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Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Samstag, 18. April 1964 eher die Versicherung abgab, daß in Zu- kunft auch das Land Salzburg denge- bührenden Fcihcrtauernstraßenbeitrag lei- sten werde Und auch seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit Tirol bekundete, betrat des Vorsitzende des Aufsichtsrates Minister a. D. Sektionschef Dr. Eduard Heilingsetzer das Podium. Wie stolz dieser im Herzen auf sein eigenes Werk der Felhertaueriistraße war, vermittelte den Anwesenden sein glänzender \Vitz in der Ansprache. In launigen Worten gab er seiner Enttäuschung Ausdruck, daß bei der Eröffnung des Richtstollens das von den Romantikern erwartete „Tauerngold" leider ausgeblieben wäre. Dieses Ausblei- ben war aber auch die einzige Enttäu- schung, denn anstelle des Goldes wurde unerwartet eine Thermalquelle gefunden. Da aber Osterreich es gewohnt ist, so fühite der Min isier weit, or, aus, mit Was- ser zu kochen, wollen wir auf dem si- cheren realen Boden bleiben. Von den Technikern und Arbeitern wurde der Wi- derstand der Natur gebrochen und von den \"wirtschaftspol:tikern wurde die an- iangs schwierige finanzielle Lage bezwun- gen. So keimte ein \Verk entstehen, ene Leistung vollbracht werden, welche sieh gleichrangig an die Tunnelprojekte : den westlichen Zentralalpen stellen kann. Mi- nister Dr. Heilingsetzer dankte zum Schl'iß den Pionieren des Projektes, insbcsonde re Natalis Obwexer und Franz Kranebit- 1er, den Firmen und Arbeitern, die ein,-- Arbeitsleistung ine Arbeitsleistung vollbrachten, auf die ganz Osterreich stolz sein kann. Der Minister schloß seine Ansprache mit den Worten: .Es wolle mit dem Stollendurchbruch ;m Da im Jahr 1963 die ganze Bautätigkeit und mit ihr der Straßenbau im Hinblick auf die Olympischen Winterspiele außer- ordentlich stark gesteigert worden war, bestand die Befürchtung, daß 1964 ein Rückschlag eintreten würde. Nach An- gabe des Landesbaudirektors Hofrat Dipl.- Ing. Pack sind diese Befürchtungen un- begründet, der Straßenbau wird annä- hernd im gleichen Umfang dotiert wie im Vorjahr. Durch eine Erhöhung der Mittel wurde auch den leider nicht zu ver- hindernden Preissteigerungen Rechnung getragen. Bei den im Jahre 1964 geplan- ten Vorhaben wird eine Verlagerung des -Arbeitsschwerpunktes aus dem Raume Innsbruck heraus erfolgen. Der Verwirk- lichung der Programme steht nichts im Wege. Offen ist vorderhand noch die Fortsetzung des Autobahnbaues von Schön- berg in Richtung Brenner und der Beginn der Bauarbeiten der Autobahn im Raume Kufstein. Es sind aussichtsreiche Finan- zierungsverhandlungen im Gange. Von den Baumaßnahmen auf Bundes- straßen ist besonders hervorzuheben: Vor allem wird mit der Sanierung der Brixen- taler Straße im Baums Itter begonnen werden, weiters werden im Zillertal die Gerlos-Bundesstraße und die Straße zum l'elbcrtauerii auch allerwegen der Berg des Mißtrauens durchbrochen werden - dafür Glück auf!" Landeshauptmann Ukonomierat Eduard \V allnö fe r, der in der Aktiengesellschaft als Vorsitzendersteilvertreter des Auf- sichtsrates seit seiner Amtsübernahme ah- ti v mitwirkt, erinnerte in seiner Anspra- ehe an die historisch gewordene Spaten- stichfeier vom 23. Juni 1962 auf der Osttiroler Schildaim. Er appellierte wei- ters an das hohe Parlament, auf die be- sonderen Schwierigkeiten im Straßenbau Tirols Rücksicht zu nehmen und zu be- denken, daß im Gebirge jeder neue Stra- ßenkilometer das Vielfache an Geldmit- teln verlange wie z. B. in den ebenen Bundesländern. Das Land Tirol habe für die Vorfinanzierung das Äußerste gelei- stet und hoffe nun, daß die bereits aus- gesprochene Haftung durch den Bund bal- digst Wirklichkeit werde. Die Landes- hauptstadt Innsbruck und mit ihr ganz Nordtirol dränge nach der Straßenverbin- dung mit Osttirol. Der Landeshauptmann sprach Herrn Bundeskanzler Dr. Josef Klaus und i-lerrn Minister a. D. Dr. Eduard fleilingsetzer für ihre posi- tive Einstellung zum Felbertauernstraßcn- projekt