Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 28. März 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Volkshochschule Ktzbühei und sie bewegt sich doch" 400 Jahre Galileo GaHlei Im Februar dieses Jahres gedachte die Welt des 400. Geburtstages des berühm- ten Forschers und Naturwissenschaftlers Galileo Galilei. Aus diesem Anlaß ver- anstaltet die Volkshochschule Kitzbühel am Freitag, 3. April 1964 um 20 Uhr in der Aula der Hauptschule unter dem oben angeführten Motto einen literarischen Abend. Die Ausführenden sind die von ihren vorhergegangenen, mit großem Bei- fall aufgenommenen Abenden: „Geliebter Lügner" von G. B. Shaw und der Ge- denkfeier für ‚.Gerhart Hauptmann" in Kitzbühel bestens bekannten Frau Prof. Irene Labatt und Intendant Kurt La- batt (Innsbruck). Die beiden Künstler bringen ein von ihnen verfaßtes Lebens- bild Galileo Galileis sowie ausgewählte Stellen aus dem großen Roman Zsolt von iilarsanyi's,,... und sie bewegt sich doch!", von denen die Szene vor dem Inquisitions- trihunal in Rom am 12. April 1632 die markanteste und wirkungsvollste ist. in ihr wird der alte, schwerkranke Gelehrte von seinen Richtern veranlaßt, seine weit- erschütternde Theorie der Erdbewegung um die Sonne, die in Ubereinstimmung mit den Kopernikanischen Lehren, aber im Gegensatz zu dem von der Kirche Am Josefitag. 19. März 1964, der in Kitzbiihel durchwegs als kirchlicher und weltlicher Feiertag begangen wurde, ver- anstaltete der Kitzbüheler Kummerkasten - eine caritative Institution unter der Leitung von Käthe Pik! - in der Tenne Guido Reisch ein .Josefikonzcrt. Trotz der großen Lokalitäten konnten viele Be- sucher nicht mehr mit einem Platz be- (lacht werden, so groß war der Andrang und das Interesse an diesem Abend. En großer Kreis von Mitwirkenden konnte gewonnen werden, welche wiederum dafür Sorge trugen, daß der Abend zur Gel- tung kam und daß die Besucher sich an dem Gebotenen erfreuen konnten. Dies war aber nicht direkter Mittelpunkt der Veranstaltung, sondern gleichsam eine Draufgabe oder Nebenfreude. Die größte Freude war die Spende am Ein- gang der Tenne und diese war nicht ge- ring: über 15.000 Schilling wurden ge- spendet - ein Zeichen, daß die Besucher bei ihrem Gang in die Tenne vom Opfer- willen beseelt waren. Diesen gilt der Dank des „Kitzbiiheler Kummerkasten" und nicht weniger jenen, welche spen- deten, ohne die Freude an den Auffüh- rungen erleben zu können; wegen beruf- licher Verhinderung oder Krankheit und den vielen Aktiven: der Stadtmusik, der Singgruppe der Knabenhauptschule, der Kochfamilie, dem Kolpingehor, dem anerkannten Ptolomäischen Weltbild steht - abzuschwören, um das kirchlich ge- nehmigte aristotelische Planetensystem, wie Bibel und Dogma es lehren, nicht zu erschüttern. Jahrtag des Bezirks- schützenbundes Kitzbühel in St. Ulrich Der Schützenjahrtag des Bezirksschüt- ze:ibundes Kitzbühel und die General- versammlung wird am Sonntag, 5. April 1964 in St. Ulrich a. P. abgehalten. Das Programm für den feierlichen Kirchgang und die Tagesordnung für die Haupt- versammlung bringen wir in unserer näch- sten Ausgabe. Aufnahmeprüfungen im Privat-Reclgymnasium Weihs Herr Direktor Professor Walter \Veihs gibt bekannt, daß die Aufnahmeprüfungen in die erste Klasse der allgemeinbilden- den Schule am Privat-Realgymnasium Weihs am Mittwoch, 10. und Donners- tag, 11. Juni 1964 stattfinden. Die Eitern werden gebeten, die Anmel- dungen im Laufe des Monats April bei der Direktion vorzunehmen. Zur Anmel- dung ist die Vorlage der Geburtsurkunde, ds Taufscheines und des Staatsbürger- schaftsnachweises des Kindes erforderlich. Fahnenschwinger, den Kitzbüheler Natio- naisiingern