Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 Kitzühc1er Anzeiger Samstag, 28. März 1964 Beifall. Einfach aber seriös verkörper[ diese Gruppe echte Volksmusik. Der Kolpingehor unter Chorleiter i-lugo, Bonati - am Flügel Walter Swoboda - war mit den zwei Wiener Liedern in sÄnern Element. Im „Die Mühle im Schwarzwald" von Eilenberg und dem Straußwalzer "'Wiener Wald" erwies s:ch dieser gemischte Chor in allen Lagen sehr stark. Das Publikum war freudig überrascht, einerseits vorn temperament- vollen Dirigenten und andererseits von den guten Stimmen. Man möchte wün- schen, diesen Chor öfters in der Offent- lichkeit hören zu können. Dieser Chor hat sich zu einem wertvollen Bestand- teil des kulturellen Lebens unserer Stadt entwickelt. Stefan Ritter (Sinneben) als Fahnen- schwinger zeigte seine Kunst und in sei- neu kraftvollen Bauernfäusten wehte die Fahne eine eigenartige Stimmung in den Saal. Fahne und Heimatliche gehören für den Tiroler zusammen. Ein Bhlserduett der Stadtmusik (Erber und Koch) be- glei(ete das Schwingen der Fahne. In voller Stärke erschienen auch de Kitzbüheler Nationalsänger unter Toni Praxmair. Schon für den Fahnenschwin- ger wurde der große Parkettplatz frei- gemacht und so konnte sich auch die Unter dem Vorsitz von Bezirksobmann Hans Fuchs tagte der erweiterte Aus- schuß der Sektion Jungbauern im Tiroler Bauernbund in Weitau. Die Jahresarbeit steht im Zeichen der Jubiläumsfeiern zur Erinnerung an die vor sechzig Jah- ren in Sterzing erfolgte Gründung des Tiroler Bauernbundes und wird neben der fachlichen Fortbildung und dem kameradschaftlichen Arbeiten mehrere Veranstaltungen von allgemeinem Inter- esse bringen. Das landwirtschaftliche Schulwesen wird in Kürze im Zusammenhang mit der Einführung des neunten Schuljahres als polytechnischem Jahrgang eine ge- setzliche Neuregelung erfahren. In einer ausführlichen Diskussion zu den Aus- führungen des Bezirksobmanns Fuchs und des Direktors der Fachschule Weitau Dipl.-Ing. Ludwig Partl wurden die Aussichten und Möglichkeiten bespro- chen. Unter den Jungbauernfunktionären herrscht einmütig die Meinung, daß beste fachliche Bildung eines jeden Hof über- iiehmers und die Weiterbildung jeder Arbeitskraft am Hof in der Zukunft eine Notwendigkeit darstellt. Daher gilt es, keine kleinlichen Lösungen oder Not- lösungen zu erreichen. Das polytechni- sehe Jahr dient der Allgemeinbildung und der Berufsorientierung. wird aber nicht von allen Schülern erreicht werden. Eine Zusammenstellung der Schüler in Praxmairgruppe voll entwickeln. Bunt und ausdrucksvoll war das Programm, das fehlerlos und meisterhaft vorgetragen wurde. Der „Hochzeitstanz", das Lied „Mit koan König möcht i tauschn", die „Annenpolka" von der Bauernmusik, der „Lilndierpiattler", „S'Göscherl (Duett Mariedi Grander und Rosi Salm- ger), der „Perchtentanz", „S'Ieinrufati Pfoadei" (Mädchenchor) und das heuer „hochaktuelle' - Walzerlied „Wenns koan Schnee mehr oba schneib' in der Regie von Toni Praxmair waren ein Hochgenuß für die Anwesenden. Den Schluß bildete der originelle und kraftvolle „Watsehen- plattler". Der rauschende Beifall war der Dank des Publikums für die herrlichen Lieder und Tänze. Den Abschluß des Abends bildete Josef H e crh e nb er g er als „Roider-Joggl" aus Oberndorf mit seinen originellen Gstanzln. begleitet auf der Harmonika von seinem Musikkollegen und Spezi Josef Hoch- filzer, Krämerwirt. Hechenberger, mit dem heimatlichen Namen Hofersepp ge- nannt, drückte seiner Gemeinde ein gan- zes Menschenalter in Bezug auf Musik, Gesang und Brauchtum den Stempel auf. Was je Hofersepp in die Hand nahm, das gelang zur Freude seiner Mitbürger. Sein Talent ist einmalig und sein Humor be- glückend. „Gebietsschulen" ist unumgänglich not- wendig, wie es ja teilweise bereits bei den landwirtschaftlichen Berufsschulen erfolgt. In Zukunft ist zu