und ihr im entscheidenden Au- genblick gegebenes „Ja" dcii Dank aus, schloß sich weiters an den Dank der Vorredner an und beendete seine Anspra- che mit den inhaltsschweren Worten: „Der Herrgott möge weiterhin seine schützende Hand und seinen Segen geben." tiber weitere Einzelheiten berichten wir in unserer nächsten Ausgabe. Kraftwerk Durlaßboden im Kaunertal so- wie die Umfahrung der Lechtalstraße bei Elbingenaip vorangetrieben. Im Zusammenhang mit der Felbertau- ernstraße wird auch an den Bau der Um- fahrung von Matrei in Osttirol gesehnt- teil werden, ebenso steht die Ortsdurch- fahrt von Oberndorf am Programm dieses Jahres. Damit wäre neben der Umfahrung von Kitzbühel ein weiteres, sehr kritisches Stück der Paß-Thurn-Bundesstraße als Einzugsstraße der Feibertauernstraße ver- bessert. Sämtliche im Jahr 1963 nicht vollständig abgeschlossenen Baustellen werden in diesem Jahr weitergeführt. Interessant ist noch, daß die berüch- tigte Löwenhauskurve am Innsbrucker Rennweg und die Eisenbahnbriicke bei der Rauchmühle (als Neubau) im Stra- ßenbauprogramm vorgesehen sind. Auf den Landesstraßen unseres Bezirks ist die Staubfreimachung der Schwendter Straße weiterzuführen und der Ausbau der Reither Straße von Kitzbühel nach Going fortzusetzen. Die Landesbaudirektion hat sich wie- derum ein ansehnliches Pensum vor- genommen, vom Land sind ohne Bundes- zuschüsse 85 Millionen für den Straßen- bau veranschlagt. Heinrich Harrer zum Professor ernannt Der Herr Bundespräsident hat den \\ ahlkitzbüheler Heinrich Harr r in Würdigung seiner Verdienste um die \V issenschaft zum Professor honoris causa ernannt. Die Eingabe erfolgte noch durch Herrn Bundesminister für Unterricht Dr. Heinrich l)rimmel, weicher die wissen- schaftliche Tätigkeit Harrers stets sehr hoch bewertete. l)ic feierliche tJbergabe der Urkunde erfolgt in Wien im Laufe des Monats Juni. Wir gratulieren jedoch heute schon Herrn Professor Heinrich Fiarrer zu seinem hohen Ehrentitel! Schützenbesuch aus Gladbeck in Kitzbühel Die Schützenkompanie und die Schüt- zengilde erhalten vom 18. bis 29. Mai d. J. dcii schon lange ersehnten Gegen- besuch der westfälischen Schützen der Stadt Gladbeck. Die deutschen Schüt- zenschwestern und Schützenbrüder wer- den in der Pension Hummer logieren. Bezirksoberschützenmeister Adolf Na g ii- 1er - gleichzeitig auch als Schützen- hauptmann der Kompanie - hat nach Erledigung der umfangreichen Vorarbei- ten einen Organisationsausschuß gebildet, in welchem schon seit Wochen die ein- zelnen Veranstaltungen abgesprochen wer- den. Vorgesehen sind ein gemeinsamer Schüt- zenabend, Geseilschaftsabende, Besuch der Platzkonzerte der Stadtmusik, Ausflüge und Schießveranstaltungen, bei denen Lei- stungsabzeichen zu gewinnen sind. Die deutschen Gäste kommen in einem Omnibus und mehreren Personenautos nach Kitzbühel und haben auch den Wunsch geäußert, an der Fronleichnams- prozession teilnehmen zu dürfen. Alle Jahre, seit der Gründung der Schüt- zenfreundschaft zwischen Gladbeck und Kitzbühel, kamen Gäste aus Gladbeck nach Kitzbühel, um hier ihre Ferien zu verbringen und die Schützenfreundschaft zu festigen. Von Gladbeck kam auch die Nachricht, daß die Möglichkeit besteht, (laß auch der Bürgermeister sich der Be- suchergruppe anschließen wird. Die gro- ße Schützenfamilie von Kitzbühel, die sich in alle Kreise der Bevölkerung erstreckt, ist bestrebt, den verehrten Gästen n Kitz- bühel den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. In den Reihen der Gladbecker Schützen befindet sich auch der Chefredakteur einer großen deutschen Zeitung. Ein Höhepunkt wird das Pokalschießen werden; diesen Pokal wollen die Kitz- büheler auf alle Fälle zurückgewinnen. Vor zwei Jahren in Gladbeck-Zweckl war den Kitzbühelern das Schußglück nicht hold. Die Eroberung des Wanderpokals wird jedoch nicht leicht sein, denn die Gladbecker kreuzen ihrerseits mit den besten Schützen auf. Brixenfader, Sdiweiidter und Reither Straße im Bauprogramm 1964
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