und dem „Roider-Joggl'. Käthe Piki in ihrer Freude über den Er- folg rief den Dank hinein in den Saal und bat uns, ihn auf diesem Wege zu wiederholen! „Es ist schön und dankbar in Kitzbühel zu helfen, wenn man aul so viel Wohlwollen und Gebefreudigkeit stößt". Als Ehrenprotektor der Veranstaltung begrüßte Bürgermeister Reisch (las ver- €hrte Publikum und die getreuen un- eigennützigen Mitwirkenden. Er wies auf den besonderen Zweck des Tages hin. nämlich zu helfen, daß zwei jungen Menschen die Gesundheit wiedergegeben werden kann und zwar insofern, daß .in Beitrag zu den hohen Operations- und Genesungskosten geleistet wird. Der Bürgermeister gab seiner Freude Aus- druck über die Bereitwilligkeit der Mit- wirkenden und über das Erscheinen der 'ieleii Besucher. Dem Kitzbüheler Kum- merkasten dankte der Bürgermeister für die Organisation des Abends und über- haupt für dessen caritatives Wirken. Mit Freude kann der heutigen Veranstaltung das Zeugnis ausgestellt werden, wieder- um die Kitzbüheler Bevölkerung zur täti- gen Hilfe aufgerufen und vereint zu haben! Für das volle Haus waren die Darbie- tungen eine Freude. Das Programm wurde von der Stadtmusik unter der Leitung von Stadtkapellmeister Sepp Gas te ge r mit (1cm Marsch .‚Aller Ehren ist Oster- reich voll" von Novotny begonnen. Es folgte die Ouvertüre „Plymouth hoc, a Nautical' von John Ansell. Diese Ouver- türe ist ein Geschenk des MilitärkapeIl- meisters von Plvmouth, der die Stadt- musik verschiedentlich bei den Platz- konzerten hörte und jede einzelne Stimme trägt eine Widmung dieses englischen Militärmusikers. Der erste Teil wurde mit dem schönsten Walzer von Franz [chor, „Gold und Silber", beendet. Im zweiten Teil brachte die Stadtmusik- die tadtmusik die Polka für Soloklarinette „Der Klap- penschrank" von Professor Rudi Jettei (Solist Toni Sauer d. Ä.), weiters die tänzerische Skizze „Erinnerung an ein H Ballerlebnis' von aus Bund, den Ga- lopp „Purzelbäume" von Hans Moltkau und den Marsch ‚.Unter der Siegesflagge" von J. Pesci zum Vortrag. Von Volks- schullehrer Robert Schwaninger wurde zu jedem Musikstück eine kurze Einführung gegeben. Das Publikum spendete rei- chen Applaus. Wieder einmal zeigte sieh, zu welch hohen Leistungen die Stadt- musik befähigt ist. Das auserwählte Programm verlangte von jedem einzel- nen Musiker, von den Tenören, der Be- gleitung und der Trommel, Pauke & Co. das Höchste an technischer Fertigkeit und Können. In der Draufgabe „Die Tiroler in Wien" glänzte Stadtkapdll- meister Sepp Gasteiger, der als Dirigent mitreißend wirkte, auch als Komponist. Dieser Marsch wurde vor zwei Jahren in den Sophiensälen in Wien von dci' Stadtmusik uraufgeführt. Einen frischen Eindruck hinterließ die Singgruppe der Knabenhauptschule. Die Buben machten Fachlehrer Norbert Waliner, unter dessen Leitung die Pro- ben stattfanden, alle Ehre. Ungekünstelt und erfrischend trugen sie drei Lieder vor und zwar „Spielleut" spielts den auf", „S'Bauerngwandl" und „In insra alten Stadt". Mit letzterem dem Kompo- nisten vieler solcher Strophen Schlosser- meister Franz Hantich gedenkend, der im Vorjahr so unerwartet gestorben ist. Die Buben wurden von einem Mitsänger auf der Gitarre begleitet. Die Kochfamilie ist in Kitzbühel be- kannt und beliebt. Auch sie erntete mit den Aufführungen „Kitzbüheler Raffele- Marsch" von Peter Koch, dem Holz- haekermarsch und dem Hackbretfländler von Heinrich Koch (Vater) begeisterten Der Kummerkasten - ein menschlicher Caritaspalast Großer Erfolgdes Josefikonzertes in der Tenne Guido Reisch Kitzbühel in Freude und Not ein Vorbild der Gemeinschaft
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