vermeiden, daß der, der nicht in beruflicher Aus- bildung oder höherer Schule steht, in die landwirtschaftliche Berufsschule kommt. Die Zahl der tatsächlichen land- wirtschaftlichen Berufsschüler ist stark zurückgegangen, würde aber eine ver- besserte Ausbildung rechtfertigen. Als Diskussionsvorschlag wurde erar- beitet: Nach dem polytechnischen Jahr- gang eine einjährige Berufsschulpflicht bei internatsmäßiger Ausbildung im Be- zirk, im zweiten Jahr freiwlIiger Be- such der Fachschule. Entschieden stellt sich der Bezirksaus- schuß gegen Versuche, den großzügigen weiteren Ausbau des landwirtschaft1ichei Bildungszentrums Weitau, das immer mehr dem ganzen Bezirk dienstbar ge- macht werden kann, zu verhindern. Es soll niemals der Vorwurf gemacht werden können, daß die Planung nicht groß- zügig und allen derzeitigen Erforder- nissen entsprechend erfolgte. Der Bezirks- ausschuß der Jungbauernschaft begrüßt daher die Ansicht des Landeshauptmannes Ukonomierat Eduard Wailnöfer als Btrn- desobmann des Bauernbundes, die Weitau zu einem echten Schulzentrum der bäu- erlichen Bevölkerung des Bezirkes z machen. Anläßlich der Frühjahrskonferenz in Kitzbühel wird Dir. Dipl.-Ing. Partl das Hauptreferat halten. Es werden bei die- sem Anlaß die Vorschläge des Bezirks- ausschusses zum Sommerarbeitsprogramni beraten. Durchgeführt wird ein Traktor- geschicklichkei tsfahren, eine Dorf - bildungswoche in Jochberg vom 9. bis 12. April und eine weitere Dorfbildungs- woche in Brixen. Bei beiden wird eine Jungbürgerfeier im festlichen Rahmen stattfinden. Über die Jungbauernsektionz werden auch Erhebungen über die Jugend- situation in den einzelnen Gemeinden ge- pflogen. Bei den Veranstaltungen der österreichischen Jugendbewegung wird die Jungbauernschaft getreu ihren Leit- linien in der politischen Ebene gestal- tend mitwirken, wie dies in den letzten Jahren in zunehmendem Maß erfolgte. Geplant ist für Mitte August ein großes Pferdesportfest in St. Johann mit Spring- und Campagnereiten, wofür sich bereits das österreichische Fernsehen interessier hat. Die Jubiläumsfeierlichkeiten anläßlich des 60jährigen Bestandes des Bauern- bundes werden auch die Kitzbüheler Jungbauernschaft auf eine Bewährungs- probe stellen, da sie in die Organisation wesentlich eingeschaltet wurde. Der über Anregung von Landtagspräsident Korn- merzialrat Johann Obermoser ausgear- beitete Programmentwurf des Bezirks Kitzbüliel wird in allen Bezirken des Landes Anwendung finden. Die einzelnen Ortsgruppen der Jungbauernschaft wer- den demnach Festwagen bereitstellen, an- läßlich des Bestandsjubiläums wird auch eine Bezirksfahne geweiht. Ing. Aufschnciitor entdeckte Höhlenzeichnungen Der Kitzbüheler Peter Aufschnaiter, der gegenwärtig als Experte der Landwirt- schaftsorganisation der Vereinten Nati- onen im Königreich Nepal weilt, ent- deckte im Mustanbezirk nahe der tibe- tanischen Grenze Höhlenzeichnungen aus der buddhistischen Frühzeit. Mit der tJber- prüfung dieser bedeutsamen Funde wur- den zwei derzeit in Nepal befindliche deutsche Universitätsprofessoren betraut. Da diese an einer „Geschichte der Reli- gionen" arbeiten, kam ihnen der Fund Aufschnaiters sehr gelegen. Kitzbüheler Skierfolge im Ausland Die beiden Kitzbüheler Junioren Rudi Sauer und Michael Schwaiger waren in Spanien auch im Riesentorlauf erfolg- reich. Michael Schwaiger belegte den 6. und Rudi Sailer den 8. Platz. in der Kombinationswertung (Slalom und Rie- senslalom) kam' Sauer auf den 4. und Schwaiger auf den 9. Platz; noch vor Bruno Alberti. Herbert Huber belegt im Riesentor- lauf vom Monte Etna den 10. Platz; ebenfalls vor Alberti und Bartels. Jungbauernschaft für großzügigen Ausbau des Bildungszentrums Weitau Für vars?rktes Bildungswesen - Reicher Veranstaltungskalender zur 60-Jahr-Feier des Tiroler Bauernbundes
< Page 3 | Page 5 >
< Page 3 | Page 5 >