kalte und warme Speisen - bis Sonntag, 5. April geöffnet
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